Selbermach Samstag

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema oder für Israel etc gibt es andere Blogs

Zwischen einem Kommentar, der nur einen Link oder einen Tweet ohne Besprechung des dort gesagten enthält, sollten mindestens 5 Kommentare anderer liegen, damit noch eine Diskussion erfolgen kann.

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, auch gerne einen feministischen oder sonst zu hier geäußerten Ansichten kritischen, der ist dazu herzlich eingeladen

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

23 Gedanken zu “Selbermach Samstag

  1. 1.) Nachrichten aus dem medialen Paralleluniversum: Für die umstrittenste Geschichte des Jahres gibt’s einen Journalistenpreis

    Die «Süddeutsche Zeitung» konnte ihre Vorwürfe gegen den bayrischen Politiker Hubert Aiwanger nie abschliessend belegen. Trotzdem erhält sie jetzt den «Stern»-Preis. Was hat sich die Jury bei ihrer Entscheidung gedacht?

    […] Was die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten in der Jury bewogen haben mag, ausgerechnet ein derart problematisches Stück als «Geschichte des Jahres» auszuwählen, wird sich nicht restlos aufklären lassen. Im Sinne des «Sterns» war ihre Entscheidung allemal. Denn das Magazin hatte in den vergangenen Jahren stark gelitten. Früher schaffte es einmal fast ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem «Spiegel». Heute nicht mehr – heute sucht es die Aufmerksamkeit um fast jeden Preis. Wie erhält man sie? Indem man die umstrittenste Geschichte des Jahres auch noch zur besten Geschichte erklärt.

    Der «Stern» versteht sich seit 2021 nicht mehr als reines Medium der kritischen Berichterstattung, sondern als aktivistische Plattform – wobei die beiden Chefredaktore, die dieses Programm verkündeten, auch schon wieder Geschichte sind. Doch deren Nachfolger geht ebenfalls tapfer mit Titelstorys gegen «Champagnernazis» vor – offenbar will der «Stern» im linken und grünen Geschäft bleiben, selbst wenn die Zielgruppe gerade erkennbar schrumpft.

    Auf jeden Fall tat die Jury sowohl dem Mutterblatt des Preises als auch der «Süddeutschen Zeitung» einen Gefallen: Sie bedient eine Klientel der Wohlmeinenden, die über aktuelle «rechte» Wahlergebnisse ganz entsetzt ist. Dass sie die «Rechten» auch mit Entscheidungen wie der nämlichen geradezu fördern könnten – das ist für die Künstler und die Verkäufer eines woken Journalismus vermutlich zu dialektisch gedacht.

  2. 2.) Niederlage für die Stadt @Essen_Ruhr

    https://x.com/RA_Conrad/status/1801525402210349377

    im Verfahren um den #Bundesparteitag der #AfD: Das VG Gelsenkirchen hat soeben dem Eilantrag der @AfD

    stattgegeben. Die Stadt muss auf die MESSE ESSEN GmbH einwirken, die den ursprünglichen Vertrag erfüllen muss.

    Der Beschluss ist auch eine schwere Schlappe für den Essener CDU-Oberbürgermeister #Kufen. Man kann ihm und den Bürger:innen der Stadt #Essen nur wünschen, dass nun nicht weiter sinnlos Steuergeld verpulvert wird. Politik steht im #Rechtsstaat eben nicht über dem Recht…

    Den Vorgang hatte ich schon mal hier, damals hieß es bei der NZZ Es wird ein Gutachten bestellt. Der «AfD-Experte» Andreas Kemper bestätigt darin auf 48 Seiten, dass es höchstwahrscheinlich zu Straftaten wie Äusserungsdelikten kommen werde.“ Diesem „Experten“ wird jetzt gerichtlich folgendes bescheinigt:

    […] Der Stellungnahme fehlt als wissenschaftliche Ausarbeitung im Sinne einer (parteilichen) gutachterlichen Stellungnahme (von der Antragserwiderung als „Untersuchung“ bzw. „fachliche Beurteilung“ bezeichnet) grundlegend die Darstellung angewandter wissenschaftlicher Methoden und deren Abarbeitung für eine empirische Ergebnisfindung. Der Ausarbeitung fehlt bei genauer Betrachtung jeder empirische Gehalt. Der Verfasser schließt von mündlichen oder schriftlichen Äußerungen einzelner Personen auf die von ihm angenommene Wahrscheinlichkeit …“

    -> Klartext: Andreas Kemper ist ein Stümper!

