Marcus Hyde und für junge attraktive Frauen interessante Fähigkeiten nutzen um am Sex zu kommen

Starfotografen und Models, das ist schon immer etwas gewesen, was schnell für Skandale sorgt. Es bringt Männer, die ein Foto theoretisch nicht viel kostet mit jungen hübschen Frauen zusammen, die gerne von einem Starfotografen Bilder hätten, weil es für sie Aufmerksamkeit bringt. Wann immer Männer etwas haben, was junge, hübsche Frauen wollen und theoretisch für die Männer relativ leicht zu geben ist, kommt natürlich Sex ins Spiel. Schlicht weil es immer der „verdeckte Markt“ ist, auf dem sich Geschäfte machen lassen. Der üblicher Tausch: Seine Leistung gegen ihre Zeit/Aufmerksamkeit/Nackte Haut/Sex. Das dürfte bei Musikproduzenten, Filmproduzenten und eben auch berühmteren Fotografen der Fall sein.

Gerade der Fotograf Marcus Hyde in den Schlagzeilen, weil ein Modell einen Chatverlauf mit ihm bei Instagramm bzw danach bei Twitter eingestellt hat.

https://www.instagram.com/p/Bz_dtQKBPKf/?utm_source=ig_embed

26.000 Abonenten sind ein Anfang, aber in dem Bereich auch noch nicht wirklich viel. Sie antwortete auf eine  Anfrage von Marcus Hyde auf Instagramm, bei dem eine Frau unter der Dusche abgebildet ist, mit entsprechender nasser Kleidung und der Frage, wer Lust auf ein Shooting hat.

Marcus Hyde ist aus meiner Sicht nicht der hübscheste, an Männern interessierte mögen insoweit ihre Wertung abgeben:

Marcus Hyde

Aber nach allem was man jetzt so liest hat er wohl einige Models gefunden, die den Deal ganz gerne machen wollen.

Das Gespräch entwickelt sich dann wie folgt:

Ich finde das Gespräch eigentlich nicht schlimm. Er hat ein relativ sexuelles Bild eingestellt und bei Models ist die Frage an sich, ob sie auch Nacktbilder machen ja durchaus erlaubt. Er bietet ihr anscheinend ein Shooting an, für das sie 2.000 Euro zahlen soll. Wenn sie Nacktbilder macht und ihm vorher welche zuschickt, auf denen sie nackt ist, dann würde er es umsonst machen. Als sie das nicht will ist das okay für ihn und er sagt ihr, dass das Shooting dann eben 2.000 Euro kostet.

Das klingt aus meiner Sicht vollkommen fair. Er ist auch nicht aufdringlich oder belästigend. Es ist allenfalls etwas merkwürdig, dass er vorher Nacktfotos haben will, aber das wäre für jemanden, der ohnehin Nacktbilder machen lassen will ja durchaus eigentlich nicht problematisch.  Immerhin will sie eine 2.000 € Leistung umsonst haben.

Er scheint ansonsten dann bei den Fotoshoots recht aufdringlich zu sein und alles in eine sexuelle Richtung lenken zu wollen, wenn man den dann nachfolgenden Berichten anderer glaubt:


Insofern war es für sie, weil sie ein schlechtes Gefühl hatte, vielleicht die deutlich bessere Variante nicht hinzugehen. Es sammeln sich einige Geschichten unter #cancelmarcushyde

Aber es ist eben der alte Deal und wann immer solche Situationen bestehen wird auch jemand versuchen es für Sex zu nutzen.

Eigentlich ja eine simple Methode:

  • Junge naive Mädchen die Karotte der hochwertigen Fotos vor die Nase halten
  • für Nacktfotos den Preis senken, da hat man schon mal die ganz schüchternen aussortiert
  • Alkohol zur Auflockerung (allerdings besonders gefährliche Strategie)
  • Immer einen Schritt weiter eskalieren unter dem Vorwand Fotos machen zu wollen und bei Verweigerung die anderen nicht rauszurücken.
  • hoffen, dass es schließlich zum Sex kommt.

Anscheinend hat es ja, trotz schlechten Aussehens, bei einigen auch geklappt.

 

 

 

Testosteron, Libido und der „Male Gaze“

 Ich hatte hier schon einmal einmal aus der Aussage des Transsexuellen Griffin Hansburry zitiert, der sich über die Wirkung von Testosteron, gerade auf seinen Sexualtrieb äußerte, zitiert nach einem Buch.

Jetzt habe ich durch Zufall die etwas längere Stelle gefunden, in der er noch einiges mehr anführt:

Alex Blumberg
What were some of the changes that you didn’t expect?

Griffin Hansbury
The most overwhelming feeling is the incredible increase in libido and change in the way that I perceived women and the way I thought about sex.

Before testosterone, I would be riding the subway, which is the traditional hotbed of lust in the city. And I would see a woman on the subway and I would think, she’s attractive. I’d like to meet her. What’s that book she’s reading? I could talk to her. This is what I would say. There would be a narrative. There would be this stream of language. It would be very verbal.

After testosterone, there was no narrative. There was no language whatsoever. It was just, I would see a woman who was attractive– or not attractive. She might have an attractive quality– nice ankles or something– and the rest of her would be fairly unappealing to me.

But that was enough to basically just flood my mind with aggressive pornographic images, just one after another. It was like being in a pornographic movie house in my mind. And I couldn’t turn it off. I could not turn it off. Everything I looked at, everything I touched turned to sex.

I was an editorial assistant. And I would be standing at the Xerox machine, and this big, shuddering, warm, inanimate object would just drive me crazy. It was very erotic to me.

Alex Blumberg
The Xerox machine.

Griffin Hansbury
The Xerox machine. Or a car. I remember walking up Fifth Avenue one day, and this red convertible went by. It was a Mustang. And I remember just getting this jolt in my pants, this very physical, visceral, sexual reaction to seeing a red convertible.

Alex Blumberg
What did you do with that? I mean, what did you think?

Griffin Hansbury
Well, I felt like a monster a lot of the time. And it made me understand men. It made me understand adolescent boys a lot. Suddenly, hair is sprouting and I’m turning into this beast. And I would really berate myself for it.

I remember walking up Fifth Avenue, and there was a woman walking in front of me. And she was wearing this little skirt and this little top. And I was looking at her ass. And I kept saying to myself, don’t look at it. Don’t look at it. And I kept looking at it.

And I walked past her. And this voice in my head kept saying, turn around to look at her breasts. Turn around. Turn around. Turn around. And my feminist, female background kept saying, don’t you dare, you pig. Don’t turn around. And I fought myself for a whole block, and then I turned around and checked her out.

And before, it was cool. When I would do a poetry reading, I would get up and I would read these poems about women on the street. And I was a butch dyke, and that was very cutting edge. And that was very sexy and raw. And now I’m just a jerk.

[LAUGHTER]

So I do feel like I’ve lost this edge, this nice, avant garde kind of–

And I’ve gotten into a lot of arguments with women friends, coworkers who did not know about my past as a female. I call myself a post-feminist. And I had a woman say, you’re not a post-feminist. You’re a misogynist. And I said, that’s impossible. I can’t be a misogynist. I couldn’t explain to her how I had come to this point in my life. And to her, I was just a misogynist. And that’s unfortunate because it’s a lot more complicated than that.

Alex Blumberg
[LAUGHTER] I’ll say. Wow. Testosterone didn’t just turn you into a man. It turned you into Rush Limbaugh.

Griffin Hansbury
I know. That I was not expecting. That I was not expecting.

Ich finde die Wirkung von Testosteron, gerade auch bei Transsexuellen, aber auch bei sonstiger Einnahme, macht deutlich, wie die Biologie in unsere Denkweise eingreift. Ich verweise insoweit auch auf die anderen Artikel dazu in diesem Blog:

Es spricht dagegen, dass diese Verhaltensweisen durch eine patriarchale Gesellschaft erlernt sind, allenfalls ist das Unterdrücken dieser erlernt, eben weil es als höflich gilt, nicht zu schauen.

Testosteron führt insofern vielleicht zu einer höheren Anfälligkeit für sexuelle Signale, wahrscheinlich gerade optische Signale. Vielleicht ist es auch schlicht eine Folge der höheren „Geilheit“, dass diese mit einer höheren Priorität wahrgenommen werden.

Die Biologie übt hier nicht im engeren Sinne eine Kontrolle über unser Handeln aus, wir haben nach wie vor einen freien Willen und können uns entscheiden eine Frau nicht „anzustarren“.  Aber sie verändert unsere Motivation zu einem bestimmten Verhalten und dies kann so stark sein, dass wir das Gefühl haben, dass wir die bestimmte Handlung einfach durchführen müssen. Dazu noch einmal seine genaue Schilderung

And I walked past her. And this voice in my head kept saying, turn around to look at her breasts. Turn around. Turn around. Turn around. And my feminist, female background kept saying, don’t you dare, you pig. Don’t turn around. And I fought myself for a whole block, and then I turned around and checked her out.

