Selbermach Mittwoch

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„It’s a Man’s World. Eine Diskursanalyse männerrechtlicher Blogs mit Fokus auf die subjektive Wirkungsmacht der Meinungsführer im Kontext der Mannosphäre“

Ich habe etwas (für mich) wunderbares gefunden: Eine Analyse von meinem und Arnes Blog in einer universitären Masterarbeit (!) aus 2022!

MASTERARBEIT / MASTER’S THESIS
Titel der Masterarbeit / Title of the Master‘s Thesis
It’s a Man’s World. Eine Diskursanalyse männerrechtlicher Blogs mit Fokus auf die subjektive Wirkungsmacht der Meinungsführer im Kontext der Mannosphäre
verfasst von / submitted by
Meltem Karaman, B.A.
Studienrichtung: Masterstudium Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

Ich zitiere mal einen Abschnitt:

Für die Analyse sollen Aussagen herangezogen werden, die Hinweise über das Selbstbild der Autoren und ihrer Rolle als Blogger geben. Schmidt bezieht vor dem Hintergrund eines Kommentares des Users ,Beweis‘, der sich über die Hetze gegen die Männer in feministische
Blogs beklagt, eine eindeutige Position:

Sich in einem Blog auszukotzen ist sicherlich nicht der aktivste Weg. Aber wie ich schon in anderen Diskussionen gesagt habe: Ich denke, dass es Plätze zum „Auskotzen“ und Ideen entwickeln und aufnehmen geben muss und das (sic!) sie Kristallisationspunkte darstellen. (Schmidt, 13.01.22)

Es stellt für ihn kein Widerspruch dar, dass er mit seinem Standpunkt gleichzeitig die antifeministische Argumentation des Kommentars entkräftet. Vielmehr betont er die Freiheit von Debattenräumen als wichtigsten Faktor für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft. In feministischen Blogs würde er beobachten, dass eine vorurteilsfreie Diskussion über Geschlechterfragen nicht möglich sei, „weil jeder zweite Kommentar gelöscht wird oder nicht durch die Moderation kommt“ (Schmidt, kein Datum). Für den Dialog mit Feminist*innen ist Schmidt grundsätzlich offen, wenn sie ihre „Sache [in seinem Blog] argumentativ vertreten [wollen], weil ich recht überzeugt davon bin, dass ich gute Gegenargumente finde.“ (Schmidt, kein Datum) Er schließt jedoch nicht aus, dass seine Meinung durchaus widerlegt und demzufolge kritisch hinterfragt werden kann. Schmidt setzt einen wesentlichen Fokus in seinem Blog auf die Aufbereitung wissenschaftlicher Theorien, mit denen er seine Argumentation über die Geschlechterdifferenzen stützen und die widersprüchlichen Beweise feministischer Theorien aufdecken will. Als Ankerbeispiel kann hier seine Buchrezension von Boris von Heesen: „Was Männer kosten: Der hohe Preis des Patriarchats“ (2022) genannt werden. Schmidt gesteht, dass es „natürlich immer schwer [ist] ein Buch zu besprechen, welches man nicht gelesen hat“ (Schmidt, 13.05.22), jedoch formuliert er eine eindeutige Stellungnahme zu den Thesen des Autors. Das Phänomen ,toxische Männlichkeit‘, welches von Heesen für die Grundlage der Begründung seiner These verwendet wird,
erkennt Schmidt nicht als wissenschaftlich an. Dieser verweist wiederum auf die biologischen Geschlechterunterschiede, die den Männern selbsterschließend eine höhere Risikobereitschaft zuschreiben (ebd.).
Die meiste Zeit spricht sich Schmidt in seinem Blog für eine moderate Vermittlungsrolle aus. Jedoch wird anhand der Analyse deutlich, dass er weit mehr als eine grundlegende Aufklärungsinstanz für sein Publikum ausübt. Er verweist in den meisten seiner Beiträge auf weitere Quellen, die zuvor von ihm aufbereitete und zusammengestellte Theorien und Thesen beinhalten. Den Leser*innen wird einerseits der Zugang zu Vorwissen ermöglicht, der für das weitere Verständnis des Sachverhalts notwendig ist. Andererseits wird gerade durch die Selektion von bestimmten Aspekten und Informationen Schmidts eine tendenziöse Perspektive hervorgehoben, die sich wiederum auf die Meinungsbildung der lesenden Person auswirken kann.
Anzumerken ist hierbei, dass Schmidt in seinem Blog auf einer ,Expertenebene‘ und einer ,persönlichen Ebene‘ auftritt. Auf der Expertenebene stellt er den durch Vernunft geleiteten Fachmann dar, der die grundlegenden Probleme der heutigen Gesellschaft aufdecken kann. Neben dem Aufbereiten von Neuigkeiten ist die Zurverfügungstellung und durchgängige Erweiterung von Wissen für Schmidt von großer Bedeutung. Sie stellen für ihn die theoretischen Fundamente des Maskulinums und/oder Biologismus dar.
Seine Expertise wird dadurch, dass er seiner Leserschaft keine genauen Vorhersagen garantiert, zugänglicher („Auch die Aufhebung der gleichgeschlechtlichen Ehe erscheint mir erstaunlich. Aber ich stecke ja im amerikanischen Diskurs auch nicht drin.“ [Schmidt, 25.06.22]). Darüber hinaus baut Schmidt zu seinen Leser*innen mit privaten Geschichten
über seine Familie eine vertraute Beziehung auf. Die lesende Person wird demnach, trotz der weitgehenden Anonymität von Schmidt, der nahbare und bodenständige Eindruck von Schmidt vermittelt.

Ich habe es bisher nur überfliegen können, finde es aber jetzt schon großartig.

Wer was schönes findet, der kann es gerne in den Kommentaren anführen. Leider scheint es mir einige Meltem Karamans zu geben, wenn jemand sie in sozialen Medien wie Twitter findet gerne auch Bescheid geben.