Warum stellen sich alle Vergewaltigungsfälle die von Feministinnen unterstützt werden als falsch heraus?

In den Kommentaren wurde die Frage gestellt, warum sich Feministinnen gerade in die Fälle wegen Vergewaltigung verbeißen, die hoch problematisch sind und bei denen man enorme Zweifel an der Richtigkeit haben kann.

Matze schrieb etwa:

Ich finde es immer wieder erstaunlich wie Feministinnen sich in Fälle verbeißen, die von Anfang an faul riechen

Und David schrieb:

In dem Fall wirklich krass. Nachdem man seit Jahren schon jedes tote Pferd geritten hat (gefühlt 95% aller öffentlich diskutierten „Vergewaltigungsfälle“ stellten sich ja als Falschbeschuldigungen heraus), roch es doch hier jeder halbwegs Vernunftbegabte zehn Meilen gegen den Wind.

Und in der Tat sind so gut wie alle Fälle, die zu großer Feministischer Aufregung um die Frage des „war es eine Vergewaltigung?“ geführt haben sehr fragwürdig und die Fälle führten häufig dazu, dass die Zweifel eher überwiegen oder sich die Geschichte als falsch heraus stellte.

Natürlich muss man da vorsichtig sein:  Sulkowicz aka MatrazenMädchen wirkt vollkommen verrückt und wenn man sich die Nachrichten anschaut, die sie ihm direkt nach der angeblichen Tat geschickt hat, dann sind Zweifel daran, dass sie vergewaltigt wurde, aus meiner Sicht sehr begründet. Aber natürlich kann sie das Gefühl gehabt haben, vergewaltigt worden zu sein, wenn er unerfahrenen Analsex mit ihr hatte und sie dachte deutlich genug gemacht zu haben, dass es ihr weh tut. Vielleicht waren die Nachrichten tatsächlich ihr Weg, über diese Vorfälle noch einmal direkt mit ihm reden zu wollen. Andere Fälle wie der „Jackie“-Fall beim Rollings Stone Magazin waren hingegen deutlicher, was Feminstinnen, auch deutsche Feministinnen, aber nicht davon abhielt trotz bereits entgegenstehender Fakten weiterhin daran festzuhalten:

Auch im nunmehrigen Fall um Gina Lisa Lohfink scheinen die Feministen unfähig zu sein, die dagegen stehenden Fakten wahrzunehmen:

Lohfink steht oft vor Kameras. In der Nacht mit den beiden Männern wollte sie es nicht. Dem Gericht lagen mehr als zehn Minuten Material vor, und diese dürften den Ausschlag dafür gegeben haben, dass der Fall überhaupt angeklagt wurde. Diese Szenen kennt die Öffentlichkeit nicht. Denn nach dem „Hör auf“ geht es weiter, Lohfink nimmt die Arme nach hinten, fasst sich in die Haare, entspannt. Nur mit dem Video sei sie nicht einverstanden gewesen, sagt die Richterin. „Mach das weg.“ – „Ich lösche das“, verspricht eine Stimme. Dann winkt Lohfink, lächelt und hat Sex mit dem Mann, der zuvor die Kamera hielt, die Hand auf seinem Po.

(…)

„Hör auf“ würde in den Ausschnitten geradezu inflationär benutzt, aber meistens gehe es ums Filmen, sagt Richterin Ebner. Einmal, als sie tatsächlich keinen Sex gewollt habe, hätte Sebastian C. sofort von ihr abgelassen. „Es wird gescherzt, gelacht, getrunken. In keiner Szene ist zu sehen, dass Frau Lohfink sich unwohl fühlt.“

(…)

„Befremdlich“ habe die Staatsanwältin es gefunden, dem angeblichen Vergewaltiger noch zärtliche SMS zu senden, wie Lohfink es tat. Irritierend, wie sie sich tags darauf in einem Hotel wieder mit Pardis F. einließ. Unglaubwürdig, dass sie in der Wohnung nach der angeblichen Vergewaltigung mit dem Täter noch eine Pizza aß. Gögge hält der Angeklagten vor, dass sie sich vor jeder aufgestellten Kamera zu den Vorwürfen äußerte, aber im Prozess selbst nur ein schriftliches Statement abgegeben wurde, ohne Nachfragen zuzulassen. Darin nur Ausreden, meint sie. „Alles Schutzbehauptungen.“

Bisher habe ich bei noch keiner Feministin, die etwas zu dem Fall geschrieben hat, etwas dazu gelesen, dass es da ein mehr an Material gegeben hat, welches den Fall in ein anderes Licht rückt.

