Antifeministischer Pranger „Agentin“ vorerst wieder abgeschaltet

Es findet sich jetzt dort  folgender Text:

Wir kommen wieder!

Die Agent*In geht vorübergehend offline.

Die Agent*In hat intensive Debatten ausgelöst und zeigt: unser politisches Anliegen ist hochaktuell und notwendig. Unser Ziel ist es, dass unterschiedliche Lebensentwürfe selbstbestimmt und in Freiheit gelebt werden können.

Bedauerlicherweise hat die gewählte Form die gesellschaftspolitische Auseinandersetzung zu Antifeminismus überlagert.

Deshalb werden wir die Seite erweitern und überarbeiten.
 Wir werden sie verständlicher und vielfältiger machen. Anregungen dazu können über redaktion-agentin@boell.de eingebracht werden.

Wir sind ein ehrenamtlich arbeitendes Netzwerk aus etwa 180 Menschen, die sich wissenschaftlich, theoretisch und aktivistisch mit Antifeminismus auseinandersetzen.

Antifeminismus ist wesentliches Element der rechtspopulistischen Ideologie und Bewegung. Zunehmend finden sich jedoch gender- und feminismusfeindliche Argumentationen in den Diskursen der gesellschaftlichen Mitte.

Für uns bleibt die politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung dazu eine Aufgabe, der wir uns stellen.

Die Redaktion

Den Rettungsanker „Dass alle uns schlecht fanden ist nur der Beweis wie nötig wir sind und wie richtig wir liegen“ ist schon immer wieder erstaunlich.

Mal sehen, ob sie es noch einmal neu aufziehen und in welcher Form.

Vielleicht sollten wir ein paar bessere Texte erstellen und an die oben genannte Adresse schicken. Die Stiftung freut sich bestimmt über die Hilfe

vgl auch:

21 Gedanken zu “Antifeministischer Pranger „Agentin“ vorerst wieder abgeschaltet

  1. Pingback: Heinrich Böll verbrennt jetzt Bücher? | emannzer

    • Das ist wohl das, was gemeinhin als Rohrkrepierer bezeichnet wird.

      Die Agent*In hat intensive Debatten ausgelöst und zeigt: unser politisches Anliegen ist hochaktuell und notwendig.

      Ich habe meinem Nachbarn vor die Haustüre geschissen! Das hat intensive Debatten ausgelöst und zeigt, wie hochaktuell und notwendig meine Aktion war!

      Das sind gehirnamputierte Phrasendrescher.

  2. Don Alphonso hatte ja angedeutet, dass die Website bestimmte Hintertüren der Software nicht zugenagelt bekommt. Von daher denke ich, dass die Betreiber die Reißleine nicht aus Angst vor Ansehensverlust gezogen haben, sondern weil der Don aus dieser Goldmine der Peinlichkeiten weiterhin ein kleines, hässliches Detail nach dem anderen ans Tageslicht gefördert hat und sie nicht wußten, wie sie das abstellen können.

  3. Hatte sowieso den Geruch eines Einzeltäters, der sich ohne Rücksprache mit dem Küchenkabinett aus dem Fenster gehängt hat. Da hat zuminest Andreas Kemper seinen Namen gut verbrannt. Aber: Kein Mitleid.

    • Zur Beurteilung muss man dazu berücksichtigen, dass die neue rechte-denunziationsplatform vor ziemlich genau einem Jahr geschlossen wurde.
      Die Agent*in hatte aber, nach eigenen Angaben, aber durchaus auch verifiziert vom Don, ca. 2 Jahre vorlaufzeit, war um die Zeit also schon mitten in der gestaltungsphase. Wobei das neue rechte Wiki ja erheblich länger online war. So schreibt sciencefiles bereits am 10.3.: >>Seit wenigen Tagen gibt es das „Neue-Rechte“ Wiki<<
      https://sciencefiles.org/2016/03/11/neue-denunziantenkultur-amadeu-antonio-stiftung-erstellt-wohl-abschussliste/
      Aber erst ca. am 18.8. wird es abgeschaltet – nicht zuletzt aufgrund des Berichtes der FAZ vom 16.8., in dem er (nicht als erster, aber vermutlich vernehmbarster) berichtet, dass auch die CDU gemäß einstufung des Wikis zur "neuen Rechten" zu zählen sei.
      http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-amadeu-antonio-stiftung-und-die-neue-rechte-14389306.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

