Die Wenn-man-uns-lässt-Väter

Der Blog Aufzehenspitzen äußert sich kritisch zu „Wenn man uns lässt“-Vätern. Ein wesentliches Element ist dabei, dass die Väter kaum Einschränkungen in Kauf nehmen, sondern ihr Leben eben im wesentlichen weiterleben:

Wenn man uns laesst Vaeter

Wenn man uns laesst Vaeter

Also das junge Väter, also gerade auch solche mit jungen Kindern nicht auf Schlaf verzichten und auf Treffen mit Freunden und allgemein weniger Freizeit kommt mir jetzt nicht so vor. Mit steigenden Alter der Kinder legt sich das natürlich. Natürlich sind viele schon durch den Beruf festgelegt, da ja irgendwo das Geld herkommen muss.

Sie schreibt dazu:

Emotional mag sich also für die “neuen Helden” vielleicht einiges geändert haben – aber ansonsten verläuft das Leben im jungen Vaterglück recht beschaulich in den bekannten Bahnen weiter. Naja. Immerhin: 1 Prozent musste auf “berufliche[n] Erfolg” verzichten und 2 Prozent auf “Schlafen/Ruhe” – 3 Prozent sogar auf “Zeit mit Freunden”.

So. much. Heldentum.

Ist das ein Schuh oder ’ne Socke“, darf dann auch der erste porträtierte Jung-Papa fragen. Das alte Narrativ vom hilflosen Papa wird zusätzlich mit auf den Weg gegeben. Und wieder tönt im Hintergrund das “… wenn man uns lässt” – das sich nach und nach in ein properes “selber schuld” verwandelt. Selber gebären fände der Gerade-Noch-Nicht-Vater übrigens “sehr okay“. Wirklich schlimm für ihn ist, dass er selbst “nur dastehen” kann und “das ist dann so eine Situation, in der man keine Kontrolle hat“. Ahm. Was ist mit …. sagen wir: selbst gebären? Aber genau: um die Person, die das Kind aus dem Leib presst oder der das Kind aus dem Leib operiert wird, geht es ja nicht. Der nächste Papa betont, dass er sich Zeit nehmen möchte, “denn so ein Kind läuft nicht nebenher“. Wohoo! Das Problem: Er hat einen zeitintensiven Job und keine Zeit (aber zum Glück gibt’s da noch Mama, nicht?).

Die Stimme aus dem Off sinniert vor sich hin: Väter würden immer häufiger beides wollen – Erfolg im Job und ein guter Vater sein. Gähn! Tell me! Deshalb darf auch noch der “Vätercoach” eines großen Unternehmens seinen Senf dazu geben. Sein Tipp: Verbringen Sie doch schon vor der Geburt “Zeit mit dem Babybauch“. Er verrät leider nicht, wie dieser Babybauch von Person A auf Person B überhüpfen kann … schade.

Wie sind denn da eure Erfahrungen?

Machen die Männer zu wenig und verstecken sich dahinter, dass man sie nicht lässt?