Dabei sollte man annehmen, dass gerade die, die dieser Fall interessiert, die entsprechenden Details nachlesen und bewerten. Findet sich in irgendeinem feministischen Artikel etwas zu den hier fett zitierten Informationen? Ich habe jedenfalls nichts dazu gelesen.

Aus meiner Sicht erklärt sich dieses missachten von Fakten und das unbeirrbare Festhalten an solchen Geschichten am ehesten wie folgt:

  • Die Feministinnen verteidigen nicht den konkreten Fall, sondern ihre These, dass man die „Rape Culture“ in der wir nach ihrer Ansicht leben, nur bekämpfen kann, wenn Frauen folgenlos anzeigen können und Täter möglichst schnell und umfassend bestraft werden. Sie gehen dabei davon aus, dass „böse Mächte“ aka das Patriarchat diese Anzeigen und die Verurteilung irgendwie verhindert und deswegen die Vergewaltigung von Frauen quasi straffrei ist. In diesem Kampf gegen die Rape Culture, der als Kampf (patriachale) Männer gegen Frauen ausgestaltet ist, sind die Opfer momentan zum großen Teil und in großer Anzahl Frauen. Zusammen mit der Einschätzung, dass Falschbeschuldigungen selten sind, ist dann der Grundsatz „Frauen ist zu glauben“ der Gedanke, dass man 100 Frauen rettet, auch wenn dafür ein Mann evtl unschuldig ins Gefängnis kommt. Es ist also ein Kampf nicht für die einzelne Frau, sondern für den Grundsatz, dass man jeder Frau glauben soll, auch wenn sie ihre Position nicht beweisen kannSo ähnlich hatte ich es auch bereits in einem anderen Artikel ausgedrückt:

    Die zweite Auffassung folgt poststrukturalistischen Ansätzen und ordnet die Vergewaltigung in einen Machtkampf zwischen den Gruppen Mann und Frau ein. Dabei ist die Vergewaltigung ein Mittel der Gruppe Mann um Macht über die Gruppe Frau zu erlangen. Dazu errichtet sie eine Kultur, aus der heraus der Einsatz dieser Machtmittel wahrscheinlicher erfolgt, eben indem die Sexualität der Gruppe Frau eingeschränkt wird und die Frau innerhalb dieser Machtgruppe als ein Objekt der sexuellen Befriedigung dargestellt wird. Aus diesen Sichtweisen heraus begeht der Täter dann die Vergewaltigung und setzt damit gleichzeitig genau das um, was die Gruppe Mann (oder deren Anführer im Sinne einer hegemonialen Männlichkeit) benötigt um sein Machtmittel aufrechtzuerhalten.
    Der effektivste Weg zur Reduzierung oder gar Beseitigung von Vergewaltigungen ist damit eine gesellschaftliche Beeinflussung, die sich gegen die damit verbundenen Machtstrukturen richtet, also gegen hegemoniale Männlichkeit bzw. das Patriarchat oder die Phallokratie. Dazu ist es erforderlich das Machtmittel zu erkennen und als solches unwirksam zu machen. Dazu gehört dann eben auch, dass eine Vergewaltigung stets geandet wird, aber auch eine Umerziehung der potentiellen Täter, nämlich der Männer, indem sie Lernen die Strukturen, die die Vergewaltigungskultur bilden, effektiv und gerade auch bei sich selbst zu bekämpfen. Da die Vergewaltigung ein Machtmittel ist erscheint auch zugleich jede Maßnahme, die eine Nichtbestraftung eines Täters zur Folge hat, als weiteres Machtmittel zur Absicherung des anderen Machtmittels. Wenn das Rechtsstaatsprinzip also die Verurteilung von Vergewaltigern erschwert, dann muss er Teil des Machtapparats, also der Vergewaltigungskultur sein. Die Aufhebung dieses Prinzips für die Vergewaltigung verhindert in diesem Kontext andere Vergewaltigungen, weil es die Vergewaltigungskultur selbst bekämpft, die auf den Säulen „Erleichterung der Vergewaltigung durch Schaffen eines entsprechenden Klimas“ und „Nichtbestrafung der Vergewaltigung“ besteht. Im Rahmen der Gruppeninteressen der Frau kann das eh zu unrecht eingesetzte Machtmittel „Vergewaltigung“ eben nur durch eine Lockerung des Rechtsstaats bekämpft werden und dass dabei einzelne Falschbeschuldigte auf der Strecke bleiben ist irrelevant, weil die andere Seite bei Einsatz des Machtmittels „Vergewaltigung“ auch keine Rücksicht auf die Opfer nimmt.

