Warum Frauenpower eine tolle Sache ist

Nachdem ich hier schon einmal in den Kommentaren des  Mädchenblogs um Erklärungen gebeten wurde, soll mir diesmal nach Meinung des Kommentators TaP etwas erklärt werden:

Wo seid Ihr eigentlich alle, wenn sich bei uns in den Kommentar-Spalten Maskulinisten und andere AntifeministInnen versuchen auszutoben?

Wollt Ihr nicht mal unserem eifrigen Leser und externen Kommentator Christian erklären, warum das mit der Frauenpower so eine tolle Sache ist?!

Mit diesem doch recht leichten Bashing bin ich zwar noch weit entfernt von Susan Walsh, aber mein Blog ist ja noch jung.

TaP verkennt dabei, dass ich durchaus nichts gegen Frauenpower habe.

Ich habe nur eine etwas andere Auffassung als er wie sich diese äußern sollte. Aber da ich kürzlich ja auch anderen geraten habe, dass man ruhig mal deutlich machen soll, dass man nichts gegen Frauen hat sollte ich meine Position wohl klarstellen.

Ich mag Frauen, ich schätze sie als Kollegen, Gesprächspartner, Menschen, natürlich auch ihre sexuelle Seite. Ich kenne sehr viele intelligente Frauen, Frauen, die gut in Mathe sind, Ingenieurinnen, die ihren Beruf wunderbar machen. Ich kenne Frauen, deren fachlichen Rat ich absolut schätze und die auf ihrem Gebiet genial sind. Ich kenne Frauen, die wenn es sein muss hart wie Stahl sind. Selbstbewußte Frauen, die ihren Weg gehen, aber auch Mütter, deren Verhältnis zu ihren Kindern ich herrlich finde. Ich hasse diesen Frauentyp, der auf hilflos macht und noch nicht mal versuchen würde etwas selbst zu machen, ich liebe aber durchaus Frauen mit einer femininen Seite, dieses weiche, gefühlsbetonte, sinnliche. Ich bin froh, dass ich Freundinnen habe, die mit mir ihre Ängste und Sorgen teilen, die sich Beziehungsrat bei mir holen. Ich bewundere dieses intuitive Gespür, dass viele Frauen haben, wenn sie einen länger kennen und das Männer selten in dieser Form entwickeln oder zumindest ansprechen. Und ich beneide Frauen mitunter um ihren Umgang mit Gefühlen und die irgendwie etwas reinere Liebe, die sie zu empfinden scheinen.

Frauenpower ist für mich nicht auf Quoten zu bestehen und viele gute Gründe auszublenden aufgrund denen Männer eher als Frauen befördert werden (Überstunden, passenderes Studium, der Wille zu einem höheren Job, die Bereitschaft zu Ortswechseln etc). Frauenpower wäre es für mich aktiv etwas zu ändern und auch einmal vor der eigenen Tür zu kehren. Sich bewusst zu machen, dass Frauen handeln können und nicht nur Opfer sind. Das die Gesellschaft bereits heute von Frauen mitgestaltet wird und diese nicht nur Trittbrettfahrer in einer von Männern bestimmten Welt sind. Sich seiner Natur bewusst werden und fragen, wie man die damit verbundenen Schwierigkeiten überwinden kann. Schauen, dass man nicht nur Theorien für den Elfenbeinturm aufstellt (was ich TaP übrigens in dem Kommentar ansonsten zugute halte, die Einschätzungen zu den Zwängen des roten Kreuzes und einem praktischen Vorgehen teile ich durchaus) sondern praktisch bleiben. Auf die Wünsche der Leute achten und diese Ernst nehmen. Nicht nur bei den Männern die Schuld suchen, sondern auch schauen, was man selbst ändern müsste und ob Frauen das wollen. Und Frauenpower nicht mit Männerabwertung zu verbinden. Sich für Kritik und andere Wissenschaftsbereiche öffnen und sich mit den dortigen Argumenten auseinandersetzen. Das wäre für mich Frauenpower.

Und ich glaube, dass durchaus viele Frauen das tun, auch wenn der Feminismus in vielen Fällen dazu nicht bereit ist.

Mir scheint mein Frauenbild wesentlich positiver als das vieler Feministinnen.