Missy Magazine: Neue feministische Allianzen gegen Rechts #FemAlliances

 

 

 

 

 

Das Berufsleben an weiblicheren Eigenschaften ausrichten

In dem bereits einige Male verlinkten Jordan Peterson – Cathy Newman Interview   kam ein weiteres Argument, welches auch ansonsten häufiger in Diskussionen auftaucht:

Frauen haben Nachteile im Beruf ´, weil die Berufswelt auf sie ausgerichtet ist. Würde man die Berufswelt mehr auf Frauen ausrichten, dann wären sie diejenigen, die dort besser zurecht kommen würden.

Es ist unfair, dass die Ausrichtung so einseitig zu Gunsten von Männern erfolgt, man sollte das ändern.

Peterson führte im Gegenzug an, dass

  • Die Frauen, die erfolgreich sind, auch die gleichen Eigenschschaften haben, wie die Männer
  • Das Studien zu beruflichen Erfolg nicht voraussagen, dass weibliche Eigenschaften Erfolg bringen und es insofern ein riskanter Versuch wäre

Sie führt im Gegenzug an, dass man es doch mal versuchen könnte, worauf Peterson eben darauf hinwies, dass eben Studien den Erfolg nicht voraussagen, und das es ja auch schon versucht worden ist, weil Frauen schon lange im Berufsleben mitmischen. Zudem seien Frauen ja in vielen Bereichen auch erfolgreich, beispielsweise als Ärztinnen.

Ich finde diesen Ansatz, der eher aus dem Differenzfeminismus kommt, aber im Genderfeminismus auch gerne verwendet wird, immer wieder interessant: Er geht etwas in die Richtung, dass es einen „weiblichen“ und einen „männlichen“ Weg gibt, und beide gleich gut sein müssen, einfach, weil es sonst unfair und geradezu sexistisch wäre. Also eine Art „Gleichstellung der Methoden“, auch die weibliche Methode muss 100% ergeben.

Auch die Forderung an sich finde ich immer interessant: Ändert alles, damit es bei Frauen besser läuft. Als wäre die Wirtschaft etwas, was man nur einheitlich ändern kann. Es steht natürlich jeder Frau frei, passende „weiblichere Personen“ einzustellen und eine Firma nach dieser Art und Weise hochzuziehen. Oder eben bei einer Frau oder Mann als Chef  anzufangen, die das bereits umsetzen. Stattdessen die Forderung, dass man es für die Frauen ändern sollte.

Es wird auch üblicherweise auch gar nicht groß begründet, warum es besser sein soll. Üblicherweise wird angeführt, dass es ja für alle netter wäre, wenn soziale Eigenschaften eine größere Rolle spielen , wobei man damit ja den Wettbewerb um einen Posten nicht wirklich vermeiden kann. Er entsteht fast automatisch, wenn Personen das gleiche wollen und es etwas wert ist.

Die Beschreibung von Peterson, dass es eben gerade in den höheren Jobs Personen sind, die bereit sind, 70 Stunden die Woche Zeit in einen sehr speziellen Bereich zu investieren und das dieser Typ eben selten ist, aber häufiger bei Männern anzutreffen, und dass das wenig mit „nett sein“ und sozialen Umgang zu tun hat, sondern erst einmal mit der Vorstellung, wie viel Zeit seines Lebens man in den Beruf investieren will, trifft es dabei aus meiner Sicht eher.