Was Frauen antörnt XXII

Ich hatte hier mal eine Serie mit dem Titel „Was Frauen antörnt“, in dem ich Passagen  von Frauen zitiere, die gut zu den klassischen Theorien von Status, Dominanz etc passen.

Gerade habe ich mal wieder einen Abschnitt gesehen, der da ganz gut reinpasst.

Der Artikel dreht sich um den Algorithmus der Dating App „Bumble“, die wohl darauf abstellt, dass Leute, die man liked einen auch zurückliken und einen insbesondere bessere Partner raussucht, wenn man eine hohe „Zurücklikequote“ von Leuten hat, die von vielen geliked werden.

Ihr Plan also:

My primary task was to make an informed guess about whether any man that was shown to me was A) considered popular by the algorithm (aka who was objectively attractive), and B) whether there was a reasonable chance that he would like me back (that part was guesswork). If the answer was “yes” on both counts, I would HAVE TO swipe right, whether I actually fancied him or not, just to improve my rating and bag a high-scoring match. But more importantly, if there was a reasonable risk that the answer to one of these questions might be “no,” my hands were tied: It was imperative to avoid expressing potentially unrequited interest, and, if there was a risk of rejection, to let what might have been my soulmate float back into the ether.

Das erfordert immerhin eine recht gute Selbsteinschätzung, wobei eine Frau evtl den Vorteil hat, dass Männer eher zurückliken als umgekehrt.

Nach ihren Angaben ging der Plan auf:

To my great shock, being disciplined about these rules worked. After a couple of days of matching with cheerful charity workers and pleasant real estate agents, the algorithm began learning, and I started to get much more attractive prospects than the topless men holding fish or borrowed children I’d been shown before. I matched with a BBC reporter who sounded needlessly confident. A cluster of smooth and seemingly highly paid investment bankers followed. A match was bagged, and then suddenly it was raining heart surgeons. Pearly-toothed, altruistic, perfectly formed heart surgeons who read Virginia Woolf, tolerated smokers, were looking to commit, wanted children, and did not have a dog.

Man bekommt ein so deutliches Bekenntnis zu Statusberufen üblicherweise nur, wenn eine Frau anderen Frauen vermitteln will, dass sie tolle Kandidaten bekommen hat. Hochbezahlte Investment Banker und Herzchirurgen (mit guten Aussehen). Dann noch etwas Charakter und  Interesse an einer Langzeitstrategie nachgeschoben.

zu Vorgängern der Serie

Was Frauen antörnt XIX

Ich lese mich in letzter Zeit gerne recht ziellos durch einige Blogs und bin dabei auch auf die folgende Schilderung eines für eine Frau interessanten Mannes und seines Verhaltens beim Flirt und Sex gestoßen:

 

Ich habe beschlossen ihm einen Namen zu geben. Ich nenne ihn Thomas. Thomas ist es wert. Wenn es die beiden anderen auch schaffen mich zu begeistern, dann bekommen auch sie Namen. Thomas ist mein Auserwählter. Den den ich für mich haben will, sagt mein Herz. Mein Hirn sieht das anders. Denn ich muss ihn teilen. Das sagt, vergiß es Trulla! Egal,

Wir hatten die letzten Tage Kontakt. Whatsapp, Telefon, Mittagessen. Feierabendumtrunk. Ich habe den Eindruck, er will jeden Moment mit mir verbringen, den er kann. Soll er. Ich halte den Kurs, den Weg ein. Ich bin unnahbar.Eine Eisprinzessin. Obwohl schon innerlich mehrmach geschmolzen, bleibe ich hart.

Jedenfalls hole ich ihn ab. Es dauert noch bis er fertig ist, daher kann ich mich kurz mit den anderen zwei unterhalten. Nett aber oberflächlich. Wo wir hingehen, was wir geplant haben. Endlich ist er fertig und wir können die Räuberhöhle mit den Worten “Wir sind dann mal aus” verlassen. Der Abend war lustig, erst im Kino “Der letzte Marsianer” ein cooler Film auch wegen Matt Damon, den ich unglaublich, unglaublich heiss finde. Danach noch einen Ausflug in eine Bar. wir unterhalten uns göttlich, es fließt Alkohol, die Chemie stimmt. Gemeinsam gehen wir wieder zu ihm. Ich will mich vor der Tür verabschieden, er fragt aber ob ich noch auf einen Absacker nach oben mit kommen will. Ich weiß worauf das hinaus läuft. Die Vernunft sagt nein, mein Herz und mein Körper sagen ja. Er spürt mein Zögern, lacht und versichert mir, dass niemand über mich herfallen wird. Ich gebe mir einen Ruck und sage ja. Glücklicherweise sind wir alleine in einem der Zimmer, die anderen beiden lassen uns in Ruhe. Er ist Gentleman, hilft mir aus der Jacke, bringt mir was zu trinken, was zu knabbern, umsorgt mich. Ich fühle mich wohl. Kuschle mich in die Couch. Wieder unterhalten wir uns, springen von Thema zu Thema. Er sitzt neben mir, ich beobachte ihn heimlich. Er ist heiss. Männlich. Stark. Aber doch wieder weich. Hachja.

