„In den Begriffen der Transaktionsanalyse agiert der radikale Maskulist aus dem rebellischen Kindheits-Ich, der Feminist aus dem angepassten Kindheits-Ich“

Leser Virtual CD schreibt in einem Kommentar:

Ich sehe das so: Viele der radikalen Maskulisten und die allermeisten männlichen Feministen arbeiten sich an ihrer Mutter ab. Besser: An der Mutter in ihrer Psyche, nicht der realen Mutter. Nur eben auf unterschiedliche Weise.

In den Begriffen der Transaktionsanalyse agiert der radikale Maskulist aus dem rebellischen Kindheits-Ich, der Feminist aus dem angepassten Kindheits-Ich.
Das sind zwei Spiel, zwei Transaktionsspiele, die äußerlich gegensätzlich aussehen, im Innenleben aber sehr ähnlich sind. Bezüglich dessen: Was ist mein Treiber, mein Motivator.

Und die Lösung wäre: Ins Erwachsenen-Ich zu kommen.

Schreibt sich leichter, als es ist.
Aber eines scheint mir sicher: In den meisten Fällen geht dieser Weg nicht über die Bekämpfung des Feminismus, sondern in dem man sich seiner inneren Herkunftsfamilie ehrlich stellt.

Der Weg ist der schwierigere. Deswegen wird er seltener beschritten. Leiden ist leichter als Lösen.

Dazu noch das Folgende:

Die unterschiedlichen theoretischen Konzepte der Transaktionsanalyse stellen meist unterschiedliche Schwerpunkte in den Fokus.[16] Wenn die psychische Struktur des Individuums Zentrum der Betrachtung ist, dann benutzen Transaktionsanalytiker meist das Strukturmodell der Ich-Zustände. Eric Berne beobachtete, dass ein und derselbe Mensch zu unterschiedlichen Zeiten qualitativ unterschiedliche Erlebenszustände aktivieren kann. Solche Erlebenszustände, die jeweils durch ein zusammenhängendes Muster von Denk-, Fühl- und Verhaltensweisen charakterisiert sind, nannte er Ich-Zustände. Die prinzipiell unendlich vielen Erlebenszustände eines Menschen können grundsätzlich in drei Kategorien eingeteilt werden: Wir können abgespeichertes Erleben von früher erneut aktivieren, der Zustand wird dann Kindheits-Ich-Zustand genannt. Kreieren wir einen neuen Erlebenszustand, der sich in angemessener Weise voll und ganz auf das Hier und Jetzt bezieht, so wird dieser als Erwachsenen-Ich-Zustand bezeichnet. Wenn wir uns auf eine Art und Weise erleben, die wir im Denken, Fühlen und Verhalten von anderen übernommen haben, so ist das ein Eltern-Ich-Zustand. Mit dem Strukturmodell der Ich-Zustände werden die individuellen internen Energiebesetzungen von Menschen beschrieben und eingeordnet. Die Ich-Zustände als Persönlichkeitsanteile stellen Muster des Erlebens und Handelns dar, wie sie im Hier und Jetzt wahrgenommen werden. Allerdings aktivieren wir oft stereotype und teils weniger geeignete Reaktionsmuster in Rückwirkung auf unbewusste Erinnerungen früheren Beziehungserlebens. Mit Hilfe der Transaktionsanalyse sollen auf die gegenwärtige Situation angemessene und selbstbestimmte Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster entwickelt werden, dort wo diese alten Muster den Lebensfluss so stark einschränken, dass unnötiges Leiden entsteht.

Und:

