Das Gesetz der religiösen Toleranz

In dem bereits mehrfach erwähnten Buch „The Evolution of God“, welches ich nachhaltig empfehle, fand ich auch noch dies ganz interessant:

Das Gesetz der religiösen Toleranz.

Angehörige verschiedener Religionen vertragen sich dann gut miteinander, wenn sie ein kooperatives Spiel miteinander spielen können, bzw sich nicht in einem Nullsummenspiel gegenüber stehen.

Aus einer Besprechung :

Large-scale polytheistic cities of Mesopotamia placed a premium on gods that guarded ancient civilization against slipping into chaos, effecting social cohesion through a pantheon of divine enforcers that over time came to be understood as an interrelated hierarchy. Frequently, gods of neighboring cultures would be adopted or even merge into a single entity in the wake of political alliances or conquest, assimilated by trade partners or victorious empires to ease entry into the new social order. This „convenient malleability“ of polytheism was both an imperialist tool to mollify defeated masses, Wright notes, and „an elixir of intercultural amity“ that gives an early glimpse of how flexible religion has frequently been.

With these broad and overlapping deities came a new sense of universalism, extending a god’s authority and concern outside its original city walls, as well as the public’s tolerance for foreign gods, which waxed in accordance with the cosmopolitan times that perceived benefits to be gained from international cooperation. The catalyst for cooperation was most often in one culture’s recognition, conscious or not, of potential for a „non-zero-sum“ relationship with another. Theology has expanded and contracted in its inclusiveness and universality, Wright demonstrates, in nearly direct relation to how well the people can imagine a win-win scenario out of foreign interactions or, conversely, whether they determine that their interests must fall or rise based on the successes or failures of a rival. In operation, this means that „people are more likely to be open to foreign gods when they see themselves playing a non-zero-sum game with foreigners,“ says Wright, defining what he calls „the law of religious tolerance.“

Das scheint mit eher ein universelle Regel zu sein:

Solange ein Miteinander mehr Vorteile bringt als ein Gegeneinander verträgt man sich

Eigentlich fast eine Binsenweisheit.

Aber durchaus ganz hilfreich auch in der „Islamdebatte“. Solange man davon ausgeht, dass „der Islam“ letztendlich in einem Verdrängungswettbewerb, also einen Zerosum-Game steht oder die einzelnen Flüchtlinge keinen positiven Nutzen bringen, also nur Nutznießer der Situation sind, nimmt man die Verschiedenheit besonders stark war, hingegen ist sie einem bei dem Betreiber der Dönerbude und dem türkischen Gastarbeiter noch relativ egal gewesen, ebenso bei dem türkischen Gemüsehändler, der besonders frisches Obst hat und erst recht bei dem Ölscheich, der einem mit Öl versorgt.

In der Hinsicht würde auch passen, dass die eine Seite in der Flüchtlingsdebatte mit „Schmarotzer und Gefährder“-Motiven arbeitete und die anderen damit, dass diese unsere Kultur bereichern und verbessern und zB durch sie die Rentenkasse gerettet wird, ganz zu schweigen von dem Wert für Virtue Signalling.

Polytheismus, Monotheismus und der allmächtige, einzige Gott

In dem hier bereits erwähnten Buch „Evolution of God“  gab es auch noch eine andere interessante Darstellung, nämlich zu den Vorteilen des Polytheismus und des Monotheismus, also des Glaubens an viele Götter und des Glaubens an einen Gott.

Beim Polytheismus hat man den Vorteil, dass man wesentlich leichter andere Völker in seine eigene Kultur einbringen kann. Wenn es eh viele Götter gibt, dann sind die ausländischen Götter eben nur ein paar Götter mehr. Gerade da die Götter meist eh bestimme Eigenschaften hatten, die überall vorkommen, zB der Kriegsgott, der Gott der Weisheit, der Gott der Liebe, lies sich leicht darstellen, dass ein bestimmter Gott des anderen Volkes entweder eine bestimmte Funktion in der Menge der Götter übernimmt oder mit einem der bestehenden Götter identisch sind. Oder die Götter konnten ebenfalls Bündnisse schließen, evtl musste man nur eine Vorgeschichte anpassen, nach der sie lange verlorene Brüder waren oder was auch immer. Zumindest irgendeine Funktion für einen Gott mehr ließ sich durchaus finden.