Er nimmt mich in den Arm, ich weiss dass das falsch ist aber ich lasse es zu. Ich falle, genieße seine Nähe, die Wärme, den Geruch, seinen festen Griff.Wir schweigen. Sind in diesem Moment gefangen. so könnte ich sterben. Hier und jetzt. Thomas lässt keinen Zweifel daran offen, er will mich. Ich bin glücklich. Seine Hand greift nach meinem Kinn, und zieht meinen Kopf hoch. Ohne Zweifel daran zu lassen, dass es richtig ist. Er küsst mich, ich schmelze dahin. Genieße, erwiedere, jubele innerlich. Seine Hand ruht auf meinem Hals, hält mich fest. Mit dem richtigen Druck, es gibt mir Sicherheit. Er hat mich geknackt. Mit diesem Griff, mit dieser doch dominanten Weise bin ich ihm verfallen. Seine Hände wandern, erforschen, kraftvoll, liebevoll, zärtlich, fordernd, selbstverständlich, entkleiden mich, verwöhnen mich, reizen mich, führen mich, begeistern mich. Ich schwimme durch meine Gefühle, erwiedere, lasse meine Hände wandern, erforsche seinen Körper, spüre Muskeln die sich bewegen, kräftige Bewegungen unter seiner Haut. Er übernimmt das entkleiden, schnell, fast wie weggezaubert.

Es folgt der Sexteil, den ich hier aber überspringe, man kann ihn ja im Original lesen (Spoiler: Er hat einen großen Penis, sie hat mehrere Orgasmen)

Wenn ihr dann wieder da seid hier ein paar Aufgaben zur Besprechung:

  1. Welche klassischen auch in der Biologie diskutierten Attraktivitätsmerkmale des Mannes und welche auch im Pickup diskutierten Praktiken sind hier im Text enthalten? Wie sind ihre Gedanken dazu einzuordnen?
  2. Was macht er aus feministischer Sicht alles falsch und wie wäre es richtig (und damit natürlich anregender)?

(zu Vorgängern der Serie)

Was Frauen antörnt XVIII

Aus der Besprechung von „Tussikratie“ von Katrin Roenicke:

 Ich habe nichts dagegen, wenn es Pornos gibt in denen Frauen untergeordnet zu Männern sind. Denn ich weiß, dass dies eine völlig “normale” Facette weiblicher Sexualität ist. Ich weiß, dass sich viele Frauen danach sehnen, hart angefasst und eben nicht auf Augenhöhe behandelt zu werden, denn im sexuellen leben viele Menschen – wie Theresa das sehr treffend nennt – das Testen von Grenzen aus. Sex ist oft das lustvolle Erleben von Grenzerfahrungen. Somit gehören viele der Spielarten von Sex, die von früheren Generationen von Feministinnen als pure Gewalt und oder Propaganda von Gewalt an Frauen angesehen wurde, für mich zu einem legitimen Repertoir an sexuellen Spielarten

(zu Vorgängern der Serie)

 

Was Frauen antörnt XVII

Ein Auszug aus dem internationalen Bestseller “ 50 Shades of Grey“:

“Suddenly he grabs me, tipping me across his lap. With one smooth movement, he angles his body so my torso is resting on the bed beside him. He throws his right leg over both mine and plants his left forearm on the small of my back, holding me down so I cannot move … He places his hand on my naked behind, softly fondling me, stroking around and around with his flat palm. And then his hand is no longer there … and he hits me—hard.” (273, 274) (…)

We lie there, panting together, waiting for our breathing to slow. He gently strokes my hair … Boy … I Survived. That wasn’t so bad. I’m more stoic than I thought. My inner goddess is prostrate … well, at least she’s quiet.” (276) “At the touch of leather, I quiver and gasp. He walks around me again, trailing the crop around the middle of my body. On his second circuit, he suddenly flicks the crop, and it hits me underneath my behind … against my sex … The shock runs through me, and it’s the sweetest, strangest, hedonistic feeling … My body convulses at the sweet, stinging bite. My nipples harden and elongate from the assault, and I moan loudly, pulling on my leather cuffs.” (323)

