Die perversen Männer mal wieder, die Frauen zu Objekten reduzieren

Katrin Rönicke, die ich eigentlich immer für eine ganz vernünftige gehalten habe, zieht in einem Artikel in der Taz über männliche Sexualität her:

Pornosüchtig, objektophil, aufdringlich – männliche Sexualität weist eine obskure Originalität auf. Warum wir empathisch darüber sprechen sollten.

Empathisch. So so. Empathie bezeichnet „die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen. Zur Empathie wird gemeinhin auch die Fähigkeit zu angemessenen Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen, wie zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz und Hilfsbereitschaft aus Mitgefühl gezählt.“ Mal sehen, wie sehr sie das umsetzt.

Was geht in den Köpfen von Männern vor, wenn sie an Frauen denken?
Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was in Männern vorgeht, die süchtig nach Internetpornos sind, was Männer antreibt, die sich für Telefon- oder Cybersex verschulden, die Geld an andere Männer zahlen, damit die ihnen beibringen, wie man eine flachlegt.

Was soll darin schon vorgehen? Sexualität über Pornos zu befriedigen ist halt recht einfach und Sex kann natürlich eine Sucht werden. Und besser darin zu werden, dass einen Frauen attraktiv finden hat nicht nur etwas mit „eine flachlegen“ zu tun, es ist eben in integraler Bestandteil unseres Lebens beim anderen Geschlecht gut anzukommen. Es ist ja auch nicht so, dass Frauen dafür wenig ausgeben oder sich darüber nicht informieren: Frauenzeitschriften haben genug Artikel dazu, wie man „Mister Right“ findet oder wie man den Kollegen im Büro erobert oder wie man seine Beziehung aufpeppt. Und mit Mode, Fitnessstudio und Friseur geben Frauen auch gerne Geld für etwas aus, was sie beim anderen Geschlecht interessanter macht.

Wie wenig Empathie muss man eigentlich haben, wenn man nicht verstehen kann, warum Leute gerne besser beim anderen Geschlecht ankommen wollen, und sei es nur für Sex? Ich hätte gedacht, dass das jedem unmittelbar einleuchtet.

Was steckt hinter einer verqueren Sicht auf Sex, in der Frauen bloß Mittel zum Zweck sind, wie in neunzig Prozent aller Onlinepornos, in denen Frauen keine Seele zu haben scheinen?

Da wäre die interessante Frage aus meiner Sicht eher, ab wann sie Frauen eine Seele zuspricht? Warum dürfen Frauen nicht einfach als jemand dargestellt werden, der einfach gerade nur Sex hat? Und warum sollten sie dadurch ihre „Seele“ verlieren? „Mittel zum Zweck“ ist da auch ein sehr merkwürdiger Vorwurf. Wer eine Komödie schaut, der macht das um zu lachen und nicht um die Seele der Schauspieler kennen zu lernen. Und Pornos schaut man eben, damit man eine sexuelle Stimulation statt einer humoristischen Stimulation erfährt.

Da ist auch jemand wie Erika Lust, selbst Porno­regisseurin, ratlos: „Die Sexindustrie akzeptiert Sex mit Hunden und Pferden, Pornos mit Omas, Fäkalsex. Es gibt kaum etwas, was es nicht gibt. Doch Frauen wird nur sehr selten Raum gegeben.“

In der Tat gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Aber das extrem Perverse ist eben selten. Der Durchschnittsporno hat damit nichts zu tun. Und welchen Raum soll man Frauen da auch geben? Es ist eben eine bestimme Zielgruppe und man erwartet auch in „Sex and the City 2“ nicht, dass dort „Männern Raum gegeben wird“, indem etwa ein paar Aktionszenen eingebaut werden oder Sexszenen mit nackten jungen Frauen eingebaut werden. Das zu verstehen erfordert aus meiner Sicht auch sehr wenig Empathie.

Bedürfnisse und Fantasien von Frauen sind schwierig und machen die Sache kompliziert. Es ist auch kein Zufall, dass Pornos, wie Erika Lust sie dreht, in denen Frauen ein eigenes Begehren, ein Gefühlsleben, Spaß und auch optische Diversität zugestanden bekommen, Femporn genannt werden – feministischer Porno.

