Der Israelkonflikt und warum sich intersektionale Organisationen auf die Seite Palästinas stellen

Sowohl Black lifes Matters als auch Friday for Future haben sich in Tweets auf die Seite Palästinas gestellt und viele linke Organisationen, gerade solche, die intersektionale Theorien vertreten machen dies genau so.

Ich hatte schon mal einen Artikel zu den intersektionalen Theorien und dem Islam:

Hier wären also die Argumente:

  • Durch die Betonung, dass es andere Frauen schlechter haben würde die Einheitlichkeit der Frau als unterdrückte Klasse beeinträchtigt
  • Durch die Betonung, dass es in anderen Kulturen Frauenfeindlicher ist, würde die Unterdrückung durch Männer in der westlichen Welt klein geredet werden
  • Dies alles könnte zur Folge haben, dass Frauen im Westen als weniger unterdrückt erscheinen und ihre Unterdrückung als triviale Kleinigkeiten.

Wenn der weiße, heterosexuelle, christliche Mann nicht mehr der oberste Schurke ist, dann stimmt einfach die dortige Hierarchie nicht mehr und man müsste, wie es der Text auch erwähnt, den weißen Mann „aufwerten“ und gleichzeitigt PoCs angreifen. Während man bestimmte Umstände in anderen Ländern noch auf die Kolonialzeit zurückführen kann und so wieder dem „weißen Mann“ zuordnen kann, wird dies beim Islam, der nie wirklich einen weißen Hintergrund hatte, schwierig.

Damit wäre Kritik am Islam nahe am Rassismus, da er das Dogma der Schuld des weißen Mannes in Frage stellt. Es wäre auch problematisch, weil der Islam nicht in  die klassischen Schemata einzuordnen ist, die eben vorgeben, dass die, die gesellschaftlich die meiste Macht haben, die sein müssen, die die Regeln vorgeben und die anderen unterdrücken.

Und auch noch dieser Text:

  • Der „intersektionale Feminismus“ (3. Welle?) spielt hingegen ein gänzlich anderes Spiel: Sie sammeln Punkte, die man auf vielfältige Weise gewinnen kann und auch wieder verlieren kann. Der mit den meisten Punkten gewinnt.Dabei sieht es teilweise so aus als würden sie das gleiche Spiel spielen, weil man auch dadurch Punkte machen kann, dass man gegen die andere Mannschaft (die Männer) ein Tor schießt oder eines von diesen verhindert.  Gleichzeitig kann man in diesem Spiel aber auch dann Punkte gut machen, wenn ganz andere Leute ein Tor schießen und Punkte verlieren, wenn man diesen ein Tor verhindert oder gar gegen sie ein Tor schießt.Auf Fußball übertragen bedeutet das beispielsweise, dass die Mannschaft der intersektionalen Feministen einen Punkt bekommt, wenn sie einen schwarzen Spieler der Gegenmannschaft ein Tor machen lässt und ihnen ein Punkt abgezogen werden kann, wenn sie ein Tor von diesem verhindern. Genauso gewinnen sie Punkte, wenn sie zu einem behinderten Mitspieler oder Gegenspieler abspielen und dieser ein Tor macht. Sie bekommen bereits Punkte, wenn sie in ihre Mannschaft PoCs aufnehmen oder Dicke oder muslimische Mitspieler oder anführen, dass sie nicht in der Frauenmannschaft spielen, sondern in der neutralen Mannschaft und das es eigentlich gar keine Mannschaften  gibt, weil einige Trikots der Mannschaften schon ganz ausgewaschen sind und man damit die Mannschaften gar nicht mehr zuordnen kann. Oder sie gewinnen einen Punkt, wenn sie auch den Schiedsrichter mal den Ball ins Tor schießen lassen.

    Und es gibt auch Punkte für den einzelnen Spieler, wenn er anderen aus „seiner“ oder der gegnerischen Mannschaft Regelverstöße nachweist. Was das Spiel von einem Mannschaftsspiel zu einem Einzelspiel macht.

Palästina ist insofern der sichere Kandidat, da dort eher PoCs sind. Dazu mag kommen, dass in den USA auch verschiedene Schwarzenbewegungen Verbindungen zum Islam hatten, etwa über die Nation of Islam, der etwa auch Malcolm_X zugehörte. Schon deswegen würde es zu Konflikten kommen, bei denen man rassistisch sein würde, wenn man die falsche Seite wählt.