    Hinweise gegenüber dem Opfer, doch bitte vorsichtig zu sein, sind vergleichbar damit, jemanden, dessen Kopf man regelmäßig unter Wasser drückt den guten Hinweis zu geben, doch bitte zu lernen länger die Luft anzuhalten.

    Wenn es aber gerade um den Grundsatz geht, dass jeder Frau zu glauben ist, damit man die Macht der Rape Culture und des Patriarchats brechen kann, dann bieten sich gerade die Fälle, in denen es unwahrscheinlicher ist, als Machtkampfgelände an. Nur dann kann man nämlich diesen Grundsatz verteidigen. In rationaleren Fällen ist er weitaus weniger in Gefahr

  • Damit im Zusammenhang stehend ist das Bekenntnis, der Frau immer zu glauben, eben auch ein Glaubensbekenntnis innerhalb einer Ideologie. Wer rational an die Sache herangehen würde und die oben beispielshaft für den Lohfink-Fall dargestellten Fakten erwähnen und diskutieren würde, der ist vergleichbar mit jemanden, der bei religiösen Fanatikern Dawkins zugestehen würde, ein paar gute Punkte zu haben. Im droht damit die Exkommunion oder er wäre jedenfalls jemand, der mit Zweifel anzugehen wäre. Einer Feministin bleibt gar nichts anderes übrig als alles andere auszublenden und sich nur auf die Umstände zu konzentrieren, die dafür sprechen, dass man derjenigen glauben kann. In den Chor einzustimmen ist damit „Virtue Signalling“ und ebenso ein Costly Signal, wie es in vielen Religionen verwendet wird.
    Es ist ein „Ich bekenne, jedem Opfer einer Vergewaltigung zu glauben, ich glaube an die Rape Culture und die Befreiung von ihr durch die Solidarität mit dem Opfer“.
    Und das macht wiederum die irrationalen Fälle interessanter für das Glaubensbekenntnis. An ihm kann man erkennen, ob diejenige wirklich zur Sache steht. Um so irrationaler um so größer das Signal.

Gina Lisa Lohfink wegen Falschbeschuldigung verurteilt

Das Amtsgericht hat in dem Verfahren gegen Gina Lisa Lohfink ein Urteil gefällt. Der Spiegel berichtet:

„Im Prozess gegen Gina-Lisa Lohfink ist ein Urteil gefallen: Das Model hat zwei Männer fälschlicherweise der Vergewaltigung beschuldigt, entschied das Amtsgericht Berlin-Tiergarten – und verhängte eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen je 250 Euro, insgesamt 20.000 Euro.“

Woraus wir errechnen können, dass Gina Lisa Lohfink etwa 7.500 € netto im Monat verdient.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Lohfink die Männer wider besseres Wissen bezichtigt hatte, sie vergewaltigt zu haben. Lohfink habe bewusst wahrheitswidrige Tatsachen behauptet. Der Sex sei einvernehmlich gewesen. Lohfink habe allerdings den Männern signalisiert und gesagt, dass sie dabei nicht gefilmt werden wollte.

Den Unterschied wird man in feministischen Kreisen wahrscheinlich nie verstehen.

Lohfinks Anwälte hatten einen Freispruch gefordert. Sie kündigten an, gegen die Verurteilung des Models voraussichtlich in Berufung zu gehen. „Das Urteil ist ein Skandal“, sagte Verteidiger Burkhard Benecken. Er werde mit Lohfink besprechen, ob sie die Kraft für die Berufung habe. Er mache sich jetzt Sorgen um alle Frauen, die eine Vergewaltigung anzeigen wollten.

Das ist eine gute Formel des Verteidigers. „Sie hat einfach nicht die Kraft für eine Berufung gehabt“ klingt besser als „man hat keine Erfolgsaussichten gesehen“.

Staatsanwältin Corinna Gögge hatte eine Geldstrafe von 24.000 Euro für Lohfink gefordert. „Frau Lohfink ist nicht Opfer einer Sexualstraftat geworden. Sie hat gelogen und Ermittler bewusst in die Irre geführt“, sagte Gögge.

Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Richterin sind also nach Ansicht des vollständigen Videos, welches wohl leider niemand sonst sehen wird, sowie den Ausführungen des Gutachters zu dem Ergebnis gekommen, dass hier freiwilliger Sex vorlag. Das Transcript scheint mir diese Ansichten auch ganz gut vertretbar zu machen.

Lohfink habe die Geschichte von der Vergewaltigung konstruiert, um nach Bekanntwerden der Handyaufnahmen ihren Ruf zu schützen, sagte Staatsanwältin Gögge. „Ich will das gar nicht beschönigen, dass sich beide Männer schäbig verhalten haben“, sagte Gögge in Bezug auf die Verbreitung der Handyaufnahmen.