Das hingegen ist beim Monotheismus deutlich schwieriger, da der Gott ja üblicherweise einen Alleinvertretungsanspruch als einziger Gott hat. Es ging noch, wenn ein Volk nur an einen Gott als seinen Gott glaubt, aber dafür durchaus anerkennt, dass es andere Götter gibt, die die Götter anderer Völker sind. Dann konnte man sich dem siegreichen Gott anschließen, der ja über den Sieg deutlich gemacht hatte, dass er der mächtigere Gott ist. In diesem Fall fungiert der jeweilige Gott eben wie ein menschlicher König, auch hier kann er einem besseren König Platz machen oder zur Not leicht in einen Polytheismus umgewandelt werden, indem die beiden Götter Platz haben. Häufig sind aber auch Legenden, bei dem der eine Gott den anderen verschlingt und sich somit einverleibt und damit auch teilweise der andere Gott ist, was die Verehrung erleichtert und den anderen Gott eben aus dem Rennen nimmt.

Ein Vorteil nur eines Gottes ist allerdings, dass er oft eine Herrschaft über ein Volk einfacher macht. Ein Herrscher, der sich auf den Willen der Götter des Volkes beruft muss zunächst erst einmal alle Priester der jeweiligen Götter auf seine Seite bringen. Das kann teuer sein, wenn die Priester sich ihre Zustimmung abkaufen lassen oder anderweitige Zugeständnisse wollen. Ein Abweichler, der sich dagegen ausspricht beispielsweise den Krieg gegen ein bestimmtes Volk zu starten, kann zu einem deutlichen Problem werden, wenn der Krieg dann verloren geht. Denn er hat dann den „wahren Willen“ der Götter mitgeteilt. Mit einem Gott hingegen ist die Sache klarer. Gerade dann, wenn der Herrscher selbst das Wort des Gottes verkünden kann oder eben nur einen Oberpriester auf seine Seite bringen muss. Wenn er den Haupttempel des einen Gottes kontrolliert, dann kann er sich immer zuverlässig auf das Wort Gottes verlassen und sich damit eine höhere Autorität geben. „Deus vult“ war nicht umsonst das Motto der Kreuzzüge.

Weitere interessante Handlungsmöglichkeiten aber auch theologische Probleme, bereitet einem ein Monotheismus mit einem allmächtigen Gott. 

In dem Buch ist gut dargestellt, dass der Gott der Bibel am Anfang keineswegs allmächtig war, eher ein Gott unter vielen, der sich als Kriegsgott nach oben kämpfen musste und seinem auserwählten Volk einige Siege brachte. Erst im Verlauf der Bibel wurde er zum einzigen Gott, neben dem es keine anderen Götter gibt, und der allmächtig war.

Allerdings stellt einen ein allmächtiger Gott vor ein Problem, wenn man die Schlacht nicht gewinnt, wenn es dem Volk schlecht geht, wenn es Übel in der Welt gibt. Es bringt einen zu einem bekannten Problem, der hier bereits aufgezeigten Theodizee

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:

Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,

Oder er kann es und will es nicht:

Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,

Oder er will es nicht und kann es nicht:

Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,

Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:

Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?

Die Antwort in der Theologie der Bibel sind viellfach: Gott straft die Menschen, weil sie noch nicht genug an ihn glauben, weil sie nicht nach seinen Vorschriften leben oder er prüft sie oder er hat einen größeren Plan, bei dem diese Zwischenschritte eben notwendig sind.

