Concept Creep („schleichende Konzeptionsänderung“)

Noch ein interessantes Konzept:

Concept creep is the process by which harm-related topics experience semantic expansion to include topics which would not have originally been envisaged to be included under that label.[1] It was first identified by Nick Haslam in 2016, who identified its effects on the concepts of abuse, bullying, trauma, mental disorder, addiction, and prejudice.[2] Others have identified its effects on terms like „gaslight“[3] and „emotional labour“.[4] The phenomenon can be related to the concept of hyperbole.[5]

It has been criticised for making people more sensitive to harms[6] and for blurring people’s thinking and understanding of such terms, by categorising too many things together which should not be, and by losing the clarity and specificity of a term.[4]

Although the initial research on concept creep has focused on concepts central to the political left’s ideology, psychologists have also found evidence that people identifying with the political right have more expansive interpretations of concepts central to their own ideology (ex. sexual deviance, personal responsibility and terrorism).[7]

According to Haslam, there are two explanations for why concept creep has trended in favor of greater sensitivity towards harm: the first being „just as successful species increase their territory, invading and adapting to new habitats, successful concepts and disciplines also expand their range into new semantic niches“ and the second being „Psychology has played a role in the liberal agenda of sensitivity to harm and responsiveness to the harmed … and its increased focus on negative phenomena … has been symptomatic of the success of that social agenda.“[6]

Und übersetzt:

Concept Creep ist der Prozess, bei dem schadensbezogene Themen eine semantische Ausweitung erfahren, um Themen einzubeziehen, die ursprünglich nicht unter diese Bezeichnung fallen sollten.[1] Er wurde erstmals von Nick Haslam im Jahr 2016 identifiziert, der seine Auswirkungen auf die Begriffe Missbrauch, Mobbing, Trauma, psychische Störung, Sucht und Vorurteil feststellte.[2] Andere haben seine Auswirkungen auf Begriffe wie „Gaslight“[3] und „emotionale Arbeit“ festgestellt.[4] Das Phänomen kann mit dem Konzept der Übertreibung in Verbindung gebracht werden.[5]

Es wurde kritisiert, weil es die Menschen empfindlicher für Schäden macht[6] und weil es das Denken und das Verständnis der Menschen für solche Begriffe verwirrt, indem es zu viele Dinge zusammenfasst, die nicht zusammengehören sollten, und indem es die Klarheit und Spezifität eines Begriffs verliert.[4]

Obwohl sich die ursprüngliche Forschung zur Begriffsverschleierung auf Begriffe konzentrierte, die für die Ideologie der politischen Linken von zentraler Bedeutung sind, haben Psychologen auch Beweise dafür gefunden, dass Menschen, die sich mit der politischen Rechten identifizieren, Begriffe, die für ihre eigene Ideologie von zentraler Bedeutung sind (z. B. sexuelle Abweichung, persönliche Verantwortung und Terrorismus), expansiver interpretieren[7].

Haslam zufolge gibt es zwei Erklärungen dafür, warum sich die Begriffsentwicklung zugunsten einer größeren Sensibilität gegenüber Schäden entwickelt hat: Die erste ist, dass „erfolgreiche Arten ihr Territorium vergrößern, indem sie in neue Lebensräume eindringen und sich an diese anpassen, und dass erfolgreiche Konzepte und Disziplinen ihre Reichweite in neue semantische Nischen ausdehnen“, und die zweite ist, dass „die Psychologie eine Rolle in der liberalen Agenda der Sensibilität gegenüber Schäden und der Reaktionsfähigkeit gegenüber den Geschädigten gespielt hat … und ihr verstärkter Fokus auf negative Phänomene … symptomatisch für den Erfolg dieser sozialen Agenda war“[6].

Ein Beispiel dafür wäre etwa die Inflationäre Verwendung für „Nazi“ für jeden, der woken Meinungen aus konservativer Sicht widerspricht. Aber auch bei „woken Konzepten“ wie

  • Traumatisiert
  • Diskrimierung
  • Rassismus

Die woken Theorien haben eine ganze Reihe von schnellen Vorbehalten „wenn du das sagst, dann bist du Rechts“ oder „nicht mehr sagbaren“ entwickelt.

Was auch daran liegt, dass sich „Concept Creep“ sehr gut mit der Purity Spiral („Reinheitsspirale“) versteht: Um immer reiner zu werden müssen eben kleinere Verstößt immer schlimmer werden, also sich die ursprüngliche Bedeutung von dem, was noch sagbar ist/was ein Verstoß ist geändert werden.