    Kemper ist auch Initiator des von der Heinrich-Böll-Stiftung und Gunda-Werner-Institut (Die Grünen) mitgetragenen Hetz-Portals „Agent*in“ – jetzt als Diskursatlas Antifeminismus verfügbar.

    Hier noch ein Bericht der lto:

    AfD darf Stadt­halle in Essen für Bun­de­s­par­teitag nutzen“: […] Das ist nicht wissenschaftlich, jedenfalls belegt sie keine tatsachenbasierte Prognose, die geeignet ist, aufgrund stichhaltiger Anhaltspunkte eine hinreichend gefestigte Gefahrenprognose zu treffen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit die Äußerung strafbaren Inhalts erwarten lässt.“ […]

    • Ergänzen zu Kufen sollte man noch, dass der sich nicht nur ein „Gutachten“ von einem schon lange berüchtigten unwissenschaftlichen, aktivistischen Agitator hat anfertigen lassen, der hat auch drei Anwaltskanzleien mit juristichen Einschätzungen zur Vertragskündigung betraut; nacheinander…

      Jedes Mal wenn ihm eine Kanzlei einen eher bis völlig negativen Befund sandte, ging er zur nächsten. Aber auch die dritte und letzte war wenig hoffnungsvoll, dass sich das legal durchsetzen lässt. Also machte er es trotzdem.

      Meine Meinung: der Typ sollte sämtliche Kosten (Gerichtskosten, Kosten für die Kanzleien sowie das „Gutachten“) aus eigener Tasche an die Staatskasse zurückerstatten.

      Und nie vergessen: DIESE Leute sind die, die sich selbst als die Verteidiger von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie darstellen…

  3. 3.) «Sexualität ist ein Grundbedürfnis, das bis zum letzten Atemzug besteht», sagt der Altersforscher

    Ein erfülltes Liebesleben im Alter ist möglich – trotz Routine und körperlicher Einschränkungen. Michael Vogt, Professor für Klinische Sozialarbeit, berät betagte Paare und sagt, wie die Lust nie stirbt.

    Herr Vogt, Sex mit 70, 80 oder sogar 90 Jahren – darüber spricht kaum jemand. Existiert das einfach nicht? Hat die Lust ein Ablaufdatum?

    Michael Vogt: Menschen haben ihr Leben lang ein Bedürfnis nach sexueller Interaktion, Zuwendung und Zärtlichkeit. Sexualität ist ein Grundbedürfnis, das bis zum letzten Atemzug besteht. In unserer Gesellschaft wird sie zwar vor allem mit Jugendlichkeit und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Das Verlangen verschwindet aber nicht einfach, auch nicht im hohen Alter.

    Das stimmt so lange, bis sich Feministinnen dem Thema annehmen und den „alten weißen Mann“ zum lüsternes Hassobjekt inszenieren und die kleine junge Frau als biederes Daueropfer in Szene setzen. Ganz toll gemacht, ihr frigiden, unrasierten und untervögelten Sitzpinklerinnen!

    4.) Erster feministische Streik: So streikten die Frauen der Schweiz im Jahr 1991

    Hunderttausende Frauen gingen in der ganzen Schweiz für ihre Rechte auf die Strasse. Ihre Forderungen gelten heute noch. Bilder eines historischen und emotionalen Tages.

    Als sich am 14. Juni 1991 die Frauen unter dem Motto «Wenn Frau will, steht alles still» auf den Schweizer Strassen versammelten, war dies die grösste öffentliche Mobilisierung seit dem Landesstreik von 1918. […]

    Weil aber auch heute noch Ungleichheiten bestehen, wurde der Frauenstreik 2019 zurück ins Leben gerufen. Und auch dieses Jahr, am 14. Juni 2024, soll in der ganzen Schweiz wieder ein feministischer Streik stattfinden. Gefordert werden nach wie vor gleiche Löhne, eine bessere Rente und die Anerkennung unbezahlter Care-Arbeit.

