Geschlechterrollen bei Tieren

Eine interessante Studie behandelt die Geschlechterrollen bei Tieren:

Since Darwin’s conception of sexual selection theory, scientists have struggled to identify the evolutionary forces underlying the pervasive differences between male and female behavior, morphology, and physiology. The Darwin-Bateman paradigm predicts that anisogamy imposes stronger sexual selection on males, which, in turn, drives the evolution of conventional sex roles in terms of female-biased parental care and male-biased sexual dimorphism. Although this paradigm forms the cornerstone of modern sexual selection theory, it still remains untested across the animal tree of life. This lack of evidence has promoted the rise of alternative hypotheses arguing that sex differences are entirely driven by environmental factors or chance. We demonstrate that, across the animal kingdom, sexual selection, as captured by standard Bateman metrics, is indeed stronger in males than in females and that it is evolutionarily tied to sex biases in parental care and sexual dimorphism. Our findings provide the first comprehensive evidence that Darwin’s concept of conventional sex roles is accurate and refute recent criticism of sexual selection theory.

Quelle: Darwinian sex roles confirmed across the animal kingdom

Aus der Besprechung der Studie:

Our findings confirm the generality of conventional sex roles in polygamous animals (Fig. 3). First, the steeper fitness increase with mating success observed for males clearly supports the Darwin-Bateman paradigm. This result is consistent with the hypothesis that sexual selection is typically stronger in the sex that produces the smaller, more abundant, and motile type of gametes (6), which is the male by definition. Second, our results confirm that sexual selection is evolutionarily linked to sex-biased parental care and sexual dimorphism. As predicted, stronger sexual selection on males was associated with female-biased parental care and more elaborated trait expression in males.

Also eine Studie, die bestätigt, dass sexuelle Selektion genau das bewirkt, was die Theorien voraussagen. Erstaunlicherweise wird das bei Tieren auch kaum bestritten. Selbst Feministinnen führen meines Wissens nach noch nicht an, dass auch im Tierreich Geschlechterrollen reine Erziehung und soziale Konstruktion sind, sie scheinen sie dort ebenfalls auf Biologie zurückzuführen (wobei mich gegenteiliges auch nicht wirklich überraschen würde, wer da was hat, ich wäre an einem Link interessiert). Das es zwischen Tieren und Menschen einen sehr dünnen Übergang gibt, mit schon relativ intelligenten Primaten, wird dabei üblicherweise ausgeblendet (ebenso bei Leuten, die biologische Begründungen aus anderen ideologischen Gründen ablehnen). Dass der Gehirnaufbau im großen und ganzen sich nicht wesentlich von dem eines Primaten unterscheidet auch.

Die Geschlechterrollen in Tieren und daraus abgleitet die Frage, wie diese dort entstehen können und wie der Mensch diese abgelegt haben soll, wird sehr einfach und schlicht behandelt: Der Mensch ist eben intelligenter und damit kein Tier. Er sei nicht den gleichen Beschränkungen unterworfen.

Dabei finden sich deutliche Anzeichen für eine unterschiedliche Selektion beim Menschen. Von der Körpergröße, die ein sehr großes Indiz ist, bis hin zu höherer Körperkraft und natürlich auch auf selektiver Ebene die vollkommen anderen Kosten des Sex.

Tatsächlich ist kein Grund ersichtlich, warum die Geschlechter geistig gleich sein sollten, wenn sie körperlich so verschieden sind. Der Mensch bietet sich nach seinem biologischen Aufbau für eine Aufgabenteilung der Geschlechter an und hat diese auch über die wesentlichen Teile seiner Geschichte praktiziert. Damit ist nicht gemeint, dass eine strikte Einteilung in „der eine ist Ernährer, die andere kümmert sich um das Kind“ erfolgt ist, beide haben sicherlich auf ihre Art für die notwendige Nahrung gesorgt. Aber das läßt die jeweils dabei tätigen Selektionsdrücke nicht wegfallen.