Ich bei Hatr.org

Die Seite Hatr.org hat ja schon einiges an Aufmerksamkeit bekommen (positive Besprechungen zB bei der Mädchenmannschaft, Andreame, Karnele, Piratenweib oder bei Onyx) . Sie soll dazu dienen, die Kommentare von Trollen zu sammeln. Troll ist eigentlich so definiert (Wikipedia):

Der Begriff Troll wird in der Netzkultur für eine Person verwendet, die mit ihren Beiträgen in Diskussionen oder Foren unter Umständen stark provoziert. Mutmaßliches Ziel des Trolls ist das Stören der ursprünglich an einem Sachthema orientierten Kommunikation und das Erlangen von Aufmerksamkeit.

Natürlich gibt es auf feministischen Blogs (und auch beliebigen anderen, die ein derart streitiges Thema haben) genug vollkommen hirnrissige Kommentare, die trolliger Natur sind. Die dort zu veröffentlichen hätte sicherlich nichts geschadet. Allerdings scheint man bei Hatr.org eine eher breite Sicht auf trollige Kommentare und Hass zu haben. Denn die weitere Beschreibung ergibt das Folgende:

Was wird auf hatr.org veröffentlicht?

Kommentare, die auf öffentlichen Blogs gepostet werden, sind für die Öffentlichkeit bestimmt und werden von hatr.org im Rahmen eines journalistischen Angebotes dokumentiert. Das können zum Beispiel Beleidigungen sein oder platte, immer gleiche Argumentationen über die wahren Opfer der Emanzipation.

Denn einige der dort veröffentlichen Kommentare scheinen mir recht sachlich zu sein und lediglich eine andere Meinung zu vertreten. (das scheinen auch andere so zu sehen, vgl. etwa die Berichte von Neumondschein, Romans Roter Mann, Arne Hoffmann und NilsTechBlog)

Auch auf Kirks Blog findet sich eine kritische Besprechung. Dort kommentierte ich:

Bei der Mädchenmannschaft und dem Mädchenblog sollte auch noch der ein oder andere meiner Kommentare in der Warteschleife stehen, wenn sie nicht längst gelöscht sind. Mal sehen ob ich es noch auf hatr.org schaffe, würde mich aber überraschen.

Auf Nachfrage von Kirk, was ich denn bösartiges gesagt haben könnte, erwiderte ich:

Bei meiner ersten Sperrung hieß es ich würde Vergewaltigungen verharmlosen, wenn ich mich recht erinnere.

Aber alle nicht veröffentlichten Kommentare dort hin zuverbannen, dass hätte was. Da würden sich denke ich einige schöne finden lassen

Vielleicht hat eine der Betreiberinnen mitgelesen und nachgesucht, vielleicht war es auch einfach nur Zufall, aber als ich dann mal bei Hatr.org nachschaute fand sich dieser Kommentar:

Christian

zur Rape-Diskussion:

Der Feminismus muesste meiner Meinung nach akzeptieren, dass

– Frauen nein sagen und ja meinen und damit auch einen Teil der Verantwortung fuer unerwuenschte sexuelle Handlungen uebernehmen sollten (wohlgemerkt fuer einen gewissen Teil, eine Vergewaltigung bleibt eine Vergewaltigung)

– es viele Faelle gibt, in denen das „Opfer“ luegt, weil es einvernehmlichen Sex nicht zugeben moechte zB weil die dort ausgefuehten Handlungen peinlich sind (in Amerika macht gerade ein Fall die Runde, wo eine Frau einen „gangrape“ angezeigt hatte, weil ihr Freund das mitbekommen hatte. Allerdings zeigten Videoaufnahmen der Tat, dass es freiwillig war).