„ich kämpfte gegen mich selbst für einen ganzen Block und drehte mich dann um, um sie mir anzuschauen“ gibt gut wieder wie die Biologie in dieser Hinsicht arbeitet.

Das Gefühl an sich, nämlich „ich drehe mich erst etwas später um, damit es nicht so auffällt“ dürften auch die meisten Männer kennen. Auch die Selbstüberredung und Rechtfertigung, die mit biologischen Motivationen zusammenhängt werden die meisten kennen „Ich schau nur ganz kurz, ich bin weit genug weg, sie wird es gar nicht auf sich beziehen“ oder „ich habe heute eh kaum was gegessen, der Tag war so anstrengend, ich habe mich die Schokolade wirklich verdient, ich hole die Kalorien morgen wieder rein“.

Das ihm selbst sein Verhalten so ungewöhnlich erscheint macht auch den Unterschied zwischen Männern und Frauen deutlich.

Testo-kain oder Koka-steron? Zur Wirkung von Testosteron

Dies ist ein Gastartikel von Nina Radtke

Vor nicht all zu langer Zeit habe ich Testosteron mit Kokain verglichen. Zu diesem Schluss bin ich gekommen, da ich, im Gegensatz zu den meisten Menschen, in meinem Leben bereits verschiedenste Mengen an Testosteron im Blut hatte.

Dazu muss ich nun erst einmal kurz meine Vorgeschichte erklären: Bis ich 21 wurde, war ich der männlichen Adoleszenz unterworfen. Je mehr die Männlichkeit mein Ich bestimmte, umso schlechter fühlte ich mich. Das lag allerdings an meinem inneren Konflikt, dem Umstand, das ich trotz bereits lange vorher bestehendem andersartigem Bedürfnis, ein Mann werden sollte statt eine Frau.

Nun, ich habe dann, zuerst in Eigenregie und später mit ärztlicher Unterstützung eine Hormontherapie begonnen (und viele Operationen mitgemacht), dabei war mein Androgenspiegel oft signifikanten Änderungen unterworfen und ich habe inzwischen Alles erlebt von Testosteron quasi auf 0 bis hin zu den furchtbar hohen Testosteronspiegeln die ich angesichts meiner damals sehr ausgeprägten Muskulatur und Maskulinität gehabt haben muss.

Natürlich ist Testosteron nur ein Faktor, auch die Östrogenspiegel sowie mein weiterer Lebensweg hatten und haben sicher einen Einfluss auf mein Verhalten.

Dennoch ist es meine persönliche Empfindung, das Testosteron / Dihydrotestosteron (Wird mit Hilfe einer Aromatase zB in Prostata und Haarfolikeln aus Testosteron hergestellt und wirkt deutlich stärker) folgendermaßen wirkt:

  • Testosteron gibt Selbstvertrauen
    Wenn mein Testosteronspiegel sehr sehr niedrig ist, dann geht mir zunehmend das Selbstvertrauen flöten. Als mein Testosteronspiegel deutlich höher war, hatte ich im Umgang mit Menschen keine Selbstzweifel. Und auch keine Selbstzweifel (nur Verbitterung) beim Blick in den Spiegel. Bei sehr niedrigem Testosteron fühle ich mich einfach nicht sicher, aber es ist mehr. Mit viel Testosteron hat mein Selbstvertrauen oft dazu geführt, das Leute ohne Wiederworte Dinge mitgemacht haben, um die ich sie jetzt wirklich bitten müsste. Ich stand auch sehr viel mehr im Mittelpunkt.
  • Testosteron macht aktiv
    Kaum Testo – Lange Schlafen | „Normales Testo“ (Wert den ich die meiste Zeit hatte, etwas über weibl. Norm) – Halbwegs Aktiv | Hohes Testo – Aufgedreht (zB hin und her laufen beim Warten) ——- Hab aber glaub ich auch ADHS was sich überwiegend in sprunghaften Gedanken aber auch in physischer Unruhe äußert
  • Testosteron macht Unangreifbar
    Keine Angriff hätte mein Ego treffen können. Sowieso ist Ego glaube ich ein Produkt des zirkulierenden Testosterons, jedenfalls hat der Wettbewerbsgeist und der Geltungswahn mit der Hormontherapie schrittweise abgenommen und hat nun (T < weibliche Norm) Nichts mehr zu sagen. Ich bin jetzt auf mein Potential fokussiert und nicht auf den Vergleich mit Anderen. Ich ordne mich ohne Hierachiebewusstsein in eine Gruppe ein, früher undenkbar, aber vielleicht war mein Fokus auf Hierachie auch teilweise durch die Tipps in den Flirtratgebern statt nur durchs Testosteron bestimmt.
  • Testosteron macht Triebhaft
    Drogen, Party, Alkohol, Fressen – früher konnte ich mir den Driss jeden Tag geben und habs auch getan weil ich immer Bock drauf hatte. Eine neurobiologische Erklärung könnte sein, das Testosteron die Dopaminausschüttung stimuliert: Der gleiche Belohnungsreiz wirkt mit viel Testosteron deutlich stärker als mit wenig Testosteron. Vermutlich ein Grund, warum exzessives Verhalten bei Männern verbreiteter ist: Mehr Dopamin = Mehr Risikobereitschaft.
  • Testosteron macht gefühllos
    Schlimmer als unter Antidepressiva hat das Testosteron damals wie eine unsichtbare Mauer meine Gefühle eingesperrt. Ich konnte Gefühle ansatzweise fühlen, aber es gab immer einen Punkt, wo die Gefühle geblockt waren. Nur besonders starke „Einschläge“ konnten mich emotional aus der Ruhe bringen. Emotionen sind unter Östrogen ohne Testosteron weit fließender und natürlicher.

Mehr kann ich dazu nicht sagen, es ist noch heftig wie stark anabol Testosteron wirkt, ich merke es innerhalb weniger Wochen wenn mein Testosteron mal wieder sinkt oder steigt, das die Einkaufstasche mal schwerer und mal leichter ist. Aber das weiß glaub ich Jeder über das Hormon Testosteron^^

Zur Ergänzung des Gastartikels noch einige Links:

Japan, sexlose Grasesser und Testosteron

Ein interessantes Phänomen wird aus Japan berichtet:

Die Japaner werden immer einsamer. Klingt schnell dahingesagt, ist aber statistisch belegbar: 70 Prozent der ledigen Männer und 60 Prozent der unverheirateten Frauen zwischen 18 und 34 haben keine Beziehung. Fast die Hälfte von ihnen will auch gar keine. Zu diesem Schluss kam Japans Institut für Bevölkerungs- und Sozialstudien in einer Sexual-Untersuchung, die es seit 1987 alle fünf Jahre durchführt. 44Prozent der Männer und 42 Prozent der Frauen sagten, sie hätten noch nie Sex gehabt. Die Zahl nimmt zu, vor fünf Jahren waren es noch 36 Prozent der Männer.

Das sind schon sehr hohe Zahlen, mich würden die deutschen Vergleichszahlen interessieren, aber ich vermute, dass sie deutlich niedriger sind. 44% der Männer zwischen 18 und 34 haben noch keinen Sex gehabt? Das wäre wirklich erstaunlich hoch. Insbesondere wenn die Hälfte auch kein Interesse daran hat.

„Grasfresser“ nennen die Japaner junge Männer, die keinen Sex wollen. Sie seien freundlich und scheu, ohne Gefühl für ihre Männlichkeit. So beschreibt das zumindest der Philosoph Masahiro Morioka, der den Begriff mit seinem Buch „Liebes-Lektionen für herbivore Jungs“ bekannt machte. Grasfresser wollten keine großen Gefühle, niemanden verletzen und auf keinen Fall verletzt werden. Fragt man die jungen Männer, formulieren sie es einfacher: Beziehungen seien ihnen zu „umständlich“.

Eine Generation, die zu einem relativ großen Teil der Beziehung abgeschworen hat. Es ist aus meiner Sicht nicht verwunderlich, dass dies in einem Land wie Japan geschieht, denn bei diesen liegen auch im Schnitt andere biologische Gegebenheiten vor, die sich auf den Sexualtrieb auswirken.