Das wäre dann auch das passende Motiv. Inwieweit auch das Dschungelcamp da mit hineingespielt hat wäre eine andere Frage

Gutachter sieht keinen Hinweis auf Einsatz von K.-o.-Tropfen

Eine Manipulation durch K.-o.-Tropfen sei auszuschließen, sagte Gögge. Sie berief sich dabei auf ein zuvor vorgetragenes Gutachten des zum Sachverständigen bestellten Toxikologen Torsten Binschek-Domaß.

Dieser hatte gesagt, der Einsatz der Tropfen sei mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen, es gebe keine Anhaltspunkte dafür. Lohfink sei in der umstrittenen Nacht wach, ansprechbar und orientiert gewesen. Das ergebe sich aus den Videofilmen, die in der fraglichen Nacht gemacht worden seien. Unter der Wirkung der Tropfen könne man keine Pizza bestellen und mit der Managerin telefonieren.

Auch hier kennen wir leider das Video nicht. Ich sehe aber nicht, dass man der Staatsanwaltschaft und dem Gericht, die sich einem Gutachter anschließen, da einen großen Vorwurf machen kann. Aus der Verhandlung war auch nicht zu hören, dass Gina Lisa die Ausführungen des Sachverständigen nachhaltig angegriffen oder ein Gegengutachten in Auftrag gegeben hat. Sie scheint diese vielmehr akzeptiert zu haben oder ist da etwas anderes bekannt geworden?

Der Fall Lohfink hatte die Debatte über sexuelle Gewalt und den Umgang der Justiz damit befeuert. Die im Internet verbreiteten Sexvideos von dem Geschlechtsverkehr zwischen Lohfink und den Männern hatten eine Debatte über das Sexualstrafrecht angestoßen. Diese mündete im Juni in eine Gesetzesverschärfung.

Anscheinend auf einer sehr fragwürdigen Grundlage. Die Gesetzesänderung hätte, was wahrscheinlich in feministischen Kreisen auch nicht sehr deutlich werden wird, da auch keine wesentliche Änderung bewirkt.

Gina Lisa: Transkript einiger Videostellen

Die Bildzeitung hat wohl ein Transkript von einigen Abschnitten aus der Nacht veröffentlicht, allerdings hinter einer Paywall. Das passend zu dem heutigen weiteren Termin im Prozess gegen Gina Lisa wegen Falschbeschuldigung

Hier aber ein interessanter Auszug über Bildblog:

(bei „Carmen“ geht es wohl um diesen Song von Sido)

Gina-Lisa: „Hör auf jetzt, gib Handy!“

Sebastian P.: „Ja, ich will kurz Carmen hören!“

Gina-Lisa: „Halt’s Maul, Paul! Gib Handy jetzt!“

Sebastian P.: „Hey, fang mal …, mach mal Handy weg.“

Pardis F.: „Mach mal aus, Mann.“

Sebastian P.: „Ja, ist doch schon aus.“

Pardis F.: „Mach doch aus.“

Sebastian P.: „Ist doch schon aus.“

Gina-Lisa: „Wie kann man nur die ganze Zeit filmen? Warum? Brauchst du Geld, oder was?“

Sebastian P.: „Alter, für dich das Lied.“

Gina-Lisa: „500 Euro Bild-Zeitung*-Leserreporter? Hör auf jetzt!“

Wenn das die „Hör auf“-Stelle ist, dann würde ich auch sagen, dass die sich recht eindeutig auf das Filmen bezieht. Natürlich ist es immer noch schwer zu sagen, ob nicht an anderer Stelle ein Nein kommt, welches auf Sex bezogen ist.

Der weitere Prozesstag hat auch nicht sehr viel mehr an Klärung gebracht. Im September wird es wohl weiter gehen

Gina Lisa Lohfink, Vergewaltigung und Falschbeschuldigung sowie #teamginalisa

Gerade wird eine rege Diskussion geführt, weil Gina Lisa Lohfink einen Strafbefehl gegen Falschbeschuldigung erhalten hat und nunmehr gegen diesen vorgeht.

