Aus der Besprechung von „Tussikratie“ von Katrin Roenicke:
Ich habe nichts dagegen, wenn es Pornos gibt in denen Frauen untergeordnet zu Männern sind. Denn ich weiß, dass dies eine völlig “normale” Facette weiblicher Sexualität ist. Ich weiß, dass sich viele Frauen danach sehnen, hart angefasst und eben nicht auf Augenhöhe behandelt zu werden, denn im sexuellen leben viele Menschen – wie Theresa das sehr treffend nennt – das Testen von Grenzen aus. Sex ist oft das lustvolle Erleben von Grenzerfahrungen. Somit gehören viele der Spielarten von Sex, die von früheren Generationen von Feministinnen als pure Gewalt und oder Propaganda von Gewalt an Frauen angesehen wurde, für mich zu einem legitimen Repertoir an sexuellen Spielarten
(zu Vorgängern der Serie)
Die ist ja nett, erlaubt sie doch auch ihr fremde Frauen Spielarten von Sex die Feministinnen früher (wann war das eigentlich?) als Gewalt an Frauen (natürlich!) bezeichnet hätten. Wirklich eine ganz Nette … Oder ist das der Versuch solche eigenwillige Frauen wieder für den Feminismus zu begeistern? Seht her, wir schreiben euch doch überhaupt nicht vor was ihr im Bett machen dürft.
„Ich habe nichts dagegen, wenn es Pornos gibt in denen Frauen untergeordnet zu Männern sind.“
Ich habe aber etwas dagegen. Und im umgekehrten Fall auch. Und in Schwulen- und Lesbenpornos auch.
Ich lehne Darstellungen von Dominanz und von Gewalt in der Pornographie grundsätzlich ab und halte dies mit anarchistischen Prinzipien für nicht vereinbar.
Was das Privatleben angeht, verteidige ich das Recht jedes erwachsenen Menschen seine Sexualität so zu leben, wie es ihm gefällt, solange Freiwilligkeit gegeben ist und gravierende seelische und körperliche Schädigungen dabei ausgeschlossen werden können.
Für die Pornographie wünsche ich jedoch Begrenzungen
1. Weil die Darsteller jederlei Geschlechts (männlich, weiblich, transsexuell), die in einem kapitalistischen System ihre Arbeitskraft verkaufen müssen und dies in diesem Fall im Kontext der Sex-Industrie tun, davon verschont bleiben sollen vor der Kamera sexuelle Interaktionen begehen zu müssen, die unmittelbar auf Unterordnung abzielen.
Die Klassensolidarität gebietet es m.E. sich für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Pornographiebranche für Sexarbeiter jederlei Geschlechts zu engagieren.
2. Weil von dem Bild von Sexualität, das in Darstellungen hierarchischer sexueller Interaktionen vermittelt wird m.E. keine positiven Auswirkungen auf Jugendliche zu erwarten sind, die sich Pornos angucken, sondern wenn überhaupt, dann wohl eher negative.
Ich will dass Jugendliche möglichst frei sowohl von konservativer/religiöser wie radikalfeministischer Sexualfeindlichkeit als auch von neo-liberaler Pornographie-Sozialisation ihre authentischen sexuellen Bedürfnisse entdecken und ausleben können.
Warum soll in Sex deiner Meinung nach nur gleichberechtigter Blümchensex dargestellt werden, wenn in der Realität viele andere Varianten zu finden sind.
Dein erstes Argument ist nicht stichhaltig, da es gerade bei Arbeitsbedingungen egal ist, welche Praktiken dargestellt werden, diese werden zuvor mit den Darstellern abgeklärt. Bei seriösen Firmen mit guten Arbeitsbedingungen werden zuvor Test auf verschiedene Geschlechtskrankheiten verlangt und die Darsteller müssen nichts tun, womit sie nicht einverstanden sind. Und ich habe gehört, es soll durchaus Frauen geben, die auf Unterordnung stehen und Pornos drehen. 😉
Was schlechte Arbeitsbedingungen angeht, sollte eher drauf geachtet werden, dass überall Tests verlangt werden und die Darsteller nicht zu schlecht bezahlt werden.
Dein zweites Argument trifft ebenfalls nicht zu. Ich denke, dass Jugendliche sehr wohl in der Lage sind zwischen Film und Wirklichkeit zu unterscheiden und sich aus der Fülle von Pornografie das suchen, was sie sowieso schon anspricht.
Außerdem möchte ich bitte auch weiterhin Pornos für uns Perverse! 😉
@ Miria
„Dein erstes Argument ist nicht stichhaltig, da es gerade bei Arbeitsbedingungen egal ist, welche Praktiken dargestellt werden, diese werden zuvor mit den Darstellern abgeklärt.“
Es gibt auch Personen, die aus Armut in diese Berufssparte geraten, da nützt das Abklären u.U. nicht so viel.
Es gibt auch Personen, die aufgrund von mangelnder entwicklungspsychologischer Reife oder bei Bestehen psychischer Störungen sich auf bestimmte Darstellungen vor der Kamera einlassen, dabei die potentiellen Folgen für sich falsch einschätzen und dies später bereuen.
Es gibt in der Pornographie-Branche auch subtile Manipulationstechniken, um Darsteller zu immer härteren Szenen zu bewegen.
Auch begünstigt der Trend zu immer härteren Szenen, dass Darsteller sich aufgrund von Konkurrenzdruck darauf einlassen, auch wenn sie bestimmte sexuelle Spielarten eigentlich nicht mögen.
„Was schlechte Arbeitsbedingungen angeht, sollte eher drauf geachtet werden, dass überall Tests verlangt werden und die Darsteller nicht zu schlecht bezahlt werden.“
Das sowieso.
„Dein zweites Argument trifft ebenfalls nicht zu. Ich denke, dass Jugendliche sehr wohl in der Lage sind zwischen Film und Wirklichkeit zu unterscheiden“
Einige ja, andere – und sei es nur eine Minderheit – vermutlich nicht. Menschen sind verschieden. Es kommen ja immer eine Vielzahl von Einflussfaktoren zusammen, die einen Menschen prägen.
„Außerdem möchte ich bitte auch weiterhin Pornos für uns Perverse!“
Ich halte BDSM nicht grundsätzlich für pervers, vermute sogar, dass es hierfür eine biologische Disposition gibt, wiewohl ich auch psychische Störungen im Einzelfal – insbesondere bei sehr extremen Ausprägungen – ebenfalls als potentielle Erklärung einbeziehe.
Das zentrale Problem der Ethik ist m.E. die Kollision verschiedener Werte. Ich komme bei dem Thema BDSM-Pornographie zu einer anderen Gewichtung von Werten als du. Daher kann ich deinem Wunsch hier aus libertär-sozialistischer Perspektive leider nicht entsprechen.
@ Leszek
Ich vermute ja, dass Dir die Eroitk von Machtgefällen auch politische Bauchschmerzen machen muss, denn die, diese „dunkle“ Seite des menschlichen (nicht allein des weiblichen Begehrens, gibt ja auch Männer, die sich gerne dominieren lassen), erschwert natürlich die Realisierung egalitaristischer Hoffnungen.