Es scheint weniger das freie Testosteron zu sein als vielmehr die Fähigkeit, dieses entsprechend wahrzunehmen:

though plasma testosterone levels are an important factor in sex hormone-dependent features, they obviously cannot explain the ethnic differences in these features. These differences seem to be mediated instead by differential enzyme and androgen receptor activity [6].  Specifically,  5a-reductase, the enzyme that converts testosterone into DHT, activity seems to vary among ethnic groups.  DHT is an androgenic hormone whose affinity to the androgen receptor is multitudes times greater than testosterone. A study recorded the DHT:testosterone ratio, an indicator of 5a-reductase activity[7], among ethnic groups and found levels to be highest in African-Americans, intermediate in Caucasians, and lowest in Asian-Americans [5]. Tissue-specific coactivators of the androgen receptor also play a role in differences in tissue-specific androgenicity. Different levels of these coactivators are found in different tissues(heart, skeletal muscle, and liver), and help determine the responsiveness of these receptors by binding to the androgen-androgen receptor complex [8-12].
The genetic differences in the gene encoding the androgen receptor itself contributes greatly to its ability to respond to testosterone and other androgens [13-15].  One of the most distinctive and important genetic differences found is called the CAG repeat polymorphism. This refers to the glutamine-tag attached to the androgen receptor becomes the sequence CAG is translated into the amino acid glutamine. The number of CAG repeats an individual has in his or her androgen receptor gene determines how effective his or her androgen receptor is at binding testosterone; those with less repeats are more sensitive to testosterone and those with a greater amount of repeats are less sensitive [16-21].  It has been found that those with short CAG repeats have the same symptoms of men with high testosterone levels, increased skeletal muscle mass, lower good cholesterol (HDL), and have an earlier onset of prostate cancer [21]. Those born with too many repeats (>38) may be at risk for certain genetic disorders [22].

The inverse association between the number of CAG repeats in the AR gene and functionality of the AR protein. Longer CAG tracts result in lower transcription of target genes and, thus, lower androgenicity. Expansion of the encoded polyglutamine stretch to beyond probably 38 leads to the neuromuscular disorder X-linked spinal bulbar muscular atrophy (XSBMA), a condition in which defective spermatogenesis and undervirilization are observed. Conversely, low numbers of CAG repeats are associated with increased androgenicity of susceptible tissues.

The inverse association between the number of CAG repeats in the AR gene and functionality of the AR protein. Longer CAG tracts result in lower transcription of target genes and, thus, lower androgenicity. Expansion of the encoded polyglutamine stretch to beyond probably 38 leads to the neuromuscular disorder X-linked spinal bulbar muscular atrophy (XSBMA), a condition in which defective spermatogenesis and undervirilization are observed. Conversely, low numbers of CAG repeats are associated with increased androgenicity of susceptible tissues.

The mechanism behind the weaker transactivation of androgen receptors with longer CAG repeats was found in a study done in 1999. A coactivator of the androgen receptor, ARA24, was discovered which bound differentially with the polyglutamine region of the androgen receptor. ARA24 was found to bind more weakly to androgen receptors with longer repeats and thus allowed for weaker signalling for the transcription of androgen-related genes [11].
Small but significant differences in the average CAG repeat length were found between different ethnic groups. Men of African descent were found to have the lowest number of repeats at 18-20, caucasians at 21-22, and east asians at 22-23[21]. Not only does this information reinforce our observations about body composition and androgenicity among different ethnic groups, but it also offers us some clinical value. The differences in enzyme, coactivator and androgen receptor activity may explain why certain individuals respond to testosterone therapy more strongly than others. It seems, however, that there is no clear winner in the roulette of testosterone sensitivity; one group may see greater strength in the earlier years of life, while the other gains vitality in the later years.
Das passt auch gut dazu, dass man bei Japanern eine sehr geringe Digit Ratio festgestellt hat:
digit-ratio
(Weiteres zu den Androgenrezeptoren und den CAG-Repeats auch hier)
Japan hat also Grundlagen, die dieses System begünstigen. Bei einem niedrigen reagieren auf Testosteron hätten wir:
  • einen geringen Sexualtrieb
  • ein eher passives, nichtmännliches Auftreten

Aus dem Artikel:

Viel besser geht es allerdings auch verheirateten Paaren nicht. In der regelmäßig wiederholten Studie des Kondom-Herstellers Durex haben japanische Ehepaare von allen untersuchten Ländern immer am wenigsten Sex und den am wenigsten befriedigenden noch dazu. Viele Japaner finden, das sei richtig so. Nach der Heirat müsse Schluss sein mit Romantik.

 Gut, dass hört man aus westlichen Ehen ja durchaus auch mitunter. Aber es könnte durch das obige Problem verschärft werden. Zudem kommen kulturelle Erwartungen dazu:

Das fehlende Interesse der jungen Männer an Sex und Beziehungen hat freilich einen weiteren Grund, über den in Japan nur ungern gesprochen wird. Etwa die Hälfte der Männer finden keinen festen Job, sie arbeiten für wenig Geld und ohne Perspektive. Diese Männer haben bei den Japanerinnen kaum Chancen, zumal die Gesellschaft bis heute am Modell festhält, der Mann müsse der Ernährer der Familie sein und die Frau solle mit der ersten Schwangerschaft ihre Stelle aufgeben.

Eine weitere Untersuchung vor einem Jahr fand heraus, dass ein Drittel der jungen Frauen keinen Mann heiraten würde, der nicht mindestens fünf Millionen Yen pro Jahr verdiene, etwa 44 000 Euro. Davon kann ein Zeitarbeiter nicht einmal träumen.

Das ist ja mal eine sehr deutliche Darstellung weiblicher Anforderungen an einen Partner: Er muss reich genug sein, sie zu versorgen und ihnen den Ausstieg aus dem Beruf zu erlauben. Kann er das nicht, dann ist ein Großteil der Frauen nicht an ihm interessiert. Es ist ein schöner Gegensatz zu der beständigen feministischen Darstellung der Frau, die keinerlei Forderungen stellen kann und nur Spielball der Männer ist, unterdrückt und benachteiligt, weil sie nicht genau so viel verdient. Hier wird es als deutliches Ausschlußkriterium dargelegt, als ein Privileg, welches er der Frau bieten muss, wenn er eine Chance haben will. Was viele Männer anscheinend sowohl nicht können als auch anscheinend nicht wollen. Aus China hört man von ähnlichen Erwartungen.

Am wenigsten Interesse an Beziehungen zeigen Frauen in ihren späten Zwanzigern. Damit verhöhnen sie die Regierung von Premier Shinzō Abe geradezu, die voriges Jahr ankündigte, sie werde die Geburtenrate der Japanerinnen bis 2025 von derzeit 1,4 auf 1,8 Kinder erhöhen, um die demografische Krise zu bewältigen. Zurzeit sind 27 Prozent der Bevölkerung über 65, ihr Anteil steigt jedes Jahr. Wie die Regierung die Geburtenrate erhöhen will, hat sie bisher nicht gesagt. Kinder außerhalb der Ehe sind in Japan noch immer selten. Die Regierung müsste also Anreize zum Heiraten schaffen.

Also ein Land mit sehr starken kulturellen Regeln, welches darauf stößt, dass viele dieser Regelungen nicht mehr attraktiv erscheinen. Ein solches System kann schwer aufzulösen sein, wenn alles in ein System von Ehre und sozialen Wert eingebunden ist. Es kann dann eher einen hohen Wert signalisieren gar keinen Partner zu haben als einen, bei dem man noch arbeiten muss als Frau. Und es kann einen niedrigen Wert bedeuten außerhalb der Ehe Kinder zu bekommen, so dass diese Option nicht attraktiv erscheint. Beides zusammen kann eine Zwickmühle sein, die dazu führt, dass recht wenig Kinder geboren werden.

Für junge Frauen, die ihr romantisches Ideal wenigstens schon einmal nachstellen möchten, bietet eine Agentur in Kyoto beispielsweise „Solo-Hochzeiten“ an. Junge Frauen können sich selber heiraten, mit Hochzeitskleid, Spitzen, Blumen, Tüll und Hochzeitskuchen: Dabei geht es eigentlich nur um die Erinnerungsfotos. Ohnehin erfüllen japanische Hochzeitsagenturen fast jeden Wunsch – Paaren ohne Verwandte oder Freunde besorgen sie Gäste oder sogar fiktive Angehörige fürs Hochzeitsfest, unter Schauspiel-Statisten ein beliebter Job. Westliche Männer in Tokio werden von Theateragenturen auch als Priesterdarsteller an Hochzeitsveranstalter vermittelt.

„Solo-Hochzeiten“ als weibliche Trieberfüllung sind interessant. Passen aber zu den gängigen Geschlechterklischees.

Die schnelle Triebbefriedigung dagegen holen sich junge Männer vom Sexgewerbe oder immer häufiger auch online. Außerdem gewinnen Softporno-Filme auch bei den jungen Japanerinnen an Beliebtheit.

Das ist eben weitaus weniger kompliziert als die Forderungen eines Partners bzw. es kann als unproblematischer angesehen werden als ein unstandesgemäßer Partner.

vgl. auch:

Transsexualität, Hormonbehandlung und die Libido

Die Wirkung von Testosteron auf den Sextrieb / die Libido war hier schon häufiger Thema.

Hier habe ich noch eine Schilderung, wie Transsexuelle die Veränderung des Sexualtriebs in die eine und in die andere Richtung mit einem Anheben oder Absenken des Testosteronsspiegels empfinden:

Hier eine Schilderung eines F–>M Transsexuellen

When I started testosterone a dozen years ago, I expected my sex drive to increase. The “horror” stories are a part of trans man lore, passed down from generation to generation as we all gear up for male adolescence, no matter how old we are, and take out a line of credit at the adult toy store.