    5.) Fridays for Future und die Europawahl – Luisa Neubauer: „Wir haben den billigsten Populismus gesehen“

    Frau Neubauer, vor einer Woche stand Süddeutschland unter Wasser. Trotzdem spielte das Thema Klimaschutz bei dieser Europawahl kaum eine Rolle. Wie kommt das?

    Das ist ein Versagen aller demokratischen Parteien – und übrigens auch eines der Medien. Die Klimakrise betrifft alle Menschen in Deutschland. Trotzdem haben viele Parteien im Wahlkampf nicht darüber gesprochen. Das Absurde ist ja: Alle Parteien in Deutschland sind dazu verpflichtet, Klimaziele einzuhalten. Und ganz gleich, wer nun im Europaparlament sitzt, alle werden dort Klimapolitik machen müssen. Die Erderhitzung ist auch ihr Problem, ob sie wollen oder nicht. Aber wenn man das nicht im Wahlkampf bespricht, haben die Menschen keine Chance, informiert zu wählen. […]

    6.) Staatsanwaltschaft zu umstrittenem Spruch: AfD-Slogan auf Wahlplakat in Stuttgart ist keine Volksverhetzung

    Die Anzeige vom Stuttgarter Stadtrat Luigi Pantisano läuft ins Leere. Der Spruch „Schnelle Remigration schafft Wohnraum“ auf einem AfD-Wahlplakat soll mehrere Deutungen zulassen.

    7.) Die Wirkung narzisstischer Mütter auf ihre Kinder

    Ein schmerzhaftes Erbe: Wie Überlebensstrategien und Manipulation das Leben von betroffenen Kindern prägen.

    Offensichtlich ein Thema, bei dem Männer mitreden können. Die Berichterstattung hatte Wirkung:

    Väter im Kampf gegen narzisstische Mütter

    Im Interview beleuchtet Oliver Hunziker, Präsident des Dachverbandes für gemeinsame Elternschaft, die Herausforderungen, denen Väter gegenüberstehen, wenn sie ihre Kinder aus schwierigen Situationen mit narzisstischen Müttern befreien wollen.

    Unser Bericht über narzisstische Mütter hat erhebliches Interesse geweckt. Insbesondere äusserte sich Oliver Hunziker, Präsident der Vereinigung für gemeinsame Elternschaft, dazu: «Die Väter kämpfen oft vergeblich darum, ihre Kinder aus den Fängen narzisstischer Mütter zu befreien.» In unserem Interview erläutert er die Hintergründe und seine Unterstützung für betroffene Väter. Selbstverständlich ist dies kein ausschliessliches Genderthema; das Interview beleuchtet nur eine Seite der Problematik. […]

  4. LOL der Woche:

    Stability.ai hat stable diffusion 3 veröffentlicht, ihr neues Modell zur Bildergenerierung. Das funktioniert auch ziemlich gut, zumindest solange man es nicht verwendet, um Bilder von Menschen zu erzeugen. Das Team bei stability hat offenbar alle Bilder die irgendwie als nsfw angesehen werden könnten aus dem Trainigsset entfernt – und ohne Porn in den Trainingsdaten hatte das Modell anscheinend keine Möglichkeit, die menschliche Anatomie korrekt zu lernen. 😀

    So gut wie jeder Prompt der irgendwie mit Menschen zu tun hat produziert mit dem neuen Modell wunderbar abstrakte Kunst. Das Internet ist bereits darauf angesprungen – „girl lying on grass“ hat das Zeug zum Instant-Meme! 😀 😀 😀

    • Stability.ai verscherzt es sich weiter mit der open source community, aufgrund unklarer bzw. zu restriktiver Lizenzbedingungen für das neue SD3:

      https://civitai.com/articles/5732

      https://decrypt.co/235866/sd3-license-stability-ai-civit-ai-ban

      Der hervorragende Ruf, den sie sich mit SD1.5 und SDXL aufgebaut haben, ist ziemlich bald weg wenn sie so weitermachen.