Die 5 Ich-Zustände eines Menschen

Kritisches Eltern-Ich
Im Eltern-Ich eines Menschen steckt all das, was er seit seiner Kindheit an gelernt hat. Dieser Persönlichkeitsanteil eines Menschen ist natürlich stark geprägt von der Erziehungsmethode der Eltern. Was einem als Kind von den Eltern eingebläut wurde, bestimmt auch noch das Verhalten im hohen Alter. Auch andere Bezugspersonen als die eigenen Eltern, zum Beispiel Schullehrer oder enge Freunde prägen das Eltern-Ich eines Menschen.Im Kritischen Eltern-Ich steckt die typische Vater/Mutter-Figur eines Menschen, wenn es um die Zurechtweisung und Erziehung der Kinder geht.
typische
Aktionen
Wer aus seinem Kritischen Eltern-Ich heraus handelt, weist andere zurecht,
erteilt anderen Befehle, kritisiert andere oder verteilt gar Strafen.
typische
Gesten
Typische Gesten für das Kritische Eltern-Ich sind Kopfschütteln, ein eiserner
Blick oder der erhobene Zeigefinger. Die Stimme wird lauter, die Sprache
wird schneller.
typische
Worte
Wer aus seinem Kritische Eltern-Ich heraus handelt, benutzt häufig Worte
wie müssen, sollen oder eindeutige Antworten wie
ja und nein.
Stützendes Eltern-Ich
Im Eltern-Ich eines Menschen steckt all das, was er
seit seiner Kindheit an gelernt hat. Dieser Persönlichkeitsanteil eines Menschen
ist natürlich stark geprägt von der Erziehungsmethode der Eltern.
Was einem als Kind von den Eltern eingebläut wurde, bestimmt auch noch das
Verhalten im hohen Alter. Auch andere Bezugspersonen als die eigenen Eltern,
zum Beispiel Schullehrer oder enge Freunde prägen das Eltern-Ich
eines Menschen.Im Stützenden Eltern-Ich steckt die typische Vater/Mutter-Figur
eines Menschen, wenn es um die Sorge ums eigene Kind geht, also z.B. wenn
es getröstet oder gewaschen wird oder wenn für es gekocht wird.
typische
Aktionen
Wenn Du jemanden tröstest, Verständnis für den Fehler eines anderen hast
oder einfach jemanden bei einer Aktion unterstützt, dann handelst Du
aus Deinem Stützenden Eltern-Ich heraus.
typische
Gesten
Eine typische Geste für das Stützende Eltern-Ich ist das
Schulterklopfen oder das Streicheln eines Kindes. Handlungen aus dem
Stützenden Eltern-Ich heraus erkennt man auch an einer beruhigenden,
warmen Stimme.
typische
Worte
Typische Floskeln, wenn man aus seinem Stützenden Eltern-Ich heraus redet,
sind Kopf hoch, Ist nicht so schlimm oder
Das wird schon wieder werden.
Erwachsenen-Ich
Während das Eltern-Ich eines Menschen vor allem durch die
Erziehung und die Erlebnisse in der Kindeszeit geprägt wird, entwickelt sich
das Erwachsenen-Ich erst im Laufe des Lebens. Das Erwachsenen-Ich lebt also
von der Lebenserfahrung eines Menschen.Ein Mensch handelt hauptsächlich dann aus dem Erwachsenen-Ich heraus,
wenn es um sachlichen Informationsaustausch geht, z.B. wenn man sich bei der
Bank über eine Geldanlage informiert. Will ein Mensch vernünftige und
rationale Entscheidungen treffen, muss er sich seines Erwachsenen-Ichs bedienen.

Das Erwachsenen-Ich kann auch eingesetzt werden, um natürliches Verhalten
aus dem Kindheits-Ich zu unterdrücken oder zu fördern. Mit Hilfe des
Erwachsenen-Ichs kann ein Mensch überprüfen, ob sein Eltern-Ich und sein
Kindheits-Ich überhaupt noch zeitgemäß sind.