And it did increase, within about four days of my first shot, and I basically squirmed a lot for two years before I got used to it. But I was planning for that. Here are the things that took me by surprise:

  • It became very focused on one thing – the goal, the prize, the end. That doesn’t mean that I was not able to “make love.” What it does mean is that there was a madness to my method, because it was goal-oriented. There was a light at the end of the tunnel. There was a pot of gold at the end of the rainbow. There was an unguarded hoop just waiting for a slam dunk – score!
  • It became very visual. I saw it, I wanted it – whatever it was. This was a new experience for me, because, in the past, I had not been aroused so much by pictures and body parts (or pictures of body parts) as I had been by words – erotic descriptions, stories, and things said to me.
  • It became very visceral – instinctual – with a need to take care of it. It had very little to do with romance or even an attraction that made sense intellectually. You’re hungry, you eat. There was a matter-of-factness about it, especially when I was by myself. Hmm … peanut butter sandwich sounds good. Okay, done. Let’s move on

Eine weitere Schilderung aus den Kommentaren des gleichen Beitrags:

I had all the same changes that you have described and I’m particularly fond of the visual stimulus change because its easier to get excited and get off.

Regarding libido, my sex drive was very low before and I had become so used to it, that when it changed to an extremely high sex drive, I was vastly unprepared. I knew intellectually what to expect, but the changes were so extreme that no amount of education would have prepared me. I slept with people that I would not have slept with in other circumstances and engaged in risky behavior. I consider myself lucky to not have contracted any serious STDs.

Also, the quality of orgasm is different for me. Before it was difficult to reach it, but now once I’m past a certain point in excitement, it’s really difficult to hold it off. And when it comes, it feels like an uncontrollable explosion, rather than the slowly rising crescendo-like feel from before. Also, once I get excited, I find it nearly impossible to think about anything else. I thought that after ten years on T, this part would get easier, but it hasn’t.

Und noch eine:

When I started T I thought I was prepared for the increased drive that would come with it. Pre-T I identified as asexual, though that isn’t to say I didn’t ever ‘grab a hot dog cause I was hungry’. I did but that’s all it was, and all I needed, fulfilling a simple, physical need, I had never yet felt any desire at all to fulfill that need with some one else. When I did finally start T I was on a pretty low dose at first. My drive did increase (It was actually the very first change I noticed) but the nature of it didn’t change.

I’m now on double my starting dose (For two months now. I was on my starting dose for 6 months) and the nature of my drive has changed very much. It used to be that I could just do it with out “assistance”, I could be thinking about anything at all and it wouldn’t help or hinder. Not only is my drive stronger, I, for the first time in my life, am experiencing sexual attraction to other guys. (I’ve always considered myself a gay guy because I was definitely romantically attracted to other guys so being gay is not new to me). At first it really freaked me out, after all I’d always seen sex as icky icky yuck you’ll never get me to do that, and I really resisted it. But my attitude is changing along with my drive, and I’m slowly starting to let go and accept that I’m really not asexual anymore.

 

Und eine Schilderung in die andere Richtung (M–>F)

From a different perspective… It’s funny, Matt, but reading your points only confirmed for me my desire to begin spiro/estro, which I should be doing in about three weeks finally! I was talking with a friend the other day about adolescence, and honestly I do not remember anything about mine whatsoever. Guess I was numbed to it, blocked it. So I cannot wait to go through my “teen girl” adolescence and all that goes with it….

And over the course of the past year or so, my sex drive has so changed. I simply cannot be bothered with it, primarily due to the singular primal nature of it all. I used to believe (immaturely) that sex was like the biggest part of a relationship, and now its so not that important, I am so happy to not have those visual/visceral feelings anymore, those primal thoughts. I cannot wait to rid myself of T…. I’ve seen it from this side, and I want to taste it from the other. I can’t wait to move on… can I get some jelly with my peanut butter?

Und noch ein M–>F

Late to the party here, Matt, but I love this post. It’s like the mirror image of my own experience as a trans woman on t-blockers and estrogen.

If you flip your points around to the m2f inverse, I agree with every one of them. To whit:

1. The goal/end/prize isn’t such a big deal to me. I want the intimacy, and I’d be happy to drag the moment out.

2. Visual, schmizual. I want a mood. An emotion. A moment.

3. It’s not about need, it’s about getting it right. I can wait.

Mind you, I once had the T running hot and heavy through my veins as well. I know where you’re coming from.

I really think a brain-trust of m2f and f2m people should get together some time and write a book about this stuff. We seem to understand it better than others because we’ve seen both sides.

„Transsexuelle zeigen, dass es keine angeborenen Geschlechterunterschiede gibt“

Ein interessanter Artikel über Transsexuelle leitet aus der Wirkung der Hormone her, dass es gerade keine intrinsischen, also von innen kommende Geschlechterunterschiede gibt.

Der Artikel leitet ein:

The experiences of transgender women on male-to-female hormone replacement therapy disrupt the conservative notion of intrinsic sex differences. Three trans women explain what it was like to change their hormonal sex, and how it unlocked parts of their physiological and mental sexuality they never knew existed.
If you think that the penis and vagina are settled facts from which to infer identity, you’re a few years behind contemporary transgender discourse. Thanks to the trans movement, mainstream America has become increasingly aware of the concept of the „gender binary“ in recent years. Of course, the division of men and women into discrete, opposite groups, à la Mars and Venus, was already obvious sexist bullshit, but transgender feminism has helped flesh out the way that gender works culturally, experientially, and physiologically.

Da werden erst einmal die bekannten Strohmänner aufgebaut:

  • Penis und Vagina geben zwar sehr gute Anhaltspunkte für die Geschlechteridentität, aber eben nicht absolut, weil Geschlechteridentät in der Tat nicht binär ist, sondern um Pole verläuft, es sind Normalverteilungen mit abweichenden Mittelwert, aber sich überschneidenden Trägern
  • Selbst innerhalb dieses Modells sind der Penis und die Vagina nicht das, was die Geschlechteridentität bewirkt, sondern eben Hormone. Durch pränatal, also vor der Geburt, ausgeschüttete Hormone werden entsprechende Weichen geschaltet, also das Gehirn auf eine gewisse Weise ausgestaltet und dies wir gerade durch spätere Hormonausschüttungen, gerade auch in der Pubertät weiter ausgebaut.
  • Dabei werden die verschiedenen Hormone eben gerade auch durch die Hoden oder die Eierstöcke bereitgestellt. Transsexualität entsteht, wenn diese in bestimmten Bereichen nicht wie üblich gebildet werden oder nicht erkannt werden.

Im Text weiter:

Centering the narrative of transgender people around what they do to their bodies is typically cliché; the bodies of trans people have long been sensationalized because they counter the boring, binary, heteronormative mainstream. But while many rightfully use this argument to shift discourse away from trans bodies, the reality of the transsexual body is nevertheless important: It disrupts conventional and harmful ideas about intrinsic and unalterable sex differences. The experiences of some transgender women who are taking cross-sex hormone therapy may provide much needed insight into the human body’s potential, while also challenging dumb ideas about fixed and unchangeable gender.

Eine merkwürdige Formulierung: Immerhin geht es ja bei Transgender darum, dass sie ihr Gender gerade als fest und nicht mehr wandelbar ansehen und deswegen der Körper entsprechend angepasst werden soll.

Dann werden einige interessante Auswirkungen der Hormonbehandlung geschildert:

Lana is a transgender artist in her 30s. „Prior to transition, my sex drive didn’t have an off switch,“ she said in an interview with Broadly. „I would call it a juggernaut of sorts, something that was in control of me rather than me of it.“ Like many trans people, she doesn’t use traditional language to refer to her genitalia. „My bits were stimulated in a very straightforward fashion,“ she explained. „I had to climax, or I was consumed with sexual desire.“

Lana says her sexuality prior to HRT was like a glass of water that someone had mixed a bunch of dirt into. But male-to-female hormone therapy changed that. „HRT was the settling of the sediments and filth,“ she said. „The water became clearer, and my sexuality became more honed and defined.“ This gave her control over a sexuality that was once overpowering; she effectively became more logical when she became a woman. Though women are typically labeled as impulsive, with less control over their emotions and bodies, the experiences of many trans women suggest that the opposite is true. They say that, in comparison to the effects estrogen has had on them, testosterone appears to have promoted irrational decision making. „I am no longer a slave to testosterone,“ Lana said.

Die Schilderung von Transsexuellen, wie der Sexualtrieb mit Testosteron gewaltig ist und ohne weitaus geringer finde ich immer wieder interessant. Gerade wenn man einrechnet, dass Männer üblicherweise einen deutlich höheren Testosteronspiegel haben:

Testosteron Maenner Frauen

Testosteron Maenner Frauen

Eine andere Shilderung:

Zoey, a trans woman in her early 20s, feels similarly. „I think the way testosterone impacted my sexuality was unsettling in ways I wasn’t fully aware of,“ she told me. „I wouldn’t say aggressive is the word, but when I was turned on, it came on more strongly.“

Different parts of the body seemed to activate after hormone therapy. „Prior to HRT, orgasms were very localized,“ Lana said, explaining that orgasms were isolated to her genitalia. „As my hormones levels changed, I could feel my whole body being involved in sex. As things ‚clicked‘ in my mind, orgasms became something spiritual and enchanted.“ Sex became more enjoyable because it was less urgent, impulsive, and immediate. „My estrogen orgasms feel like a drug high (weed, not cocaine). My mind loses itself in sensations and [the] clarity that this [is a] new kind of a climax,“ she said.