“His arms are wrapped around me, and he’s pulling me to him, hard, fast, gripping my ponytail to tilt my head up, kissing me like his life depends on it … He drags the hair tie painfully out of my hair, but I don’t care. He needs me, for whatever reason, at this point in time, and I have never felt so desired and coveted.” (478)

Aus der Wikipediaseite über das Buch:

Fifty Shades of Grey is a 2011 erotic novel by British author E. L. James. Set largely in Seattle, it is the first instalment in a trilogy that traces the deepening relationship between a college graduate, Anastasia Steele, and a young business magnate, Christian Grey. It is notable for its explicitly erotic scenes featuring elements of sexual practices involving bondage, discipline, sadism, and masochism (BDSM).

The second and third volumes are titled Fifty Shades Darker and Fifty Shades Freed, respectively. Fifty Shades of Grey has topped best-seller lists in the United Kingdom, United States, and around the world. The series has sold 20 million copies worldwide, with book rights having been sold in 37 countries, and set the record as the fastest-selling paperback of all time, surpassing the Harry Potter series

Also mal wieder ein mysteriöser dominanter Alphmann, der sie hart ran nimmt. Eine beliebte weibliche Sexfantasie, ebenso wie Vergewaltigungsfantasien. Natürlich spricht es nicht alle Frauen an. Aber genug Frauen um das Buch überall auf der Welt in den Bestsellerlisten zu halten.

Was Frauen antörnt XVI

Aus der „Bachlorette“ Show:

 

Er zeigt schön verschiedenste Grundsätze, von der Anziehung einer gewissen Gleichgültigkeit bis hin zu hohen Ansprüchen, sozialer Dominanz, Alphamannverhalten, Neggs, Inner Game etc.

Eine weitergehende Besprechung gibt es in dem Artikel „Gold Medal Hamsterization“ bei Gucci Little Piggy.

(Was ein Hamster damit zu tun hat, wird hier erklärt: The typically illogical operation of human brain, especially a woman’s, providing a justifying rationalization for their actions in accordance with evolutionary beneficial strategies for mating or survival, but at odds with societal mores, one’s internal sense of honor and justice, etc.)

Was Frauen antörnt XV

Aus dem Blog „Abgeschirmt“ und dem Beitrag „Was Frauen wollen. Der ultimative Flirtindex

Ich mag Männer, die irgendwie unnahbar sind. Männer, die einen lockeren Spruch auf den Lippen haben. Männer bei denen du merkst, dass hinter ihrem Lächeln ein mysteriöser, sexy Kern steckt. Irgendein aufregendes Geheimnis, das es zu ergründen gilt. Ich mag es, wenn Männer gut zuhören und zärtlich sind. Ich liebe es, wenn Männer mir Komplimente machen bis ich ganz rot werde, und mich dann in die Seite knuffen. (…) Nicht zu lieb, aber nicht ignorant. Romantisch, aber auf keinen Fall zu klischeehaft. Zuvorkommend, aber nicht zu nachgiebig. Er soll Komplimente machen, aber  im richtigen Moment, und auf keinen Fall soll er nur über das Aussehen sprechen. Er soll die Initiative ergreifen, aber das Mädchen niemals nie mit einem Standardspruch ansprechen.

Also im Prinzip der Alphamann mit tiefer Seele. Zu Teilen der Eigenschaften hatte ich ja schon bei „Mögen Frauen Arschlöcher?“ etwas geschrieben. Ein anderer Teil bedient klassische Attraction-Switches.

Was Frauen antörnt XIV

In dem Blog „Lost in Vienna“ stellt Gaia in dem Beitrag „Über Eichhörnchen und unromantische Elefanten“ dar, was ihr an ihrem Freund „Mr. Handsome“ so gefällt. Natürlich ist es nur ein kleiner Ausschnitt, aber es zeigt einige schöne Elemente, die für Game/Pickup interessant sind:

„Mr. Handsome, ich liebe dich über alles und ich möchte ewig mit dir zusammensein!“ Als ich das letzte Mal von meinen Gefühlen übermannt wurde, zuckte Mr. Handsome mit den Schultern und erwiderte gelassen: „Ja, meinetwegen können wir für dieses Leben zusammenbleiben.“ Herzlichen Dank, aber auch. Es ist doch immer wieder sehr beruhigend zu wissen, dass man so innig geliebt wird.

