Tag: 1. Februar 2016
Wie kam es dazu, dass in die Skeptikerbewegung so viel Feminismus einfließt?
Es hat etwas tragikkomisches. Gerade die Skeptikerbewegung, also eine Bewegung, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, nicht zu glauben, was nicht bewiesen ist, fällt häufiger damit auf, dass Feministinnen dort zumindest einen gewissen Einfluss zu haben scheinen.
Das kommt immer wieder hoch, ich hatte mit diesem Artikel hier schon einmal etwas ähnliches angeführt.
Die Skeptikerbewegung wird in der Wikipedia wie folgt beschrieben:
Die Skeptikerbewegung ist ein internationales Netzwerk[1] von Vereinigungen und Einzelpersonen mit dem Anspruch einer kritischen Auseinandersetzung mit Pseudo- und Parawissenschaftlichen Themen, die unter anderem in den Bereich des Aberglaubens oder der Alternativmedizin fallen. Im Sinne einer sozialen Bewegung wird der Begriff auch als Eigenbezeichnung verwendet.[2] Die Bewegung beruft sich auf wissenschaftliche Methodik und naturalistische Erklärungen. Anders als im klassischen Skeptizismus halten Mitglieder der Bewegung den Gewinn von zuverlässigen Erkenntnissen prinzipiell für möglich.
Nun ist Gender Studies als akademischer Unterbau des Feminismus aber so ziemlich das unwissenschaftlichste und wissenschaftsfeindlichste was man sich in einer Universität so vorstellen kann, wenn man Theologie selbst mal abrechnet.
Eigentlich sollte die Skeptikerbewegung also der natürliche Feind des intersektionalen Genderfeminismus sein.
Interessant in der Hinsicht ist der Abschnitt in der Wikipedia über Kontroversen:
Nach Ansicht von Carl Sagan übt die Skeptikerorganisation CSICOP, der er von Anfang an angehörte, eine wichtige soziale Funktion aus. Sie sei eine Art Gegengewicht zur „pseudowissenschaftlichen Leichtgläubigkeit“ vieler Medien. Gleichwohl sah er die Hauptschwäche der Skeptikerbewegung in ihrer Polarisierung. Die Vorstellung, ein Monopol auf die Wahrheit zu besitzen und die anderen Menschen als unvernünftige Schwachköpfe zu betrachten, sei nicht konstruktiv. Dieses Verhalten verurteile die Skeptiker zu einem permanenten Minderheitenstatus. Auf größere Akzeptanz stoßen könne demnach „ein einfühlsamer Umgang miteinander, der von Anfang an das Menschliche an der Pseudowissenschaft und am Aberglauben akzeptiert“.[12]
Das CSICOP-Gründungsmitglied Marcello Truzzi, das die Organisation aufgrund inhaltlicher Differenzen verließ, definiert einen „wirklichen Skeptiker“ als jemanden, der eine agnostische Position einnimmt und selbst keine Behauptungen aufstellt. Eine These könne nicht „widerlegt“, sondern nur „nicht bewiesen“ sein. „Skeptiker“, die die Ansicht vertreten, es gebe Belege gegen eine Behauptung, bezeichnet Truzzi als „Pseudo-Skeptiker“, die dann ihrerseits die Beleglast zu tragen hätten. Solche Negativ-Behauptungen seien jedoch zuweilen ziemlich außergewöhnlich und oft eher auf Plausibilitätserklärungen gestützt, statt auf empirische Belege. Als Beispiel führt Truzzi einen PSI-Test an, bei dem der Proband die Möglichkeit hat, zu betrügen. Dies reduziere den Belegwert des Experiments zwar erheblich, reiche jedoch nicht aus, die untersuchte Behauptung zu widerlegen. Wissenschaft könne zwar statuieren, was empirisch unwahrscheinlich, nicht jedoch, was empirisch unmöglich ist.[13]
Im Zuge einer vereinsinternen Auseinandersetzung innerhalb der GWUP verließ 1999 der Mitbegründer und damalige Redaktionsleiter von deren Publikationsorgan Skeptiker Edgar Wunder die Skeptiker-Organisation. Nach Wunder ist ein strukturelles Merkmal der Skeptikerbewegung eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. So würden etwa viele GWUP-Mitglieder einen Weltanschauungskampf ohne hinreichende fachliche Kenntnis führen und selektiv und unsachlich argumentieren. An wissenschaftlichen Untersuchungen von Parawissenschaften seien sie höchstens insofern interessiert, „als deren Ergebnisse „Kanonenfutter“ für öffentliche Kampagnen liefern könnten.“[14] Die GWUP hat 2008 zu der Kritik Stellung bezogen [15]
Das würde ja durchaus passen.
Gerade jedenfalls hat sich wieder anhand von Dawkins etwas ereignet. Dieser sollte auf einer Skeptikerversammlung eine Rede halten, was ja auf dem Gebiet Religionskritik auch durchaus zusammen passt.
Allerdings tweetete er im Vorfeld etwas, was nicht so gut angekommen ist. Der eigentliche Tweet ist inzwischen gelöscht, aber es gibt einen Screenshot:
Es handelt sich also um dieses Video:
Dawkins hat den Tweet gelöscht mit der Begründung, dass er nicht wusste, dass die Feministin nach einer realen Person gezeichnet war.
Über das Video kann man meine ich durchaus streiten, es ist eben recht einfach gestrickt und wertet insofern zwei Gruppen ab. Dawkins als Equality Feminist ordnet es sogar einer „Minderheit“ zu.
Das war den Veranstalterin dennoch zuviel, sie haben ihm ausgeladen:
“We believe strongly in freedom of speech and freedom to express unpopular, and even offensive, views. However, unnecessarily divisive, counterproductive, and even hateful speech runs contrary to our mission and the environment we wish to foster at NECSS. The sentiments expressed in the video do not represent the values of NECSS or its sponsoring organisations.”
Dawkins dazu:
Dawkins later responded to his “de-platforming” of the NECSS conference: “De-platformed for tweeting an irrelevant joke song? Ah well, ‘Always look on the bright side of life.’ Incidentally, would Monty Python have been de-platformed for that? No, don’t be silly, Life of Brian was only satirising Christianity.”
In der Tat.