Selbermach Samstag 185 (08.05.2016)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema gibt es andere Blogs

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution aufTwitter und auf Facebook.

Warum gibt es so wenig Chefärztinnen

Slavo weißt auf einen interessanten Bericht dazu, warum es so wenig Chefärztinnen gibt, hin:

Viele Frauen setzten sich keine Ziele, kritisierte Elke Jäger, Chefärztin am Frankfurter Nordwestkrankenhaus. Sie machten sich zu wenig Gedanken darüber, was sie eigentlich wollten, ergänzte Marion Haubitz, Chefärztin am Klinikum Fulda. Vor leitenden Posten schreckten sie zurück. „Dabei macht Karriere glücklich.“ Spätestens im praktischen Jahr sollten sich Studenten auf eine Fachrichtung festlegen, forderte Alexandra Henneberg, niedergelassene Neurologin. Die drei Universitätsprofessorinnen raten Studentinnen, eine Zeit ins Ausland zu gehen. Außerdem seien Promotion und Habilitation für die Karriere hilfreich. Wegen des Ärztemangels hätten Frauen heute beste Chancen im Beruf, meinte Haubitz. An den Universitäten sei jedoch eine Frauenquote nötig.

Zugunsten der Karriere auf Kinder zu verzichten sei nicht nötig, waren sich die Teilnehmerinnen einig, die bis auf Hasselblatt-Diedrich und Uta Bierther, Ärztin in Weiterbildung, alle zwei bis drei Kinder aufgezogen haben. Es gebe Möglichkeiten, die Arbeitszeiten flexibel zu gestalten. „Gerade Frauen mit Kindern haben gezeigt, dass sie gut organisieren können, und sind ideal für Chefarztposten geeignet“, sagte Jäger. Von Teilzeitarbeit riet Monika Buchalik, Vizepräsidentin der Landesärztekammer, jedoch ab. Sie selbst habe als Hausärztin mit eigener Praxis zwei Kinder aufgezogen. Statt dessen empfahl sie Müttern, Haushaltshilfen einzustellen, um sich auf den Beruf zu konzentrieren. „Sie verdienen mehr, als sie dafür ausgeben müssen.“ Viele scheuten die Kosten oder wollten die Kinder nicht abgeben. Ein Kitaplatz reiche für die Betreuung aber nicht aus, warnte Haubitz.

Nicht nur im Haushalt, sondern auch im Berufsleben sollten sich Frauen Unterstützung suchen, meinte Christine Hidas, Oberärztin am Klinikum Darmstadt. Diese bekämen sie in Netzwerken wie dem Ärztinnenbund und in der Studienstiftung. Doch bisher engagierten sich Frauen zu selten in der Fachschaft oder berufspolitisch, bedauerten die Teilnehmerinnen. Frauen hielten dies nicht für wichtig und sagten, sie hätten schon so genug zu tun, erklärte Henneberg. Doch: „Wenn sich etwas ändern soll, müssen sich die Frauen einbringen“, forderte Buchalik.

Eigentlich das Bild, dass sich immer zeigt, wenn es um Frauen in höheren Positionen geht und man Frauen fragt, die in höheren Positionen sind:
  • Der Vorhalt, dass Karriere glücklich macht, wird anscheinend von den Frauen nicht geteilt.
  • Man muss den Hauptfokus auf Karriere legen, also zusätzliche Arbeit in Fortbildung und Titelerlangung stecken und sich nach Möglichkeit früh spezialisieren
  • Frauen schrecken vor den hohen Positionen zurück
  • Kinder und Karriere bedeutet, dass man dennoch so wenig wie möglich aussetzen muss und die Kinderbetreuung auf jemanden anders verlagern muss.

Auch der Hinweis darauf, dass sich Frauen nicht genug einbringen ist interessant. Es passt gut dazu, dass in Berufen mit hoher Frauenbeteiligung geringe Löhne gezahlt werden sollen.