Strip Clubs als Karrierehindernis für Frauen

Jetzt bereits mehrmals, unter anderem auch  bei Cordelia Fine, Delusions of Gender, las ich davon, dass einer der Gründe dafür, dass Frauen weniger Karriere machen, die Sitte ist, dass es im Geschäftsleben üblich ist, Geschäftspartner in einem Stripclub oder in ein Bordell mitzunehmen.

Ein Bericht, der diese Geschäftspraktiken wiedergibt:

At one point my job involved ‚client entertainment‘, meaning you take a client out in the hope of getting business out of him. I was very young and so were my clients. What you would try to do is forge a bond. If you managed to take a married man to a strip club, boom, that meant that from then on you had a relation, it was not only about work any more

Auch hier scheint mir eine Regelung wenig erfolgsversprechend. Der Artikel beschreibt, wie so etwas neben dem Stripclub abläuft:

„There was enormous drinking, helped by the fact that if you do coke, you can have eight pints and you won’t feel a thing. How it works with coke… You call your dealer who is driving around town in his car. He picks you up, you get in, and he tells you to open that box, take out the drugs and put in the cash. Or you pay by bank transfer. I swear that happens, you sit there taking the guy’s banking sort code.

Sie trinken und ziehen sich Coke rein. Wer sich Drogen reinzieht, der befindet sich in einem Bereich, wo Verbote eh überschritten werden. Einen Strip Club Besuch zu verbieten macht das Ganze dann allenfalls noch attraktiver, weil es ein noch größerer gemeinsamer Taboobruch ist.

Wenn Feministinnen hier etwas ändern wollen, dann kann es nicht darum gehen, dieses Verhalten einfach zu verbieten. Sie müssten andere Wege finden, mit denen man eine Beziehung über die Arbeit hinaus errichten kann. Einfach die Ausflüge zu verbieten bedeutet eben, dass der, der sie dennoch durchzieht, einen persönlichen Kontakt herstellen kann und der, der es nicht macht, dies nicht kann.

Der Taboobruch fungiert sozusagen als Costly Signal: „Wir beide können so etwas zusammen machen, auch wenn ich damit meine Frau betrüge oder Drogen nehmen, wir verstehen uns gut genug und ich weiß, dass nichts rauskommt“ Alkohol und besonders hartes Feiern erlaubt einen persönlicheren Zugang und das Gefühl, zusammen etwas durchgemacht zu haben. E geht insofern nicht darum, Frauen auszugrenzen oder zu benachteiligen. Es geht darum, die niedrigen Instinkte zusammen zu befriedigen und Grenzen zu überschreiten.

Sicher sind das alte Männerrituale um eine Freundschaft zu errichten. Vielleicht hören sie auf, wenn entsprechend viele Frauen in diesem Bereich aktiv sind. Vielleicht etablieren sich dann andere Regeln für eine Beziehung über den Job hinaus. Vielleicht trifft man sich und lässt die Kinder miteinander spielen oder findet andere Rituale, die eher Frauen entgegen kommen.

Man sollte sich nur bei allen Maßnahmen zunächst bewusst machen, warum diese Rituale in dieser Form gepflegt werden.