Gleichzeitig moechte ich, ohne damit uebergriffe zu entschuldigen oder Maenner als nur triebgesteuert darzustellen, anfuehren, dass es ein „blue ball syndrom“ durchaus gibt. Ich glaube viele Maenner kennen das Gefuehl, dass sie sich nach dem Orgasmus fragen, warum sie das gerade so dringend wollten (oder auch nur, warum sie sich gerade einen so billigen Porno anschauen). Bei starker sexueller Erregung wird das denken (ob nur beim Mann oder auch bei der Frau waere diskussionswuerdig) sagen wir mal sehr fokussiert auf ein bestimmtes Handeln gerichtet

Wäre jetzt natürlich interessant, den Kontext zu lesen, keine Ahnung zu welchem Beitrag ich das geschrieben habe. Ich meine es war eine dieser „wie kann man Frauen nur nicht glauben, wenn sie sagen, dass sie vergewaltigt worden sind und warum lassen es Männer nicht einfach bei dem kleinsten Anzeichen eines Neins“-Diskussionen.

Aber im wesentlichen würde ich es auch heute noch unterschreiben, wenn wohl auch etwas anders formulieren.

Was ich meinte war, dass Frauen eben keineswegs deutlich kommunizieren. Dazu habe ich in diesem Blog bereits einiges unter dem Stichwort „Nein heißt nicht immer nein“ geschrieben. Dies sollte zumindest als Problem erkannt und zugestanden werden, auch wenn man dann der Meinung ist, dass der Mann das Zustimmungskonzept praktizieren sollte und vor jedem Schritt eine eindeutige Zustimmung einholen sollte.

Der zweite Punkt ist meiner Meinung nach der Lakmustest jeder Vergewaltigungsdebatte: Wer nicht zugeben kann, dass es Falschbeschuldigungen gibt (zumindest einen kleinen Prozentsatz) mit dem lohnt sich eine Debatte genau so wenig wie mit jemanden, der meint, dass es keine Vergewaltigungen gibt.

Zu den „blauen Bällen“: Das sexuelle Erregung ohne Befriedigung bei Männern gewisse Effekte hat ist medizinisch durchaus belegt (Blue Balls Syndrom/Kavaliersschmerzen). Das sexuelle Erregung zudem einen gewissen „Tunnelblick“ bewirkt erscheint mir auch nicht unplausibel.

Im Ganzen würde ich meinen damaligen Kommentar daher nicht als trollig bezeichnen. Eine platte, immer gleiche Argumentationen über die wahren Opfer der Emanzipation könnte man natürlich annehmen, wenn ich darauf verweise, dass es Falschbeschuldigungen gibt. Man könnte es auch schlicht als die Wahrheit bezeichnen. Schade, dass auf Hatr.org keine Kommentiermöglichkeit besteht.

Aber da wir Männer ja bekanntlich den Wettbewerb mögen:

80 Facepalms! Wer bietet mehr?

30 Gedanken zu “Ich bei Hatr.org

  1. @ Christian

    Warum gehst Du überhaupt darauf ein?

    Gar nicht erst ignorieren.

    Hier sollen Kritiker des Feminismus durch Beschämungstaktik zum Schweigen gebracht werden mittels Diffamierung durch Assoziation: Man spannt ernsthafte Einwände zusammen mit blödsinnigen oder unflätig-diffamierenden Aussagen und versucht so, jedwede Kritik an feministischer Dogmatik auf die gleiche Ebene zu hieven, die Ideologie gegen Kritik zu immunisieren.

    So wie jedweder Antisozialismus von Sozialisten zum Faschismus ernannt wird oder jeder Antifaschismus den Faschisten zu kommunistischen Umtrieben gerinnt.

    Solche „Pranger“ sind nicht ernstzunehmen.

    Zu durchsichtig die Motive der MacherInnen, zu einseitig ihre Ausrichtung.

    Es lohnt nicht.

  2. PS:

    Von mir hast Du jetzt die 81 Face Palm bekommen.

    Du schafftst das.

    Go, Christian, go!

    Mit Hilfe der Besucher Deines Blogs wird Dein Kommentar zum sexistischsten Anschlag auf Feminismus, Frauenehre, Frauenrechte, Gutmenschlichkeit, Jesuslatschenpädagogik, Stuhlkreismediation, Pauerwummenselbstempauerung usw. und so fort nördlich von Palermo gewählt.

