Selbermach Samstag 160 (31.10.2015)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Bitte keine Debatten zur Flüchtlingskrise.

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Wer bestimmt für was Geld ausgegeben wird?

Über MGTOW deutsch bin ich auf diesen Artikel im Handelsblatt gestoßen, der mit einer interessanten Zahl beginnt:

Etwa 80 Prozent der Konsumentscheidungen treffen mittlerweile Frauen

Das grauenhafte Patriarchat schlägt mal wieder zu und legt Frauen die Verwantwortung für die Konsumentscheidungen auf.

Eine Grafik veranschaulicht das entsprechend:

Konsumentscheidung Männer Frauen

Konsumentscheidung Männer Frauen

Demnach entscheiden bei Kleidung Männer kaum allein, ebensowenig bei Medikamenten und Kinderbetreuung sowie bei Freizeit und Vereinen. Allerdings kommen die 80% da, wenn ich das richtig verstehe, auch nur dann hin, wenn man die „beide gleichermaßen“ dabei berücksichtigt. Richtier scheint mir zu sein, dass in den meisten Fällen beide zusammen die Konsumentscheidung treffen.

Der Bereich, den Frauen eher alleine entscheiden sind Kinderbetreuung zuhause und Kleidung, einen höheren Anteil haben sie bei Medikamenten. Ansonsten liegen Elektronik, Haushalts- und Bürogeräte und das Auto selten in allein weiblicher Hand.

Interessant wäre es jetzt, wie die gemeinsamen Entscheidungen getroffen werden. Ich vermute mal, dass sie abgesprochen werden, häufig aber einer von beiden eher empfänglich für Daten etc ist und der andere vielleicht eher zustimmt. Es wäre interessant das mit Werbungen abzugleichen, die ja häufig auf ein Geschlecht ausgerichtet sind.

Die 80% ergeben sich jedenfalls aus diesen Zahlen nicht. Vielleicht hat ja noch jemand eine andere Studie.

Was ich noch dazu gefunden habe:

What gave rise to the 80% figure, marketing consultants note, was an effort to draw attention to the importance of women’s preferences and purchasing power, which for decades was often overlooked by product designers and advertisers.

Ms. Barletta says that many companies have paid too much attention to „who pulls out the credit card or whose name is first on a contract,“ parts of the buying process where men are more visible. „In other stages, women tend to take the lead,“ she adds.

Researchers say so many judgments and emotions go into consumer purchases that it likely isn’t possible to measure who makes which household spending decisions.

„[80%] is not a credible figure,“ says Esther Duflo, an economist at the Massachusetts Institute of Technology who studies consumer behavior. „There just is not one. How would you possibly estimate it?“

Diese Zahl könnte also ein recht unseriöser Mythos sein. Aber ungeachtet dessen ist die weibliche Beteiligung hoch und dies passt auch nicht zum Bild des unterdrückten Geschlechts. Es spricht eher dafür, dass sich Eheleute als gleichberechtigt wahrnehmen und Kaufentscheidungen abstimmen, dabei aber durchaus bestimmte Fachgebiete des anderen anerkennen.