Wie feministische Gruppen reich werden könnten

Immer wieder hört man im Feminismus die Klage, dass bestimmte Unternehmen dieses und jenes Bild aufrechterhalten wollen Frauen zu beeinflussen, obwohl diese das gar nicht wollen (zB Frauen gepolsterte BHs zu verkaufen, obwohl diese eigentlich keine gepolsterten BHs wollen). Dazu gibt es nach dem Feminismus genug Frauen, die um eine Beförderung gebracht worden sind, eigentlich aber Karriere machen wollen und nur auf die Gelegenheit hierzu warten. Unter weiblicher Führung können diese zudem unproblematisch die gleiche Leistung auch nach langen Babypausen, ohne Überstunden und bei familienfreundlichen Arbeitszeiten erbringen.

Was läge da eigentlich näher als feministisch organisierte Wirtschaftsbereiche auszugliedern? Die Emma könnte es beispielsweise dem ADAC nachtun und zahlreiche Untergesellschaften zur Verlagsgesellschaft gründen.

Anbieten würden sich:

  • eine Personalvermittlung (wenn man mitteilen kann, dass man die Emma-Personalberatung beauftragt hat und dann keine passende Managerin gefunden hat, wäre man in der Tat über den Berg)
  • eine Modefirma: Hier wird einem gesunden Körperbild Rechnung getragen, Mode für alle Körpertypen, die insbesondere auch Bequemlichkeit und praktische Aspekte berücksichtigen und gleichzeitig schick ist.) Dies schlägt sich auch in den Modeschauen wieder, wo Modells jedes Körpertyps über den Laufsteg wandern und so auch die Wahrnehmung von Frauenkörpern ändern.
  • Eine „normale“ Zeitschrift für Frauen, damit diese etwas neben Kochrezepten, Mode und Klatsch zu lesen haben, aber trotzdem eine Frauenzeitschrift lesen. Es versteht sich von selbst, dass Photoshop in dieser Zeitschrift nichts zu suchen hat. Ein Crosspromoting der Modeschwesterfirma bietet sich an.
  • Eine Werbefirma, die nichtsexistische aber genau so effektive Werbung herstellt.
  • Eine Filmfirma, die Drehbücher mit starken Frauenrollen schreibt und nur Filme herstellt, die mit dem Bechteltest konform sind. Die Schauspielerinnen könnten vielleicht auch gleich noch die Mode der Modefirma bekannt machen.

Vielleicht nicht für die Emma, aber für sexpositive Feministinnen würde es sich anbieten eine Pornofilmfirma für Frauen zu gründen und evt. auch ein Bordell zu betreiben, bei dem faire Bedingungen für Sexarbeiterinnen herrschen und wo man(n)  ruhigen Gewissens seiner Lust nachgehen kann (Frau natürlich auch). Da diese Industrie üblicherweise hohe Profite abwirft kann man so vielleicht auch das Startkapital für andere Projekte sammeln.

Nebeneffekt der anderen Projekte wäre, dass Frauen in diesen Firmen genau so viel verdienen würden wie Männer und es für andere Frauen Vorbildfunktion hätte.

Zudem wären erhebliche Synergieeffekte zu erzielen. Die Werbefirma könnte zunächst intern eingesetzt werden und über den gesamten Bereich könnte eine Corporate Identity eine wichtige Marke erschaffen. Bedenkt man dann noch, dass die meisten Kaufentscheidungen von Frauen getroffen werden und Frauen etwas mehr als 50% der Bevölkerung ausmachen, dann sollte die auch eine treue Kundenschaft aufbauen können. „Von Frauen, für Frauen“ wäre als Werbespruch etwas billig, aber irgendetwas in der Art wird sich sicherlich finden lassen, was die Frauen entsprechend mit einbezieht.

Eine effektive Untergruppe wäre es freilich auch, wenn Frau Schwarzer in die Politik einsteigen und eine eigene Partei gründen würde. Emma ist eine Marke, die zu wenig genutzt wird und mit einer Verwertung in dieser Weise würde Frauen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Meinung kundzutun und dann auch Politik in ihrem Interesse zu machen. Insbesondere da die Wahlurnen anonym sind würde sich hier viel angestaute Ohnmacht entladen können. Die Beteiligung kommt zudem auch der Personalberatung zugute, denn nachdem Frauenquoten verbindlich eingeführt worden sind bleibt den Unternehmen gar nichts anders übrig als nach weiblichen Führungskräften zu suchen. Die weiblichen Führungskräfte hingegen suchen eine Personalberatung, der sie vertrauen können, und wer wäre da besser geeignet als eine feministische Personalberatung?

Ein Schelm, wer denken würde, dass die noch vor der Beteiligung an der Regierung gegründete Baufirma dazu dient, Staatsaufträge an Land zu ziehen. Sie dient vielmehr auch dem Aufbrechen von Geschlechternormen und hat sich einem Frauenförderungsprogramm verschrieben, die insbesondere junge Bauingeneurinnen bereits frühzeitig mit Fördermaßnahmen unterstützt und dann in einem berufsbegleitenden Studienprogramm aufbaut. Den gleichen Zweck hat die Maschinenbaufirma.

Bereits frühzeitig, etwa ab der Grundschule besuchen immer wieder Mitarbeiterinnen die Schulen und erklären den jungen Mädchen immer wieder, wie sie ihre Schulausbildung gestalten müssen um später Bauingenieurin werden zu können. Sie verweisen früh auf das Förderungsprogramm und die sicheren Arbeitsplätze und animieren so Frauen nicht Kunstgeschichte, Sozialpädagogik oder Gender Studies zu studieren, sondern BWL, Maschinenbau und Physik. Durch das Vorbild der Mitarbeiterinnen und den persönlichen Kontakt seit frühster Jugend merken die Frauen was sie erreichen können und belegen die Leistungskurse Mathematik und Physik statt Deutsch und Französisch. Die Dekonstruktion der Geschlechterrollen wird noch einmal ordentlich beschleunigt. Zumal die angestellten Frauen ihre Kinder in den firmeneigenen Kindergarten bringen und die Kinder dort umgeben sind von starken Frauen als Haupternährer, die in ehemaligen Männerdomänen arbeiten.

Durch die freundliche Unternehmenskultur, die durch die weiblichen Vorgesetzten geschaffen wird und die günstigen Arbeitsbedingungen und den energischen Kampf gegen sexuelle Belästigung geben die Arbeitnehmerinnen alles (im Rahmen der kinderfreundlichen Arbeitszeiten) und der Aktienwert steigt. Das kommt auch ihnen über die Mitarbeiterbeteiligung zugute. Bald expandiert man ins Ausland und bringt damit auch in andere Länder weitere Segnungen für Frauen. Und damit auch für Männer. Langsam endet das Patriarchat.

Eine bessere Welt hatte ihren Anfang.