„Es ist ein Ziel des Feminismus, dass Frauen dieselbe unqualifizierte Scheiße reden dürfen“

Margarete Stokowski liefert gegenwärtig einiges an zu besprechenden Texten. Gerade hat sie in dem aktuellen Text das Folgende geschrieben:

Apropos Hype und Hyper. Ich höre gerade ab und zu Thomas Bernhard,gelesen von H.P. Baxxter. Ich weiß nicht, wie und warum ich das gefunden habe, es ist mir quasi zugelaufen. Jedenfalls, Bernhard, schön und gut, aber ich schwöre: Wäre er eine Frau gewesen, hätte man ihn keinen Fußbreit in die Hochkultur reingelassen. Umleitung Psychiatrie, Endstation.

Ich sage nicht, dass das nett oder immer nur vorteilhaft ist für die Männer, für sie andere Kriterien zu haben als für Frauen. Es ist außerordentlich unhöflich. Von Hillary Clinton erwarten wir Empathie und Charisma, bei Trump sind wir schon froh, wenn er beim Reden nicht plötzlich ein Maschinengewehr rausholt und in die Menge ballert.

Das sind immer so Behauptungen, die gut klingen und wunderbar in die feministische Propaganda passen, aber irgendwie auch nie belegt werden. Natürlich erwartet man von einem Mann auch vieles. Würde ein Mann etwa plötzlich reden wie eine Frau, dann würde man wohl seine Sexualität hinterfragen und er wäre mehr oder weniger unwählbar. Man erwartet insofern meist anderes mehr als von einer Frau, eben Durchsetzungsvermögen, Alphamansein etc. Und natürlich liegen die Erwartungen auch nicht nur im Geschlecht begründet, bei Clinton mag man Empathie und Charisma erwarten, weil sie sich nicht zu unrecht den Ruf erworben hat, dass sie kalt ist und ihre Meinung nach Nützlichkeit ändert.

Dabei ist es eines der großen Ziele des Feminismus, dass Frauen dieselbe unqualifizierte Scheiße reden und tun dürfen wie Männer, ohne dafür härter oder weniger hart bestraft zu werden. Ein anderes, damit verwandtes Ziel ist es, dass das, was sie reden, verstanden wird als das, was sie sagen, und nicht verdeckt wird von der Tatsache, dass sie schöne Haare haben oder einen Hut tragen.

Den Satz, dass sie unqualifizierten Scheiße reden können wollen, von einer Genderfeministin, der erheitert mich immer besonders. Frauen können aus meiner Sicht jede Menge Müll reden und werden dafür nicht bestraft, sondern bekommen teilweise noch einen Buchvertrag und werden in Talkshows eingeladen. Das Frauen in der Hinsicht wesentlich milder angefasst werden ist vielleicht auch der Grund, warum es viele Frauen in den Vorständen rechtspopulistischer Parteien gibt.

Was auch ausgeblendet wird, dass sich die wenigsten Männer für ihre schönen Haare und ihren Hut interessieren (für gutes Aussehen an sich allerdings schon), sondern das üblicherweise eher in an Frauen gerichtete Artikel besprochen wird, weil es auf diesem Weg die intrasexuelle Konkurrenz beruht, bei denen man schaut, was Promis vorgeben, auch in Bezug auf Mode und Frisur.