Man schafft ungern einerseits ab, was man andererseits genießt.
@Leszek, solange es darum geht die „Gleichheit aller Menschen“ zu verwirklichen, ist Dir jedes Mittel recht es zu befördern. Wenn sich nun einige erdreisten im Rahmen ihrer Freiheit, Darstellung von Ungleichheit gerne zu konsumieren und Andere diese Dienstleistung anbieten, bist Du bereit die Dienstleister zu entmündigen:
*… aus Armut …*, *… mangelnder entwicklungspsychologischer Reife …*, *… subtile Manipulationstechniken …*
und den Charakter der Konsumenten, wie Miria, der es gefällt, und sie sehr wohl im Stande ist zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden, mit Unterstellungen wie:
*… BDSM nicht grundsätzlich für pervers …* und *… auch psychische Störungen …“
und selbst „biologistische“ Erwägung ziehst Du als Erklärung für dieses „falsche Verhalten“ in Betracht:
*… hierfür eine biologische Disposition gibt …*.
Dass Du Ungleichheit selbst im privatesten Bereichen reglementieren möchtest, zeigt missionarischen Eifer, vermengt mit Doppelmoral, was mir suspekt ist und was ich mit Isomanie oder Equimanie umschreiben würde. Ethisch bist Du, wohlgemerkt als Anarchsit, offensichtlich auf Kollisionskurs mit dem Recht auf individuellen „Pursuit of Happiness“. Da kann doch etwas nicht stimmen, @Leszek!
@ Albert
Kannst ja versuchen, eine Beschwerde über mich beim „International Anarchist Tribunal“ einzureichen, wenn dir meine Beiträge nicht gefallen. 🙂
http://www.anarchy.no/iat.html
@Lezsek, mach ich nicht. Ich habe eher an Deinen Gerechtigkeitsinstinkt appelliert und Selbsterkenntnis eingefordert.
Deine Beiträge gefallen mir meist nicht: triefen vor Bildung und Selbstgerechtigkeit und lassen sachliche Argumente meist vermissen. Diesmal war es halt all zu offensichtlich, @Leszek.
@ Albert
Nur am Rande, da du ja manchmal Verständnisprobleme hast.
Mit dem Hinweis auf biologische Dispositionen für BDSM argumentierte ich natürlich für eine grundsätzliche Nicht-Pathologisierung von BDSM-Neigungen.
Wobei ich – in Einzelfällen – psychische Störungen aber trotzdem nicht ausschließe.
Noch was, Albert.
Bisher bestanden alle deine Beiträge mir gegenüber auf diesem Blog ja aus komplett argumentfreien, grundlosen und unprovozierten Abwertungsversuchen.
Für die Zukunft schlage ich vor, dass du dergleichen bei mir unterlässt – oder ich garantiere dir, dass wir beide einen langen persönlichen Streit haben werden.
Überleg´s dir gut.
@Leszek:
Nach meinem Eindruck vermischt Du die Frage, ob und wie bestimmte Produkte überhaupt hergestellt werden dürfen, mit der Frage, wer sie konsumieren darf und wie man schädlichen Konsum verhindert.
Wir sind uns offenbar einig, daß Kinder und junge Heranwachsende sehr viele Pornos nicht sehen sollten. Allerdings können sich auch ziemlich harmlose Pornos negativ auswirken, das Gebiet ist kompliziert, ich will das Faß hier nicht aufmachen.
Was die Produktion und die Arbeitsbedingungen betrifft, stimme ich Miria zu: wenn manche Leute bestimmte Praktiken privat und unbezahlt untereinander durchführen, dann können sie sie auch gegen Geld als Schauspieler durchführen oder sich als Video konsumieren.
„Wir sind uns offenbar einig, daß Kinder und junge Heranwachsende sehr viele Pornos nicht sehen sollten.“
Ich sag mal: „jein“. Eher würde ich zustimmen, wenn Du behauptest, Kinder und junge Heranwachsende sollten bestimmte Filme nicht sehen.
„Allerdings können sich auch ziemlich harmlose Pornos negativ auswirken“
Gibt es dafür Untersuchungen oder ist das nur so eine Behauptung? Ich frage deshalb, weil mir nicht unmittelbar einleuchtet, inwiefern sich die Darstellung von Sex negativ auswirken sollte.
@ Leszek
„Ich lehne Darstellungen von Dominanz und von Gewalt in der Pornographie grundsätzlich ab und halte dies mit anarchistischen Prinzipien für nicht vereinbar.“
Lehnst Du auch die Darstellung von Gewalt und Dominanz in Büchern, Filmen und Theaterstücken ab?
„Es gibt auch Personen, die aus Armut in diese Berufssparte geraten, da nützt das Abklären u.U. nicht so viel.“
Dann sei doch froh, dass sie sich durch wieder hocharbeiten können.
@ Adrian
„Lehnst Du auch die Darstellung von Gewalt und Dominanz in Büchern, Filmen und Theaterstücken ab?“
Nein.
@ Leszek
Warum nicht? Wieso nur in Pornos?
@ Adrian
Weil davon ausgegangen werden muss, dass bei sexuellen Interaktionen das persönliche Erleben, die psychischen Auswirkungen und die eventuellen Folgen für die Darsteller eine potentiell qualitativ völlig andere Dimension haben.
Außerdem halte ich die heutige leichte Zugänglichkeit von Pornographie für Kinder und Jugendliche für problematisch.
@ Leszek
„Weil davon ausgegangen werden muss, dass bei sexuellen Interaktionen das persönliche Erleben, die psychischen Auswirkungen und die eventuellen Folgen für die Darsteller eine potentiell qualitativ völlig andere Dimension haben.“
Warum muss davon ausgegangen werden? Gibt es dazu Untersuchungen?
„Außerdem halte ich die heutige leichte Zugänglichkeit von Pornographie für Kinder und Jugendliche für problematisch.“
Warum?
@ Adrian
„Warum muss davon ausgegangen werden?“
Weil Sexualität bei vielen Menschen gewöhnlich als etwas in emotionaler Hinsicht sehr Intimes und Persönliches wahrgenommen wird.
Und weil die Darsteller eventuell auch mit negativen Umweltreaktionen rechnen müssen.
„Gibt es dazu Untersuchungen?“
Weiß ich nicht.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis allerdings Sozialarbeiter, die Fälle persönlich kennen, bei denen negative psychische Folgewirkungen und Umweltreaktionen gegeben waren.
„Warum?“
Weil m.E. diesbezüglich ein Risiko besteht, dass unsensible, unempathische Formen sexueller Interaktionen – wie sie in Pornos häufig sind – als normal oder als Rollenmodell wahrgenommen werden und ein unrealistisches Bild von Sexualität entstehen kann, das die Entdeckung der authentischen sexuellen Bedürfnisse von Jugendlichen behindert.