      Sieht leider so aus, als hätten einige Manager das Memo noch nicht bekommen: Don’t bet against open source. Hoffentlich haben wir hier nicht die nächste OpenAI-Situation. Eine Firma, die auf non-profit und open source gesetzt und beeindruckende Technologie entwickelt hat, dann aber aufgrund fragwürdiger Management-Entscheidungen sowohl die Technologieführerschaft als auch ihren guten Ruf verloren hat.

  5. Guter und nachdankenswerter Kommentar von Hubert Patterer, Chefredakteur der „Kleinen Zeitung“:

    Die Medien haben zwei Nackenschläge erlitten, den ersten im Nachhall der Zuwanderungswelle 2015, den zweiten in der Pandemie. Beim ersten sangen Zeitungen und Rundfunk im Chor mit den Regierenden das Lied der Willkommenskultur. Das war als Impuls menschenfreundlich, aber es schuf einen normativen Druck und diskreditierte jede Widerrede, jedes Fragezeichen, jedes stille Unbehagen als fremdenfeindlich. Die Leute spürten, dass das Veröffentlichte mit dem, was sie wahrnahmen, nicht übereinstimmte. Sie wurden misstrauisch gegenüber Glättungen im Dienst des Guten. Sie wurden misstrauisch gegenüber Zurufen aus kulturell privilegierten Welten, die mit den Alltagskonflikten kaum je in Berührung kamen. Die Leute erkannten, dass Medien die Herkunft von Tätern verschwiegen; dass sie Kriminalitätsstatistiken veröffentlichten, die nicht die ganze Wahrheit erzählten, und – so wie die Politik – Konflikte verschleierten in der Befürchtung, sie könnten den Falschen in die Hände spielen. Bekamen die Falschen trotzdem ungebremst Zulauf, bezichtigten Medien die Wähler der Unreife und Unvernunft. „Österreichs rechter Sündenfall“, schrieb eine geschätzte Zeitung nach dem Wahlsonntag. So stempelt man Stimmbürger zu Sündern. So tritt man der Leserschaft als erzieherische, moralische Obrigkeit gegenüber. Ähnlich verhielt es sich, ich betrete abschüssiges Gelände, mit den plötzlichen Kunstpausen beim Sprechen im Rundfunk. Dieses Sprechen war ein Vor-Sprechen. Wir verwechselten Pädagogik mit Journalismus. Nicht alle. Nicht immer. Aber zu lange. Es kostete Vertrauen und trieb die Entfremdung voran.

    In der Pandemie wiederholte sich die Rollenverteilung zwischen Vormund und Mündel. Wieder waren WIR es, die den Leuten sagten, was sie zu tun und zu lassen hätten. Wieder waren wir Gouvernante. Im guten Glauben an die Notwendigkeit rapportierten wir Anweisungen für das Verlassen der Häuser, die Spaziergänge im Park, das Impfen oder das Feiern unter dem Christbaum. Selbst die besten Gründe änderten nichts daran, wie man unsere neue Rolle wahrnahm: Wir waren Spediteure ministerieller Erlasse und für die, die sich abwandten, Gekaufte. Noch heute gibt es Newsletter, die mit dem Aufruf schließen, sich die Hände zu waschen. Es erinnert mich an die Lienzer Konviktszeit, da wuschen wir sie in Zweierreihe. Wir werden in der Rolle als Erziehungsberechtigte die Transformation von der alten in die neue Zeit nicht hinkriegen. Wir sollten raus aus der Nummer.