Ruhig, beherrscht, gelassen. Eine kleine Einschränkung auf „dieses Leben“. Die ersten drei Eigenschaften sind klassische Alphamanneigenschaften. Auch im weiteren stellt er es als seine Entscheidung dar, dass sie zusammenleben und versüßt das Ganze mit einem kleinen Neg: „Ob du gut genug für ein weiteres Leben bist ist eine andere Sache“.

Gestern packte ihn die Romantik wieder einmal und er meinte: „Gaia, du siehst aus wie ein Eichhörnchen.“ Ich schaute ihn verärgert und beleidigt an und fragte, was das denn bitte für ein Schwachsinn wäre, den er da von sich gibt. Mr. Handsome lächelte nur schelmisch und sagte: „Ja, du hast dieselben Backen wie ein Eichhörnchen!“ Himmel, M., nimm doch bitte mal Nachhilfe in Sachen Romantik, denn das, was du da produzierst, ist nicht gerade schmeichelhaft. „Eichhörnchen haben aber fette Backen!“, grunzte ich. Anstatt sich jetzt irgendeine plausible Ausrede einfallen zu lassen, erwiderte Mr. Handsome: „Ja, aber süße!“Donnerwetter, was für ein Trost

Die Kunst des „Backhanded Compliment“, also des Negs. Er sagt etwas, was erst einmal beleidigend klingt um es danach süss zu finden. Es ist gleichzeitig „Das besondere an ihr entdecken“ auch „snowflaking“ genannt. Wir wollen alle etwas besonderes sein, aber im Endeffekt sind wir nicht so verschieden. Unter allen hübschen Schneeflocken bist du die hübscheste. Es hat auch Elemente eines Shittests. Zieht er seine Aussage zurück, wenn ich ihm vorhalte, dass er mich fett genannt hat? Nein, er bleibt bei seinem Standpunkt. Bedient „Leader of Men“.

Ich rechne es ihm hoch an, dass er auch mal den Kochlöffel schwingt und mich mit einem Abendessen überrascht. Es ist einfach toll, nach einem langen Tag an der Uni zu ihm zu fahren und eine Tüte M&M’s vor die Nase gehalten zu bekommen.

Wie schon Roissy sagte „Be a Skittles Man„.

Etwas klassischer geht es hier zu:

Der schönste Liebesbeweis ist aber, dass mich Mr. Handsome manchmal beim Schlafen beobachtet. Wisst ihr, wie toll es ist, morgens noch im Halbschlaf festzustellen, dass einen jemand beim Schlafen beobachtet und einem sanft über das Gesicht streichelt? Solche Gesten sagen mehr als tausend Worte und deshalb kann er noch so unromantisch sein.

Warum ist es so toll im Schlaf andächtig beobachtet zu werden? Weil man davon ausgeht, dass es tatsächliche, tiefe Gefühle offenbart. Wenn er sich so verhält, wenn man ihn nicht beobachtet, dann muss er einen wirklich lieben, was sowohl den Attraction Switch „Willing to emote (In der Lage gesunde Gefühlsbindungen einzugehen)“ bedient, als auch Komfort aufbaut (vgl. Einführung in Pickup).

Was Frauen antörnt XIII

Von Craigslist: Tipps einer Frau für Männer (via)

When we get hot and heavy, please take charge. Please, please fuck me. Trust me, I’m not going to just lie still—I’ll get involved. But don’t make me force your hand into my panties. That makes me feel like a rapist.

[…]

Most women like to be fucked, and fucked well. Yes, there are women out there who want to “make love” every time – sweet, gentle, rocking love with lots of eye contact and loving kisses. Those women are not the majority. The majority like to be pounded. The majority like to have their hair pulled. The majority like a good, solid jackhammering. When a woman is bucking wildly against you, it’s not because she wants you to pull back and slowly swirl your cock around her vagina like you’re mixing a cake batter up there. It’s because she wants you to hold down her arms, or grab her hips, or push her legs above her head, and fuck her harder. Don’t be too afraid of what this means as far as gender equality goes – I am a raging feminist bitch, but I still want to be penetrated like you are planning on fucking my throat from the inside out.

Was Frauen antörnt XII

In den USA macht gerade die „Duke Fuck List“ die Runde, in der eine Frau Männer, mit denen sie Sex hatte bewertet (mit Bildern und Angaben zur Penisgröße). Die einen feiern es als sexuelle Befreiung der Frau, die anderen weisen darauf hin, dass eine vergleichbare Liste über Frauen ein Skandal und eine Bloßstellung gewesen wäre.

Für diesen Beitrag interessant sind aber ihre Bewertungskriterien:

„Aggressiveness: points were given if the Subject displayed aggressive behavior and an alpha-male mentality of assuming control of the given situation; points were deducted severely if they simply lay there or did not act assertively.“