„Weil Sexualität bei vielen Menschen gewöhnlich als etwas in emotionaler Hinsicht sehr Intimes und Persönliches wahrgenommen wird.“
Das mag sein, aber wird jemand, der Sexualität als etwas sehr intimes empfindet Pornodarsteller?
„Und weil die Darsteller eventuell auch mit negativen Umweltreaktionen rechnen müssen.“
Was soll das denn bedeuten? Und was rechtfertigt das?
„und ein unrealistisches Bild von Sexualität entstehen kann, das die Entdeckung der authentischen sexuellen Bedürfnisse von Jugendlichen behindert.“
Soll das heißen, „authentische sexuellen Bedürfnisse“ (was auch immer das sein soll) können nur in einem gesellschaftlichen Vakuum entstehen?
Ich muss Adrian und Miria zustimmen.
Auf mich wirkt es auch so, als würdest du versuchen deine Sittlichkeitsvorstellungen zu politisieren.
Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen dem Maß, in dem ein Pornodarsteller und ein Kanalarbeiter im kapitalistischen System „ausgebeutet“* werden. Nun, doch, einen: erstere verdienen deutlich mehr und sind auch nicht fest angestellt.
* Von wem eigentlich? Sich selbst? Es herrscht immer noch Vertragsfreiheit.
@ Adrian
„Das mag sein, aber wird jemand, der Sexualität als etwas sehr intimes empfindet Pornodarsteller?“
Das kann passieren. Aus den oben bereits genannten Gründen und weil viele Menschen sich selbst nicht so gut kennen.
„Was soll das denn bedeuten? Und was rechtfertigt das?“
Nehmen wir etwas anderes zum Vergleich. Es gibt ja auch Fälle, bei denen Personen, die sich in normalen Fernseh-Talkshows dazu haben hinreißen lassen etwas sehr Persönliches und Intimes zu erzählen, dies im Nachhinein bereuen und als psychisch belastend empfinden oder Bekannte aus ihrem Umfeld sich darüber lustig gemacht haben.
Im Falle von Pornographie kann sowas, je nach Umfeld, eventuell noch extremer ausfallen: Abwertung, Lächerlichmachung, Mobbingversuche. Nicht jeder reflektiert solche möglichen Umweltreaktionen ausreichend mit oder kann realistisch einschätzen, wie stark psychisch belastend er solche Reaktionen, falls sie auftreten, vermutlich empfinden wird.
„Soll das heißen, “authentische sexuellen Bedürfnisse” (was auch immer das sein soll) können nur in einem gesellschaftlichen Vakuum entstehen?“
Das soll heißen, dass ich einen Sozialisationsdruck, sowohl von Seiten sexualfeindlicher Konservativer oder Radikalfeministinnen, als auch von Seiten der Pornographiebranche auf die Ausformung sexueller Bedürfnisse und die Gestaltung sexueller Interaktionen bei Jugendlichen so weit wie möglich begrenzt haben will.
Gegen eine wissenschaftlich fundierte, entwicklungspsychologisch angemessene und von Toleranz in sexuellen Fragen geprägte Sexualpädagogik, die sowohl den Wert der Freiheit als auch den der Verantwortung ernstnimmt, habe ich nichts einzuwenden.
@ Neuer Peter
„Auf mich wirkt es auch so, als würdest du versuchen deine Sittlichkeitsvorstellungen zu politisieren.“
Auch deine Einstellung zum Thema beruht auf der „Politisierung deiner Wertvortstellungen“. Das ist bei diesem Thema leider unvermeidlich.
„Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen dem Maß, in dem ein Pornodarsteller und ein Kanalarbeiter im kapitalistischen System “ausgebeutet”* werden. Nun, doch, einen: erstere verdienen deutlich mehr und sind auch nicht fest angestellt.“
Der klassenkämpferische libertäre Sozialismus beabsichtigt keineswegs die sozialen Problemlagen von Kanalarbeitern zu ignorieren.
@ Leszek
„Das kann passieren. Aus den oben bereits genannten Gründen und weil viele Menschen sich selbst nicht so gut kennen.“
Das nennt sich Leben. Wie will man das verhindern?
„Es gibt ja auch Fälle, bei denen Personen, die sich in normalen Fernseh-Talkshows dazu haben hinreißen lassen“
Und das rechtfertigt was? Verbot von Talk-Shows?
„Das soll heißen, dass ich einen Sozialisationsdruck, sowohl von Seiten sexualfeindlicher Konservativer oder Radikalfeministinnen, als auch von Seiten der Pornographiebranche auf die Ausformung sexueller Bedürfnisse und die Gestaltung sexueller Interaktionen bei Jugendlichen so weit wie möglich begrenzt haben will.“
Im Falle der Pornografiebranche sehe ich da am wenigsten Gefahr. Denn die will einfach nur ihre Filmchen verkaufen. Die will nichts „ausformen“.
„Gegen eine wissenschaftlich fundierte, entwicklungspsychologisch angemessene und von Toleranz in sexuellen Fragen geprägte Sexualpädagogik“
Pornografie hat mit Sexualpädagogik aber nichts zu tun. Ebensowenig, wie „Terminator“ einen Lehrfilm über bewaffnete Konflikte ist.
„Der klassenkämpferische libertäre Sozialismus beabsichtigt keineswegs die sozialen Problemlagen von Kanalarbeitern zu ignorieren.“
Dann können wir ja beruhigt sein 😀
@Leszek
>Gegen eine wissenschaftlich fundierte …. habe ich nichts einzuwenden
Ganz ehrlich: Ich bin in diesem Fall froh, dass es herzlich egal ist, ob du etwas dagegen einzuwenden hast oder nicht.
Auf mich wirken deine Äußerungen so, wie es NP sagte:
>Auf mich wirkt es auch so, als würdest du versuchen deine Sittlichkeitsvorstellungen zu politisieren.
Dein Hinweis auf die Fernseh-Talkshows zeigt ja das Problem:
Du willst erwachsene Leute vor sich selber schützen. Nicht sie sollen lernen, Risiken einzuschätzen – woran sie wachsen könnten. Zum Lernen gehören Fehler übrigens dazu, nur so nebenbei.
Aber bei dir klingt es so, als ob wieder mal das Volk im Vorfeld möglicher Gefahren vor sich selbst geschützt werden soll.
Das ist mir zu behütend. Und nach den letzten mir bekannten Untersuchungen können Jugendliche sehr wohl wahrnehmen, ob sie beim Sex auch emotionale Bindung brauchen. Die anderen würde ich nicht behüten, sondern in der Selbstwahrnehmung ihrer Grenzen und Bedürfnissse unterstützen.
@ Seitenblick
„Gegen eine wissenschaftlich fundierte …. habe ich nichts einzuwenden“
War eine Antwort auf Adrians Frage, ob ich meine für die Entstehung authentischer sexueller Bedürfnisse sei ein gesellschaftliches Vakuum nötig.