Ein allmächtiger Gott erlaubt dabei auch eine noch größere „innere Disziplin“: Wenn es einem schlecht geht, dann weil noch zu viele Sünder, Ungläubige etc unter einem sind. Alles wird besser werden, wenn man sich noch mehr an seine Gebote hält, noch mehr Buße tut, noch radikaler gegen Ungläubige in den eigenen Reihen vorgeht. Denn Gott als allmächtiger könnte ja alles ändern, man muss also seiner nicht würdig sein, sonst würde er es ja machen. Sprich: Es eröffnet ein Race to the bottom dahingehend, dass man die Vorschriften immer noch verschärft und immer mehr nach dem Sündenbock in den eigenen Reihen sucht. Es eröffnet damit noch mehr die Möglichkeiten des Fanatismus, weil zumindest innerhalb des Glaubens die Option, dass ein anderer Gott stärker ist, nicht mehr existiert. Und jeder, der diesen Glauben äußert, kann gleich wieder als Grund dafür angeführt werden, warum einem Gott nicht hilft.

Bergpredigt von Jesus

Die Bergpredigt: Die Rede von der wahren Gerechtigkeit

1 Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.1
2 Dann begann er zu reden und lehrte sie.

Die Seligpreisungen
3 Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.2
4 Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
5 Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.3
6 Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
7 Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
8 Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
9 Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
10 Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
11 Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
12 Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.
Vom Salz der Erde und vom Licht der Welt
13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.
14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.
15 Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.4
16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Vom Gesetz und von den Propheten
17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
18 Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.5
19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
20 Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Vom Töten und von der Versöhnung
21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein.
22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.6
23 Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.
25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.
26 Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.7

Vom Ehebruch
27 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen.
28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.
29 Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.
30 Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt.

Von der Ehescheidung
31 Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben.
32 Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.
Vom Schwören
33 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast.
34 Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,
35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs.
36 Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen.
37 Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.8

Von der Vergeltung
38 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn.
39 Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.
40 Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel.
41 Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm.
42 Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab.

Von der Liebe zu den Feinden
43 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen,
45 damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
46 Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner?
47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?
48 Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.

Und aus der Wikipedia:

Seligpreisungen
Die Bergpredigt beginnt mit einer Reihe von neun Seligpreisungen (Makarismen) in Mt 5,3-12 EU. Der Form nach stehen sie in der Tradition der Weisheitsliteratur („Wohl dem, der …“). Jesus verknüpft sie mit Armut, Trauer, Demut, Sanftmut, Gerechtigkeitssuche, Barmherzigkeit, reinem Herzen, Friedensstiftung und Leidensbereitschaft wegen Verfolgung. Die Seligpreisungen zu Beginn der Bergpredigt unterscheiden sich von denen des Alten Testaments in mehrfacher Hinsicht:

Ihre Häufung ist hervorstechend. Während im Alten Testament selten mehr als zwei von ihnen aufeinander folgen, sind es hier neun an der Zahl.
Während das Alte Testament fast ausnahmslos sachlich in der dritten Person („Selig ist, wer …“) formuliert, stehen Jesu Seligpreisungen in der direkten Anrede der zweiten Person.
Im Gegensatz zum Alten Testament, welches in Nebensätzen Bedingungen für den Status der Seligkeit definiert, sind Jesu Worte kurz und eindeutig.
Jesus weitet im Gegensatz zum Alten Testament das Heil schon für die Jetztzeit und unbeschränkt für alle aus.[2]
Die sogenannten Antithesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es folgen die Gleichnisworte vom „Salz der Erde“ und vom „Licht der Welt“ 5,13-16 EU, die den Anhängern auferlegen, auf sichtbare Wirkungen zu achten („Licht nicht unter den Scheffel stellen“).

Daran schließen sich Ausführungen über Jesu Verhältnis zu „Gesetz und Propheten“ an (5,17-20 EU): nicht Aufhebung, sondern Erfüllung, die den Wortlaut achtet (und von einigen Interpreten als buchstabengetreue vollständige Beachtung geachtet wird).