    Du wirst Dich vor Liebesbriefen kaum retten können.

    Sexistische Männer sind begehrt.

    Stimmt’s, Tippse?

    Tippse nickt.

    Ach Tippse, was bin ich froh, dass Du mein Boss bist.

    Komm her, lass Dich knuddeln.

  3. Gestern Diskussion zum vermittelten Frauenbild bei der anstehenden, Hochzeit von William und Kate.

    Frage: Wann tun wir endlich einen Kanal auf, in welchem wir solche Pseudosendungen voller Männerhass kommentieren.

    Frage: Wann zeigen wir endlich all jene Moderatorinnen an, welche immer wieder politisches Kleingeld mit Behauptungen wie 30% Unterbezahlung bei Frauen; gläserne Decke ist fakt etc. behaupten?

  4. @Roslin: Nicht übel, die Idee: Facepalms jeweils dafür vergeben, dass der jeweilige Kommentar als konterrevolutionär-imperialistisch-antifeministischer Hasspost betrachtet wird.

  5. „Hier sollen Kritiker des Feminismus durch Beschämungstaktik zum Schweigen gebracht werden mittels Diffamierung durch Assoziation…“

    Die Kritiker des Feminismus sollen marginalisiert werden. Gemäss unser geliebten Soziologin R.Connell gibt es bekanntlich genau zwei idealtypische Männlichkeiten, nämlich die marginalisierte und die autorisierte. Falsch, Frau Connell. Zwar wird der Feminismuskritiker tatsächlich marginalisiert, wofür hatr.org ein Beleg unter vielen ist, doch sind wir sehr wohl autorisiert – selbstautorisiert nämlich, was umgangssprachlich auch emanzipiert genannt wird.

    Leider gibt es eine Menge Männer, welche ich unter Verwendung von Connells Begrifflichkeiten als „komplizenhaft“ attribuiere, komplizenhafte Männlichkeiten, welche nicht müde werden, unsere Bemühungen, dem Feminismus ein menschliches Anlitz abzugewinnen, sabotieren.

    Sollte mein Beitrag zur Geschlechterdebatte nicht unverzüglich auf hatr.org erscheinen, behalte ich mir rechtliche Schritte gegen die Betreiber_Innen der Webseite vor!

  6. Die Seite macht ja wirklich Spaß zu lesen. Dort sind einige ziemlich witzige Kommentare gepostet worden.

    Ich hab hier am 08.04.11 übrigens schon 191 Facepalms gesammelt, liege also uneinholbar vorn.
    Aber ich hab dir auch einen gegeben, vielleicht wirds dann interessanter:
    http://hatr.org/archive/5

    Schönes Spiel!

    • Ach, jetzt seh ich ja erst, dass ich den Kommentar von „Nele“ auf derselben hatr-Seite auch verfasst habe:
      „Das interessante an der Maßnahme ist ja, dass keine frigiden Frauen in Tschechien eingebürgert werden. Frauen, die bei dem Test trocken bleiben, scheitern zum Glück.
      Das führt dazu, dass sehr viele geile Frauen Tschechinnen werden. Und weil sie so geil sind, müssen sie ihre unbändige Lust auch am Straßenstrick befriedigen.
      Ich finde die Maßnahme gut. “

      Dafür hab ich bisher über 500 Facepalms bekommen, unglaublich. Ich sollte mir wirklich angewöhnen, auf verschiedenen Seiten jeweils denselben Nic zu verwenden..

      • @ Seppo

        *Ich sollte mir wirklich angewöhnen, auf verschiedenen Seiten jeweils denselben Nic zu verwenden..*

        Vielleicht solltest Du Deine Weisheiten, zumindest die, auf die Du besonders stolz bist, unter Klarnamen veröffentlichen?

        Dann wüsste man, wer die Backpfeifen verdient.