typische
Aktionen
Vergleichst Du Angebote über einen neuen Computer, so machst Du das
aus Deinem Erwachsenen-Ich heraus. Willst Du objektiv einen Kino-Film
beurteilen, so machst Du das auf nüchterne Weise aus Deinem
Erwachsenen-Ich heraus.
typische
Gesten
Du zeigst fast gar keine Gesten, bleibst sachlich und neutral; Deine
Gefühle kommen nicht zum Vorschein. Auch Deine Stimme ist neutral
und klar, wenn Du Dich in Deinem Erwachsenen-Ich Zustand befindest.
typische
Worte
Im Erwachsenen-Ich Zustand sammelst Du Argumente und Informationen;
Du stellst die typischen W-Fragen (wer, was, wann, wo…). Du wägst
Alternativen ab mit Worten wie könnte oder angenommen…
Natürliches Kindheits-Ich
Das Kindheits-Ich eines Menschen wird wie das Eltern-Ich
bereits in der Kindheit eines Menschen geprägt. Im Kindheits-Ich stecken
die Gefühle drin, die man als Kind hatte. Deshalb handelt man, wenn man
sich gerade im Kindheits-Ich Zustand befindet, auch nach Gefühl und Lust.Das Natürliche Kindheits-Ich drückt die unbekümmerte, spontane und
natürliche Art eines Kindes aus, wie man es auf einem Spielplatz oder
im Zusammenspiel mit anderen Kindern vorfindet.
typische
Aktionen
Ein Spontankauf geschieht meist aus dem Natürlichen Kindheits-Ich heraus.
Auch ein beherztes Lachen über die Aussage seines Gegenübers erfolgt oft
als spontane Aktion aus dem Natürlichen Kindheits-Ich heraus.
Typisch für ein Verhalten aus dem Natürlichen Kindheits-Ich heraus ist
ein völlig befreites Verhalten, ohne das man sich um den anderen kümmert.
typische
Gesten
Zu den typischen Gesten eines Kindes in seiner natürlichen Form gehören
Gefühlsäußerungen in Form von Lachen oder Weinen als Ausdruck der Freude
oder der Trauer. Typisch ist aber auch hemmungsloses Auffallen oder
Herumtanzen vor anderen.
typische
Worte
Wer wie ein natürliches Kind redet, benutzt gerne Worte wie super,
toll oder Juhuh
Angepasstes Kindheits-Ich
Das Kindheits-Ich eines Menschen wird wie das Eltern-Ich
bereits in der Kindheit eines Menschen geprägt. Im Kindheits-Ich stecken
die Gefühle drin, die man als Kind hatte. Deshalb handelt man, wenn man
sich gerade im Kindheits-Ich Zustand befindet, auch nach Gefühl und Lust.Das Angepasste Kindheits-Ich drückt das gehorchende, sich den Elten
unterordnende Kind aus, welches nicht aufgrund eigener Überlegungen handelt,
sondern die Befehle der Eltern befolgt.
typische
Aktionen
Wenn Du zum Beispiel von Deinem Chef oder Deinem Sporttrainer etwas
gesagt bekommst und Du es einfach kopfnickend machst, auch wenn Du
eigentlich anderer Meinung bist, dann geschieht dies, weil Du Dich
gerade im Angepassten Kindheits-Ich befindest. Auch wenn Du beim
Auto Fahren in einer fremden Stadt einen total unsicheren Eindruck
machst, geschieht dies aus Deinem Angepassten Kindheits-Ich heraus.
typische
Gesten
Eine typische Geste ist das Zögern bei jeder noch so kleinen
Entscheidung. Auch wer dem anderen immer zustimmend zunickt, ohne
seinen eigenen Standpunkt darzulegen, handelt aus dem Angepassten
Kindheits-Ich heraus.
typische
Worte
Ein typisches Wort ist das äh bei jedem Satz, um zu Verzögern.
Typisch ist auch das Wort Ja als Folge permanenter Zustimmung.

 

Das man damit nicht aus der Kindheit rauskommt scheint mir auch eher eine „Just so Story“ zu sein. Es ist letztendlich nur ein Bild, das für eine zögerliche, auf die Vermeidung von Streit ausgerichtetes Verhalten stehen soll. Ob man damit wirklich etwas gewinnt würde mich durchaus interessieren, muss aber aus meiner Sicht auch nicht unbedingt der Fall sein.

11 Gedanken zu “„In den Begriffen der Transaktionsanalyse agiert der radikale Maskulist aus dem rebellischen Kindheits-Ich, der Feminist aus dem angepassten Kindheits-Ich“

    • Virtual-cd antwortete auf einen kurzen Beitrag von mir, in dem ich die „Weibsdienerschaft“ vieler Männern kritisierte. Ganz besondere Exemplare der vereinigten Weibsdienerschaft sind die profeministischen Männer, die sich als Männer verächtlich über Männer auslassen und über Frauen nur Gutes sagen. Das schreit doch geradezu nach einer Analyse dieser Männer auf der psychologischen Ebene, denn als rational empfinde ich solches Verhalten nicht.