Dies wird im folgenden Hauptteil, den Antithesen, an verschiedenen Themen gezeigt: Töten und Versöhnung 5,21-26 EU, Ehebruch und Ehescheidung 5,27-32 EU, Eid und Wahrhaftigkeit 5,33-37 EU, Vergeltung und Feindesliebe 5,38-48 EU. Jedes Mal stellt Jesus einem (frei zitierten) Gebot der Tora ein „Ich aber sage euch“ gegenüber. Da Jesus aber als Rabbi und Pharisäer die Gebote erklärt, kann nicht von Antithesen gesprochen werden. Als Gelehrter hatte er das Recht dazu, seine Auslegung zu Torazitaten zu bringen. Mit seiner Auslegung befindet er sich fest auf jüdischem Glaubensboden, was daran zu sehen ist, dass seine Auslegungen mit Aussagen im Talmud übereinstimmen.

Die Idee der Antithesen entsteht im Kontext der Übersetzung des hebräischen Originals. Da Jesus selber die Gültigkeit der Tora betont, kann er dieser keine Antithesen entgegensetzen. In der, zur Zeit um 30 n. Chr. nur mündlich vorhandenen, Mischna sind zu jeder Mitzwa auch drei konträre Meinungen von drei sehr verschiedenen rabbinischen Rechtsschulen aufgeführt. Somit waren die Antithesen in rabbinischen Kreisen nichts Neues. Man benennt sie aber als rabbinische Diskussion und nicht als Antithesen.

Das sechste Kapitel enthält Warnungen vor Veräußerlichung und Heuchelei („dein Vater, der das Verborgene sieht“; 6,1-8;14-18), und im Zentrum der gesamten Komposition eingefügt das Vater unser als „kindliches“ Gebet der neuen Gerechtigkeit (6,913). Daran schließen sich Mahn- und Gleichnisworte gegen den Reichtum, die „Sorge“ und mangelndes Vertrauen in die Gottesherrschaft an.

Das siebte Kapitel beginnt mit dem Verbot des Richtens (7,1––5) (Zum im Rahmen der Aufklärung formulierten Verbot des Richtens und der religiösen Implikationen siehe auch Moses Mendelssohn: Es kam zu einer Erosion rabbinischer Autorität). Es folgt ein Einzelwort über die Entweihung des Heiligen (7,6), aus dem das geflügelte Wort „Perlen vor die Säue werfen“ stammt. Der Sinn dieser Aussage gilt als rätselhaft.[3] Ein weiteres Gleichniswort vom Gebetsvertrauen (7,7-11) sowie die „Goldene Regel“: Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten. (7,12)

Den Abschluss der Bergpredigt bilden das Mahnwort vom „engen Tor“ (7,13 f.), die Warnung vor heuchlerischen Glaubenslehrern (7,15-23) und das Gleichnis vom Hausbau auf Felsen oder auf Sand für ein Leben mit den Grundsätzen der Bergpredigt oder gegen sie (7,24-27).

Der Einleitung entspricht ein ebensolcher Schluss: Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten. (7,29 f.)

Ja irgendwie der Kern des Christentums.

Dennoch nur sehr selektiv angewendet. Auf die Vorschriften zur Scheidung legt kaum noch einer Wert. Nächstenliebe wird hingegen als Ideal in den Vordergrund gestellt, aber wohl kaum in diesem Sinne gelebt

Ich finde es interessant, den Text mal als solchen hier als Atheist zur Diskussion zu stellen.

Was hat der Teufel eigentlich Schlimmes gemacht?

Der Karfreitag ist immer ein guter Tag, um etwas dem Atheismus einerseits und der Religionsdiskussion andererseits zu frönen, bekanntlich auch schon Gegenstand verschiedenster Artikel auf diesem Blog:

Heute ist es einmal an der Zeit, den Gegenspieler Gottes zu betrachten, den Teufel:

 

Falsche Propagandadarstellung und Verunglimpfung

Falsche Propagandadarstellung und Verunglimpfung

Tatsächlich kennen wir natürlich nur die eine Seite, die Darstellung aus der Bibel. Die deckt sich aber durchaus nicht mit dem verbreiteten Bild.

Ganz im Gegenteil: Der Teufel lebt anscheinend ebenfalls im Paradies und macht sich hier bereits früh für Aufklärung und Wissenschaft stark: Er ist für gesunde obstreiche Ernährung offen und hinterfragt auch Regeln auf ihre Nützlichkeit sowie Autoritäten auf ihre Berechtigung. Warum beispielsweise soll der Apfel der Erkenntnis allein Gott gehören, wenn er anscheinend in einem allen Menschen zugänglichen Garten wächst?