  7. Jetzt weiß ich endlich, was facepalms sind.

    Mit dieser einfachen Frage habe ich Nadine von Medienelite das Leben schwer gemacht, so daß der entsprechende Kommentar dann bei hatr.org gelandet ist.

    Hatr.org ist ein gutes Studium, um das paranoide Denken von Feministen studieren zu können. Letztlich weiß man es ja auch so, aber diese Liste zeigt es noch mal in aller Deutlichkeit. Die Hälfte der Kommentare ist sachlich. Ein Viertel polemisch. Und das letzte Viertel tatsächlich „trollig“ bzw. unflätig und beleidigend.

    Wobei ich das Gefühl habe, daß diese Liste schon bessere Tage hatte. Mittlerweile häufen sich die sachlichen Kommentare.

    Kannst Du mal ein paar Links angeben von Diskussionen bei der Mädchenmannschaft, wo Du mitgemacht hast? Ich würde gerne mal ein paar Diskussionen nachvollziehen.

    Hast Du eigentlich nach der ersten Sperrung Deinen Namen geändert oder haben die Dich wieder reingelassen?

    Ich finde das alles so absurd. Es ist immer wieder zum Ergötzen, daß diese Leute es nicht merken, wieviel Angst sie vor der Wahrheit haben und wie totalitär ihr Denken ist. Manchmal kommt bei mir wirklich Mitleid auf. Das meine ich ehrlich, nicht abfällig. Als ich Deinen Beitrag bei hatr gesehen habe – ich hab ihn schon etwas früher entdeckt, da dachte ich nur: Jetzt suchen die tatsächlich diesen Beitrag heraus, weil Du ihn bei mir erwähnt hast und wollen sich rechtfertigen und zeigen, wie böse Du bist.

    Wenn man so einen Beitrag auf hatr schaltet… Nun ja.

  8. Lieber Christian, es ist nicht erstaunlich, dass Dein Kommentar zunächst nicht veröffentlicht wurde.
    Ich zitiere Dich zur Übersicht noch einmal: „Der Feminismus muesste meiner Meinung nach akzeptieren (…) dass Frauen nein sagen und ja meinen und damit auch einen Teil der Verantwortung fuer unerwuenschte sexuelle Handlungen uebernehmen sollten.“ (…)
    Was Du hier geschrieben hast, ist die Verharmlosung, wenn nicht sogar Leugnung eines Gewaltverbrechens. Ist Dir das tatsächlich nicht klar, glaubst Du tatsächlich, Frauen meinen ja, wenn sie nein sagen?
    Das hat nicht den Charakter eines Argumentes, sondern macht lediglich die Opfer lächerlich und diente früher oft als beliebte Ausrede für Täter – offenbar nicht nur früher, sondern in Deiner Aussage auch heute noch.
    Eine ganz ernst an alle Leser gestellte Frage: Wenn ein Mann vergewaltigt wird, wäre sein Nein denn anders zu interpretieren?
    Als typischen Troll-Kommentar stellt man sich meist etwas vor, das mit derben Ausdrücken gespickt ist. In obigem Fall ist nicht die Ausdrucksweise derb und verächtlich, der Inhalt aber durchaus.

    • ..lies dir Christians Kommentar nochmal durch. Und beschäftige dich mit der Geschichte des Rape-Culture Paradigmas.

      Es ist eindeutig, dass Christian nicht Gewalt, sondern Unangenehmes aufgrund von Mißverständnissen meint, welches das Rape-Culture Paradigma – wie männliche Heterosexualität an sich – als Form von Vergewaltigung betrachtet.

      Selbstverständlich tragen alle beteiligten Mitverantwortung für eine gelungene Kommunikation. Oder sind Frauen etwa Kinder?