Und es ist auch kein Zufall, dass „Femporn“ niemanden interessiert, auch Frauen nicht.

Dazu aus einem anderen Artikel:

Der ganzen Diskussion um feministische Pornos liegt ein Missverständnis zugrunde. Wir alle wissen, dass Männer stärker über visuelle Reize funktionieren und Frauen eher auf erotische Geschichten reagieren. Das bestätigen psychologische wie neurologische Studien. Aber heisst das, dass nur ein Pornofilm mit einer Handlung ein guter Porno ist? Natürlich wird Pornografie vornehmlich für Männer gemacht, und manches ist für Frauen schwer erträglich. Aber es sei hier etwas verraten: Auch Männer können nicht mit jedem Angebot etwas anfangen. Und es gibt nicht wenige Frauen, die auch herkömmliche Porno­grafie ziemlich scharf finden.

Wenn feministische Pornografinnen betonen, Frauen brauchten vor allem schöne Kleider und eine tolle Geschichte, um in die Gänge zu kommen, dann tönt das so, als müsse man ihnen die expliziten Szenen fast heimlich andrehen. Als ob sie das nötig hätten. Viele Frauen können mit den verquasten feministischen Pornofilmen einfach nichts anfangen und stehen eher auf Herkömmliches. Denn Frauen und Männer mögen unterschiedlich begehren, aber eines haben sie gemeinsam: Der Lust sind die Erfordernisse des politisch Korrekten egal. Frauen, die schon die Kompatibilität von Feminismus und Stöckelschuhen fragwürdig finden, stossen in Tiefen des weiblichen Begehrens auf noch viel grössere Widersprüche. Kann man im normalen Leben Stärke und Unabhängigkeit propagieren und sich im Bett dennoch gern dominieren, vielleicht sogar schlagen lassen? Wie kann eine Frau die Darstellung einer Vergewaltigung erregend finden, wenn die reale Vorstellung zu den tiefsten Ängsten gehört? Darüber sprechen Frauen ungern, weil sie glauben, es könne etwas nicht stimmen mit ihnen. Sie fürchten, missverstanden zu werden – und das wohl zu Recht.

Frau Binswanger hat anscheinend weit weniger Probleme damit Männer zu verstehen und versteht aus meiner Sicht auch die meisten Frauen wesentlich besser.

Und auch die Pornhubauswertung spricht eher für die Sicht von Frau Binswanger:

Porno Männer Frauen Kategorien

Porno Männer Frauen Kategorien

Da suchen Frauen nach Analsex, großen Schwänzen, Fisting und Bondage und Dreiern.

Männer dagegen stehen in großer Zahl darauf, Frauen entlang von Stereotypen nach „Fickbarkeit“ einzusortieren. Schublade auf: Asiatin rein. Schublade auf: Teenporn rein. Wer sich mal durch die Selbstverständlichkeiten der 08/15-Pornoindustrie gewühlt hat, ist hinterher desillusioniert und als Frau auch ein bisschen angewidert vom Gedanken, dass richtig viele Männer so etwas geil finden.

Was nun daran schlimm sein soll, wenn man sich das aussucht, was einen anspricht, würde mich ja schon interessieren. Wer eben gerade den Gedanken anregend findet, einer jungen Asiatin beim Sex zuzuschauen, der ist sicherlich auch nicht schlimmer als eine Frau, welche sehen will, wie es sich zwei Schwule mit großen Schwänzen besorgen. Geschmackliche Vorlieben dürften dabei Frauen genauso haben und die von ihnen am meisten gesuchten männlichen Pornodarsteller sind auch nicht etwa fatpositiv, sondern eher „Normschön“.

Orte zum Abspritzen
Dem setzt ein Bordell, das jetzt in Barcelona eröffnet wird, noch etwas drauf: Es ist das erste, in dem nicht Menschen, sondern Silikonpuppen zum Sex bereitstehen. Wieder sind es nur Männer, die mit einer verhaltensoriginellen Sexualität von sich reden machen.