„Ganz ehrlich: Ich bin in diesem Fall froh, dass es herzlich egal ist, ob du etwas dagegen einzuwenden hast oder nicht.“
Das ist schön für dich, wird mich aber nicht davon abhalten meine Meinung zu sagen, auch wenn sie dir nicht gefällt.
„Auf mich wirken deine Äußerungen so, wie es NP sagte:
>Auf mich wirkt es auch so, als würdest du versuchen deine Sittlichkeitsvorstellungen zu politisieren.“
Auf die Problematik dieses Arguments habe ich bereits hingewiesen. Es dient der Verschleierung der eigenen Wertvorstellungen, die selbstverständlich ebenfalls notwendigerweise in die Diskussion miteinfließen.
Ich wollte damit auch ausdrücken, dass deine Ansicht zu diesem Thema etwas aus dem Rahmen fällt, den du mit deinen politischen Ansichten zu anderen Themen gesteckt hast.
Es ist nun einmal etwas merkwürdig, wenn sich ein Libertärer plötzlich für eine bevormundende Einschränkung der Freiheit erwachsener und selbstverantwortlicher Akteure ausspricht, sobald es die sexuelle Sphäre betrifft.
@ Seitenblick
„Und nach den letzten mir bekannten Untersuchungen können Jugendliche sehr wohl wahrnehmen, ob sie beim Sex auch emotionale Bindung brauchen.“
Ich gehe auch davon aus, dass dies bei der Mehrheit der Fall ist. Weshalb mein zweiter Beitrag auch das Wort Minderheit enthält.
Ich denke, es müssen mehrere ungünstige Bedingungen zusammentreffen, damit dies nicht der Fall ist.
Leszek, Du hast ja eigentlich schon genug Gegenwind bekommen. Ich finde es auch ziemlich abstrus, aus einem Freiheitsbegriff heraus, andere in ihren Freiheiten beschneiden zu wollen. Bei Tierpornos könnte ich Deiner Argumentation folgen. Ist ins Gesicht spritzen jetzt schon Unterordnung? Oder darf man das, aber ein bisschen Fesseln nicht? Was von beidem schadet der mehr-oder-weniger freiwilligen Darstellerin mehr?
Es gibt ziemlich viele Frauen, die ernsthaft sauer werden, wenn man sie beim blasen nicht wenigstens ein bisschen an den Haaren zieht. Die genommen werden wollen und kein Bock auf Kuschelkonsensbärchen haben.
So wie Neuer Peter habe auch ich das eher spät gelernt. Und das ist ein wichtiger Grund, für Heranwachsende nicht nur politisch korrekten Fairtrade-Konsens-Porno zulassen zu wollen. Es hat auch mit Freiheit ziemlich wenig zu tun, statt die Nachfrage zu bedienen ein von oben herab verordnetes Menschenbild beim Vögeln darzustellen.
„Und das ist ein wichtiger Grund, für Heranwachsende nicht nur politisch korrekten Fairtrade-Konsens-Porno zulassen zu wollen“
😀
@ Gerhard
„Ich finde es auch ziemlich abstrus, aus einem Freiheitsbegriff heraus, andere in ihren Freiheiten beschneiden zu wollen“
Unsere höchsen Werte kollidieren miteinander, es stellt sich bei ethischen und politischen Diskussionen daher oft die Frage nach dem angemessenen Gleichgewicht verschiedener Werte.
Ich gewichte z.B. bessere Arbeitsbedingungen in der Pornographiebranche – hier dem Wert der (sozialen) Gerechtigkeit folgend – in manchen Aspekten als wichtiger als die individuelle Freiheit zu Pornographieproduktion und -konsum.
„Es gibt ziemlich viele Frauen, die ernsthaft sauer werden, wenn man sie beim blasen nicht wenigstens ein bisschen an den Haaren zieht. Die genommen werden wollen und kein Bock auf Kuschelkonsensbärchen haben.“
Das können sie von mir aus gerne machen wie sie wollen.
„So wie Neuer Peter habe auch ich das eher spät gelernt. Und das ist ein wichtiger Grund, für Heranwachsende nicht nur politisch korrekten Fairtrade-Konsens-Porno zulassen zu wollen.“
Zur Entwicklung und Artikulation ihrer authentischen sexuellen Bedürfnisse brauchen Menschen keine Pornos.
Neutrale und realistische Informationen zur Existenz der Verschiedenheit sexueller Vorlieben halte ich für sinnvoller.
Und es nützt dir überhaupt nichts zu wissen, dass es Frauen gibt, „die beim blasen wenigstens ein bisschen an den Haaren gezogen werden wollen“ oder „die genommen werden wollen und kein Bock auf Kuschelkonsensbärchen haben“, wenn du nicht weißt, ob dies bei dieser bestimmten Frau, mit der du gerade Sex hast, der Fall ist oder nicht.
Ich würde bezüglich solcher Dinge also eher für das Erlernen einer offenen Kommunikation über sexuelle Vorlieben und Abneigungen plädieren als für Pornographie als sexueller Sozialisationsinstanz.
„Es hat auch mit Freiheit ziemlich wenig zu tun, statt die Nachfrage zu bedienen ein von oben herab verordnetes Menschenbild beim Vögeln darzustellen.“
Die Nachfrage kann bei sexualethischen Reflektionen zur Pornographie nun mal nicht der einzige Maßstab der Beurteilung sein.
„Und es nützt dir überhaupt nichts zu wissen, dass es Frauen gibt, “die beim blasen wenigstens ein bisschen an den Haaren gezogen werden wollen” oder “die genommen werden wollen und kein Bock auf Kuschelkonsensbärchen haben”, wenn du nicht weißt, ob dies bei dieser bestimmten Frau, mit der du gerade Sex hast, der Fall ist oder nicht.“
Es nützt aber in dem Sinne, als dass du durch diese Information überhaupt erst in die Lage kommst, in Betracht zu ziehen, dass es sich bei dieser konkreten Frau auch um eine solche handeln könnte.
„Ich würde bezüglich solcher Dinge also eher für das Erlernen einer offenen Kommunikation über sexuelle Vorlieben und Abneigungen plädieren als für Pornographie als sexueller Sozialisationsinstanz. “
Und das geht schlicht an der Realität sexueller Interaktion vorbei. Erfolgreiche (und das meint hier in erster Linie: lustfördernde) Kommunikation über sexuelle Vorlieben mit dem Partner ist eben in aller Regel nicht verbal und in aller Regel auch nicht explizit. Das macht ihren Reiz aus.
Es geht eben (gerade auch für viele Frauen, so meine Erfahrung) nicht darum, dass man einen Partner hat, der macht, was man ihm sagt, sondern darum, dass man einen Partner hat, der spürt, was man (unbewusst) will.
@ Neuer Peter
„Es nützt aber in dem Sinne, als dass du durch diese Information überhaupt erst in die Lage kommst, in Betracht zu ziehen, dass es sich bei dieser konkreten Frau auch um eine solche handeln könnte.“
Weshalb ich ja auch für „neutrale und realistische Informationen zur Existenz der Verschiedenheit sexueller Vorlieben“ plädiert habe.