      „In obigem Fall ist nicht die Ausdrucksweise derb und verächtlich, der Inhalt aber durchaus.“ – Ja, wie gesagt, unter dem Dogma einer „Rape Culture“ ist „all sex rape“

    • @ onlyconnect

      *Ich zitiere Dich zur Übersicht noch einmal: „Der Feminismus muesste meiner Meinung nach akzeptieren (…) dass Frauen nein sagen und ja meinen und damit auch einen Teil der Verantwortung fuer unerwuenschte sexuelle Handlungen uebernehmen sollten.“ (…)*

      „Zitate“, die so sehr aus dem Zusammenhang gerissen werden, dass es unmöglich ist, das Zitierte in seinem Kontext wahrzunehmen, zu verstehen, in welchem Zusammenhang das Gesagte steht, ob Provokationen vorausgingen etc., sind keine.

      Allein mit dieser Methode des Zitierens zeigen die Macher der Seite an, dass sie die vorgebliche Authentizität von „Zitaten“ nur benutzen wollen, um zu diffamieren, keinesfalls um ehrliche Aufarbeitung und Anprangerung von Übergriffen, die es fraglos gibt.

      Unredlich ist das, verlogen, das Amalgamieren nicht zuordenbarer, aber ernstzunehmender Aussagen mit brachialer Verleumdung, Diffamierung, Gewaltrhetorik.

      Und darüber der Zuckerguss des hohen moraaalischen Anspruches, den auch Du hier versprühst, allein schon die Einleitung „Lieber Christian“.

      Das macht das Ganze so besonders unappetitlich.

      Mir stellen sich die Zehennägel hoch.

      „Lieber Christian“ im Zusammenhang mit der perfiden Diffamierungsmethode, die gegenüber dem „lieben Christian“ angewandt wird.

      Aber auch das ist ja in feministischen Zusammenhängen üblich.

      • @ Christian

        *…, aber ich erinnere noch mal an den sachlichen Ton.*

        Du willst mich wohl meiner Chancen berauben, auch endlich mal in der hatrack zu landen in der erlauchten Gesellschaft der seppos, sebis, Trockenpflaumen und all der anderen Dulsenatoren?

        Du hast leicht reden, Du hast es ja bereits geschafft.

    • @onlyconnect

      „Was Du hier geschrieben hast, ist die Verharmlosung, wenn nicht sogar Leugnung eines Gewaltverbrechens.“

      Das ist es meiner Meinung nach nicht. Zumal ich es ja auch nicht auf alle Fälle beziehe, sondern deutlich machen will, dass in dem Bereich Mißverständnisse möglich sind. Bei dem was normalerweise unter Vergewaltigung verstanden wird ist das schon meist klarer, aber gerade da in vielen feministischen Diskussionen der Vergewaltigungsbegriff sehr ausgedehnt wird (vgl. zB den Beitrag „Einvernehmlicher Sex ist, wenn keiner es bedauert„) halte ich die Einschränkung für wichtig.
      Nur wenn man akzeptiert, dass es Frauen gibt, die nicht eindeutig kommunzieren (oder schon eindeutig, aber nur wenn man den Kontext richtig wertet) kann man hier eine faire Meinung bilden.

      „Ist Dir das tatsächlich nicht klar, glaubst Du tatsächlich, Frauen meinen ja, wenn sie nein sagen?“

      Zunächst einen Disclaimer vorneweg: Ich habe nicht gesagt, dass alle Frauen ja meinen, wenn sie nein sagen. Ich habe gesagt, dass es ein gewisser Teil ist.
      Das entspricht meiner persönlichen Erfahrung
      und ist auch eine Einschätzung, die auch Feministinnen teilen, zB Mademoiselle Nocturne:

      Doch leider gehört dies in das Repartoire des Verführt-werdens so einiger Frauen dazu. Dazu gehört auch, den Partner abzuweisen, ihn beiseite zu schieben, nein zu sagen, dabei zu kichern, dennoch nein zu sagen, ihn wieder weg zu schieben – wobei es doch gewollt ist. Letztendlich lässt frau sich doch „erobern“, konnte der Belagerung nicht mehr stand halten, sie wird genommen, ergibt sich ihrem Schicksal und erlebt eine tolle Paarung, wie sie sie doch von Anfang an wollte.