Zumindest sind sie die Zielgruppe, die angebotenen Frauen entsprechen dem schon bekannten Prinzip des Mainstream-Porn: Asiatin, Schwarze, Teen, vollbusige Blondine. Im Gegensatz zu einer menschlichen Prostituierten bieten sie nicht viel mehr als einen Ort zum Abspritzen. Sie sind eine stille Hülle, die schnell vergisst. Aber es gibt offenbar ausreichend viele Männer, denen es nicht wichtig ist, dass jemand einen sexuellen Akt in schöner Erinnerung behält.

Sexpuppen sind „stille Hüllen, die schnell vergessen“ und es ist schlimm, dass Männer, die mit einer Puppe Sex haben es nicht wichtig finden, dass die PUPPE diesen sexuellen Akt nicht in schöner Erinnerung behält? Bizarr.

Es mag auch bizarr sein, Sex mit einer Silikonpuppe zu haben, aber auch hier handelt es sich um einen ziemlichen Einzelfall und der Markt für männliches Sexspielzeug dürfte nach wie vor kleiner sein als der Markt für weibliches Sexspielzeug. Ich vermute mal mehr Frauen haben einen Vibrator als Männer eine Sexpuppe. Und da reduzieren die Frauen den Mann gar nur auf sein Geschlechtsorgan! Welches auch den Akt nicht in schöner Erinnerung behalten wird und danach in dunkle Schubladen verbannt wird. Schweinerei.

„Männer sind Schweine“, sangen die Ärzte in den Neunzigern; ein Song, der mich deswegen so tief verstörte, weil ich die darin beschriebenen Verhaltensweisen ja direkt vor meinen Augen hatte: Jungs in meinem Alter, die mit vollejakulierten Socken rumprahlten, Männer im Fernsehen, die fremdgingen, betrogen, und Männer in den ersten Pornos, die man so sah, die sich benahmen, als seien sie testosterongesteuerte Affen – wobei ich mich bei diesem Vergleich sogleich fragte, ob ich den Affen unrecht tat.

Dieser Satz erschreckt mich, weil ich Katrin wirklich für relativ normal und nicht für eine Männerhasserin gehalten habe. Aber es hier so darzustellen als wären alle Männer wilde Tiere, dass ist schon recht harter Tobak. Und da geht sie noch ganz empathisch vor. Gut, dass sie sich diese Beschränkung auferlegt hat. Wann prahlen Männer (sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste) den mit „vollejakulierten Socken“ herum? Und seit wann gehen im Fernsehen nur Männer fremd und betrügen? Und was hätte es überhaupt für eine Relevanz, dass Männer im Fernsehen fremd gehen?

Die Männer in den ersten Pornos, die man so sah, benahmen sich, als seien sie testosterongesteuerte Affen
Ich habe im Laufe meines Lebens Männer kennengelernt, die mit ihren über 30 Jahren 14-Jährigen Avancen machten und versuchten, sie ins Bett zu kriegen. Ich lernte, was Hebephilie ist: eine Sexualpräferenz für pubertierende Jungen und Mädchen. Ich las das Blog eines jungen Mannes, der zu seiner Pädophilie stand. Sehr berührend, unter schicksal-und-herausforderung.de kann man es immer noch lesen.

Und so geht es auch weiter: Auch der Anteil der Männer, die als 30jährige Männer 14-jährigen Mädchen Avancen machen dürfte gering sein. Und natürlich gibt es auch Frauen, die 14jährigen Jungs Avancen machen. (zB diese, diese, diese, diese oder diese)  Nur ist es da eben eher so, dass sie auf Bereitschaft zum Sex stoßen, wenn sie passabel aussehen.

Ich traf pornosüchtige Männer und solche, die als eines ihrer Lebensziele hatten, wenigstens ein Mal in einem Porno mitgespielt zu haben – und das auch taten. Ich traf Männer, die Frauen wechselten wie andere ihre Unterwäsche, und solche, die Frauen ihre Wünsche aufdrängten, ohne nach deren Wünschen zu fragen: Rasier dich zwischen den Beinen, hab Sex mit mir, von hinten bitte, ach, komm schon, du bist doch keine frigide Kuh. Ich kenne Männer, die bei Prostituierten waren – ich kenne keine einzige Frau.