Des weiteren scheint er sich durchaus mit Gott zu verstehen, es wird verschiedentlich geschildert, dass beide Gespräche miteinander führen und Gott ihn recht freundlich behandelt. Ein allmächtiger Gott würde das tatsächliche Böse sicherlich eher bekämpfen als mit ihm fröhlich Wetten abzuschließen. Auch hier nimmt er einen durchaus vernünftigen Standpunkt ein: Es ist kein Zeichen besonderer Hingabe oder Glaubens, wenn es einem ohnehin gut geht an einen Gott zu glauben. Gott verleitet das dazu, dass er den armen Hiob erst einmal alles wegnimmt, seine Frau und seine Kinder töten lässt, nur um darzulegen, dass er doch einen treuen Fan hat. Wir erinnern uns an eine ähnlich unmenschliche Szene, in der ein Vater aufgefordert wird seinen Sohn zu opfern und erst im letzten Moment darauf verzichtet wird und an unzählige weitere Greueltaten und Völkermorde, nur um ein „auserwähltes Volk“ zu fördern. Dem Teufel ist keine vergleichbare Tat vorwerfbar.

Tatsächlich ist wohl auch die obige Darstellung reine nachträgliche Propaganda, die Bibel selbst sieht ihn als überaus hübschen gefallenen Engel. Das wohl der Wahrheit näher kommende Bild war aber anscheinend zu positiv für jemanden, der Gott auch mal die Meinung sagt.

Auch im Gespräch mit Jesus wirkt er eher wie ein Konkurrent Gottes, es ist insofern nicht verwunderlich, dass er in dessen Buch schlecht wegkommt:

1 Da ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde. (Hebräer 4.15) 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. (2. Mose 34.28) (1. Könige 19.8) 3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden. (1. Mose 3.1-7) 4 Und er antwortete und sprach: Es steht geschrieben: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht.“
5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so laß dich hinab; denn es steht geschrieben: Er wird seinen Engeln über dir Befehl tun, und sie werden dich auf Händen tragen, auf daß du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: „Du sollst Gott, deinen HERRN, nicht versuchen.“
8 Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest. (Matthäus 16.26) 10 Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir Satan! denn es steht geschrieben: „Du sollst anbeten Gott, deinen HERRN, und ihm allein dienen.“ 11 Da verließ ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm. (Johannes 1.51) (Hebräer 1.6) (Hebräer 1.14)

Wieder einmal sieht man den Teufel lediglich als kritischen Mann, der hinterfragt statt unrelektiert zu glauben. Er versucht Jesus mit einem deutlich besseren Gehalt abzuwerben (wir erinnern uns: Gott hatte ihn lediglich in der Position als Zimmermann auf die Erde geschickt). Dieses wird von Jesus, dem Fanatiker, abgelehnt und der Teufel geht darauf hin seiner Wege ohne weiteres anzurichten.

Es stellt sich dabei durchaus die Frage, ob Jesus das Angebot nicht bitterlich bereut hat, er soll bereits kurz danach das Gefühl gehabt haben, von Gott verlassen zu sein und befand sich in einer durchaus als unangenehm zu bezeichnenden Lage:

Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“

„Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“

Dabei scheint insgesamt auf unterhalb der Führungsebene ein Wechsel durchaus interessant:

