Leser Virtual CD schreibt in einem Kommentar:
Ich sehe das so: Viele der radikalen Maskulisten und die allermeisten männlichen Feministen arbeiten sich an ihrer Mutter ab. Besser: An der Mutter in ihrer Psyche, nicht der realen Mutter. Nur eben auf unterschiedliche Weise.
In den Begriffen der Transaktionsanalyse agiert der radikale Maskulist aus dem rebellischen Kindheits-Ich, der Feminist aus dem angepassten Kindheits-Ich.
Das sind zwei Spiel, zwei Transaktionsspiele, die äußerlich gegensätzlich aussehen, im Innenleben aber sehr ähnlich sind. Bezüglich dessen: Was ist mein Treiber, mein Motivator.Und die Lösung wäre: Ins Erwachsenen-Ich zu kommen.
Schreibt sich leichter, als es ist.
Aber eines scheint mir sicher: In den meisten Fällen geht dieser Weg nicht über die Bekämpfung des Feminismus, sondern in dem man sich seiner inneren Herkunftsfamilie ehrlich stellt.Der Weg ist der schwierigere. Deswegen wird er seltener beschritten. Leiden ist leichter als Lösen.
Dazu noch das Folgende:
Die unterschiedlichen theoretischen Konzepte der Transaktionsanalyse stellen meist unterschiedliche Schwerpunkte in den Fokus.[16] Wenn die psychische Struktur des Individuums Zentrum der Betrachtung ist, dann benutzen Transaktionsanalytiker meist das Strukturmodell der Ich-Zustände. Eric Berne beobachtete, dass ein und derselbe Mensch zu unterschiedlichen Zeiten qualitativ unterschiedliche Erlebenszustände aktivieren kann. Solche Erlebenszustände, die jeweils durch ein zusammenhängendes Muster von Denk-, Fühl- und Verhaltensweisen charakterisiert sind, nannte er Ich-Zustände. Die prinzipiell unendlich vielen Erlebenszustände eines Menschen können grundsätzlich in drei Kategorien eingeteilt werden: Wir können abgespeichertes Erleben von früher erneut aktivieren, der Zustand wird dann Kindheits-Ich-Zustand genannt. Kreieren wir einen neuen Erlebenszustand, der sich in angemessener Weise voll und ganz auf das Hier und Jetzt bezieht, so wird dieser als Erwachsenen-Ich-Zustand bezeichnet. Wenn wir uns auf eine Art und Weise erleben, die wir im Denken, Fühlen und Verhalten von anderen übernommen haben, so ist das ein Eltern-Ich-Zustand. Mit dem Strukturmodell der Ich-Zustände werden die individuellen internen Energiebesetzungen von Menschen beschrieben und eingeordnet. Die Ich-Zustände als Persönlichkeitsanteile stellen Muster des Erlebens und Handelns dar, wie sie im Hier und Jetzt wahrgenommen werden. Allerdings aktivieren wir oft stereotype und teils weniger geeignete Reaktionsmuster in Rückwirkung auf unbewusste Erinnerungen früheren Beziehungserlebens. Mit Hilfe der Transaktionsanalyse sollen auf die gegenwärtige Situation angemessene und selbstbestimmte Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster entwickelt werden, dort wo diese alten Muster den Lebensfluss so stark einschränken, dass unnötiges Leiden entsteht.
Die 5 Ich-Zustände eines Menschen
Kritisches Eltern-Ich | |
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Im Eltern-Ich eines Menschen steckt all das, was er seit seiner Kindheit an gelernt hat. Dieser Persönlichkeitsanteil eines Menschen ist natürlich stark geprägt von der Erziehungsmethode der Eltern. Was einem als Kind von den Eltern eingebläut wurde, bestimmt auch noch das Verhalten im hohen Alter. Auch andere Bezugspersonen als die eigenen Eltern, zum Beispiel Schullehrer oder enge Freunde prägen das Eltern-Ich eines Menschen.Im Kritischen Eltern-Ich steckt die typische Vater/Mutter-Figur eines Menschen, wenn es um die Zurechtweisung und Erziehung der Kinder geht. | |
typische Aktionen |
Wer aus seinem Kritischen Eltern-Ich heraus handelt, weist andere zurecht, erteilt anderen Befehle, kritisiert andere oder verteilt gar Strafen. |
typische Gesten |
Typische Gesten für das Kritische Eltern-Ich sind Kopfschütteln, ein eiserner Blick oder der erhobene Zeigefinger. Die Stimme wird lauter, die Sprache wird schneller. |
typische Worte |
Wer aus seinem Kritische Eltern-Ich heraus handelt, benutzt häufig Worte wie müssen, sollen oder eindeutige Antworten wie ja und nein. |
Stützendes Eltern-Ich | |
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Im Eltern-Ich eines Menschen steckt all das, was er seit seiner Kindheit an gelernt hat. Dieser Persönlichkeitsanteil eines Menschen ist natürlich stark geprägt von der Erziehungsmethode der Eltern. Was einem als Kind von den Eltern eingebläut wurde, bestimmt auch noch das Verhalten im hohen Alter. Auch andere Bezugspersonen als die eigenen Eltern, zum Beispiel Schullehrer oder enge Freunde prägen das Eltern-Ich eines Menschen.Im Stützenden Eltern-Ich steckt die typische Vater/Mutter-Figur eines Menschen, wenn es um die Sorge ums eigene Kind geht, also z.B. wenn es getröstet oder gewaschen wird oder wenn für es gekocht wird. |
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typische Aktionen |