Auch hier eine Schilderung, dass es das triebhafte rausgenommen hat.

Auch interessant:

Kibz told me that while HRT has changed the way her body works, it’s also changed the kinds of people she’s attracted to. Zoey said the same thing. „I honestly feel really lucky that HRT has changed my sexuality, that I am losing interest in masculine people,“ Kibz said, adding that she’s particularly interested in being with other transgender people; life after men has been fulfilling. „I am still open the idea of having sex with a cis man, to explore that part of my sexuality—but it’s not something I actively pursue anymore, and that makes me feel liberated,“ she said.

Sex is a fundamental aspect of most people’s lives. As you might expect, the dramatic changes that these transgender women experienced after altering their hormonal sex have had an impact on the way they perceive themselves, and life. „I’ve become far more comfortable with a queer, fluid sense of sexuality,“ Zoey said. „Both my masculinity and femininity are able to flourish.“

The experience of changing her sex has also been existentially stimulating. „I used to think there was some buried authentic self waiting to manifest,“ she said. „Now I believe it is always manifesting, always flowing, changing, and expanding as I make deeper contact with the world and the people in it.“

Ich könnte mir gut vorstellen, dass Testosteron auch bestimmte Attraktivitätsmerkmale „betont“. Eben weil diese gerade den Sexualtrieb besonders ansprechen und mit gestiegenen Sexualtrieb daher mehr zur Geltung kommen. Es ist vergleichbar damit, dass schwule Männer trotz der Verwendung der im wesentlichen gleichen Attraktivitätsmerkmale wie Frauen in Bezug auf gewünschte Partner weitaus eher an Bildern nackter Männer interessiert sind und einen weitaus höheren Körperkult in dieser Hinsicht errichtet haben. Ein höher Sexualtrieb könnte beispielsweise alle die Merkmale ansprechender machen, die ohnehin in Verbindung mit einer Kurzzeitstrategie stehen. Sinkt der Sexualtrieb an sich, dann werden diese Merkmale uninteressanter.

Aus meiner Sicht zeigen Transsexuelle genau das Gegenteil von dem, was der Artikel am Anfang dargestellt hat: Das die Biologie eine ganz erhebliche Rolle spielt und damit Geschlechterklischees eben auch, weil die Hormone eben ganz unterschiedlich verteilt sind. Ja, ein binärer Blick, gerade wenn dieser nur an Penis und Vagina festgemacht wird, ist nicht richtig, weil er zwar die Häufungen erkennt, aber nicht die Abweichungen. Nein, deswegen sind Unterschiede im Schnitt dennoch relevant.

Finanzielle Abhängigkeit der Frau und ihre Einstellung zu unverbindlicherem Sex

Ein interessanter Artikel untersucht die mögliche Verbindung zwischen der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen und ihrer Einstellung zu unverbindlicherem Sex (via):

In environments in which female economic dependence on a male mate is higher, male parental investment is more essential. In such environments, therefore, both sexes should value paternity certainty more and thus object more to promiscuity (because promiscuity undermines paternity certainty). We tested this theory of anti-promiscuity morality in two studies (N = 656 and N = 4,626) using U.S. samples. In both, we examined whether opposition to promiscuity was higher among people who perceived greater female economic dependence in their social network. In Study 2, we also tested whether economic indicators of female economic dependence (e.g., female income, welfare availability) predicted anti-promiscuity morality at the state level. Results from both studies supported the proposed theory. At the individual level, perceived female economic dependence explained significant variance in anti-promiscuity morality, even after controlling for variance explained by age, sex, religiosity, political conservatism, and the anti-promiscuity views of geographical neighbors. At the state level, median female income was strongly negatively related to anti-promiscuity morality and this relationship was fully mediated by perceived female economic dependence. These results were consistent with the view that anti-promiscuity beliefs may function to promote paternity certainty in circumstances where male parental investment is particularly important.

Quelle:  Female Economic Dependence and the Morality of Promiscuity

Also: Wenn Frauen sich nicht selbst versorgen können und abhängig von Männern sind, dann werten sie weibliche und männliche Kurzzeitstrategien ab, wenn sie sich selbst versorgen können oder jedenfalls nicht von einem Mann abhängig sind, dann erfolgt diese Abwertung weniger.

Das wäre unter evolutionären Betrachtungen in der Tat gut verständlich. Denn wenn die Verhältnisse knapp sind, dann ist ein promiskutives Verhalten von Männern und Frauen auch gefährlich für eine Versorgung, denn das Gegenstück zu einer gesicherten Versorgung ist die Vatersicherheit. Um so unsicherer die Vaterstellung eines Mannes um so geringer wird seine Bereitschaft sein, ein potentiell nicht von ihm stammendes Kind zu versorgen. Zudem bietet eine promiskutivere Gesellschaft auch anderen Frauen mehr Gelegenheiten im Wege der intrasexuellen Konkurrenz den Mann wegzuschnappen.

In dem Artikel finden sich interessante Ausführungen zu den jeweiligen Strategien:

Cross-culturally and on average, men exhibit greater motivation than women to engage in short-term mating (Schmitt, 2005a), which is consistent with the fact that they, as the sex with lower obligatory parental investment, can generally derive more reproductive benefits from having many mates (Trivers, 1972). However, although men can benefit from short-term mating under a wider range of circumstances than can women, in ancestral environments, a willingness to mate with multiple males under certain circumstances (i.e., facultative polyandry) could potentially have benefited females in several ways (Greiling & Buss, 2000; Smith, 1984). For example, multiple matings could have facilitated resource acquisition, either in direct exchange for sex (Symons, 1979) or by eliciting paternal investment from multiple men via paternity confusion (Hrdy, 1981). Additionally, indirect benefits may have been derived by ancestral women who accepted resources and parental effort from a primary mate while engaging in extra-pair copulations with men of superior genetic quality (Gangestad & Thornhill, 2008; Greiling & Buss, 2000; Smith, 1984). Extra-pair sex may also have served as a useful “insurance” against the possibility of infertility in a primary mate or as a means to promote genetic diversity in offspring as a “hedge” against environmental unpredictability (Smith, 1984). Potential genetic benefits of multiple mating for females are reviewed comprehensively by Jennions and Petrie (2000).

Women vary substantially in their willingness to engage in short-term mating (Simpson & Gangestad, 1991) and evidence suggests that some of this variation reflects females making trade-offs between producing offspring of “high genetic quality” and securing male parental investment (Gangestad & Simpson, 2000). Across species, in those where male parental investment is very low, relationships tend to be short-term and female mate choice tends to reflect “good genes” sexual selection; that is, females choose males based more on signals of heritable qualities than on “good provider” criteria (i.e., value as a source of investment). In species where male parental investment is more vital, however, female choice tends to be based more on good provider criteria (Gangestad & Simpson, 2000; Schmitt, 2005a). Some species exhibit a mix of both strategies (Gangestad, 2000) and human mating behavior appears to be an example of such strategic pluralism: females base mate choices flexibly on both good genes and good provider criteria, with the importance of each kind of criteria varying facultatively according to female characteristics and context (Gangestad & Simpson, 2000). As such, women are expected to pursue some kinds of short-term mating opportunities; for example, in some contexts to mate with a man whose genetic quality is high enough to sufficiently offset the risk that he would be a poor provider. However, when dependence on male parental investment is greater, females should be less inclined to choose males based solely on short-term, good genes criteria.
If short-term mating is less common when females depend more on male parental investment and if females depend more on male parental investment in harsher environments, then short-term mating should be less common in those environments (Gangestad & Simpson, 2000). Schmitt (2005a), drawing on data collected from a cross-national sample (Ns ranging from 20 to 48), provided evidence to support this hypothesis: national indicators of ecological/economic hardship (e.g., child malnutrition, life expectancy, gross domestic product) correlated moderately-to-strongly negatively with male and, especially, female interest in short-term mating, i.e., national mean sociosexuality scores (Simpson & Gangestad, 1991). Schmitt (2005a) also found national sociosexuality scores to be strongly negatively related to national operational sex ratio (ratio of males to females of reproductive age), a result consistent with sex ratio theory (Pedersen, 1991). According to this theory, short-term strategies should be more common in countries with lower operational sex ratio, because, as noted above, men are relatively interested in short-term mating. When men are relatively scarce, their bargaining power on the mating market increases, which should help them pursue short-term relationships.