    Das hieße auch: raus aus der Suchtanstalt der Social-Media, raus aus der Dauerpräsenz und Selbstbezogenheit. Es ist der Ort, wo wir uns dem falschen Publikum zuwenden, dem Blasen-Publikum, und das Eigentliche vernachlässigen. Die sozialen Netzwerke sind wichtig als Informationsquelle, aber kein guter Raum fürs Publizieren. Sie fördern zweifelhafte Eigenschaften, die Eitelkeit, das Zählen von Gefolgschaft, Follower, ein verräterisches Wort, sie fördern das, wovon wir uns abgrenzen sollten: das ungefilterte, schwellenlose, reflexhafte Sprechen, die knallige Emotion, die Polemik, das Abwertende, die Punze, die wir anderen draufknallen, wenn jemand ungut wird, die Diskreditierung und Gnadenlosigkeit; vor allem fördern sie den Konformismus, die Selbstähnlichkeit, den Gleichklang. Die virtuelle Gruppendynamik macht uns zum Rudel, wir teilen und assimilieren uns, applaudieren einander und blocken die, die uns zu nahekommen. Das macht uns dünnhäutig und divenhaft. Wir sollten wieder mehr an die frische Luft, raus zu den Geschichten, wir brauchen mehr echte Begegnungen, dann treten wir dem, was draußen an Schwingungen abgeht wie letzten Sonntag, mit weniger Ratlosigkeit und Fassungslosigkeit gegenüber.

    Wir sollten raus aus dem schnellen Du und der falschen Nähe, raus aus der Beschleunigung und zurück zu den klassischen Tugenden des nüchternen Abwägens, das den anderen und die Gegensicht miteinbezieht und wo sich erst dann das Urteil in die eine oder andere Richtung neigt. Also runter vom Gas. Dann kann es auch nicht passieren wie am Sonntag, als wir am Abend wortreich eine Wirklichkeit analysierten, die es noch gar nicht gab und die sich später, vor Mitternacht, als teilwahr herausstellte.

    Wir sollten raus aus der schrillen Überzeichnung und rein in die Zwischentöne und Zwischenräume, dorthin, wo wir uns der Wahrheit am ehesten annähern können. Die Lieblingstugend meines ehemaligen Germanistik-Professors und Altphilologen Alois Brandstetter war die Mâze, die mittelhochdeutsche Entsprechung für das Maßhalten. Er beschwor sie als höchste geistige Disziplin. Wir verstoßen gegen sie in Permanenz. Wenn sich ein gefährlicher Haufen Verblendeter in einer Potsdamer Villa trifft, rufen wir „Wannsee 2.0“ aus, die Chiffre für den industriellen Massenmord; bei den geistig und ideologisch Wohlstandsverwahrlosten auf Sylt die Staatskrise. Wenn die Rechtsnationalen in Europa wegen fortgesetzten Versagens in der Steuerung der Migration zulegen, sehen wir den „Trump-Moment“ gekommen. Und wenn wir im Index der Pressefreiheit abrutschen, lassen wir uns in die direkte Nachbarschaft von Mauretanien stellen, ohne dass jemand den Unfug geradegerückt hätte, wir auch nicht. Mauretanien, wo der Abfall vom Glauben mit dem Tod bestraft wird. Wir sind immerzu entflammbar, immerzu sprungbereit, immerzu im roten Drehzahlbereich, immerzu am Anschlag. Das macht uns stumpf, uns und unsere Waffen. Wir werden im Ernstfall, wenn wirklich alles auf dem Spiel stehen sollte, kein Instrumentarium mehr dafür haben.

    Vor allem aber sollten wir raus aus der schlechten Laune, die wir verströmen. Das Defizitäre und Dysfunktionale gehören benannt, es ist unser Job, aber wir tun uns unendlich schwer, anzuerkennen, was gelingt. Wir sind in den Augen vieler zu einem Organ des Mieselsüchtigen geworden. Das macht uns und die Inhalte unsexy. Die Leute wollen nicht die Decke über den Kopf ziehen, wenn sie uns aufschlagen oder aufdrehen. Das Schlimme ist: Wir haben die schlechte Laune auf die Branche übertragen. Journalismus war ein stolzer Beruf, heute hemmt ihn viel Verschrecktes und Verzagtes. Diese Zukunftsangst ist lähmendes Gift. Hören wir auf mit den Requien und Untergangsgesängen. So kann kein Aufbruch gelingen. So wie die Politik neue Zukunftserzählungen braucht, brauchen auch wir sie für uns und unsere Arbeit. Die Zuversicht, dass diese unsere Arbeit gebraucht wird, mehr denn je, als Beitrag für die Demokratie und das Zusammenleben.