      Du kannst dir die im Ausgangsartikel verlinkten Artikel ja mal durchlesen, auch in den Kommentaren steht da so einiges zu den Erfahrungen anderer (Männer und Frauen), nach denen Frauen durchaus Nein sagen, aber ja signalisieren oder meinen.
      Oder wenn dir eine Filmszene lieber ist: Leia und Han Solo

      „Das hat nicht den Charakter eines Argumentes, sondern macht lediglich die Opfer lächerlich und diente früher oft als beliebte Ausrede für Täter“

      Nur weil es auch als Ausrede gebraucht wird darf man die Augen nicht davor verschließen, dass es auch von Frauen als Mittel eingesetzt wird. Es als Generalentschuldigung zu verwenden ist eben genau so falsch wie es als Erklärung zu verbieten. Denkverbote aus moralischen Gründen bringen selten etwas.

      „Wenn ein Mann vergewaltigt wird, wäre sein Nein denn anders zu interpretieren?“

      Die Frage ist ja bereits unlogisch: Wenn er vergewaltigt wird, dann liegt denknotwendig ein Handeln gegen seinen Willen vor. Sonst ist es ja keine Vergewaltigung.
      Eine bessere Frage wäre vielleicht: Wenn ein Mann „nein“ sagt, darf die Frau dann dennoch versuchen, ihn zum Sex zu drängen? Und natürlich könnte man sagen, dass sie seinen Willen respektieren sollte. Aber Kommunikation verläuft eben auf mehreren Ebenen. Insofern wird sein gesamtes Verhalten zu analysieren sein. Ich hatte zB hier mal was dazu geschrieben, wie auch bei einem Mann ein Nein durchaus als Ja verstanden werden kann
      https://allesevolution.wordpress.com/2010/11/26/nein-heist-nein-sicherheit-vs-sex/#comment-3077

      „In obigem Fall ist nicht die Ausdrucksweise derb und verächtlich, der Inhalt aber durchaus.“

      Das würde ich nicht sagen

  9. „Aber auch das ist ja in feministischen Zusammenhängen üblich.“

    Ja, in der freien Subkultur jenseits des Mainstreams muss die Pluralität, Lebensfreude, Toleranz und Authenzität enorm sein.

    Ein kleiner Vorgeschmack auf das Genderbootcamp, in das der Feminismus jeden noch so kleinen Winkel der Gesellschaft verwandeln würde, wenn man ihn nur ließe.

      • @Christian: Die eigentliche geistige/historische Wurzel des Ganzen liegt aber gerade in der Idee, dass das Matriarchat bzw. die geschlechterlose Gesellschaft der „eigentliche“ Naturzustand ist.

        Dazu muss das brutal sprießende Unkraut des Patriarchates möglichst gründlich gerupft werden, auf dass das zarte Pflänzchen der friedlichen und hierarchielosen Gesellschaft natürlich heranwachse.

        Das rabiate Rupfen ist nur allzu legitim, das Patriarchat rupft ja schließlich auch ständig an dem zarten Pflänzchen herum (mit Wachs und Epiliermaschinen z.b. das ist auch sehr schmerzhaft!)

        Und wenn es um brutale Gewalt geht, ist sowieso fast jedes Moralin legitim.

  10. „“Ich zitiere Dich zur Übersicht noch einmal: „Der Feminismus muesste meiner Meinung nach akzeptieren (…) dass Frauen nein sagen und ja meinen und damit auch einen Teil der Verantwortung fuer unerwuenschte sexuelle Handlungen uebernehmen sollten.“ (…)““

    Der Text ist missverständlich formuliert. Christian hätte an dieser Stelle ausführlicher darlegen sollen, was er sagen will und was nicht. Im Gegensatz zu dir aber gehe ich erst mal davon aus, dass Christian kein Monster ist, das Vergewaltigung bagatellisieren will, sondern sich missverständlich ausgedrückt hat. Dabei bleibe ich bis zum Beweis des gegenteils.