Das macht deutlich, dass beide Geschlechter bis zu einem gewissen Maße von einer Kurzzeit-Partnerwahlstrategie bzw von einer Langzeitpartnerwahlstrategie profitieren können und es daher auch vorteilhaft sein kann, die Tendenz zu einer der Strategien unter diesen Umständen nicht generell festzulegen, sonder in Abhängigkeit von bestimmten auch kulturellen Einflüssen. Welche Faktoren dabei wichtig sein können kann ebenfalls innerhalb eines biologischen Selektionsprozesses abgespeichtert worden sein.

Sexlose Ehen

Passend zum gestrigen Beitrag über Frauen und Sex und auch zur bereits häufig zitierten Studie über die Unterschiede im Sexualtrieb zwischen Männern und Frauen fand ich dieses Text hier interessant:

My problem is that my wife won’t have sex with me. My problem is that my wife won’t talk to me about not wanting to have sex with me. My problem is that my wife doesn’t care about being my wife anymore. My problem is that she seems completely disinterested in everything except maybe our kids (which, thank god).

Maybe women are programed to be one way when you are dating them and then when you get the house and the ring and the kids come, they don’t care about the original relationship that built those things anymore. Maybe it’s — as the internet told me — that my wife is exhausted from working and raising kids and she just can’t be bothered to care about our relationship anymore. I can respect this, I can help her figure out her life however she needs me to, that’s what a husband is for. What I can’t do is be a prisoner in a marriage with someone who shushes me whenever I bring up sex or the state of our relationship (and its been years of this, not just one day at a “bad time”).

And — the truth is, when you are a man in a marriage you are a prisoner in it because if I did get a divorce I’d lose my kids and a good chunk of my income. What then? I might find passion in my life again, but I’d be the guy my kids only see on the weekends. I can’t handle that idea.

Die Klage über zuwenig Sex in der Ehe, gerade nach Kindern, habe ich auch schon von anderen gehört (andere haben hingegen trotz Kindern anscheinend noch ein gesundes Sexleben um es nicht zu absolut darzustellen)

Es macht ihn unglücklich, dass seine Frau keinen Sex mehr mit ihm will, aber er möchte auch die Folgen einer Scheidung, insbesondere den Verlust des ständigen Kontakts mit seinen Kindern nicht.

Seine Versuche, dass zu ändern:

I’ve tried bringing her flowers out of the blue, I’ve tried getting babysitters, I’ve tried wining and dining. She enjoys it, she seems relaxed, but she has no interest in even kissing. I love her and I want to be understanding, but isn’t this part of a marriage? Where did I sign up to give up part of my humanity?

I’m more or less resigned to the fact that it is too late for me. Maybe things will change when the kids get older and move out of the house. But not before then, not if the last few years have shown anything.

Klingt in der Tat nach einem sehr harten Fall, wenn sie noch nicht einmal mehr küssen will. Anscheinend fühlt sie sich auch nicht mehr so wohl. Aus Pickup-Sicht wäre Blumen bringen etc vielleicht die falsche Wahl und es wäre eher ein männlicheres Auftreten angesagt. Solche Ferndiagnosen bringen aber auch wenig.

Gleichzeitig macht eine angeblich von seiner Frau ins Netz gestellte Liste, auf der ein Mann aufschreibt, wie oft er versucht hat, seine Frau zum Sex zu überreden/sie dazu zu motivieren die Runde:

Sex-Spreadsheet

Sex-Spreadsheet

Die Geschichte  dazu:

Excel spreadsheets do a fine job of organising your household budget but not, perhaps, to list the date, time and reasons for why your spouse won’t have sex with you.

That’s just what one sexually-frustrated man did, and then emailed the spreadsheet to his wife before embarking on a 10-day business trip.

Shocked by his actions, she tried to contact him but found he had cut contact with her.

„He’s never done this, we always communicate in person or by text. I open it up, and it’s a sarcastic diatribe basically saying he won’t miss me for the 10 days I’m gone.

„Attached is a spreadsheet of all the times he has tried to initiate sex since June 1st, with a column for my „excuses“, using verbatim quotes of why I didn’t feel like having sex at that very moment.“

28 Versuche, 3 Mal Sex. Keine sehr gute Quote.  Andererseits 3 Mal Sex in 1,5 Monaten, also 3 Mal in 6 Wochen. Quasi alle 2 Wochen Sex. Allerdings klingen die Ablehnungen auch teilweise sehr nach Ausrede (eine Wiederholung von Friends? Die Show ist ja nun etwas älter).

Die Frage wie man damit umgeht, dass einer der Partner mehr Sex möchte hatten wir hier schon in ein paar Artikeln:

Ob es schlau war, ihr eine solche Liste zu schicken wäre eine andere Frage. Wenn man davon ausgeht, dass er meint vorher schon alles andere versucht zu haben (es spricht ja einiges dafür, dass sie gemerkt hat, dass er deutlich mehr Sex will), dann ist eine direkte Konfrontation mit dieser Liste vielleicht zumindest Basis für ein Gespräch darüber, wie man sich eine Beziehung vorstellt. Denn so ist es jedenfalls erst einmal im Raum und muss ausdiskutiert werden. Vielleicht hat er auch einfach vor, sich scheiden zu lassen, in dem Reddit-Beitrag heißt es immerhin, er hätte zumindest direkt nach der Email erst einmal den Kontakt verweigert. Allerdings kann eben eine solche Liste die „Needyness“ und Sex als Forderung noch deutlicher machen, was nicht gerade antörnend wirkt.

 

Frauen besitzen Macht, weil Männer auf weibliche Reize reagieren

Birgit Kelle zieht ein Fazit zu ihrem Artikel „Dann mach doch die Bluse zu„, der einer der meistgelesenen Artikel im Rahmen der Sexismusdebatte nach der Brüderle-Himmelreich-Dirndl-Affaire war, und schreibt in dem Artikel auch etwas dazu, wie Frauen ihre sexuellen Reize einsetzen, wenn sie etwas wollen.

Männer schreiben mir auch ihre Wut – danke für das Vertrauen an dieser Stelle – und sie erzählen von eigenen Begegnungen der besonderen Art. Alle Berufe, alle Altersklassen. Anwälte, Lehrer, Pfarrer, Kneipenwirte, Handwerksmeister und Journalisten-Kollegen. Von Frauen, die sich danebenbenehmen, die sie offen anmachten, was sie als Mann nicht als angenehm empfanden. Von wegen, „die Männer“ stehen auf so etwas. Sie sind peinlich berührt, wissen oft auch nicht, wie man damit richtig umgehen soll.

  • Der angehende Pastor, der von einem jungen Mädchen belästigt wird, „Kanzelschwalben“ nennt man so etwas unter seinen Kollegen, der Begriff war mir neu …
  • Die Sekretärin, die sich ungefragt bei der Weihnachtsfeier auf den Schoß des verheirateten Chefs setzt …
  • Die Studentin, die halb ausgezogen zum Gespräch über die zu scheiternde Promotion kommt …
  • Die Schülerinnen, die im Sommer „fast in Unterwäsche“ im Unterricht sitzen …

Vielleicht stelle ich mal eine anonymisierte Liste zusammen, was Mann mir so aus dem Alltag berichtet hat.

Ich hatte schon mal Artikel zu dem Thema:

Ich behaupte einfach mal: Jeder Mann kennt mehrere Vorfälle, bei der eine Frau versucht hat durch das Ausspielen sexueller Reize, also im Endeffekt durch das (entfernte) Inaussichtstellen von Sex, Gefälligkeiten oder Vorteile herauszuholen.

Das fängt bei Kleinigkeiten an, wie „kannst du nicht dies und das für mich tun“ bei Sexy Blick und Herausstrecken der Brust oder das Mädel, dass zu Studienzeiten in unsere WG einziehen wollte und zum ersten Vorstellungsgespräch noch normal gekleidet kam, um dann als ihr die Wohnung gefiel noch einmal vorbei zu kommen mit einem herrlichen Ausschnitt und sexy Klamotten.

Jeder Mann wird auch schon einmal von irgendeiner Frau einen Satz  wie „Da zieh ich mir etwas knapperes an, dann bekomme ich das schon hin/dann wird er das schon für mich machen“.

Natürlich: Weil bestimmte Frauen das in bestimmten Situationen machen bedeutet das nicht, dass man Frauen in knapper Kleidung sexuell belästigen darf.

Noch einmal Birgit Kelle in dem oben verlinkten ersten Artikel:

Wir besitzen Macht. Macht über Männer, nichts zeigt dies deutlicher als die unsägliche Brüderle-Geschichte. Wir können mit einer Beschuldigung einen Mann und eine Karriere ruinieren. Wir besitzen Macht, weil Männer auf weibliche Reize reagieren. Weil wir sie damit viel häufiger in der Hand haben, als ihnen lieb ist, und vor allem, weil wir das wissen. Wieso ist es in Ordnung, dass Frau ihr Aussehen strategisch einsetzt, aber nicht in Ordnung, dass Mann darauf reagiert? Wir dürfen also alles tun, um uns gut in Szene zu setzen, es soll uns aber bloß keiner drauf ansprechen? Wie viele Frauen warten nur darauf, dass ein Mann reagiert? Wenn aber der Falsche auf die Signale anspringt, dann ist er Sexist. Nein Ladies, so geht es auch nicht.