      A. Roslins Erklärung, dass es sich dabei um ausgelebte Instinktdispositionen handelt erklärt nicht, warum damit eine generelle Selbstbezichtigung als Mann einhergeht. Es ist auch widersprüchlich, einerseits dieses Verhalten als „natürlich“ zu klassifizieren, andrerseits dieses doch durch Instinktdispositionen gesteuerte Verhalten für den Untergang des Abendlandes verantwortlich zu machen. Da passt was nicht zusammen. Ausserdem bietet diese Anschauung keinen produktiven Ansatz für Veränderung, denn Instinktdispositionen entziehen sich weitgehend der Veränderung durch Sozialisation.

      Den Ursprung dieser männlichen Weibsdienerschaft sehe ich vielmehr in der frühkindlichen Konditionierung durch die Mütter

      Das ist nach wie vor meine Meinung.

      Kann mit Feministen auf einer Sachebene (=Erwachsenen-Ich) diskutiert werden, oder ist es nicht eher so, dass Feministen in der Regel bei Kritik ausgesprochen kindisch irrational operieren?

      Virtual-cds Vorschlag, die Transaktionsanalyse als Instrument zu benutzen, um Verhaltensweisen zu analysieren, halte ich für bedenkenswert. Wir haben es beim Phänomen „Weibsdienerschaft“ eben mit einem Phänomen zu tun, das sich bei Männern des gesamten politischen Spektrums, von ganz links bis ganz rechts, beobachten lässt. Dieses Phänomen kann nicht ohne Rückgriff auf die Psychologie analysiert werden, weil dieses Verhalten selbst oft irrational ist.

      Und die Lösung wäre: Ins Erwachsenen-Ich zu kommen.
      Schreibt sich leichter, als es ist.
      Aber eines scheint mir sicher: In den meisten Fällen geht dieser Weg nicht über die Bekämpfung des Feminismus, sondern in dem man sich seiner inneren Herkunftsfamilie ehrlich stellt.

      Das einte schliesst das andere nicht aus. Feminismus muss bekämpft werden, weil es eine gesellschaftszersetzende destruktive und primitive Sündenbockideologie ist.

      • @Peter
        „Das einte schliesst das andere nicht aus. Feminismus muss bekämpft werden, weil es eine gesellschaftszersetzende destruktive und primitive Sündenbockideologie ist.“

        Ich bin da, was das „kämpfen“ angeht, nicht so sicher.
        Ich finde schon, dass man feministischen Aussagen entgegen treten soll, wo man findet, dass sie nicht (oder zumindest SO nicht) stimmen. Beispiele: Die Gender-Paygap – Lüge oder häusliche Gewalt wird nur von Männern an Frauen verübt oder die Idee, dass jeglicher Geschlechtsverkehr zwischen Männern und Frauen nur möglich sei als Unterwerfung der Frau unter männliche Herrschaftsinteressen.

        Aber mit dem „Kampf“ habe ich so meine Probleme. Aus der Erfahrung heraus, dass der Kämpfende immer in der Gefahr ist, dem zu Bekämpfenden ähnlich zu werden.
        (Die vielen historischen Beispiele aus dem Raum politischer Kämpfe erspare ich mir hier – ich denke, es ist evident.)

        Und ich beobachte so etwas zum Teil auch in der sog. „Maskulistenszene“. Manches von dem (nicht alles, latürnich) was sich bei wgvdl abspielt, kommt mir vor wie ein Nachäffen des radikalen Feminismus, nur eben mit umgekehrtem Vorzeichen.

        Ich kann mich noch gut an den Feminismus der späten 70er/80er erinnern, bei dem mit kaum verhohlener Begeisterung jeder Bericht über eine Vergewaltigung begierig aufgesaugt wurde und triumphierend berichtet wurde in dem Stil: „Da seht ihr es! SO ist DER MANN!!“. Und bei wgvdl findet sich genau das gleich, in demselben Tonfall und Gestus, bezüglich der Tötung von Neugeborenen durch ihre Mütter. Jede Pressemeldung über einen solchen Fall wird dort geradezu genüsslich abgefeiert.

        Mich stößt so etwas ab. Und ich sehe da eine innige Verwandschaft im Geiste.

  1. Klingt nach Humbug. Stelle mir gerade vor, wie “ Eric Berne beobachtete, dass ein und derselbe Mensch zu unterschiedlichen Zeiten qualitativ unterschiedliche Erlebenszustände aktivieren kann“.
    Was will der denn genau gesehen haben?