Wenn Du jemanden tröstest, Verständnis für den Fehler eines anderen hast oder einfach jemanden bei einer Aktion unterstützt, dann handelst Du aus Deinem Stützenden Eltern-Ich heraus. |
typische Gesten |
Eine typische Geste für das Stützende Eltern-Ich ist das Schulterklopfen oder das Streicheln eines Kindes. Handlungen aus dem Stützenden Eltern-Ich heraus erkennt man auch an einer beruhigenden, warmen Stimme. |
typische Worte |
Typische Floskeln, wenn man aus seinem Stützenden Eltern-Ich heraus redet, sind Kopf hoch, Ist nicht so schlimm oder Das wird schon wieder werden. |
Erwachsenen-Ich | |||||||
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Während das Eltern-Ich eines Menschen vor allem durch die Erziehung und die Erlebnisse in der Kindeszeit geprägt wird, entwickelt sich das Erwachsenen-Ich erst im Laufe des Lebens. Das Erwachsenen-Ich lebt also von der Lebenserfahrung eines Menschen.Ein Mensch handelt hauptsächlich dann aus dem Erwachsenen-Ich heraus, wenn es um sachlichen Informationsaustausch geht, z.B. wenn man sich bei der Bank über eine Geldanlage informiert. Will ein Mensch vernünftige und rationale Entscheidungen treffen, muss er sich seines Erwachsenen-Ichs bedienen. Das Erwachsenen-Ich kann auch eingesetzt werden, um natürliches Verhalten |
typische Aktionen |
Vergleichst Du Angebote über einen neuen Computer, so machst Du das aus Deinem Erwachsenen-Ich heraus. Willst Du objektiv einen Kino-Film beurteilen, so machst Du das auf nüchterne Weise aus Deinem Erwachsenen-Ich heraus. |
typische Gesten |
Du zeigst fast gar keine Gesten, bleibst sachlich und neutral; Deine Gefühle kommen nicht zum Vorschein. Auch Deine Stimme ist neutral und klar, wenn Du Dich in Deinem Erwachsenen-Ich Zustand befindest. |
typische Worte |
Im Erwachsenen-Ich Zustand sammelst Du Argumente und Informationen; Du stellst die typischen W-Fragen (wer, was, wann, wo…). Du wägst Alternativen ab mit Worten wie könnte oder angenommen… |
Natürliches Kindheits-Ich | |||||||
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Das Kindheits-Ich eines Menschen wird wie das Eltern-Ich bereits in der Kindheit eines Menschen geprägt. Im Kindheits-Ich stecken die Gefühle drin, die man als Kind hatte. Deshalb handelt man, wenn man sich gerade im Kindheits-Ich Zustand befindet, auch nach Gefühl und Lust.Das Natürliche Kindheits-Ich drückt die unbekümmerte, spontane und natürliche Art eines Kindes aus, wie man es auf einem Spielplatz oder im Zusammenspiel mit anderen Kindern vorfindet. |
typische Aktionen |
Ein Spontankauf geschieht meist aus dem Natürlichen Kindheits-Ich heraus. Auch ein beherztes Lachen über die Aussage seines Gegenübers erfolgt oft als spontane Aktion aus dem Natürlichen Kindheits-Ich heraus. Typisch für ein Verhalten aus dem Natürlichen Kindheits-Ich heraus ist ein völlig befreites Verhalten, ohne das man sich um den anderen kümmert. |
typische Gesten |
Zu den typischen Gesten eines Kindes in seiner natürlichen Form gehören Gefühlsäußerungen in Form von Lachen oder Weinen als Ausdruck der Freude oder der Trauer. Typisch ist aber auch hemmungsloses Auffallen oder Herumtanzen vor anderen. |
typische Worte |
Wer wie ein natürliches Kind redet, benutzt gerne Worte wie super, toll oder Juhuh |
Angepasstes Kindheits-Ich | |||||||
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Das Kindheits-Ich eines Menschen wird wie das Eltern-Ich bereits in der Kindheit eines Menschen geprägt. Im Kindheits-Ich stecken die Gefühle drin, die man als Kind hatte. Deshalb handelt man, wenn man sich gerade im Kindheits-Ich Zustand befindet, auch nach Gefühl und Lust.Das Angepasste Kindheits-Ich drückt das gehorchende, sich den Elten unterordnende Kind aus, welches nicht aufgrund eigener Überlegungen handelt, sondern die Befehle der Eltern befolgt. |
typische Aktionen |
Wenn Du zum Beispiel von Deinem Chef oder Deinem Sporttrainer etwas gesagt bekommst und Du es einfach kopfnickend machst, auch wenn Du eigentlich anderer Meinung bist, dann geschieht dies, weil Du Dich gerade im Angepassten Kindheits-Ich befindest. Auch wenn Du beim Auto Fahren in einer fremden Stadt einen total unsicheren Eindruck machst, geschieht dies aus Deinem Angepassten Kindheits-Ich heraus. |
typische Gesten |
Eine typische Geste ist das Zögern bei jeder noch so kleinen Entscheidung. Auch wer dem anderen immer zustimmend zunickt, ohne seinen eigenen Standpunkt darzulegen, handelt aus dem Angepassten Kindheits-Ich heraus. |
typische Worte |
Ein typisches Wort ist das äh bei jedem Satz, um zu Verzögern. Typisch ist auch das Wort Ja als Folge permanenter Zustimmung. |
Das man damit nicht aus der Kindheit rauskommt scheint mir auch eher eine „Just so Story“ zu sein. Es ist letztendlich nur ein Bild, das für eine zögerliche, auf die Vermeidung von Streit ausgerichtetes Verhalten stehen soll. Ob man damit wirklich etwas gewinnt würde mich durchaus interessieren, muss aber aus meiner Sicht auch nicht unbedingt der Fall sein.