Regelmäßig bekomme ich dann das Argument zu hören: Ich mache das nur für mich. Ja, sicher, und die Erde ist eine Scheibe. Wir Frauen putzen uns nur für uns selbst raus. Wir verbringen Stunden im Fitnessstudio, vor dem Spiegel, beim Friseur und bei der Kosmetikerin, weil wir das alles nur für uns machen und nicht etwa deswegen, weil wir gerne gut aussehen. Damit uns die Männer sehen. Ich bitte all diese Frauen, einmal kurz die Frage zu beantworten, wann sie sich zuletzt für einen gemütlichen Fernsehabend mit Chips und Cola Light alleine zu Hause geschminkt, frisiert und in Schale geworfen haben? So ganz allein, nur für sich selbst

Natürlich hat gutes Aussehen auch etwas mit Macht zu tun. Und diese Macht ist auch Frauen kein Geheimnis. Sie wird von vielen Frauen gerne und ohne weitere Bedenken eingesetzt. Es ist eine strategische Waffe und eine Frau, die diese einsetzt fühlt sich durch die angestrebte Aufmerksamkeit nicht zum Objekt gemacht, sondern im Gegenteil, sie machen dadurch eher den Mann zu ihrem Objekt.

Wer darüber redet, dass Männer als Gruppe Belästigung als Teil einer Machtstruktur einsetzen und insofern ein gesellschaftliches System vorhanden ist, der sollte dann zumindest eingestehen, dass Frauen als Gruppe Sexualität ebenfalls zu Machtzwecken und systematisch einsetzen.

Catherine Hakim: Honey Money: Das erotische Kapital

Catherine Hakim hat ein Buch über das erotische Kapital geschrieben: Honey Money. Das Buch habe ich noch nicht gelesen, aber eine Besprechung klingt interessant:

we can reveal the central premise of Catherine Hakim’s book, which is that not only do looks matter, but that they should matter a great deal more. Furthermore, the people who tell young people – and in particular young women – that their beauty and sex appeal are of little importance are themselves ugly, if not physically then at least morally. For, as Hakim sees it, it is an „unholy alliance“ of wannabe patriarchs, religious fundamentalists and radical feminists who have – in Anglo-Saxon countries especially – acted to devalue what she terms „erotic capital“. In Hakim’s estimation, for all young women, and in particular those who are without other benefits – financial, intellectual, situational – an entirely legitimate form of self-advancement should consist in their getting the best out of – if you’ll forgive the pun – their assets.

Hakim scheint also für eine Anerkennung des erotischen Kapitals zu plädieren. In der Tat ist es erstaunlich, dass sexuelle Macht in Form des erotischen Kapitals so häufig geleugnet wird. Es ist erstaunlich, was einige Leute – und meist sind es Männer – alles tun, um an Sex/Liebe/Nutzung des erotischen Kapitals zu kommen und was sich mit dem geschickten Einsatz dieses erreichen läßt.

Ihr Ansatz wird dabei wie folgt dargestellt:

Taking as her starting point Pierre Bourdieu’s well-established analysis of forms of individual capital – monetary capital itself, human capital (intelligence potentiated by education) and social capital (patronage, nepotism and other network benefits) – Hakim proposes another form: „erotic capital“. She acknowledges that this term has been used by sociologists in the US to refer to physical appearance and sex appeal, but claims that her definition – widened to encompass other skills such as charm, sociability and actual sexual expertise – is both original and powerfully explicatory.

Gutes Ausehen, Sexappeal, Charme, Geselligkeit und sexuelle Fähigkeiten können einem in der Tat einiges an Macht verleihen. Ob man das nun in andere Theorien wie etwa die von Bourdieu eingliedern kann, dass können andere auf diesem Blog sicherlich eher sagen als ich.

Und zu dessen Nutzung:

Hakim endorses Schopenhauer’s characterisation of the „striking effect“ of young women’s beauty and sex appeal, and gives us cross-cultural statistics to prove that not only is their „erotic capital“ consistently greater than that of young men, but that it is also always undervalued: it is attractive young men who get the better jobs and secure the higher wages, attractive young men who end up being US president – regardless of their skin colour. This might seem counter-intuitive in a world seemingly plastered with images of this „striking effect“, displayed in every possible state of dress and undress, but the strength of Hakim’s analysis lies in the very crudeness of its metric. According to her, while young women may possess considerable charms, men’s desire for them always vastly outstrips supply. The reverse is simply not the case: men are both less attractive to women, and markedly less desired by them, especially as those women grow older. What Hakim terms „the male sex-deficit“ underlies both the ubiquity of female sexual imagery – as pornography, as marketing adjunct – and the persistent unwillingness of society at large to „valorise“ women’s good looks. It is, quite simply, not in the interests of all those priapic patriarchs to allow women to actualise their erotic capital, for to do so would seismically alter the balance of power between the sexes.

Hier kann ich ihr nicht so recht folgen, vielleicht wird es klarer, wenn man das Buch gelesen hat. Das Man Sexappeal nicht so gut in Jobs umsetzen kann liegt wohl weniger daran, dass Männer dies nicht zulassen, sondern vielleicht auch eher daran, dass man es eher in Männer umsetzen kann, die dann die Jobs machen. Recht hat sie, wenn sie ein „Male sex deficit“ beschreibt: Da Männer den stärkeren und weniger an Beziehungen geknüpften Sexualtrieb haben, ist Sex insoweit einfacher für Frauen zu haben, die ihn in dieser Form größtenteils aber einfach nicht wollen. Die Vorstellung, dass Frauen entfesselt Sex wie Männer hätten, wenn sie nicht Patriarchen verhindern würden, dass sie ihr diesbezügliches Kapital nutzen, finde ich etwas merkwürdig.

According to Hakim, Christian monogamy is, quite simply, a „political strategy“ devised by the patriarchy in order to ensure that even the least attractive/wealthy/powerful men gain at least one sexual partner.

Die Monogamie ist für beide Geschlechter so gesehen ein Kompromiss. Sie verhindert eine zu starke intrasexuelle Konkurrenz unter Männern, die auch zu Lasten der Frauen gehen würde. Sie gibt Frauen gleichzeitig einen festen Partner, was die meisten denke ich durchaus wollen. Monogamie ist nicht nur eine Männerstrategie. Wäre sie es, dann würden wir heute wesentlich mehr Ausbrüche von Frauen aus ihr sehen. Damit meine ich nicht die Ehe auf Lebenszeit, sondern eine Monogamie solange es eben passt, was evtl auch eine serielle Monogamie sein kann. Daneben gibt es heute natürlich auch viel Sex einfach so, aber im Schnitt denke ich schon, dass Männer weniger Probleme mit Sex einfach so haben als Frauen.

Das Männer mehr Sex wollen als Frauen scheint aber auch Hakim so zu sehen:

In a typically razor-sharp exchange of dialogue which establishes – yet again – that The Simpsons provides the most coruscating illumination of contemporary mores, Lisa says to her grade school teacher that „Good looks don’t really matter“, to which Ms Hoover replies: „Nonsense, that’s just something ugly people tell their children.“ Stripping away the layers of irony from this statement we can reveal the central premise of Catherine Hakim’s book, which is that not only do looks matter, but that they should matter a great deal more. Furthermore, the people who tell young people – and in particular young women – that their beauty and sex appeal are of little importance are themselves ugly, if not physically then at least morally. For, as Hakim sees it, it is an „unholy alliance“ of wannabe patriarchs, religious fundamentalists and radical feminists who have – in Anglo-Saxon countries especially – acted to devalue what she terms „erotic capital“. In Hakim’s estimation, for all young women, and in particular those who are without other benefits – financial, intellectual, situational – an entirely legitimate form of self-advancement should consist in their getting the best out of – if you’ll forgive the pun – their assets.

Honey Money: The Power of Erotic Capital

by Catherine Hakim

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Hakim, a senior lecturer at the London School of Economics, is no tub-thumping provocateur, but a well-established sociologist with a string of publications to her name. And Honey Money, despite its somewhat racy title – which comes, apparently, from an expression employed by Jakarta prostitutes: „No money, no honey“ – is configured as a serious academic exercise, complete with rather leaden prose, extensive annotation, reams of statistical evidence, appendices and tedious repetitions. Nevertheless, I envisage a blizzard of opprobrium enveloping Hakim, for she has set out here a thesis seemingly purpose-built to inflame the passions of a wide swathe of the opinionated. Taking as her starting point Pierre Bourdieu’s well-established analysis of forms of individual capital – monetary capital itself, human capital (intelligence potentiated by education) and social capital (patronage, nepotism and other network benefits) – Hakim proposes another form: „erotic capital“. She acknowledges that this term has been used by sociologists in the US to refer to physical appearance and sex appeal, but claims that her definition – widened to encompass other skills such as charm, sociability and actual sexual expertise – is both original and powerfully explicatory.