  2. „in dem man sich seiner inneren Herkunftsfamilie ehrlich stellt“
    Gerne stelle ich mich meiner Herkunftsfamilie ehrlich: Meine Schwester und ich, wurden gleichberechtigt und -behandelt. Sie durfte Mathe studieren, ich Physik. Sie durfte arbeiten, ich auch. Sie durfte kochen, putzen, usw., ich auch. Das mit den Kinder kriegen haben wir nicht ganz so gleichgestellt hinbekommen. Füttern, Windel wechseln, usw. waren aber für mich kein Problem.

    Wenn es also stimmen sollte, dass die Entwicklung in Richtung Erwachsenen-Ich geht und ich heute ein scharfer Kritiker dessen bin, was sich heute Feminismus schimpft, dann läuft die Entwicklung garantiert entgegengesetzt, der von virtual-cd erträumten Richtung: „In den meisten Fällen geht dieser Weg nicht über die Bekämpfung des Feminismus ..“

    Doch, virtual cd, gerade diejenigen, die aus einer gleichberechtigten Herkunftsfamilie kommen, können die Verlogenheit der feministischen „Gleichstellungsansprüche“ am besten erkennen: Das, was der Feminismus unter „Gleichstellung“ betreibt, ist eine handfeste Verarsche der Gesellschaft!

    Das real existierende Matriarchat versucht gerade die DISKRIMINIERUNG des Mannes als Errungenschaft der Emannzipation zu verkaufen. So ist mann sich nicht zu schade zu behaupten, dass im Fall Zaunegger, nur ein Einzelfall, also keineswegs die DISKRIMINIERUNG der Väter in Deutschland behandelt wurde (Links kann ich gerne nachliefern).

    Mit anderen Worten:
    Dieser Feminismus versucht uns gerade ins Gesicht zu belügen! Die vom EMRGH festgestellte DISKRIMINIERUNG wurde von der staatlichen Medienlandschaft weitestgehend verleugnet.

    Dieser Feminismus hat gerade die Rechte der Väter erneut beschnitten: Der Untermensch Vater darf sein natürliches Sorgerecht „beantragen“! Was hat er denn verbrochen, der „natürliche“ Vater, dass ihm sein natürliches Recht auf Vaterschaft genommen wurde? Sonst müsste ich es ja nicht beantragen müssen, wenn mir mein natürliches Recht nicht genommen wurde, oder?

    Ich war auf dieser Veranstaltung hier: Frauenfeindlichkeit http://web.ev-akademie-tutzing.de/cms/index.php?id=576&lfdnr=1913&part=detail

    Alle Parteien waren vertreten. Gewerkschaften waren vertreten.

    Alle Institutionen sind durch Feminist.I.nnen unterwandert. Deswegen bekommt mann auch keine Mittel zur Erstellung einer Studie zur häuslichen Gewalt gegen Männer: Nur für Frauen ist etwas da!

    Die strukturellen Benachteiligungen gegenüber Männer sind mittlerweile Legion.

    Ich erinnere nur an den verfassungsfeindlichen §16 BGleiG, das den Männern das Recht auf aktives und passives Wahlrecht genommen hat.

    Wenn also jemand all diese Benachteiligungen erkannt hat und nicht zur „Bekämpfung des Feminismus“ aufruft, hat er dann vielleicht die Entwicklung zum Erwachsenen-Ich verpasst?

    Ich weiss nicht, ob den Feminist.I.nnen die hier posten klar ist, dass sie auch im Namen einer Anita Heiliger reden:

    „Von den Männern selber zu erwarten, dass sie sich kollektiv vom Dominanzkonzept verabschieden, scheint illusorisch. Es verschafft ihnen zu viele Vorteile, das haben wir .. gelernt vom Konzept der hegemonialen Männlichkeit und der „patriarchalen Dividende“, die auch denjenigen Männern zukommt, die nicht machistisch sind, sogar frauenzugewandt und unterstützend. Aus dem kollektiven System der männlichen Dominanz ziehen aber auch sie Profit.“

    Klicke, um auf 140..pdf zuzugreifen

    oder auch im Namen einer Mary Daly, die offensichtlich auch in der evangelischen Akademie Tutzing referiert hatte:
    „3) The proportion of men must be reduced to and maintained at approximately ten percent of the human race.“ What do you think about this statement?
    Mary Daly: I think it’s not a bad idea at all. If life is to survive on this planet, there must be a decontamination of the Earth. I think this will be accompanied by an evolutionary process that will result in a drastic reduction of the population of males.“
    http://www.enlightennext.org/magazine/j16/daly.asp?pf=1