    Und die Politik? Sie muss uns nicht alimentieren. Wir sind kein Pflegefall. Womit Schluss sein muss: Medienförderung als Boulevardförderung, Anzeigen gegen Wohlverhalten. Deals. Was wir brauchen, ist eine Medienförderung nach transparenten Qualitätskriterien. Eine stützende Absicherung, damit die Information zu den Bürgern kommt und die Medienlandschaft nicht versteppt. Was wir brauchen, ist eine Medienpolitik, die faire Wettbewerbsbedingungen schafft, im Analogen wie im Digitalen; die nicht nur den ORF absichert, der als Identitätsanker unverzichtbar bleibt, sondern auch die privaten Verlage und ihre regional verwurzelten Zeitungen in diesen Ordnungsrahmen zwingend miteinbezieht. Das muss man von Medienpolitik, die den Namen verdient, erwarten können.

    Das ist ihr Job, dann können wir unseren machen.

    • […] Wir sollten raus aus dem schnellen Du und der falschen Nähe, raus aus der Beschleunigung und zurück zu den klassischen Tugenden des nüchternen Abwägens, das den anderen und die Gegensicht miteinbezieht und wo sich erst dann das Urteil in die eine oder andere Richtung neigt.

      […] Wir sollten raus aus der schrillen Überzeichnung und rein in die Zwischentöne und Zwischenräume, dorthin, wo wir uns der Wahrheit am ehesten annähern können.

      […] Wir sind immerzu entflammbar, immerzu sprungbereit, immerzu im roten Drehzahlbereich, immerzu am Anschlag. Das macht uns stumpf, uns und unsere Waffen. Wir werden im Ernstfall, wenn wirklich alles auf dem Spiel stehen sollte, kein Instrumentarium mehr dafür haben. […]

      Der Text gefällt mir. Finde ich doch darin alles, was mir in den letzten Jahren (Jahrzehnten) negativ in Presse/Medien aufgefallen ist. Passend finde ich dazu auch meinen obigen Beitrag zur Preisverleihung an die SZ Süddeutsche Zeitung für ihren Aiwanger Coup.

      Alles was Patterer hier schreibt hat Hand und Fuss. Ich nenne das was er treffend auf den Punkt bringt eine „mediale Hysterie„. Sensationslust, Unwahrheiten, Storytelling, Zuspitzungen gab es schon immer in Zeitungen um Auflage zu machen. Aber dieses „Bild-Niveau“ war irgendwie klar eingegrenzt: Bild oder BLick oder Praline uva.

      Neu ist, dass sich dies auf fast alle Medien ausgeweitet hat und die BILD heute fast als „seriöses“ Blatt unter vielen gleichgesinnten gilt. Selbst „stahlharte“ und als unerschütterlich geltende Zeitungen/Medien sind ins bou­le­var­deske geglitten. Dazu kommt dann noch das Erzieherische. „Spreche so, lese dies, iß das, verhalte dich gefälligst…!“

      Ich nennen dies Hysterie. Und ich empfinde diese Hysterie, seit dem Kampagnen wie #aufschrei und #metoo oder vergleichbares immer wieder für Aufmerksamkeit sorgen. In den letzten 15 Jahren hat sich etwas in Medien etabliert, was ich mal als hysterische Weiblichkeit bezeichnen möchte. Begonnen hat das mMn mit Margarethe Schreinemakers Betroffenheits TV-Format. Wie gessagt, neu war das nicht, neu war die Reichweite die das Ganze erreichte. Und das hat sich seither potenziert.

      Dieses schrille, hysterische Aufmerksamkeitsgeheische, ohne viel zu hinterfragen oder sich mal in Ruhe Gedanken darüber zu machen, das ist etwas typisch feministisches. Es geht selten um die Wahrheit, fast nie um valide Hintergründe, es wird auf einfache Schlagworte reduziert.

      Ich will keine Spielverderberin sein, aber ich sage: das hat etwas mit den vielen Frauen in den Medien zu tun, die dort aus feministischen Gründen hingekommen sind. Nicht wegen ihres Können (was nicht heißt, dass sie keines hätten), sondern wegen ihrer gemeinsamen feministischen Dogmatik, die sie stehts als Verbündete auftreten lässt für ein „gute Sache“. Nur so kann frau öffentlich die Kanzlerin fragen, ob sie denn Feministin sei.