Nehmen wir an wir haben einen Gott, dem die Einhaltung seiner Gebote wichtig sind und der die Regeln für sich aufgestellt hat. Dann sieht es eh schlecht für mich aus. Ich esse Schweinefleisch, ich haben vorehelichen Sex, ich halte den Sabbat und auch das Sabbatjahr nicht ein, ich tue allerlei was gegen die unzähligen Gesetze verstößt, die in der Bibel stehen. Ich steinige zB auch keine Ehebrecherinnen oder Schwule und ich spreche und (schlafe gelegentlich) mit Frauen, die unrein sind. Auf all dies möchte ich auch nicht verzichten.Ich habe mir “Living biblically” durchgelesen und es scheint mir in der heutigen Zeit unzumutbar alle Regeln der Bibel einzuhalten. Meine Chancen in den Himmel zu kommen sind demnach bei einem Gott, dessen Regeln man nicht interpretieren darf sehr gering. Denn alle modernen Kirchen haben die Regeln ja stark interpretiert. Und angesichts des Verhaltens einiger Kirchenoberhäupter ist die Gefahr recht hoch, dass sie dabei nicht Sprachrohr eines Gottes waren.
Mal ganz davon abgesehen, dass mein Risiko ja recht hoch ist auf die falsche Religion zu setzen.

Der Teufel scheint auch kein so schlechter Kerl zu sein. Wir kennen ja nur die Propaganda der anderen Seite. Aber warum sollte er alle Menschen quälen, wenn er ansonsten für Sex, Alkohol und sinnlose Party ist? Die meisten teuflichen Aktivitäten auf der Erde sind sehr unterhaltsam, vielleicht führt man sie einfach fort, zusammen mit einer Vielzahl von Indern, Asiaten und Afrikaner und den sonstigen überwiegend nicht christlichen Nationen. Eigentlich ist zu erwarten, dass angesichts der umfassenden Selbstverständlichkeit der obigen Regelverstöße für heutige Menschen die meisten meiner Bekannten ebenfalls in der Hölle landen werden.  Da unten werden immerhin die ganzen Leute sein, die gefeiert haben, da mögen die oben sich ruhig mit ihren Harfen und Chorgesängen die Zeit vertreiben.

Immerhin scheint die Hölle beheizt zu sein, was man über den Himmel keineswegs sagen kann. Nach der bisherigen Verhaltensweise des Teufels könnte es ein Ort der Aufklärung und des kritischen Denkens sein und im Gegensatz zum Himmel scheint die Hölle jeden aufzunehmen und insofern wesentlich nachgiebiger und weniger versnobt zu sein.

 

Ideologien, Glaubenssysteme und (Selbst-)Betrug (Gastartikel)

Bei den folgenden Artikel handelt es sich um einen Gastartikel von Axel AE:

Glaubenssysteme wie Religionen sind in jeder Gesellschaft des Planeten präsent – und da, wo es sie angeblich nicht mehr gibt, leben sie im Untergrund weiter, wie man früher in der Sowjetunion beobachten konnte oder heute in China.

Daher ist aus evolutionspsychologischen Gründen davon auszugehen, dass Religionen oder andere Kulte auf einer genetisch verankerten neurologischen Struktur basieren, die sich natürlich wie der Rest des Gehirns durch Mutation und Selektion entwickelt haben.

Richard Dawkins als Religionskritiker sieht das etwas anders, weil er behauptet, dass Religionen ein „Mem-Komplex“ seien; also ein System von imitierten Lerneinheiten. Diese Sicht halte ich für eher politisch motiviert und sachlich unglaubwürdig. Warum sollte das menschliche Gehirn zB eine evolvierte Sprachfähigkeit haben, die Religion ist aber nur eine Art Tradition, die sich zudem merkwürdigerweise über Jahrzehntausende erhalten hat? Dawkins’ Theorie riecht mir etwas zu sehr nach dem „unbeschriebenen Blatt“.
Nein, Religionen haben sowohl aus theoretischer Sicht wie aus Erfahrung ihren evolutionären Nutzen. Der wichtigste Aspekt dabei ist nach meiner Ansicht die Gruppenidentität und –Organisation. Sozialpsychologen lehren uns, dass Menschen sich grundsätzlich in symbolischen Gruppen organisieren. Das kann jeder nachvollziehen: Wer hat langjährige Freunde oder gar Partner, die nicht dem eigenen Kulturkreis und dem eigenen sozialökonomischen Milieu entstammen? Ich kenne nicht viele.