    Der Feminist aber, immer die ganz grosse Moralkeule schwingend, bezieht sein Selbstverständnis dadurch, dass er/sie sich als moralisch integrer Widerstandskämpfer in einer androzentrisch-faschistischen Welt wähnt. In der Psychologie wird das „billige Signale senden“ genannt.

    Es muss für jeden Opportunisten, der vornehmlich im seichten Mainstream watet und sein Fähnlein in den Wind hält, wohl das höchste der Gefühle sein, sich als Widerstandskämpfer zu wähnen, auch wenn die Feinde meist nur imaginierte Heerscharen sind.

    • @ Peter Bosshard

      * Christian hätte an dieser Stelle ausführlicher darlegen sollen, was er sagen will und was nicht. *

      Das hat er ja getan.

      Hier ist ein ganzer langer Strang nachlesbar über „Nein gleich Nein oder vielleicht doch manchmal Ja“ oder so ähnlich, indem die Position Christians deutlich wird.

      Man könnte wissen, was er meint, wenn man denn nur wollte, wenn es nicht einfach nur um Diffamierung ginge.

      Aber nur darum geht es, nicht um die Bekämpfung widerlicher Äußerungen im Internet.

      Darum auch die Amalgamierung (Widerliches und Vernünftiges, aber Feminimuskritisches, werden auf derselben Stufe eingeordnet, nebeneinander, eine Methode, bekannt von stalinistischen Schauprozessen: man setze einen politischen Opponenten und einen Kinderschänder auf dieselbe Anklagebank nebeneinander im gleichen Prozess und klage beide als Systemfeinde an, dann wird die Verachtung, die den Kinderschänder trifft, auf den Opponenten abfärben und auch seine Verurteilung „gerecht“ erscheinen lassen).

      Ein Vorgehen, dass es der kritisierten Ideologie erspart, sich argumentativ mit ihren Kritikern auseinanderzusetzen, die sind ja moralisch diskreditiert, diffamiert, als Widerlinge entlarvt, können mit „Facepalms“ abgefertigt werden.

      Es ist nicht einfach Dummheit, die sich hier offenbart – die wäre entschuldbar.

      Sondern echte Perfidie in der Toga der moralischen Entrüstung einherschreitend.

      Perfide und verlogen.

      Und dann auch noch: „Lieber Christian…“

      Ich könnte kotzen.

      • @Roslin:

        „Aber nur darum geht es, nicht um die Bekämpfung widerlicher Äußerungen im Internet.“

        Gemäß rape-culture Dogma ist bereits das Leugnen der feministischen Erkenntnis der rape-culture ein Propagieren von Vergewaltigung, mithin also eine „widerliche Äußerung“ – eigentlich sogar eine Straftat.

        Politisches Opponieren steht schon theoriebedingt auf einer Stufe mit Vergewaltigung.

        So, wie der Menschewik die objektiv zutreffenden wissenschaftlichen Erkenntnisse der Arbeiterklasse leugnet und so das Elend und die Unterdückung der Arbeiterklasse propagiert.

      • @ Nick

        *So, wie der Menschewik die objektiv zutreffenden wissenschaftlichen Erkenntnisse der Arbeiterklasse leugnet und so das Elend und die Unterdückung der Arbeiterklasse propagiert.*

        Die Parallelen zwischen radikalem Feminismus und Marxismus-Leninismus sind so frappant, dass man wieder einmal Anlass hat festzustellen, dass das Einzige, was man aus Geschichte lernen kann, ist, dass man nichts aus ihr lernt.

      • @Roslin:
        „Die Parallelen zwischen radikalem Feminismus und Marxismus-Leninismus sind so frappant..“

        Ideological feminism is the direct heir of both the Enlightenment and Romanticism. From the former it takes the theory of class conflict, merely substituting „gender“ for „class“ and „patriarchy“ for „bourgeoisie.“ From the latter it takes the notion of nation or even race, focusing ultimately on the innate biological differences between women and men. The worldview of ideological feminism, like that of both Marxism and National Socialism—our analogies are between ways of thinking, not between specific ideas—is profoundly dualistic. In effect, „we“ (women) are good, „they“ (men) are evil. Or, to use the prevalent lingo, „we“ are victims, „they“ are oppressors.
        —Nathanson and Young, Spreading Misandry preface

        Wobei man dem Marx noch zugute halten kann, dass er den Kommunismus wenignstens als eine sich früher oder später von selbst ergebende Entwicklung betrachtet hat.