Dies stößt gerade bei Feministinnen auf Unmut, da sie in dem Video, welches von den Männern von diesem Fall ohne ihre Zustimmung ins Netz gestellt wurde, „Hör auf“ sagt. Nach dem „Nein heißt Nein“-Prinzip muss es demnach eine Vergewaltigung sein. Allerdings ist sonstigen Schilderungen zu entnehmen, dass sie zuvor durchaus willig mitzumachen scheint, der junge Mann an der Kamera den gerade mit ihr Sex habenden in recht prolliger Manier auffordert, sie besonders hart zu nehmen, was sie nicht gut findet und woraufhin sie diese Worte sagt. Danach bricht das Video, welches veröffentlicht wurde, bereits ab. Es ist also durchaus möglich, dass es mit einer weiteren Missachtung ihres Willens weitergeht oder mit einvernehmlichen Sex, weil die beiden merken, dass sie das tatsächlich nicht will.

Mir ist nicht bekannt, wie sich die beiden eingelassen haben und was weiter festgestellt worden ist. Wenn sie ausgeführt haben, dass sie dachten, sie wolle es eben hart und sie hätten abgebrochen als sie merkten, dass sie das nicht will, dann könnte man am Vorsatz zweifeln, vielleicht ist dies der Grund, warum sie freigesprochen worden sind, vielleicht ist es ein anderer. Kennt jemand das Aktenzeichen des Verfahren?

Der Anklage gegen Gina Lisa Lohfink scheint mir folgendes zugrunde zu liegen:

Auslöser des Falls soll ein Video sein, das 2012 kursierte und die einstige „Germany’s Next Topmodel“-Kandidatin und die Männer beim Sex gezeigt haben soll. Lohfink habe daraufhin Anzeige erstattet und den Männern vorgeworfen, das Video nicht nur zu unrecht verbreitet zu haben, sondern ihr auch k.o.-Tropfen gegeben und sie vergewaltigt zu haben, sagte der Sprecher.

Die Staatsanwaltschaft habe deshalb Ermittlungen aufgenommen, Durchsuchungen durchgeführt und Gutachten in Auftrag gegeben. Dabei sei auf einem Handy eine längere Version des Videos sichergestellt worden. Die Ermittler seien nach dessen Auswertung sowie nach Hinzuziehung eines toxikologischen Sachverständigen, der auf k.o.-Tropfen spezialisiert ist, zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Vergewaltigung nicht stattgefunden habe.

Der Stand wäre also:

  • Es gibt eine längere Version des Videos, welches wir alle nicht kennen. Es kann sich aus diesem vieles ergeben, was die Bewertung ändern kann. Halten die Männer sie fest und machen weiter, dann wäre es beispielsweise eine Vergewaltigung und der Strafbefehl in der Tat ein Skandal. Kommt danach ein Abschnitt, in dem die Männer sich entschuldigen und sie sagt „Ich habe gesagt, ihr sollt mich hart nehmen, egal wie ich jammere, aber doch nicht so hart, jetzt kann es weiter gehen, aber etwas das Tempo zurück nehmen, das ist geiler“ dann war es eher keine.
  • Es gibt einen Experten, der das Video ausgewertet hat und anscheinend zu dem Ergebnis gekommen ist, dass sie nicht unter Drogen stand. Auch hier kennen wir das weitere Video und die Bewertungen des Fachmanns nicht, ebenso wenig wie die typischen Anzeichen für k.o. Tropfen. Wenn der Experte tatsächlich ein Fachmann auf seinem Gebiet ist und es für eindeutig hält, dass sie da gelogen hat und es aussschließt, dann wäre aus meiner Sicht der Strafbefehl vollkommen verständlich. Natürlich würde es ihr – ähnlich wie Kachelmann – ungenommen bleiben erhebliches Geld in einen guten Privatsachverständigen zu investieren, der dem von der Staatsanwaltschaft beauftragten Sachverständigen handwerkliche Fehler nachweist.
  • Wir haben alle ihre genaue Aussage nicht vorliegen. Wenn sie also in der Auffassung, dass es ja nur die kurze Version gibt erhebliche Abweichungen vom längeren Video vorgetragen hat, dann würde dies auch die Vorgehensweise der Staatsanwaltschaft erklären-

Problematisch ist, dass wir das volle Video nie sehen werden, sofern nicht Gina Lisa selbst es freigibt. Das ist nicht zu erwarten. Man wird allenfalls in einem eventuellen Urteil etwas dazu lesen.

Es magt auch sein, dass ich Fakten übersehen habe, ich habe den Fall nicht sehr aufmerksam verfolgt. Es scheinen mir aber keine neuen Fakten dazu gekommen zu sein.

Gegenwärtig ist der Fall insofern für das Publikum nicht zu entscheiden. Wer sie vorverurteilt, der handelt ebenso ohne Kenntnis der Fakten, wie die, die den Justizskandal als erwiesen und die Rape Culture als bestätigt ansehen und die absolute Solidarität und den Beitritt zu #teamginalisa erklären.

Man wird abwarten müssen.