    Mit Verlaub, aber wer diesen Feminismus nicht bekämpft …

  3. Was ich schrieb und was hier eingangs zitiert wird, ist nicht so nicht ganz richtig.

    Ich habe da zwei Aspekte der transaktionsanalytischen Sicht etwas arg verkürzt vermengt. Die da wären:
    * Die Ich-Zustände
    * Die Transaktionsspiele
    (Ein wichtiger dritter Aspekt wäre das der sog. Skripte, genau: Lebensskripte oder „heimliche Aufträge“)

    Die etwas laxe und unklare Vermixung insbesondere der ersten beiden Aspekte lautete:
    „In den Begriffen der Transaktionsanalyse agiert der radikale Maskulist aus dem rebellischen Kindheits-Ich, der Feminist aus dem angepassten Kindheits-Ich.
    Das sind zwei Spiel, zwei Transaktionsspiele, die äußerlich gegensätzlich aussehen, im Innenleben aber sehr ähnlich sind. Bezüglich dessen: Was ist mein Treiber, mein Motivator.“

    Der zweite Absatz bezieht sich auf Transaktionsspiele. Nicht auf Ich-Zustände.
    Und das Transaktionsspiel im öffentlichen und feministischen Diskurs über Geschlechter ist eine klassische Triangulierung in Form eines Dramadreiecks: Opfer -> Verfolger -> Retter.

    Insbesondere der feministische Mann spielt das Spiel mit Inbrunst in der Retter-Rolle. Heroisch kämpft er gegen den fiesen Verfolger, den „traditionellen“ Mann, der das arme und unschuldige Opfer, die verfolgte und marginalisierte Weiblichkeit, bedrängt.

    Solche Spiele können ad libitum und ad infinitum gespielt werden. Sie versprechen allen Beteiligten ein heimliches Vergnügen. Und sie können an ganz alte archtypische Grundbilder der Seele anknüpfen, die man sonst nur in Mächen und (Helden)Sagen findet.
    Die Mär von edlen Ritter, der die holde Jungfrau aus den Fängen des Drachen befreit – you name it!

    Aber wie gesagt: Man muss die Ich-Zustände etwas stärker trennen von den Spiel-Szenarien, als ich das in obigem Zitat tat. Das eine ergibt sich nicht zu 100% bruchlos aus dem anderen.

    • @virtual-cd

      Stimme dir völlig zu, dass die Spielszenarien eine eigene Betrachtung wert sind. Ich finde sie übrigens noch brisanter als die Klassifikation von Ich-Zuständen.

      Bei den Spielanalysen geht es ja auch darum, dass Menschen, die sich lauthals über Zustände beklagen, diese Zustände häufig mit ihren eigenen Handlungen am Laufen halten. Und die Spielanalyse macht plausibel, dass das deshalb geschieht, weil die Personen trotz ihrer Klagen auch (!!) von den Zuständen profitieren. Und insofern gleichzeitig ein Interesse daran haben, dass sich nichts ändern. (Oder zumindest nicht an der Profitseite.)

      Der Ertrag ist: Werden derartige Ambivalenzen aufgedeckt, ist das alte, simple Spiel „das da ist der Böse, der ist schuld, dass es mir schlecht geht“ erledigt.
      Für die Änderung einer Situation ist dann nicht mehr nur eine Seite zuständig, sie wurde ja auch von zwei Seiten am Laufen gehalten.

      (Und bevor das jemand in den völlig falschen Hals kriegt: Derartige Überlegungen greifen natürlich nur, wenn sich zwischen Beteiligten Spiele ausbilden konnten. Wer in einer U-Bahn angegriffen wird, einfach weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war, ist natürlich nicht Co-Akteur – um nur eines von vielen Beispielen zu nennen.)

  4. Wendet man die Theorien der Transaktionsanalyse auf die radikalen Fraktionen im Geschlechterdiskurs an, so kommt man m.E. durchaus zu den Ergebnissen, die virtual-cd in seinen Beiträgen beschrieben hat.