Hier kommt die politische Ideologie ins Spiel, über die wir hier seit Jahren in der Gestalt des Genderismus debattieren. In Gesellschaften, in denen die Religion eine immer geringere Rolle spielt, blühen häufig Ideologien als eine Art „Ersatzreligion“. Ein Beispiel dafür sind die Spielarten des Sozialismus, die idR erklärt atheistisch sind. Auch Genderfreunde sind überwiegend unreligiös; die Vertreter in der evangelischen Kirche darf man getrost auch so sehen, weil das Geschlechtergedöns und andere Inhalte wie Antifaschismus die ursprüngliche Lehre weitgehend verdrängt haben. Das Christentum ist hier nur noch eine leere Hülle, die mit aktuellen Überzeugungen gefüllt wurde.

In anderen Kulturen, wo keine alternativen Denksysteme wie Genderismus zur Verfügung stehen, wird die traditionelle Religion zur politischen Ideologie umgeformt, wie wir zB am Islamismus sehen können.

Wo liegen nun die evolutionären-psychologischen Vorteile eines Glaubenssystems für ein eu-soziales Lebewesen wie den Menschen, sei es nun eine Religion oder eine Ideologie?

    1. Glaubensüberzeugungen sind Gruppen-Symbole, oder Erkennungscodes. Wer zu einer Gruppe gehört oder gehören will, muß die Symbole senden. Ob sie inhaltlich sinnvoll sind oder komplett weltfremder Blödsinn, ist dabei irrelevant. Jan Fleischhauer dazu: „Die meisten Linken sind links, weil es die anderen auch sind.“
      Man überlege sich nur einmal, in welcher gesellschaftlichen Schicht zB der Genderismus oder der Multikulturalismus anzutreffen sind. Bei Handwerkern, Bauarbeitern, Frisösen, Rentnern? Eher nicht. Nein, man findet diese Ismen typischerweise bei Kindern der wohlhabenden akademischen Bürgerschicht. Neonazis als Gegenbeispiel findet man im Oberschicht-Milieu fast gar nicht, dafür sehr viel häufiger bei Geringverdienern.
    2. Glaubensüberzeugungen sind nützlich, um ganz eigennützig an Ressourcen heranzukommen. Das kann verschiedenes sein, wie Arbeitsposten, Geld, Sex, Selbstwertgefühl, Anerkennung, Gesellschaft, Macht + Einfluß, und hängt natürlich unmittelbar mit Punkt 1 zusammen.

Evochris hat in diesem Zusammenhang einmal einen Artikel des Harvard Crimson zitiert, der sich mit den „Kriegern der sozialen Gerechtigkeit“ (SJW) beschäftigte:

„Der Social Justice Warrior zeichnet sich dadurch aus, für das Gute zu kämpfen und zieht daraus einen Selbstwert. Um so härter er gegen das Böse kämpft und um so unbarmherziger er sich diesem Kampf widmen kann, zumindest in der Darstellung nach außen, um so mehr kann er sich damit auszeichnen.“

Euch ist bestimmt schon einmal aufgefallen, daß „progressive“ Studenten, die die Welt/den Planeten/die Tiere/die Natur/die Frauen/die Schwulen/die Flüchtlinge/etc. retten wollen, meist nur politisch arbeiten und selber kaum Ressourcen opfern. So fahren Klimabewegte heutzutage sehr wohl Auto, wenn es situationsbezogen bequemer ist; und Multikulturalisten wohnen, wie zB Paul Joseph Watson von „Infowars“ kürzlich bemerkte (oder Fleischhauer schon 2009), selber lieber in angesagten weißen Vierteln.

Das führt zu Punkt.

3.  Glaubensüberzeugungen sind weitgehend irrational, unrealistisch und häufig betrügerisch.

Klingt nicht wirklich nach einem evolutionären Vorteil; aber aus der Sicht des egoistischen Gens hat der Punkt durchaus seinen Nutzen. Andere zu betrügen ist zwar antisozial, verschafft dem Individuum aber zusätzliche Ressourcen. Um die Geschädigten bei Laune zu halten oder zu erpressen, oder um seinen Egoismus zu tarnen, erfindet man irgendwelche Geschichten und Mythen oder begründet eine neue „Moral“.