      Anders gesagt, dem Journalismus und in den Medien fehlt der alte weiß Mann oder auch die alte weiße Frau, sofern diese eine rationale Einstellung zum Feminismus hat. Es wird sich also auf absehbarer Zeit wenig ändern.

  6. Inhabitants of the ancient Maya city of Chichén Itzá are well-known for their practice of ritual human sacrifice. The most prevalent notion in the popular imagination is that of young Maya women being flung alive into sink holes as offerings to the gods. Details about the cultural context for these sacrifices remain fuzzy, so scientists conduced genetic analysis on ancient remains of some of the sacrificial victims to learn more. That analysis confirmed the prevalence of male sacrifices, according to a new paper published in the journal Nature, often of related children (ages 6 to 12) from the same household—including two pairs of identical twins.

    https://arstechnica.com/science/2024/06/ancient-maya-sacrificed-male-twins-at-chichen-itza-to-appease-the-gods/ 6/12/2024

  7. Wie ein Garten (im Gegensatz zum Park) zu gestalten sei:

    Über ein solches Detail Regeln zu geben, kommt mehr dem technischen Kunst- und Ziergärtner zu, noch besser dem eignen Geschmack des Herrn, und am allerbesten vielleicht dem zarten Sinn und der so Liebliches schaffenden Einbildungskraft der Frauen.

    Aus Pücklers „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“

    Mich graust vor der Vorstellung, den Garten eines heutigen Tiktokmädels zu sehen.

  8. Danisch hat es endlich kapiert:

    „Die Kryptosache ist eben etwas, wo ich drin stecke, was ich erlebt habe. Aus der weiß ich, dass die USA den Einsturz des Ostblocks sofort genutzt haben, um sich da zur Allmacht aufzuspielen, und das mit hohem Druck und allen Methoden.

    Es ist geradezu zwangsläufig, dass die USA sich die Grünen einverleibt haben, genau wie die DDR-Kryptologen, nachdem die nach dem Wegfall von Stasi/KGB im luftleeren Raum hingen. Das kann gar nicht sein, dass die USA alles übernommen, aber um die Grünen einen Bogen gemacht haben.

    Deshalb halte ich die Grünen für eine Sockenpuppe der USA, und

    • den ganzen Kram mit Klima und so weiter für eine Aktion, um uns energetisch von Russland zu entkoppeln,
    • Migration, Sozialismus, Feminismus für eine Sabotageaktion, um Deutschland möglichst wertlos zu machen, damit eine Kooperation Deutschland-Russland nicht zu einem wesentlichen Konkurrenten für die USA werden kann.

    In der Konsequenz drängt sich der Gedanke auf, dass Bastian und Kelly von den USA umgelegt wurden, weil die dem „Umdrehen“ der Grünen, wie man das im Agentenjargon nennt, im Wege standen. Und die zentralen Befehlshaber hinter der Übernahme waren wohl Bill Clinton und Joe Biden.“

    Es ist eigentlich offensichtlich, wenn man sich die Geschichte, die Intentionen und Arbeitsweise der Dienste anschaut.

    „Man kann sich beim Verhältnis von US-Präsident zu US-Geheimdienst ja durchaus fragen, wer da eigentlich Koch und wer Kellner ist. Es gibt ja die Sichtweise, dass John F. Kennedy umgelegt wurde, weil er das nicht so sah wie der Geheimdienst, wer da das Sagen habe.

    Ich bin mir im Ergebnis ziemlich sicher, dass die Grünen bis ungefähr 1990 Instrument von Stasi und KGB gegen den Westen waren, und – gerade deshalb – von den USA nach der Wende gekapert und „umgedreht“ wurden, weil die USA sowohl die historische Gelegenheit, als auch das nun frei gewordene Geheimdienstpersonal nutzten, um Europa zu übernehmen. Und dazu gehört, die ursprünglich feindlichen Grünen zu unterwandern und zu übernehmen. Und sie zu steuern und zu schulen.
    Dazu gehört beispielsweise, wie man die Konkurrenz in Form der Piratenpartei unterwandert und von innen heraus zerstört. Das hat mich damals schon verblüfft, wie so offenkundig dumme Leute trotzdem so konzertiert und effektiv vorgehen können – da muss ein Mastermind dahinter sitzen.