Auf Pornos sollte man sich bezüglich der Einschätzung der Realität besser nicht verlassen.
„Es geht eben (gerade auch für viele Frauen, so meine Erfahrung) nicht darum, dass man einen Partner hat, der macht, was man ihm sagt, sondern darum, dass man einen Partner hat, der spürt, was man (unbewusst) will.“
Ich glaube, hier überschätzt du viele Leute etwas.
Bei der Leitlinie „einen Partner zu haben, der spürt, was man (unbewusst) will“ werden wohl recht viele Leute warten bis zum St.Nimmerleinstag bis ihre sexuellen Bedürfnisse erkannt und erfüllt werden.
Das befördert m.E. eher unrealistische Erwartungshaltungen an den Partner.
(Wenn ich vom Erlernen einer offenen Kommunikation über sexuelle Vorlieben und Abneigungen spreche, meine ich damit natürlich nicht das Zwangskorsett des sexualfeindlichen radikalfeministischen Zustimmungsprinzips.)
„Ich glaube, hier überschätzt du viele Leute etwas.
Bei der Leitlinie “einen Partner zu haben, der spürt, was man (unbewusst) will” werden wohl recht viele Leute warten bis zum St.Nimmerleinstag bis ihre sexuellen Bedürfnisse erkannt und erfüllt werden.
Das befördert m.E. eher unrealistische Erwartungshaltungen an den Partner.“
Das will ich auch gar nicht als Maxime ausgeben. Ich möchte gerade Männer darüber informieren, dass sie es in vielen Fällen eben mit genau einer solchen Erwartungshaltung zu tun haben. Möchten sie romantischen Erfolg haben, tun sie gut daran, sich daran zu orientieren. Bei gebotener Vorsicht und Sensibilität für unerwünschte Grenzüberschreitungen, versteht sich.
Ist es fair, dass es größtenteils der Verantwortung der Männer obliegt, ob eine sexuelle Begegnung befriedigend verläuft oder nicht? Natürlich nicht. Und mitunter werden von ihnen auch vollkommen übermenschliche Dinge erwartet. Die Frage ist aber: Lässt sich das angesichts der Topographie des sexuellen Marktes großartig ändern? Ich meine: nicht sonderlich.
„(Wenn ich vom Erlernen einer offenen Kommunikation über sexuelle Vorlieben und Abneigungen spreche, meine ich damit natürlich nicht das Zwangskorsett des sexualfeindlichen radikalfeministischen Zustimmungsprinzips.)“
Ah, da habe ich dich falsch verstanden. Entschuldige.
Neuer Peter, hier ist übrigens noch jemand, der es mal wieder nicht kapiert hat.
Wie schafft man sowas nur in weniger als 140 Zeichen? Er ignoriert gekonnt die Asymmetrie beim Flirten. Er schiebt mal eben so unter, daß alle Kerle erstmal Creepy sind. Und dass sie grundsätzlich auf Baggerkurs sind.
Das ironische an der Sache ist ja, daß der Mann erstmal etwas wagen muß, den Korb einkalkulieren muß. Denn die Frau wird es in aller Regel eben nicht tun. Und wird enttäuscht und verwirrt sein, wenn ein Stefanowitsch-sozialisierter Mann eben eher nicht nach der Nummer fragt.
@ Leszek
Machst du denn einen Unterschied zwischen fiktiver und realer Pornografie (a. literarische Texte, Zeichnungen, Comics o.ä. und b. Film- oder Fotoaufnahmen realen Geschehens)?
Du argumentierst ja auf zwei Ebenen, die nicht unbedingt miteinander zu tun haben.
1) Kritik der Produktionsbedingungen, Darsteller müssen aus ökonomischen Zwängen gefährliche und oder erniedrigende Praktiken erdulden.
2) mehr oder minder „Jugendschutz“.
1) kann ich ganz gut nachvollziehen, deine Kritik, wobei das m.E. auf gleicher Ebene zu sehen wäre wie andere gefährliche Arbeitsbedingungen (z.B. diese Wallraff-Reportage über Burgerking, wo eine Mitarbeiterin versucht, eine Dose mit einem Kochmesser aufzuhebeln oder Mitarbeiter nicht abgekühltes d.h. siedendes Frittenfett in Eimern transportieren müssen).
2) bin ich nicht einverstanden, bzw. das würde konsequenterweise auf eine generelle Zensur literarischer/künstlerischer Werke hinauslaufen, zumal die (kritiklose) Darstellung hierarchischer und erniedrigender Verhältnisse zwischen Personen in der Fiktion sich nicht auf Pornografie begrenzt.
Übrigens Leseempfehlung: Susan Sontag, The Pornographic IMagination
http://de.scribd.com/doc/87798143/The-Pornographic-Imagination-Susan-Sontag
@ ichichich
„Machst du denn einen Unterschied zwischen fiktiver und realer Pornografie (a. literarische Texte, Zeichnungen, Comics o.ä. und b. Film- oder Fotoaufnahmen realen Geschehens)?“
Ja, meine Kritik bezog sich nur auf die reale Pornographie.
Eine Zensur literarischer/künstlerischer Werke liegt mir fern.
Ich habe die Diskussion überflogen und mir fiel ein, dass ich vor Kurzem einen Film gesehen habe, der sich teilweise damit befasst.
Don Jon
Es geht um einen jungen Lebemann (offenbar auch Pick Up versiert, zumindest redet er von Frauen auch als „7“, „8“, „10“ usw.
Er ist sportlich, feiert gerne, sexuell erfolgreich, aber Pornos machen ihm mehr Spaß als echter Sex aus Gründen die im Film dargelegt werden (unkomplizierter, keine Verhütung nötig, variabel, man muss nicht selbst aktiv werden, man kann alles kriegen was man will. Keine Ablehnung von Praktiken etc.). Er ist ausserdem quasi pornoabhängig, kann ohne nicht mehr zum Höhepunkt geraten usw.
Dann verliebt er sich in eine Frau, die versucht, ihn so zu formen, dass er ihren Ansprüchen genügt.
Naja, das Thema Pornographie wurde halt thematisiert. Der Film hatte ein paar Längen, aber alles in allem fand ich ihn unterhaltsam.
Vielleicht interessiert dich das ja wenn das ein Thema bei dir ist.
Katrin Roenickes Besprechung des Buches „Tussikratie“ ist allerdings lesenswert.
Rönickes Erörterungen, was sie ggf. gerne in einem Porno sehen würde und was nicht und was man davon ggf. live nachstellt, könnten genausogut auf lovetalk.de oder im Brigitte-Forum stehen, dann allerdings in einer Diskussion zwischen Anna und Berta Normalverbraucher.
Ich frage mich gerade rhetorisch, warum Rönickes Meinung interessanter und wichtiger ist als die von Anna und Berta. Natürlich weil sie prominenter ist und den Status des Hohepriesters hat, der die heiligen Schriften des allmächtigen Feminismus auslegt oder gleich selber schreibt.