Da wir Menschen als „Herdentiere“ sehr moralische Lebewesen sind, die Regeln für das Zusammenleben dringend brauchen, lassen wir uns mit moralischer oder pseudomoralischer Argumentation leicht einwickeln oder wenigstens mundtot machen.

Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn der egoistische Gläubige seinen Mumpitz selber glaubt. So beschreibt Robert Trivers in seinem Buch „Betrug und Selbstbetrug“ von 2013, daß die besten Betrüger die Selbstbetrüger sind, weil sie durch selbtsicheres Auftreten leichter überzeugen können. Hinzu kommt, daß schwachsinnige Überzeugungen (Jungfrauengeburt, 1000 Geschlechter) ein „kostenträchtiges Signal“ sind und somit zuverlässig das Mitglied der eigenen symbolischen Gruppe identifizieren.

Aus dieser Perspektive ist es leicht nachvollziehbar, daß religiöse und ideologische Menschen nicht nur weltfremde Konzepte entwickeln, sondern tatsächlich selber daran glauben.

In der Altsteinzeit, aber auch in historischer Zeit mag das erhebliche Vorteile gehabt haben; in unseren heutigen Staatsgesellschaften híngegen können diese Glaubenssysteme enorme Katastrophen zur Folge haben. Man denke an den Dreißigjährigen Krieg: ein Konfessions-Gemetzel. Der erste Weltkrieg: ein militaristisch-sozialdarwinistisch-nationalistisches Gemetzel. Der zweite Weltkrieg: noch mal das Ganze.

Auch heute stehen die westlichen Gesellschaften schon wieder vor so einem Ideologie-Problem: Die akademischen SJWler rangeln untereinander mit ihrem Kampf für „das Gute“ und versuchen den nicht-akademischen Rest der Bevölkerung mit moralischer Erpressung (Ihr seid Rassisten, Sexisten, Klimazerstörer, etc) zu kontrollieren. Das führt einerseits zu einer erheblichen, lange nicht mehr dagewesenen Spaltung der Gesellschaft in oben und unten.

Was sogar noch schlimmer wiegt, ist der massive Umbau der Gesellschaft durch von den SJWlern forcierten Massenzuzug von Kulturfremden, der die innersoziale Solidarität und die finanziellen Systeme des Landes schwer belastet. Es ist zB Katrin Göring-Eckart durchaus zu glauben, daß sie eine „buntere, jüngere und religiösere“ multikulturelle Gesellschaft haben will. Wir wissen aus der (Stammes-)Geschichte allerdings nun, daß solch ideologische Überzeugungen mehr dem Eigeninteresse des Ideologen dienen und der Gläubige nicht weiß, und auch nicht wissen kann, was er da eigentlich tut.

Wer gerne ebenfalls einen Gastartikel schreiben möchte, der findet hier am Ende meine Emailadresse.

Konservative Geschlechterrollen: Religion als Stabilisator

Religion, in unserem Bereich eben das Christentum, erlaubt die Berufung auf eine höhere Autorität, die es erlaubt moralische Regeln abzusichern und auf ein festeres Fundament zu stellen.

Entsprechend wurden damit diverse Tabus aufgestellt: Von der Abwertung des Ehebruchs bis hin zu der Absicherung der Geschlechterrollen als von Gott vorgegebene Rolle für Mann und Frau. Aber auch eine weitere Absicherung vor einem Ausbruch des Mannes aus der Ehe zugunsten seines Sexualtriebs: Das Verbot der Homosexualität aber auch das sonstige Verbot sexueller Aktivitäten.

Damit konnte man Verstöße gegen entsprechende Verbote moralisch noch verwerflicher darstellen, da sie nicht nur gegen irdische Verbote, sondern auch gegen göttliche Gebote verstießen.

Ein Ausbrechen aus den zugewiesenen Rollen konnte damit wesentlich erschwert werden. Und da Gott sich nicht irrt und seine Regeln nicht veralten können, kann man auch Veränderungsbegehren leichter abwehren