        Erst Lenin war der Auffassung dass dem nicht so sei, und dass eine „Avantgarde der Arbeiterklasse“ die Menschheit zu ihrem Glück zwingen müsse.

        „..dass man wieder einmal Anlass hat festzustellen, dass das Einzige, was man aus Geschichte lernen kann, ist, dass man nichts aus ihr lernt.“

        Ich denke man ließe keinem Mann so ein krudes Ideologiegebäude durchgehen. Da es sich um Frauen handelt, werden andere Maßstäbe angelegt. Die Heiligkeit der geheimnisvollen Weiblichkeit besteht ja gerade darin, dass man sie nicht rational bewerten kann.

        Das íst dann das romantizistische Element..

  11. Wenn man den gesamten Text von Christian liest, ist es eindeutig, daß er bestimmte Fälle meint, in denen ein Nein kein tatsächliches bedingungsloses Nein bedeutet, sondern einen unverbindlichen Charakter hat. Dies erkennt man übrigens auch an der Art und Weise, wie jemand das sagt. Genauso bei einem ernsthaften, sicheren Nein.

    Dümmer als der Beitrag von onlyconnect geht es wirklich nicht. Aber es ist müßig, sich darüber aufzuregen. Schade, daß diese Feministinnen so wenig geistiges Ethos haben, ihre Verlogenheit und Paranoia gegenüber sich selbst einzugestehen.

    @Christian:
    Du hast doch bestimmt ein paar Lesezeichen von Artikeln, wo du auf der Mädchenmannschaft kommentiert hast und wo noch ein paar Kommentare von dir stehen. Kannst du da mal was rausrücken?

  12. LOL ich bin auch bei hatr 😉

    Der Beitrag ist allerdings weit hinten. Ich hatte nur darauf hingewiesen, dass die Beschneidungen von Jungs wirtschaftlichen Zwecken dient und daraus z.B. Antifaltencrems für die holde Weiblichkeit hergestellt wird.

    Schon krass. Dieses Hatr dient tatsächlich nur dazu, Verbrechen zu verharmlosen. Nicht mehr und nicht weniger.

    • @Sebastian

      Das mit der Antifaltencreme halte ich auch für ein Scheinargument. Die Beschneidung erfolgt aus religiösen Gründen oder aus kulturellen, aber nicht aus wirtschaftlichen Interesse. Sollten Zellen auch wirtschaftlich genutzt werden, dann besteht sicherlich kein kausaler Zusammenhang mit der Beschneidung, allenfalls eine Verwertung anlässlich dieser.

      Ich denke nicht, dass Hatr dazu dient Verbrechen zu verharmlosen, die Intention ist meiner Meinung nach eher die einer Dokumentation der Angriffe gegen den Feminismus zur Unterstreichung der Bedeutung, die dieser hat („wir müssen weiterkämpfen, sonst drehen DIE DA die Zeit zurück und Frauen verlieren alle Rechte“). Leider gelingt dies ja auch bei einer Vielzahl der Kommentaren dort, die in der Tat ein sehr merkwürdiges Geschlechterbild transportieren. Das Trolle aber nicht die Gesellschaft sind geht dabei schnell unter.

      • Sorry mein Fehler hier muss man differnezieren. Im Westen ist das so. Gerade hier werden unnötige Operatonen gemacht um an das begehrte Rohmaterial ranzukommen.

        Nix gegen Moslems oder Juden…bin aber trotzdem froh nicht zu denen zu gehören und mein Schwänzchen noch heile ist

  13. Pingback: Andreas Kemper: Die Maskulisten « Alles Evolution

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