„Dornröschen Syndrom“ – Sexuelle Handlungen an einem schlafenden Partner als sexuelle Belästigung

Die Kunst aller von Opfer-Ideologen initiierten Studien zur (sexueller) Gewalt gegen Frauen ist es, möglichst viele Gewalt darzustellen. Dazu wird üblicherweise der Gewaltbegriff enorm ausgedehnt, in dem Situationen abgefragt werden, bei denen Gewalt oder sexuelle Gewalt vorliegen kann, aber keineswegs vorliegen muss.

Damit hat es jetzt eine Umfrage in der UK zu einer fast schon perfekten Zahl gebracht:

99.7% of our sample had been repeatedly subjected to violence including assaults, harassment and rape. 
 
Only 0.3% of women had only been subjected to  one violent incident or less. 
Hier eine Grafik aus der „Studie“ (soweit ich es gesehen habe bisher nicht für eine Veröffentlichung in einer Peer reviewten Fachzeitschrift vorgesehen):
Darunter im Mittelteil auch die Aussage, um die es heute gehen soll:
51% der Frauen sind schon einmal aufgewacht während ein Partner mit ihnen Sex hatte oder sexuelle Akte an ihnen vorgenommen hat, während sie geschlafen haben
Pinkstinks berichtet:
Unter anderem belegen sie nicht nur, dass 99,3% der britischen Frauen im Laufe ihres Lebens Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind, sondern auch dass über die Hälfte der befragten Frauen ist schon einmal davon aufgewacht, dass ihr Partner an ihnen sexuelle Handlungen vorgenommen hat.
(…)

Warum machen Männer so etwas?

Die müssten doch wissen, dass sich Einvernehmlichkeit nicht mit einer schlafenden Person herstellen lässt. Es sollte doch klar sein, dass ich mit einem schlafenden Menschen überhaupt nichts anstelle, weil dieser Mensch sich zu meinen Handlungen überhaupt nicht verhalten kann. Allem Anschein nach wissen die betreffenden Männer es nicht oder gehen davon aus, dass sie ein Zugriffsrecht auf den Körper ihrer Partnerinnen haben, das sie zu jeder Zeit ausüben können. Das zeigt sich auch an dem Feedback der Opfer und der Täter, das Taylor auf ihre Befragungen und Forschungsergebnisse bekommt. Von Opfern bekommt sie immer wieder gespiegelt, wie “normal” sich derartige Übergriffe für sie anfühlen, wie selbstverständlich sich das alles für sie ausnimmt.

Die Täter hingegen fühlen sich missverstanden und gerade mit Bezug auf sexualisierte Gewalt gegen ihre schlafenden Partnerinnen ihre Motive verzerrt dargestellt. Sie berichten davon, dass sie sich verbitten, als Vergewaltiger dargestellt zu werden, weil sie eine Einvernehmlichkeit über solche Handlungen mit der Partnerin bereits im Vorfeld hergestellt hätten. Es sei also nicht etwa so, dass sie einen sexuellen Übergriff im Schlaf intendieren würden, sondern entweder “davon ausgehen” dass das ein unproblematischer Bestandteil aller sexuellen Beziehungen sei, oder sie sogar vorab das Einverständnis der Partnerin eingeholt hätten. Das bedeutet, dass es neben den Männern, die ihrer Partnerinnen bewusst (sexualisierte) Gewalt antun wollen und davor auch in deren Schlaf nicht zurückschrecken, und den wenigen Männern, die unter Sexsomnia leiden (also unbewusst im Schlaf sexuelle Handlungen an sich oder anderen vornehmen), zu viele Männer gibt, die sich keiner Schuld bewusst sind und gar nicht verstehen können oder wollen, wo das Problem sein soll. Denn in ihren Augen tun sie nichts Falsches, sondern haben innerhalb einer einvernehmlichen Beziehung „etwas abgefahrenen“ einvernehmlichen Sex. Sie gehen davon aus, dass sexueller Konsens grundsätzlich durch das Eingehen einer sexuellen Beziehung hergestellt wurde und allenfalls punktuell um Neuerungen im Repertoire aktualisiert werden muss. Das zeigt wie wenig wir immer noch von Konsensualität verstehen. Nur sehr langsam erheben wir uns aus den Zeiten, in denen das “Nein!” von Frauen prinzipiell übergangen, umgedeutet, angezweifelt oder abgewertet wurde und brechen in das Zeitalter der informierten, enthusiastischen Einvernehmlichkeit auf.

Ich hatte in früheren Artikeln schon einmal die These aufgestellt, dass es zu wesentlich aussagekräftigeren Ergebnissen führen würde, wenn all diese Umfragen nie zu nur einem Geschlecht, sondern immer zu beiden Geschlechtern durchgeführt würden und zudem ermittelt würde, ob der Partner dies schlimm fand oder seinem Partner zugesteht, dass er von einem Einverständnis ausgehen konnte.

Und das sage ich als Opfer solcher grausamen Umstände. Denn auch ich bin schon mehrfach aufgewacht, weil eine Partnerin sexuelle Handlungen an  mir vorgenommen hat. Mitunter war mir das Recht und führte zu gemeinschaftlichen Sex. Mitunter wollte ich auch einfach nur schlafen, weil ich am nächsten Tag arbeiten musste und es mitten in der Nacht war. Was nicht bedeutet, dass wir dann keinen Sex hatten.

Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass es sich um sexuelle Gewalt handelt oder ich nun ein Opfer bin.

Und natürlich habe ich auch schon in der Nacht Lust auf Sex gehabt und eine  Partnerin geweckt, indem ich zB ihre Brüste berührt habe etc. Und bei ihnen wird die Sache nicht ähnlich gewesen sein: Mitunter ergab sich daraus Sex, mitunter wurde er auf später verschoben, weil man schlafen wollte. Sexuell belästigt fühlten sie sich deswegen nicht, wir hätten es beide als albern angesehen, wenn jemand so etwas geäußert hätte.

Natürlich: Das mag in anderen Beziehungen anders sein. Aber das dürfte hoffentlich der kleinere Teil sein.

Insofern passt der Name der Studie ganz gut: Ich dachte, dass wäre einfach Teil des Lebens. Hier soll es so klingen als wären Frauen einfach so an das belästigt werden gewöhnt, dass sie es akzeptieren. Die andere Interpretation ist, dass sie es gar nicht so problematisch fanden.

Die Seite Victim Focus wird betrieben von Dr. Jessica Taylor. In ihrem Twitteraccount bezeichnet sie sich als „Radfem“ also die Spielart des Feminismus, die üblicherweise Männer als Feinde sieht und allen Sex als Vergewaltigung. Ich hatte hier schon mal dazu etwas zitiert:

Radfem: If Valerie Solanas and Mary Daly had collaborated on an internet blog together, it might have looked something like this. It’s basically where individuals of the radfem clogosphere collectively congregate to fantasize about killing men, transwomen, non-radical feminists („funfems“), and female practioners of Abrahamic religions; fantasize about the impending extinction of the Y chromosome, development of parthenogenesis and instigation of a lesbian utopia; and just generally live-up to every negative stereotype the American right and its pundits harbor about feminism, all whilst claiming that their ideology somehow [A] is biophilic and [B] has nothing to do with men.

Da kann man wohl kaum objektive Forschung erwarten.