      Das Neue Rechte Wiki mag also durchaus vorbild gewesen sein, insbes. da es ja wohl personelle Beziehungen gibt, und zwar noch aus einer Zeit, als es noch "lief".
      DIe Frage ist natürlich, was man den aus dem Desaster der neue-Rechte-Wiki bei Agent*in gelernt hat, bzw. eben nicht gelernt hat, oder, noch schlimmer, gelernt zu haben glaubte.
      Wenn man das Ende des neue-Rechte-Wiki daran fest macht, dass man sich dort mit der CDu angelegt hat, dann ist die Konsequenz daraus, dass man bestimmte Leute und Gruppen eben nicht, oder nur vorsichtig in Agent*in angreift.
      Das mag ein gewisses Licht darauf werfen, welche eigentlich "üblichen verdächtigen" bei Agent*in ausgespart blieben. In der eigenen Logik der Betreiber nag das dann auf den Don zugetroffen haben, der zwar eben kein CDU-Mitglied ist, dafür aber offenbar mit den Grünen gut vernetzt ist, und den man deshalb nicht angreift.
      Dass die ganze Ablehnung vieleicht doch tatsächlich etwas mit dem Gesinnungsfuror zu tun haben könnte, und einen Don Alphonso auch dann aufbringt, wenn er nicht selbst betroffen ist – soweit geht die Lernbereitschaft dann doch nicht.

      Nach dem komplett-desaster von gleich zwei versuchen solcher Online-Pranger gehe ich tatsächlich davon aus, dass im Moment jeder erneute Vorstoß, der auch nur ansatzweise in eine solche Richtung geht, unter potetielen politichen Schirmherren auf ausgesprochene zurückhaltung treffen dürfte.
      Das betrifft allerdings nicht unbedingt Projekte, die bereits in Umsetzung wären. Sowas schreibt man nicht ohne weiteres ab, da versprechen die daran involvierten natürlich auch, dass sie diesmal alles richtig und besser machen werden, etc.
      Umso wichtiger dürfte daher sein, jedem neuen aufkommenden vergleichbaren Projekt, das in den nächsten Monaten (ich schätze mal bis max. 2 Jahre) wagt, den Kopf aus der Deckung zu heben, sofort genauso entschlossen entgegen zu treten wie der Agent*in. Ich glaube nicht, dass dieser Hydra immer mehr neue Köpfe nachwachen werden – Wenn eventuell gerade noch brütenden "Drachen" besiegt werden können, dürfte zumindest mit dieser Art Spuk für eine ziemlich lange Zeit vorbei sein.

  4. Das Agent*in-Projekt ist weniger ein Onlinepranger als eine ideologische Waffenschmiede für Begriffe, die wie Geschosse gedreht und mit Sprengstoff gefüllt werden. Hier werden in einer Art Echokammer politische Begriffe herausgearbeitet und als verbale Waffen scharf gemacht. Dass das natürlich an konkreten Leuten anschaulich geschehen muss, ist eine notwendige Folge aus der Begriffsschmiede, die natürlicherweise die Form eines Lexikon (bzw Wiki sagt man ja heute) annimmt.

    Und jetzt, durch den kleinen hack vom Don, fliegt der Heinrich-Böll-Stiftung und den Grünen ihre ideologische Giftküche um die Ohren!

    http://www.youtube.com/watch?v=vefpIcUdqHM

  5. „Und wen(n) Ihr das nicht auf die Reihe bekommt, helfe ich nach. Denn ich kann zeigen, wer die Beteiligten im hintergrund sind.“

    https://www.boell.de/de/2017/08/07/stellungnahme-des-vorstands-der-heinrich-boell-stiftung-zum-online-lexikon-agentin

    Stellungnahme des Vorstands der Heinrich-Böll-Stiftung zum Online-Lexikon „Agent*In“, ein Projekt des Gunda-Werner-Instituts 7. August 2017

    „Wir bedauern sehr, dass durch die gewählte Form manche an antidemokratische Methoden erinnert werden und entschuldigen uns bei denjenigen, die sich möglicherweise persönlich verletzt fühlen.“

    –> wir geben aus taktischen Gründen nach.

    „Die Heinrich-Böll-Stiftung steht im In- und Ausland für eine Bildungsarbeit, die sich für Demokratie, Menschenrechte und Gerechtigkeit einsetzt und dabei in ihrer Arbeit vom Respekt für Andersdenkende geprägt ist ….“

    Natürlich nur wenn wir die „Andersdenkenden“ sind und das kapitalistische System ungehemmt angreifen können, was wir dann „Bildungsarbeit … für Demokratie, Menschenrechte und Gerechtigkeit“ nennen.

    „… aber auch die Meinungsäußerungs- und Wissenschaftsfreiheit verteidigt.“

    Nur insofern als es um die Genderideologie geht, die Wissenschaft und Meinungsfreiheit abschaffen will, weil sie nur dem kapitalistischen patriarchalen System nützt.

    „Solange ruht das Projekt.“

    Ich würde ganz arg hoffen, dass die „Heinrich-Böll-Stiftung“ wegen ihren feindlichen Haltung zu unserer Gesellschaft KEINEN CENT MEHR aus Steuermitteln erhält.

    Machen Sie ihre Arbeit doch in Nordkorea, Palästina oder Venezuela weiter, da gehörten Sie hin, werte Heinrich-Böll-Stiftung

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