Wenn ich also unter der Annahme meine Zeit investiere, über Rönickes Meinung nachzudenken, dann habe ich durch schlüssiges Handeln, wie Juristen so schön sagen, anerkannt, daß der Feminismus allmächtig ist (OK, weiß man auch so) und im besonderen eine umfassende Regelungskompetenz hinsichtlich des Sexuallebens der Bevölkerung hat. Womit ferner akzeptiert ist, daß das Private politisch ist, also eine Ideologie vorgeben darf, wie und warum ich mich sexuell stimuliere und wovon ich einen Orgasmus bekommen darf und wovon nicht.
Ich als Liberaler widerspreche dieser Grundannahme so heftig wie möglich. Man kann gerne mit Rönicke über ihre Privatmeinung reden – das Gespräch wäre kurz, denn was sie meint, ist Mainstream – ich würde micht aber strikt weigern, mit ihr als Hohepriester des Feminismus zu reden und implizit anzuerkennen, daß der Feminismus hier irgendeine Regelungskompetenz hat.
Tut mir leid, wenn das jetzt etwas harsch klingt, denn Rönicke ist vergleichsweise gemäßigt und mit jemandem wie ihr könnte man noch am ehesten reden (wenn es dazu käme). Das ändert aber nichts daran, daß ich auch ihr die Regelungskompetenz, die sie zu haben glaubt, prinzipiell abspreche.
@ Christian
*(Rönicke) Ich weiß, dass sich viele Frauen danach sehnen, hart angefasst und eben nicht auf Augenhöhe behandelt zu werden, denn im sexuellen leben viele Menschen – wie Theresa das sehr treffend nennt – das Testen von Grenzen aus. Sex ist oft das lustvolle Erleben von Grenzerfahrungen.*
Nun kann man fragen, wie eine solche Instinktneigung vieler Frauen (ihre Vorliebe für dominante Männer, die gerade WEIL sie dominant-männlich auftreten die Gina tingeln lassen), im Laufe unserer Evolution entstehen konnte und ob sie tatsächlich nur Folgen für das sexuelle Zusammenspiel der Geschlechter hat.
Ich denke, die Folgen lassen sich nicht auf das Bett begrenzen, reichen weit darüber hinaus, weil im Bett auch nur sichtbar wird/werden kann, was den Menschen auch außerhalb desselben motiviert/anmacht.
Wer beim Sex nicht dominieren mag, findet sich auch im Leben eher mit einer untergeordneten Rolle ab, in der er nicht initiativ werden muss, wer beim Sex dominante Männer bevorzugt, ist auch im realen Leben eher geneigt/findet es natürlicher, sich dominanten Männern unterzuordnen, die in Leitungsfunktionen zu berufen, denen zu folgen, sich denen anzuverstrauen als selbst nach einer solchen Position zu streben oder gar um sie gegen Konkurrenz zu kämpfen.
Dazu passt dann auch diese Studie (allerdings sehr kleine Probandenzahl):
Frauen bevorzugen eher wortkarge Männer, weil sie ihnen männlicher erscheinen als redefreudigere Männer, die ihnen femininer = weniger attraktiv vorkommen, Bericht der Daily Mail:
*Strong, silent types DO get the girl: Men who use fewer, shorter words are seen as more manly and attractive
Women find men who use shorter words and talk less to be most attractive
On average women talk three times as many words each day as men
As a result, speaking less in concise sentences is a sign of masculinity
By appearing more masculine, ’silent types‘ are considered better looking
This explains why masculine, deep voices are seen as attractive too
Study also found people prefer partners with a similar accent and tone
While ‚breathy’ voices in women were seen as more attractive and youthful*
Auch das ist interessant
*Study also found people prefer partners with a similar accent and tone *
Denn Stimmlage und Akzent, die einander ähneln, ähneln u.a. auch wg. genetischer Ähnlichkeit einander (Kehlkopf, Stimmbänder) > genetischer Nepotismus: Man bevorzugt unwillkürlich Menschen, denen man selbst ähnelt, die einem, auch genetisch, nahe stehen, also tendenziell Mitglieder der eigenen, extendierten „Familie“ (die der eigenen Familie = direkter Nepotismus sowieso).
*The participants preferred men who spoke with a shorter average word length and deeper voices.
People prefer those who have a similar accent, intonation and tone of voice to themselves, they discovered.
As well as this, ‚breathy’ voices in women – typified by Marilyn Monroe – were seen as more attractive.
The breathy tone, caused by younger and thinner vocal cords, implied youthfulness and health.
A creaky voice, suggesting a person has a cold, is tired or smokes, was seen as unattractive.
Once you’re outside of a certain range of familiarity novel and exotic sounding voices might become more attractive.*
Das im letzten Satz Angesprochene wirkt unserem „Familiensinn“ wieder etwas entgegen.
Quelle:
http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-2564682/Strong-silent-types-DO-girl-Men-use-fewer-shorter-words-seen-manly-attractive.html
„Denn Stimmlage und Akzent, die einander ähneln, ähneln u.a. auch wg. genetischer Ähnlichkeit einander (Kehlkopf, Stimmbänder) > genetischer Nepotismus: Man bevorzugt unwillkürlich Menschen, denen man selbst ähnelt, die einem, auch genetisch, nahe stehen, also tendenziell Mitglieder der eigenen, extendierten “Familie” (die der eigenen Familie = direkter Nepotismus sowieso).“
Das finde ich interessant, denn es deckt sich so überhaupt nicht mit meinen Erfahrungen.
Was ein sexy Akzent nicht alles bewirken kann!
@Roslin
>Ich denke, die Folgen lassen sich nicht auf das Bett begrenzen, reichen weit darüber hinaus, weil im Bett auch nur sichtbar wird/werden kann, was den Menschen auch außerhalb desselben motiviert/anmacht.
Nö, das ist eine unbewiesene These, die eine Homogenität unterstellt, die ich bezweifle. Genau so gut könnte man sagen, dass dort Phantasien ausgelebt werden, die außerhalb, in anderen Kontexten, eben als nicht stimmig empfunden werden. Die dann eher der Vervollständigung oder Komplementarität dienen, und nicht einfach Spiegelungen oder Abbild sind.
Diese Parallelisierung, bei der bestimmte sexuelle Phantasien und Bedürfnisse auf Verhältnisse außerhalb der Sexualität übertragen werden, ist genau der Grund, warum ihre Wahrnehmung dann als politisch inkorrekt verdrängt wird.
Geht man hingegen davon aus, dass es eher verschiedene Sphären sind, in denen sich komplexe Bedürfnisse artikulieren, gerät man gar nicht in dieses Problem.
@ Seitenblick
Und ich bezweifle, dass dort einfach „Fantasien“ ausgelebt werden.
Die kommen ja nicht von ungefähr, sondern sagen etwas aus über die Struktur der Persönlichkeit, die da fantasiert.
Eine Struktur, die sich nicht plötzlich verändert, wenn die Person die Schwelle des Schlafzimmers überschreitet.