    Eine empirische Überprüfung wäre natürlich eine andere Sache, das transaktionsanalytische Modell der menschlichen Psyche ist ja wie viele andere Modelle der menschlichen Psyche, welche der psychotherapeutischen Praxis entstammen, eher aus phänomenologischen als aus empirischen Untersuchungen hervorgegangen und wird von vielen, die es anwenden, eher in seiner pragmatischen Dimension beurteilt – d.h. erweist es sich als hilfreich bei Psychotherapie, Beratung und Verbesserung der Kommunikation?
    (Inwieweit es zu diesem Modell auch empirische Forschung gibt, könnte man natürlich versuchen nachzurecherchieren.)

    Dass Menschen dazu neigen wechselhafte Ich-Zustände einzunehmen, (wie immer man diese auch konzeptualisiert), dürfte im Sinne der Alltagserfahrung allerdings für die meisten Menschen plausibel sein. Das Vorhandensein verschiedener Persönlichkeitsanteile bei uns selbst und anderen und damit einhergehende unterschiedliche Interaktionsformen erleben wir doch eigentlich täglich, wenn wir uns selbst und andere ein wenig beobachten.

    Ich persönlich halte das transaktionsanalytische Modell – ohne es verabsolutieren zu wollen – grundsätzlich schon für sinnvoll und brauchbar um sich selbst und andere besser zu verstehen. Zudem ist es unter Leuten, die sich etwas für psychologische Themen interessieren, auch relativ bekannt und verbreitet, so dass kritische Analysen des radikalen Feminismus auf Grundlage der Transaktionsanalyse tatsächlich potentiell gut anschlussfähig an den psychologischen Wissensstand vieler Menschen sind.

    Von mir aus darf es also gerne noch mehr transaktionsanalytisch fundierte Analysen dieser Art geben. 🙂

  5. Habe gerade mal ein bisschen nachrecherchiert, ob es empirische Untersuchungen zum transaktionsanalytischen Modell der menschlichen Psyche gibt.
    Einigen Transaktionsanalytikern zufolge gibt es solche Untersuchungen.
    Genannt werden u.a. folgende Quellen:

    Ein Buch:

    David A. Steere – Bodily expressions in psychotherapy

    http://www.amazon.com/Bodily-Expressions-Psychotherapy-David-Steere/dp/087630322X

    Artikel in Fachzeitschriften:

    – Falkowski W, Ben-Tovim DI, Bland JM. – The assessment of the ego states.

    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7214111

    – Gilmour, J. (1981) ‚Psychophysiological Evidence for the Existence of Ego-States‘, Transactional Analysis Journal 11(3): 207-12.

    – Williams, J., Watson, J.; Walters, P. III; ; 1983 Construct validity of ego states. Transactional Analysis Journal, 13, 43-49

  6. Verdammt!

    Und ich dachte, die geläufigsten ICH-Module bzw. Modell-Begriffe wären zwischenzeitlich als

    – Körper-ICH
    – Verortungs-ICH
    – perspektivisches ICH
    – ICH als Erlebnissubjekt
    – Handlungs-ICH
    – Autorschafts-ICH
    – Autobiographisches ICH
    – sprachliches ICH
    – selbstreflektives ICH
    & ethisches ICH

    bekannt.

    (vgl. S. 36 http://books.google.de/books?id=hVcRTHCqpb4C&printsec=frontcover&dq=neurobiologie+der+psychotherapie+schiepek&hl=de&sa=X&ei=dpn-UZWrNsTNswas14DICg&ved=0CDQQuwUwAA#v=onepage&q=neurobiologie%20der%20psychotherapie%20schiepek&f=false )

  7. Empirische Untersuchungen der Transaktionsanalyse mit quantitativen Methoden fehlen leider bisher völlig. Dies liegt aber vermutlich auch an der etwas schwammigen Formulierung der Theorie, aus der sich nicht eindeutige überprüfbare Hypothesen ableiten lassen. Natürlich kann man empirisch überprüfen, wie hilfreich TA für Patienten verglichen mit anderen bewährten Methoden der Psychotherapie ist. Hierbei ist aber sicherlich ein Problem, dass TA von unterschiedlichen Therapeuten sehr unterschiedlich angewendet wird und die Ergebnisse deswegen schwer vergleichbar sind.

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