Ja, Männer haben ein anderes Verhältnis zu Casual Sex. Was sehr viel mit Testosteron und dessen Wirkung auf den Sexualtrieb zu tun hat:

Was, liebe Katrin geht es dich an, wenn Männer das Spass macht? Und natürlich müssen sich Frauen auch nicht mit Männern einlassen, die nicht auf ihre Wünsche eingehen. Genauso wenig wie Männer sich auf Frauen einlassen müssen, die nicht auf ihre Wünsche eingehen.

Ich habe mich damit abgefunden, dass männliche Sexualität Auswüchse annimmt, wie ich sie von Frauen nicht kenne. Ich habe gelernt, damit zu leben, und vor allem: Ich habe keine Angst mehr davor. Übergriffige Typen kriegen Ansagen. Die anderen ein offenes Ohr. Meistens hoffe ich, dass sie nicht der Pickup-Artist-Bewegung anheimfallen, eine Truppe von Typen, die anderen Typen erklärt, wie man Frauen „klarmacht“, also ins Bett kriegt.

Ja, schlimm, diese Pickupbewegung. Nicht das es noch Männer gibt, die wissen, wie man anziehend auf eine Frau wirkt. Wie sie mit einem schlafen will, und das nicht nur zum „Klarmachen“, sondern für was auch immer, eine Nacht, eine Beziehung, ein Leben. Dabei ist es eigentlich sogar einfacher einen Pickuper loszuwerden.

Wie fürchterlich so etwas sein kann habe ich hier auch mal an meinem eigenen Fall geschildert:

Und wie soll sie als Hetero auch Auswüchse weiblicher Sexualität selbst kennenlernen? Von Shittests bis zur Vorliebe für „Bad Boys“, von Sado Masochismus bis zum Hinhalten als Machtspiel und zum Orbitersammeln? Frauen, die sich an alte reiche Männer binden, damit sie von deren Geld leben können, Frauen, die ihre Sexualität freiwillig verkaufen, Frauen, die nach dem einem Schläger gleich wieder den nächsten haben, weil das auch irgendwie ihr Typ ist und sie einen dominanten Mann wollen etc Es gibt zu so ziemlich alles im Bereich der Sexualität ein Gegenstück, welches man genau so anprangern könnte.

Ziemlich frauenverachtende Scheiße, die da läuft, aber auch hier: Ziemlich viele Männer bieten sich als Zielgruppe bereitwillig an. Sie leiden darunter, dass sie Probleme dabei haben, Mädchen anzusprechen, und sie wollen bitte dringend Sex. Die Silikonpuppen im Bordell sind, so gesehen, nur eine weitere logische Evolutionsstufe der verkorksten männlichen Sexualität.

Wieder eine sehr empathische Wertung. Und wenig Ahnung von Pickup. Im übrigen gilt der alte Satz: Wenn die männliche Sexualität verkorkst ist, dann ist weibliches Selektionsverhalten bzw deren Reaktion auf Männer evolutionär der wesentliche Grund. Eine friedliche Bonobo-Welt scheitert insofern eher an den Frauen.

Ich höre schon alle aufschreien: Ich bin ein Mann und ich bin gar nicht so! Sex ist für mich viel mehr als nur rein, raus, Ejakulation! Da gratuliere ich aber. Nur: Schauen Sie mal in Onlineforen, in denen Männer sich über ihre Silikonpuppen austauschen. Die „Dolls“, wie die Puppen unter den Eingeweihten genannt werden, sind für viele längst Ersatzmenschen geworden. Einer, der sich „Halvar“ nennt, bezeichnet in einem dieser Foren seine Puppe als „Teil meines Lebens, ich freue mich abends nach Hause zu kommen und nicht allein zu sein. Ich genieße die Zweisamkeit vor dem Fernseher auf der Couch oder die Nächte in denen man sich an die Doll ankuschelt. Sie sind einfach ein Teil von mir.“

Auch hier wieder: Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Warum muss sich ein Mann überhaupt für seine Sexualität entschuldigen aber auch: Was gehen ihn die Leute an, die sich über Silikonpuppen austauschen? Er kann für sie nichts und hat mit ihnen nichts zu tun. Genauso wenig wie Frauen sich ein „Zofenforum“ vorhalten müssten, in denen Frauen sich darüber austauschen, wie geil es ist, wenn einen der Meister benutzt.