Dass ihre politische Inkorrektheit ihre Wahrnehmung verhindert, glaube ich allerdings auch.
Gibt es sozialpsychologische Forschung, wie sich sexuell Submissive/Dominante außerhalb der sexuellen Sphäre verhalten?
*Geht man hingegen davon aus, dass es eher verschiedene Sphären sind, in denen sich komplexe Bedürfnisse artikulieren, gerät man gar nicht in dieses Problem.*
Unterliegt aber der Gefahr des politisch korrekten Wunschdenkens.
Das kann nicht Grundlage von ergebnisoffener Wissenschaft sein, etwas von vorneherein als nicht gegeben auszuschließen, weil einem die Implikationen nicht behagen.
@Alexander
Auf den entscheidenden Punkt meines Einwandes bist du aber nicht eingegangen – vielleicht habe ich ihn zu unklar formuliert?
Mein Einwand, dein „weil im Bett auch nur sichtbar wird/werden kann, was den Menschen auch außerhalb desselben motiviert/anmacht“ sei eine versteckte Homogenitätsthese der Bedürfnisse, meint: Du arbeitest hier mit einer unterkomplexen Annahme der Bedürfnissstruktur, in der es quasi ein dominantes Bedürfnis gibt, das das „eigentliche Bedürfnis“ ist, demgegenüber andere Bedürfnisse als äußerlich-uneigentlich gelten.
So jedenfalls verstehe ich dein „eine Struktur der Persönlichkeit …die sich nicht plötzlich verändert, wenn die Person die Schwelle des Schlafzimmers überschreitet“.
Ich halte es für ergebnisoffener, wenn man erst mal davon ausgeht, dass Menschen verschiedene Bedürfnisse haben, die je nach Kontext aktualisiert werden. Auch Menschen, die in einer sexuellen Situation das Bedürfnis haben, dominiert zu werden, können in anderen Situationen das allgemein bekannte Bedürfnis nach Kontrolle über ihr Leben, Mitbestimmung bei Entscheidungen etc haben.
An einen Beispiel: Neuer Peter erzählte ja mal, dass er inzwischen gegenüber Frauen die Seite eher zurückhält, die dafür steht, dass er nicht immer der Macher und Vorgeber sein will. Ich vermute, dass beide Seiten in bestimmten Situationen aber als stimmig erlebt werden können, selbst wenn sie sich abstrakt widersprechen. Geht man davon aus, wird man bei deiner Schlussfolgerung zurückhaltend sein.
>Gibt es sozialpsychologische Forschung, wie sich sexuell Submissive/Dominante außerhalb der sexuellen Sphäre verhalten?
Weiß nicht. Aber nehmen wir mal diese Erzählung vom knallharten Manager, der zur Domina geht. Keine Ahnung, wie verbreitet das ist, aber: Wenn so was vorkommt, ist der dann nach deiner Lesart eigentlich primär submissiv und schauspielert die ganze Zeit im Job? Oder hat er vielleicht verschiedene Bedürfnisse, und kompensiert hier, dass davon tagsüber nur eine ausgelebt werden kann?
>Unterliegt aber der Gefahr des politisch korrekten Wunschdenkens.
Ja, genau so wie die entgegengesetzte These der Gefahr des politisch inkorrekten Wunschdenkens, des „Rebellen-Posertums“ unterliegen kann ;-).
>Das kann nicht Grundlage von ergebnisoffener Wissenschaft sein, etwas von vorneherein als nicht gegeben auszuschließen, weil einem die Implikationen nicht behagen
Das gilt auch umgekehr für deine These. Ich halte meine sogar für die ergebnisoffenere: Sie schließt nicht aus, dass es im Einzelfall ein sphärenübergreifendes dominantes Bedürfnis gibt, ist aber offen für die Koexistenz verschiedener Bedürfnisse, die in verschiedenen Situationen aktualisiert und ausgelebt werden können.
Sie muss nicht krampfhaft jemand erzählen „also, wenn du im Bett so bist, dann weiß ich besser als du, wie du im allgemeinen bist.“
*As well as this, ‘breathy’ voices in women – typified by Marilyn Monroe – were seen as more attractive.*
Hinter den Frauen die diese MM-Stimme übertrieben anwenden verbergen sich die größten Furien, so wie dicke Frauen gerne etwas verhüllendes tragen und Frauen generell viel Kosmetik benutzen, ist mein Eindruck.
Es stößt mich jedenfalls eher ab.
@ Borat
„Benutzen“ zeigt ja, dass dies nicht die natürliche Stimmlage der Frauen ist, sondern Camouflage.
Vielleicht liegt es daran.
Es verbirgt, wer etwas zu verbergen hat.
Interessant auch, dass Männer bei Frauen gehauchtere, zartere, „kindlichere“ Stimmen erotischer finden (als Beispiel wird Marilyn Monroe angeführt als typisch hocherotisch sprechende Frau), nicht den harten Kommandobass der Butcherfeminist.I.n vom Gleichstellungsdienst.
Passt ja wieder einmal zusammen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip.
„Ich weiß, dass sich viele Frauen danach sehnen, hart angefasst und eben nicht auf Augenhöhe behandelt zu werden, denn im sexuellen leben viele Menschen – wie Theresa das sehr treffend nennt – das Testen von Grenzen aus. Sex ist oft das lustvolle Erleben von Grenzerfahrungen.“
Das kann ich nur bestätigen.
Es kostete ein geborenes Weichei wie mich im Übrigen enorm viel Überwindung und Übung, diese Bedürfnisse auch zu bedienen.
Dabei will ich doch eigentlich nur kuscheln!!
Von wegen Unterdrückungslust.
@ Neuer Peter
*Es kostete ein geborenes Weichei wie mich im Übrigen enorm viel Überwindung und Übung, diese Bedürfnisse auch zu bedienen.
Dabei will ich doch eigentlich nur kuscheln!!
Von wegen Unterdrückungslust.*
Ging mir ja nicht anders, obwohl ich da vielleicht ambivalenter war, sah aber meine Tendenzen, ausgeübte Dominanz zu genießen, immer mit tiefstem Misstrauen, weil diese Seite an mir politisch so unkorrekt war (war bis ca. 30 ziemlich links/linkskatholisch/befreiungstheologisch orientiert, eben auch kulturmarxistisch indoktriniert).
Deshalb war die tiefe Erregung, die die Lektüre der Geschichte der O bei mir auslöste, so verstörend (war ca. 25, als ich das Buch las, noch voll der Egaliaristenhoffnungen und dann das: sexuell erregt, tief aufgewühlt durch ein Buch, dass die dunkle Seite der Macht feierte – konnte ich mir jahrelang nicht verzeihen).
„Dabei will ich doch eigentlich nur kuscheln!!“
Tja, Neuer Peter, am anderen Ufer kann man beides. Dieses Wochende haben wir, aus besonderem Anlass, ein Vorzugspaket im Angebot: Jeder neu angeworbene Homo bekommt einmal Kuscheln gratis 😀
Männer sind mir aber zu haarig! Und sie sind nicht so schön weich! Und sie können ihre Gurkengläser selbst aufmachen!
