Selbermach Samstag 185 (28.04.2018)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema gibt es andere Blogs

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, der ist dazu herzlich eingeladen.

Diskriminierung von Frauen in China im Beruf

Der Spiegel berichtet darüber, dass in China anscheinend Jobs eher auf Männer ausgerichtet sind:

Der chinesische Internet-Handelsriese Alibaba hat offenbar jahrelang Ausschreibungen veröffentlicht, in denen das Unternehmen versuchte, männliche Bewerber mit Frauen zu locken. Human Rights Watch zufolge prahlte Alibaba zwischen 2011 und 2015 in mehreren Jobanzeigen mit seinen „gutaussehenden Mädchen“ oder „Göttinnen“. Außerdem habe die Firma in einem offiziellen Recruitment-Account Fotos von jungen Mitarbeiterinnen gepostet und sie als „Nachtzuschlag“ bezeichnet.

Diese verdammten weißen Männer mal wieder, die auch in China anscheinend alle Führungspostionen besetzen!!!elf

Nein, ernsthaft. Das scheint mir in der Tat ein sehr sexistisches System zu sein, wobei in China eben auch ein extremer Frauenmangel herrscht und gleichzeitig die Geschlechterrollen sehr traditionell sind:

Die Frauen sind insofern sehr materiell und es ist eine ganz offen kommunizierte Sache, dass der Mann Geld haben muss, was auf der anderen Seite natürlich auch eine gewisse Objektifizierung so gesehen nur fair macht.

Weiter in dem Artikel:

Das ist ein Beispiel für sexistische Einstellungspraktiken auf Chinas Arbeitsmarkt, die Human Rights Watch in einem ausführlichen Bericht anprangert. Nach eigenen Angaben untersuchte die Menschenrechtsorganisation dafür mehr als 36.000 Anzeigen, die von 2013 bis 2018 auf chinesischen Jobbörsen und Firmenseiten sowie in sozialen Netzwerken geschaltet worden waren.

Das Ergebnis: Behörden und Privatfirmen diskriminierten Frauen in vielen Fällen bei der Bewerberauswahl. „In diesem Jahr wurde fast jede fünfte Stelle im chinesischen Staatsdienst ‚ausschließlich für Männer‘ oder ‚bevorzugt für Männer‘ ausgeschrieben“, sagte Sophie Richardson, verantwortlich für China bei Human Rights Watch. Im vergangenen Jahr habe das auf 13 Prozent der Anzeigen im Staatsdienst zugetroffen.

Klar, wenn die klassische chinesische Frau noch weitaus eher auf die Hausfrauenrolle zugeschnitten ist und auch nicht vor hat, nach der Heirat mit einem reichen Mann groß zu arbeiten, dann lohnen sich Männer mehr.

„Gepflegte Figur, ästhetisch ansprechend“

Im März 2017 schrieb die chinesische Suchmaschinenfirma Baidu einen Job als Content-Prüfer aus: Bewerber müssten über eine „ausgeprägte Fähigkeit zur Arbeit unter Druck, Arbeit am Wochenende, an Feiertagen und in Nachtschichten“ verfügen, und dafür bitte „Männer“ sein, hieß es darin laut Human Rights Watch.

Hier im sexistischen Westen würde man für eine solche Anzeige – berechtigerweise – sofort verklagt werden.

Zudem habe nicht nur Alibaba Kandidatinnen und Mitarbeiterinnen in Stellenanzeigen auf ihr Äußeres reduziert. So suchte ein Bekleidungsgeschäft in Peking auf der Jobbörse Zhilian nach Frauen „18 bis 30 Jahre alt, Größe 163 Zentimeter oder mehr, gepflegte Figur, ästhetisch ansprechend“.

Könnte man hier nicht machen. Wobei viele Geschäfte natürlich genau so eine Frau suchen, aber das eben nicht schreiben.

Auch Tencent, Huawei und andere Unternehmen hätten sich überkommener sexistischer Klischees bedient. Das Internetunternehmen Tencent habe im Jahr 2016 über seinem Kanal beim Nachrichtendienst WeChat einen männlichen Angestellten wie folgt zitiert: „Der Grund, warum ich zu Tencent gekommen bin, war ein Urimpuls. Es war hauptsächlich, weil die Damen in der Personalabteilung und die, die mich interviewten, sehr hübsch waren.“

Wäre ja auch mal ein interessanter Grund für viele Frauen in den Personalabteilungen. Vielleicht eine Untersuchung wert.

„Tief verwurzelte Diskriminierung“

Solche Klischees hielten sich in chinesischen Unternehmen hartnäckig, kritisierte Richardson. „Selbst Firmen, die sich rühmen, Kräfte des Fortschritts und der Modernität zu sein, greifen auf solche Anwerbungsmethoden zurück.“ Das zeige, wie tief verwurzelt die Diskriminierung von Frauen in China noch sei.

Tencent entschuldigte sich für die genannten Fälle und versprach „schnelle Maßnahmen, um sicherzustellen, dass sie nicht wieder passieren“. Alibaba wies auf die nach eigenen Angaben hohe Zahl von Frauen in Führungspositionen hin und kündigte an, die interne Gleichstellungspolitik strenger durchzusetzen.

Anscheinend gibt es auch in China schon so etwas wie Ansätze von Gleichberechtigung. Allerdings habe ich gerade das Buch „Poorly Made in China“ gelesen, welches beschreibt, wie in China gehandelt wird, wie man Produkte herstellt, und wie immer versucht wird den Ausländer irgendwie zu betrügen und wie man nahezu alles sagt, wenn man meint, dass der Ausländer das gerne hören will, so dass es auch ein reiner Satz für die westliche Presse sein könnte.

Ein Sprecher von Baidu sagte zu CNN: „Wir schätzen die wichtige Arbeit, die unsere weiblichen Mitarbeiterinnen in unserer Organisation tun.“ Man bedaure die Einzelfälle, in denen Stellenanzeigen nicht den eigenen Wertvorstellungen entsprochen hätten.

Human Rights Watch teilte mit, Diskriminierung aufgrund des Geschlechts sei auch auf dem chinesischen Arbeitsmarkt verboten. Die Behörden setzten die entsprechenden Gesetze jedoch zu selten durch. Zudem sei nicht klar genug definiert, was als Diskriminierung gelte.

Nach meiner Kenntnis aus dem oben genannten Buch ist gesamt China ein wilder Westen in dem nur sehr wenige Regeln gelten. Wer Erfolg hat, hat Recht.

Zu meinen, dass da dann gerade Gleichberechtigung anders gehandhabt wird könnte naiv sein.