Selbermach Mittwoch

Bitte Kommentare bündeln, wenn sie nur aus einzelnen Tweets und kurzem Kommentar bestehen und man sehr viele davon plant.

Zwischen einem Kommentar, der nur einen Link oder einen Tweet ohne Besprechung des dort gesagten enthält, sollten mindestens 5 Kommentare anderer liegen, damit noch eine Diskussion erfolgen kann.

Friedrich Merz dazu, warum die Frauenquote für die CDU das richtige ist

Merz meldete sich in einem Artikel noch einmal selbst zu Wort und legte sein Argument für eine Frauenquote dar:

Merz: Wir werden die nächsten Wahlen nur gewinnen, wenn wir jünger, vielfältiger und weiblicher werden

Ich habe es häufig wiederholt: Eine Quote ist und bleibt die zweitbeste Lösung. Die beste Lösung wäre die angemessene Beteiligung von Frauen ohne verbindliche Regelungen dazu in unseren Statuten. Die niedersächsische CDU hat dies für die bevorstehenden Landtagswahlen so gemacht: Jeder zweite Platz auf der Landesliste ist mit einer Frau besetzt, in der Hälfte der Wahlkreise kandidieren Frauen

Die Wahl in Niedersachsen findet allerdings erst am 9.10.2022 statt und ob es eine Entscheidung war, die von den Wählern (m/w) belohnt wird, das wird man dann sehen. Insofern ist es gegenwärtig kein wirklich starkes Argument.

Aber leider wird dies nicht überall so praktiziert. Und deshalb müssen wir jetzt etwas mehr Verpflichtung in unsere Satzung aufnehmen, denn eines ist klar:
Wir werden die nächsten Wahlen nur gewinnen, wenn wir jünger, vielfältiger und weiblicher werden.

Aus einer Studie aus dem Jahr 2008, die untersucht hat, ob Frauen oder Männer ihre Wahlentscheidung nach dem Geschlecht der Kandidaten ausrichten:

While the research looked at gender affinity, and such other issues as the desire for gender-specific representation on certain political issues, and the political party affiliation of both the candidate and the voter, the research did not find an overwhelming or consistent gender gap supporting female candidates. Instead, information about the candidate herself, and her position on significant issues seemed to be more important to the voters‘ choice.

Aber natürlich könnte die CDU, selbst wenn man nicht auf den einzelnen Kandidaten schaut, doch einen Ruf als etwas verstaubte Partei ohne Frauen haben, der sich evtl negativ auswirkt. Wobei ich da meine Zweifel habe: Ein charismatischer Politiker, der aus der Sicht eine hohe Glaubwürdigkeit hat und für bestimmte erwünschte Positionen einsteht, dürfte für die meisten Leute interessanter sein.

Wäre natürlich für eine Bundestagswahl die Frage, ob das Merz wäre und natürlich dürfte es ihm auch eher darum gehen ein gewisses Bild von sich selbst zu zeichnen und der Gegenseite den Angriffspunkt, dass er ein „Frauenfeind“ ist, der gegen die Vergewaltigung in der Ehe gestimmt hat etc nimmt und bei dem er zeigen kann, dass er doch moderner ist als viele glauben.
Er kann dann bei anderen Themen klassischere CDU-Positionen vertreten.

Natürlich ist es auch eine Gefahr, bei der er Streitigkeiten in der Partei provoziert. Wenn altverdiente Politiker zugunsten einer nur mit Mühen überzeugten Frau nicht mehr auf einen erfolgsversprechenden Listenplatz kommen, dann trifft das diese eben persönlich und sie sind vielleicht dann auch weniger bereit diese mit Arbeit zu unterstützen. Ob Merz da die richtigen Worte und Angebote findet bleibt abzuwarten.

Wir kommen auf diesem Weg voran, und wir bekommen bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen Zustimmung für unseren Kurs. Aber wir müssen diesen Weg der Erneuerung konsequent weitergehen, deshalb habe ich mich auch zu einer Zustimmung für die vorgeschlagene Quote entschlossen.

Und wenn wir es gut und richtig machen, dann ist die angemessene Beteiligung von Frauen in unseren Vorständen und den Parlamentsfraktionen in einigen Jahren so selbstverständlich, dass wir die Verpflichtung aus unserer Satzung auch wieder herausnehmen können.

Ich vermute mal, dass das der Kompromiss und die Abfederung für die Basis sein sollen: Wir führen die Frauenquote ein, aber ja nicht auf ewig. Wir machen nur mal einen Versuch, und wenn es nichts ist, dann ist sie eben wieder erledigt. Eine Testphase, da müssen wir jetzt durch. Für das Image!