    Dazu gehört, dass man Leute wie Annalena Baerbock mit ihrem Ulk-Master aus London „gemacht“ hat um als „Völkerrechtlerin“ Kriegskanzlerin zu werden – samt amerikanischer Gouvernante.

    Und es spricht sehr viel dafür, dass auch der Ukraine-Krieg in dieses Schema gehört.“

    https://www.danisch.de/blog/2024/06/16/zwei-gruene-leichen/#more-64062

    Und zum Abschluß die Frage: kann man das noch demokratisch nennen, wenn Parteien von Geheimdiensten unterwandert, benutzt, umgedreht und bei Bedarf zerlegt werden? Wenn sie versteckt (weil die ebenfalls unterwanderten Massenmedien die Agenda mittragen) versuchen, dem Land massiv zu schaden? Etwa die Industrie zu vertreiben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu zerrütten?

    • „Man muss ziemlich sicher annehmen …. und das würde erklären … Es wäre völlig plausibel … Denkt man das konsequent weiter, muss auch … Mir drängt sich der Gedanke auf … Das kann eigentlich nur bedeuten, dass … Es drängt sich geradezu auf … Das verströmt ein Odor …. Dazu passt exakt…“

      Alles pure Spekulationen ohne einen einzigen Beleg für die Richtigkeit des Behaupteten. Kann man natürlich machen, aber warum veröffentlicht man sowas?

      • Alles pure Spekulationen ohne einen einzigen Beleg für die Richtigkeit des Behaupteten. Kann man natürlich machen, aber warum veröffentlicht man sowas?

        Weil es funktioniert und Klicks bringt, indem es die unsere „zweifelhaften Eigenschaften“ anspricht. In dem Kommentar von Patterer (habe ich weiter oben gepostet) steht ein Absatz, der hier ziemlich gut passt finde ich:

        Das hieße auch: raus aus der Suchtanstalt der Social-Media, raus aus der Dauerpräsenz und Selbstbezogenheit. Es ist der Ort, wo wir uns dem falschen Publikum zuwenden, dem Blasen-Publikum, und das Eigentliche vernachlässigen. Die sozialen Netzwerke sind wichtig als Informationsquelle, aber kein guter Raum fürs Publizieren. Sie fördern zweifelhafte Eigenschaften, die Eitelkeit, das Zählen von Gefolgschaft, Follower, ein verräterisches Wort, sie fördern das, wovon wir uns abgrenzen sollten: das ungefilterte, schwellenlose, reflexhafte Sprechen, die knallige Emotion, die Polemik, das Abwertende, die Punze, die wir anderen draufknallen, wenn jemand ungut wird, die Diskreditierung und Gnadenlosigkeit

        Klingt wie eine Beschreibung von Danischs Blog-Tätigkeit.

        • Nur erstaunlich für Leute, die noch nicht begriffen haben, dass die Amerikaner Demokratie und Wohlstand nur dort fördern, wo sie ihnen genehme Ergebnisse erwarten. Ansonsten putschen sie gewählte Regierungen weg, setzen Diktatoren ein, sprengen Ölpipelines oder verheizen gleich ein ganzes Land, so wie die Ukraine.

          • Das setzt allerdings innere Schwächen voraus.

            In Russland und China hat das ja bisher nicht funktioniert. Und Indien ist auch am Kippen (und immer noch eine Demokratie).

          • Wir sind jedenfalls offenbar schwach und unterwandert genug, dass wir uns völkerrechtswidrige Sanktionen gegen uns und die Zerstörung von Milliardeninfrastruktur bieten lassen. Selbst die Abwanderung unserer Industrie verkaufen uns unsere Politiker noch als in unserem eigenen Interesse, nicht dem der USA.

        • Ich würde mittlerweile China viel eher als einen Drahzieher sehen. China hat m.M.n. ein viel stärkeres Interesse an der Schwächung von Europa.

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