Schrödingers Feminist

Passen zu dem im Feminismus bekannten Schrödingers Vergewaltiger wird bei „A voice for men“ Schrödingers Feminist diskutiert:

If one views feminism as the box, men and women as the cat, and feminists as the physicists standing outside looking at the box, but refusing to open it to look inside, then one gets an idea of feminist discourse. It is a system of ethics based on utilitarianism and a pragmatist approach to science.[2] Ethics and truth are subjectively based on happiness and utility. Utilitarian morality is based upon outcome of actions, not the actions themselves; creating a subjective ethical system where the end justifies the means. The subjective nature of utilitarian ethics permits the feminist to characterize men as either good or evil as it suits the purpose. For instance, if there is no difference between men and women, men must be good by nature (because women are). Therefore the evil of masculinity can be eliminated by re-socializing men to make them act more like women.

The utility in this feminist belief is that it can be used to sell feminism to men and create male feminists. At the same time, feminists can argue that men are inherently evil (all men are rapists) and call for their elimination. The utility here is that the elimination of men would create the greatest amount of happiness for the greatest number of women. The end (happiness) justifies the means (gendercide). It is why an entire audience of otherwise “good” women can laugh and scream in joy when Sharon Osborne said it was fabulous that a man had his penis severed by his wife for wanting a divorce. It eliminates cognitive dissonance.

Wenn Männer und Frauen die Katze sind, deren Zustand immer in ungewissen bleibt, dann müsste es natürlich eigentlich „Schrödingers Mann und Frau“ heißen. Aber es wird ja deutlich, was gemeint ist. Es geht darum, dass erst der feministische Blick auf die Situation bestimmt, ob man jeweils von einem guten oder einem schlechten Mann ausgeht.

Wobei der Vergleich dadurch hinkt, dass es ja um den jeweiligen Mann geht und darum, wie er sich verhält: Männlich sozialisiert = schlecht, weiblich sozialisiert = gut.  Das wird zwar in dem Artikel angeführt, aber eben darauf abgestellt, dass es letztendlich doch der Mann ist, der schlecht ist, weil er die Konsequenzen der jeweiligen Aktion tragen muss.

Allerdings scheint Mann=schlecht schon ein recht anhaltendes Bild zu sein, dass beliebig gegen „wir haben nichts gegen Männer“ und „es ist nur das Patriarchat/die hegemoniale Männlichkeit die wir hassen“ getauscht werden kann. Zudem kann eben „wir haben nichts gegen Männer“ auch schnell mit „solange sie ihre Privilegien checken / sich nicht männlich verhalten / kein Mansplaining betreiben / keinerlei Begehren zeigen“ ergänzt werden. Ganz zu schweigen davon, dass der weiße heterosexuelle Mann eh an allem schuld ist. Insofern könnte man schon von einer gewissen Doppelnatur sprechen, die den Situationen angepasst werden kann.

Den Verweis auf einen Gendercide halte ich aber für zu weitgehend. Es ist ein radikaler Feminismus der besonderen Art, der so weit geht, und der wohl eher bei Mary Daly oder Solanas zu finden ist, aber nicht im Mainstreamfeminismus. Dort will man eben wie gesagt eher die sozial bestehende Männlichkeit ausrotten als tatsächliche Männer.

Die Unterscheidung zwischen Mann und Männlichkeit ist allerdings schon dazu geeignet ein Feindbild gegen Männer zu errichten, die eben die Träger dieses Verhaltens sind. Insofern wäre Mänlichkeit tatsächlich nur vorgeschoben, die nur vornehmliche Trennung wird am deutlichsten, wenn über den den „weißen heterosexuellen Mann“ geredet wird. Dieser wird zwar nur als Inbegriff einer bestimmten Männlichkeit gesehen, ist aber gleichzeitig auch direktes Hassobjekt.

Im Artikel wird auch ein Zusammenhang zur übrigen Subjektivität im Feminismius gesehen:

It can also be seen in feminist science. Mary Koss gets away with her 1 in 4 rape statistic by dismissing the views of those women who answered “yes” to her rape questionnaire but indicated that they had not been sexually assaulted in personal interviews because the result of the interview was not useful. Qualitative research methods have become increasingly popular in social science research because of the subjective nature of the data analysis used in those methods. Pragmatist philosophy considers the purpose of science to be one of determining action and problem solving rather than one of describing reality or seeking truth.

The position is that science should be evaluated in terms of its usefulness, not its accuracy. It allows the use of an interpretive lens to analyze data, thereby biasing the results according to the bias inherent in the lens. Confirmation bias enters into the research through the interpretive lens. In feminist research, the lens confirms that any discovered disadvantage of women relative to men must be the result of discrimination that can be attributed to Patriarchy or hegemonic masculinity. Research can then be conducted in order to “give voice to” underrepresented groups or to drive a political agenda, using subjective realities in place of objective fact.

Hier würde die Doppelnatur darin bestehen, dass der Feminismus zum einen davon ausgeht, dass es keine objektive Forschung gibt, gleichzeitig aber seine eigene Forschung als absolut setzt. Erst der feministische Blick auf die Forschung entscheidet, ob sie objektiv ist oder nicht. Man kann das auch einfach als ergebnisabhängige Forschung bezeichnen, die Willkürlichkeit zwischen „wir betreiben tatsächliche Forschung, die Ergebnisse sind zu verwenden“ und „Die Forschung ist auszublenden, sie ist patriarchisch“ ist aber schon bezeichnend.

Auch wenn das Bild von  Schrödingers Feminist etwas schief ist, bleibt immerhin der Gedanke der Nützlichkeit, eines Utilitarismus: Solange die jeweils dem Mann/einer Forschungsrichtung zugewiesene Art/Wertung anders  vorteilhafter ist für den Feminismus kann dessen Zustand angepasst werden.