Selbstmach Samstag 182 (07.04.2018)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema gibt es andere Blogs

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, der ist dazu herzlich eingeladen.

Das Schweigen der Männer

In einem Artikel in der Zeit blickt Ursula März im Rahmen der Folgen on #MeToo auf die Männer und stellt fest, dass sehr viele erklärt haben, jetzt zuhören zu wollen und zu Schweigen. Sie schreibt dann:

Selbstverständlich ist die männliche Selbstläuterung zu begrüßen. Aber ein wenig irreal wirkt sie auch. Ob bewusst oder unbewusst, dürfte eines der Motive schierer Selbstschutz sein. Als Frau gerät man in die irritierende Situation, sich zu fragen, wie es für Männer wohl sein mag, einem Geschlecht anzugehören, das sich unter einer so fundamentalen Attacke mit Zuhören begnügt und zusieht, wie die Machtpositionen Zug um Zug entschwinden. Es wäre ja, rein theoretisch, auch ein ganz anderes Szenario denkbar. Es wäre keineswegs unwahrscheinlich, dass das Patriarchat, dessen Showdown sich seit rund hundert Jahren in historischen Etappen vollzieht, zum Ende hin noch einmal zum großen Gegenangriff ausholt. Macht ist noch nie gerne und ohne Widerstand abgetreten. Warum sollte ausgerechnet die der Männer eine Ausnahme sein? Ob sie es wollen oder nicht: In ihrem Schweigen liegt etwas bedrohlich Zähneknirschendes. Es erinnert an das Schweigen der Verlierer, die mit der geballten Faust in der Tasche hinter der Fensterscheibe stehen und zusehen, wie die Sieger durch die Straße marschieren. Es muss nicht, aber es kann das Schweigen kompensierter Aggression sein, die auf den Moment der Rache sinnt. Wer schweigt, äußert ja nicht nichts. Er lässt das Gegenüber wissen, dass er sich nicht zu erkennen geben möchte, und behält sich damit jene Form passiver Machtausübung vor, die in der Unkenntlichkeit liegt.

Also Schweigen und zuhören ist auch nicht richtig, denn es könnte bedeuten, dass man auf den Moment der Rache sinnt?

Eigentlich ist alles, was man macht, in dem Moment falsch.

Aber ich denke das viele Männer die Lage ganz anders sehen:

Sie sind nicht in Hollywood, wo jeden Monat tausende von sehr hübschen Frauen neu in die Stadt kommen und alle von der großen Karriere träumen, von dem Film, der sie groß rausbringt und der ihr Durchbruch ist, wenn man sich doch nur für sie entscheiden würde.

Sie sind auch ansonsten in normalen Jobs, verheiratet, leben in einem normalen Umfeld, sie haben keine Frauen, die von ihrem Wohlwollen und ihrer Entscheidung abhängen, so dass sie dafür mit ihnen schlafen.

Sie sind ganz normale Männer, die Frauen eben nicht belästigen und damit auch keine Macht in der Debatte verlieren.

Und mit #MeToo verlieren sie auch deswegen nicht an Macht, weil Frauen damit immer noch nicht die passenden Studiengänge haben, nicht 60 oder 70 Stunden die Woche durchgehend ohne Kinderpause in einen Job stecken wollen und ganz überwiegend keine Lust auf den Stress haben. Sie wollen nur die entsprechende Ruhe, nicht weil sie Wütend sind, sondern weil sie keine Aktien in dem Streit haben und damit nur negativ auffallen können.  Natürlich müssen sie sich in Zukunft mehr absichern, eben damit sie nicht beschuldigt werden. Besser nichts sagen, aber dann eben auch keine Frau als Mentor unterstützen oder mit ihr Geschäftsessen machen, ohne das jemand dabei ist.

Letztendlich werden eher Frauen die Verlierer sein. Weil Männer vorsichtiger sein werden und Frauen sorgfältiger aussuchen werden. Den meisten Männern ist die Macht der Männer an sich egal. Sie spielen anders als Feministinnen meinen kein Nullsummenspiel zwischen den Geschlechtern, sondern kämpfen mit direkten Konkurrenten um den Platz auf den sie wollen.