@ NP
„Männer sind mir aber zu haarig!“
Wir haben viele im Angebot, die Ganzkörperrasur machen.
„Und sie sind nicht so schön weich!“
Wir benutzen natürlich Körperlotions die unsere Haut weich wie Babypopos machen.
„Und sie können ihre Gurkengläser selbst aufmachen!“
Okay, das muss ich noch mal ansprechen 😀
„Wir haben viele im Angebot, die Ganzkörperrasur machen.“
Ich bitte dich. Mein Rasiermesser ist so scharf, damit könnte man Bäume fällen. Und selbst da wird es nach ein paar Stunden kratzig.
Ansonsten hört sich das, wie gesagt, schon sehr verlockend an.
@Adrian:
Ein interessantes Gedankenexperiment (oder eine Schnapsidee): Was wäre, wenn alle Menschen tatsächlich aussuchen könnten, auf welches Geschlecht sie Bock haben?
Ich kann mir gut vorstellen, dass dann viele Männer homosexuell werden, weil die gegenseitige Lust gut kompatibel ist. Frauen mit Lust finden sowieso einen Mann und Frauen mit wenig Lust brauchen keinen. Von allen möglichen Mischformen mal ganz abgesehen, bei denen man dann gut dosieren kann.
Vielleicht ein Gegenbeweis zur These, man könne sich seine sexuelle Orientierung aussuchen: Wenn es so wäre, gäbe es starke Anreize für einen Mann, homosexuell zu werden!
*Ich kann mir gut vorstellen, dass dann viele Männer homosexuell werden, weil die gegenseitige Lust gut kompatibel ist.*
Mann und Frau inkompatibel? So weit ist es in der westlichen Welt schon gekommen?
Mir kommts und die Frau freut sich darüber. Das ist total kompatibel.
*Wenn es so wäre, gäbe es starke Anreize für einen Mann, homosexuell zu werden!*
Der Mann ist doch auch weitgehend homosexuell angelegt, nur beim Geschlechtsverkehr nicht so.
Sport, Arbeit, Geschäft ist homosexuell. Und wo nicht gibts nur überflüssige Probleme, jeder richtige Mann hält Frauen dabei auf Distanz. Schlimm wer das nicht kann.
Wenn es denn durch Willensakt möglich wäre, wäre es für Männer sicher attraktiv, schwul zu werden (Sex mit Menschen, die ein ähnliches Triebniveau haben, die nicht lange und kompliziert umworben werden müssen, die keine außerhalb des Sex liegenden Belohnungen für die Gewährung von Sex erwarten, sondern für die der Sex selbst schon Belohnung genug ist usw.
Leider oder Gott sei Dank ist das nicht möglich.
@ Borat
*Sport, Arbeit, Geschäft ist homosexuell. Und wo nicht gibts nur überflüssige Probleme, jeder richtige Mann hält Frauen dabei auf Distanz. Schlimm wer das nicht kann.*
Es wäre dumm und selbschädigend, nicht mit einer fähigen Frau zusammenzuarbeiten, statt dessen einen unfähigeren Mann zu bevorzugen, nur weil der ein Mann ist.
Wer Sport als Freizeitaktivität betreibt und nicht auf vorrangig auf Leistung setzt, ist mit einer angenehmen, klugen, hübschen Mitsportelnden auch besser bedient (verspricht mehr Unterhaltung).
Leider hat die seit Jahrzehnten laufende Embauermentstrategie zu vielen embauerten Frauen geführt, die allein ihr Frausein schon für ein Geschenk der Göttin an die Menschheit halten.
Das sorgt für Probleme vor allem in der Arbeitswelt.
Sie sind allzu oft der Meinung, dass, wenn sie, kaum dass sie den Photokopierer unfallfrei bedienen können, ihnen ein Platz im Vorstand zusteht („Hier bin ich, jung, weiblich, studiert – wo ist mein Vorstandsposten?!“).
Und wenn der nicht prontissimo geliefert wird, ist DAS PATRIARCHAT schuld, die böse Verschwörung der OLD BOYS, niemals aber gnadenlose Selbstüberschätzung, Leistungsunwilligkeit/-unfähigkeit („30-h-Woche? Die muss doch reichen für die Leitung eines Betriebes! Alles andere ist ineffiziente männliche Anwesenheitsunkultur! Außerdem muss ich noch 2 h beim Friseur hocken, das ist mit einer 60-80 h-Woche unvereinbar!!!“).
Es gibt zwar sehr viel weniger fähige Frauen in vielen Bereichen, als uns Fem-Agitprop glauben machen will, aber etliche gibt es ja doch.
Hilft alles nichts: Man muss den Einzelfall betrachten, wenn man die Besten herausfiltern will für anstehende Aufgaben.
Und die Besten werden wir brauchen, wenn wir unseren Wohlstand auch nur halten wollen in den kommenden Jahrzehnten.
Denn der ist kein Gottesgeschenk und keine Selbstverständlichkeit, sondern Folge von Hochleistung hoch motivierter, leistungsfähiger und -williger Menschen.
Wenn das wegbricht – Gute Nacht, Marie.
@NP
Mach dir nix draus.
Wenn du den unseren emanzipierten, befreiten Frauen wie Assi Toni kommst dann sind sie vielleicht erstmal total weg, überrumpelt, aber wenn das Bewusstsein wieder einsetzt und diese Frauen, die ja total intelligent, stuhudiert, diplomiert und ach so gebildet sind, erkennen dass nicht sein kann was nicht sein darf dann hassen sie dich dafür.
Vor allem wenn deine geistigen Fähigkeiten die von Toni übersteigen.
Dann machen sie vielleicht ihr Problem zu deinem, nicht so schön.
„Somit gehören viele der Spielarten von Sex, die von früheren Generationen von Feministinnen als pure Gewalt und oder Propaganda von Gewalt an Frauen angesehen wurde, für mich zu einem legitimen Repertoir an sexuellen Spielarten.“
Lach – „frühere“ Generationen… bzw. Wizorek, Strick, von Horst und wie die vor Jahresfrist preisgekrönten, ollen, alten Schachteln heißen.
@revolte
Hat du da Texte zu, wo die etwas dagegen sagen? Der ganz klassische sexnegative Feminismus ist ja eher die Richtung schwarzer als der netzfeminismus.
@christian
Die Reaktion der Damen auf sexdominante Pickup-Männer als Stream:
Wenn du einen Unterschied zu Schwarzer erkennst, teil ihn doch bitte mit.
Wenn bereits ein vierjähriger Familienangehöriger der Dame nicht auf den Hintern hauen darf ohne als ‚Täter‘ klassifiziert und gemaßregelt zu werden (irgendwann im letzten Drittel der Sendung), brauchen wir uns bzgl. Netzfemimismus keinen Illusionen bzgl. Männerdominanz und SEX hingeben.