Mira Funk: „Hört mir auf mit Care Arbeit“

Mira Funk hat einen Artikel über Carearbeit bei Pinkstinks veröffentlicht, für den sich Pinkstinks anscheinend sogar entschuldigt hat.

Mira Funk, auch bekannt aus einem Interview, in dem sie die These vertrag „„Wir müssen eine feministische Terror-Gruppe gründen und die alten weißen Männer aus dem Weg schaffen.“ (editiert: lacht)“ stellt dort klar, dass die Frauen eben dann, wenn die Männer sich nicht ausreichend am Haushalt etc beteiligen, dies einfach nicht hinnehmen und diese rausschmeißen sollen, statt sich in Selbstmitleid zu ergehen und zu jammern, dass er weniger macht.

Im übrigen hält sie aber nichts von dem Konzept von „Carearbeit“

Ich arbeite mindestens 40 Stunden die Woche und finanziere uns vollständig alleine. Mit wem soll ich also über Care-Arbeit sprechen? Mit wem soll ich darüber diskutieren, dass ich mich um mein Kind kümmere, den Haushalt schmeiße und das Geld nach Hause bringe? Mit wem, frage ich euch? Genau! Mit niemandem, weil da niemand ist, außer ich. Für mich gibt es das nicht: Care-Arbeit. Für mich heißt das einfach nur life. Und darüber bin ich ehrlich gesagt ziemlich froh.

Nie habe ich das Zubereiten des Frühstücks, die alle sechs Monate stattfindenden Zahnarztbesuche oder die abendliche Gutenachtgeschichte als Arbeit empfunden, sondern als Zeichen von Liebe. Mehr nicht. Ich musste diesen Handlungen auch keinen Begriff zuordnen, damit mein Partner versteht, warum er mir helfen soll. Weil, surprise, da ist ja kein Partner. Eure Care-Arbeit ist nichts weiter als ein Beweis für euer heteronormatives Kleinfamilienspektakel und einen Partner, den ihr euch vorher offensichtlich nicht ordentlich angeschaut habt und den ihr nun aufgrund eurer ökonomischen oder sogar emotionalen Abhängigkeit nicht einfach verlassen könnt. Anstatt nun täglich euren Unmut auf das eigene Kind zu projizieren, nutzt den Muttertag doch dazu, die Scheidung einzureichen oder endlich einen Vollzeitjob zu suchen und eurem Partner zu erklären, dass er ab sofort den Haushalt übernehmen muss.

Damit sind die Leute bei Pinkstinks in einen Stitstorm gewandert:

Anscheinend wurden sie bedroht und bedrängt. Gemeint sein kann eigentlich nur dieser Artikel, denn er ist der einzige, der ganz erheblich auf Twitter kommentiert wurde.

Was ich erstaunlich finde, immerhin ist es ja noch nicht einmal ihr Text und Funk ist eben eher eine RadFem, die Männer ablehnt und „Selbst ist die Frau“ vertritt. In deren Weltbild hat eine Verständigung mit dem Mann keinen Sinn, man ist ja im Krieg.

Dennoch enthält ihr Text ja eigentlich eine emanzipatorische Lehre: Arbeite Vollzeit, gib alles an deinen Mann ab, wenn er nicht mitmacht, dann schmeiß ihn raus und mache alleine weiter.

Das ist der CareArbeitgruppe natürlich gar nicht recht. Die geht ja eher in eine andere Richtung „ich will die Carearbeit machen, sie muss mir aber bezahlt werden, am besten vom Staat und noch besser fürstlich“. Das einfach als „keine Arbeit, sondern Freizeit“ abzutun passt da natürlich gar nicht.