Das Erstaunliche ist, dass diese Männer eine Form von Nähe gefunden haben. Menschenersatznähe. Und sie alle sagen sehr deutlich: Weder haben sie Bock auf die Mitleidstour noch auf Psychoanalyse durch Tantra-Yogis, Klemmschwestern und andere Spielverderber. Viele Puppen-Fans scheinen eher objektophil veranlagt zu sein, also auf Dinge zu stehen statt auf Menschen. Andere haben „jemanden“ gefunden, der mit ihrer Sozialphobie bestens kompatibel ist. Alles harmlos, klar.

Was wäre denn daran nicht harmlos? Sie belästigen keine Frauen, wenn sie ihre Silikonpuppen mögen. Genauso wenig wie Frauen jemanden etwas tun, wenn sie als Menschenersatznähe auf Katzen oder Pferde zurück greifen.

Jahrhunderte im Patriarchat
Aber auffällig ist es eben schon, so wie es auffällig ist, dass mehr männliche Babys Koliken bekommen und häufiger schreien als weibliche. Die männliche Sexualität scheint labiler, anfälliger zu sein und ich glaube, es wird Zeit, darüber zu sprechen. Nicht psychologisierend, nicht verurteilend oder stigmatisierend, sondern so, wie moderne Menschen das tun: offen, empathisch und wissenschaftlich begleitet.

„Nicht psychologisierend, nicht verurteilend oder stigmatisierend, sondern so, wie moderne Menschen das tun: offen, empathisch und wissenschaftlich begleitet“. Ich musste den Satz gerade noch einmal zitieren. Ist das ihre Selbstwahrnehmung? Das sie nicht verurteilt und stigmatisiert, wenn sie im gleichen Test Männer mit Tieren vergleicht? Fühlt sie sich wirklich modern, wenn sie Leuten vorhält, dass sie Sex mit wechselnden Partnern haben? Oder findet sie es „wissenschaftlich“ extreme Einzelfälle repräsentativ für die Gesamtheit der Männer und deren verkorkste Sexualität darzustellen? Von der Empathie möchte ich gar nicht erst wieder anfangen.

Durch die Jahrhunderte im Patriarchat haben wir gelernt, alles „Männliche“ hinzunehmen und nicht zu hinterfragen, die Folgen sind für Männer und für Frauen gleichermaßen kacke: toxische Maskulinität, sexuelle Ausbeutung von Frauen und Gewalt.

„Kacke“. In einem Zeitungsartikel. Wohl eine Anlehnung an die alte „sexistische Kackscheiße“, diesem Kleinkinderjargon des Feminismus? Und toxische Maskulinität und sexuelle Ausbeutung wird auch gleich noch mit rein gemixt.

Feministinnen bringen all das auf den Tisch und natürlich wehren sich viele dagegen und wittern Männerfeindlichkeit.

Weil sie da ist. Also die Männerfeindlichkeit. Nicht das, was Feministinnen meinen an „kackscheiße“ auf den Tisch zu bringen.

Doch genauso, wie es wichtig ist zu fragen: Warum geht ein Großteil der weltweiten Gewalt von Männern aus

Wegen Testosteron.

ist es an der Zeit sich zu trauen, den verhaltensoriginellen „männlichen“ Sexualitäten auf den Grund zu gehen. Und der erste Schritt ist laut zu sagen: Sorry, Jungs, aber das ist mir echt suspekt, was ihr da macht.

Dann schau halt nicht hin. Eigentlich eine sehr einfache Lösung. Das allermeiste betrifft dich schlicht nicht und wenn ein Mann jeden Tag zu Pornos Selbstbefriedigung betreiben will oder eine Silikonpuppe als Freundin hat, was hat es dich dann zu scheren?