In some ways I think she’s right. There’s something altogether refreshing about Hakim’s spade-calling, which recalls to mind Schopenhauer’s infamous remarks in his essay „On Women“: „With girls, Nature has had in view what is called in a dramatic sense a ’striking effect‘, for she endows them for a few years with a richness of beauty and a fullness of charm at the expense of the rest of their lives; so that they may during these years ensnare the fantasy of a man to such a degree as to make him rush into taking the honourable care of them, in some kind of form, for a lifetime – a step which would not seem sufficiently justified if he only considered the matter.“ Certainly the pessimistic philosopher’s own dealings with women conformed to this view: a lifelong bachelor, he was not so much an enthusiastic as a dutiful customer of prostitutes – attending the brothel as regularly as other haute-bourgeois men visit their club.

Hakim endorses Schopenhauer’s characterisation of the „striking effect“ of young women’s beauty and sex appeal, and gives us cross-cultural statistics to prove that not only is their „erotic capital“ consistently greater than that of young men, but that it is also always undervalued: it is attractive young men who get the better jobs and secure the higher wages, attractive young men who end up being US president – regardless of their skin colour. This might seem counter-intuitive in a world seemingly plastered with images of this „striking effect“, displayed in every possible state of dress and undress, but the strength of Hakim’s analysis lies in the very crudeness of its metric. According to her, while young women may possess considerable charms, men’s desire for them always vastly outstrips supply. The reverse is simply not the case: men are both less attractive to women, and markedly less desired by them, especially as those women grow older. What Hakim terms „the male sex-deficit“ underlies both the ubiquity of female sexual imagery – as pornography, as marketing adjunct – and the persistent unwillingness of society at large to „valorise“ women’s good looks. It is, quite simply, not in the interests of all those priapic patriarchs to allow women to actualise their erotic capital, for to do so would seismically alter the balance of power between the sexes.

That the religiously dogmatic and the merely male chauvinist should have both demonised – and, paradoxically, diminished – the impact of female sexuality from time out of mind, is, following Hakim, only to be expected. In Anglo Saxon societies, such as our own, the net result is, she avers, that we have less sex overall than they do in steamier, less puritanical climes, while our sexual relations are mediated by a tiresome push-me, pull-you interaction: men wanting sex, women refusing it. According to Hakim, Christian monogamy is, quite simply, a „political strategy“ devised by the patriarchy in order to ensure that even the least attractive/wealthy/powerful men gain at least one sexual partner.

But while this part of Honey Money may be relatively non-contentious for feminists, Hakim does not spare them her condemnation. The sexual revolution of the 1960s – effective contraception, the loosening of monogamous ties, the devaluation of female virginity – far from enabling women to empower themselves, actually exposed them to still more male exploitation. The post-60s male assumption became that women not only wanted sex as much as them – but that they were obliged to provide it, and for free. Free from the obligation to support children, free from the requirement to pay in any other way.

Hakim’s view is that the myth of „equality of desire“ is endorsed by feminists, and that this leads to what she terms the „medicalisation of low desire“, whereby therapists and counsellors try to convince women that their lack of sex-drive is a function of psychopathology rather than hormones. She anticipates being criticised by feminists as an „essentialist“, who defines men and women by biological characteristic, but rejoins – I think fairly – that the feminist position is equally so.

Zum Sextrieb und den Unterschieden hatte ich hier schon eine Metastudie zitiert, die zeigt, dass Männer in allen Beziehungsphasen und Situationen im Schnitt mehr Sexualpartner und sexuelle Kontakte haben wollen als Frauen und die Unterschiede hier recht groß sind. Das kann im Einzelfall anders sein, trifft aber auf den Schnitt zu.

Der Gedanke, dass dies alles nur sozial bedingt ist und Männer und Frauen einen gleich starken Sexualtrieb haben ist angesichts der klaren Forschung zum Zusammenhang des Sexualtriebs mit Testosteron und auch bei einer evolutionären Betrachtung der Kosten des Sexs wenig überzeugend. Dass dieses Märchen in feministischen Kreisen immer noch so oft zitiert wird ist erstaunlich.

Ihr Ansinnen, dass man das erotische Kapital ausnutzen sollte, halte ich jedoch durchaus bei falscher Anwendung für gefährlich. Hugo Schwyzer sagt zu diesen Kapitel ihres Buches das Folgende:

Hakim’s thesis is as insulting to men as it is to women. What she’s hawking, with her crude call for women to exploit the “male sex deficit” to their advantage, is the hoary old myth of male weakness. That myth suggests that men have such a strong sex drive that they can be easily manipulated by women. The myth of male weakness is why we often cast more blame on the woman who sleeps with the married man than on the dude himself; the myth of male weakness is why we blame scantily-dressed women for “distracting” innocent men on the street and in the workplace. Women, as Hakim insists, aren’t that interested in sex to begin with – so they don’t have the same vulnerability to lust.

But men’s frailty is women’s opportunity, she reminds us. And it’s an opportunity women shouldn’t be ashamed to seize. Because men are so weak, good looks and flirtatiousness – the basic currency of erotic capital – don’t just supplement a woman’s intellect. Rather, they can serve to cover up deficiencies in ability or experience. The power of erotic capital lies in men’s willingness to choose sex over anything else. Play your cards right, Hakim seems to be saying, and a male boss will promote you to a position for which you are unqualified based on his attraction to you. Exploit the male sex deficit, she suggests, and your sex-starved professor may just give you a grade you haven’t earned.

Sex einzusetzen, um voranzukommen ist ein Spiel, bei dem man sich schnell selbst ins Abseits stellt. Es ist nichts für Anfängerinnen, die dabei leicht über den Tisch gezogen werden. Ein wenig flirten ist die eine Sache, es ist aber immer ein Spiel mit dem Feuer, wenn man nicht halten kann, was man verspricht und der andere sich hintergangen fühlt.

Das Flirts an der richtigen Stelle etwas bringen ist denke ich klar – viel zu viele Männer springen nur zu schnell darauf an, es kann einem als Mann fast etwas peinlich sein, wenn man so mitbekommt, was Männer für vage Aussichten alles machen und wie sie sich hinhalten lassen oder wie sie in Vorleistung gehen.  Das mag bei einem Professor, bei dem man dieses Semester einen Kurs hat noch ganz gut klappen, weil es kurzfristige Erfolge sind. Wer mit seinem Chef aber langfristig zusammenarbeiten will, der kann meist nicht nur mit ihm spielen.

Zudem ist zu bedenken, dass auch Männer das Spiel spielen können und es dann umdrehen können, einem das Ziel vor die Nase halten können um den Sex zu bekommen.

Schwyzer schreibt:

It’s not a hostility to sex that makes me angry at Hakim’s notion that women should use their erotic capital to exploit men. Rather, what’s so infuriating about her thesis is her ugly insistence that men are never really as interested in a woman’s intellectual gifts as in her cleavage. While there’s nothing wrong with encouraging young people to be gregarious, polite, and well-dressed (match that belt to those shoes, kids!), there is something immensely destructive about suggesting that women’s professional success hinges on their ability to manipulate men sexually. For young women, the celebration of “erotic capital” is a disheartening reminder that their hopes of being taken seriously for their intellectual gifts are almost certain to be dashed. Hakim’s message about men is worse: no matter how professional we may appear, in the end she thinks we’re fragile, conceited, sex-starved and easily bought with a flash of cleavage and a little flattery.

Wenn die Darstellung von Hakim so richtig ist, dann irren meiner Meinung nach beide:

Frauen können Sex oder zumindest sexuelle Spannung und Flirten zu ihren Gunsten einsetzen, es ist etwas, was immer und immer wieder passiert, von der harmlosen Variante der nett lächelnden Frau, die mit großen Augen um einen Gefallen bittet über das tiefer ausgeschnittene Top, dass sie anzieht, wenn sie ihren Wünschen etwas mehr Nachdruck verleihen will bis zu der karrierefördernden Affaire oder gar Ehe wird das erotische Kapital schon eifrig eingesetzt. Ein extremes Beispiel einer Gefangenen, die den Gefängnisdirektor hörig macht hatte ich hier mal zitiert. Entgegen Schwyzers Meinung können viele Männer mit etwas Zeigen von Ausschnitt und etwas Einschmeichelei rumbekommen werden.

Es kann jedoch bei Männern, die damit umgehen können auch schnell umschlagen in etwas, bei dem sich die Frau benutzt fühlt. Wenn eine Frau meint, dass sie Sex als schlichtes Machtmittel einsetzen kann, dann kann es ihr auch schnell passieren, dass sie sich benutzt fühlt. Einen Mann zu Sex zu bewegen bedeutet nicht unbedingt, dass er einem hörig ist oder danach etwas für einen tut. Es kann auch einfach nur bedeuten, dass man Sex mit ihm hatte und man ihm relativ egal ist. Es ist nicht unbedingt ein Zeichen von Macht oder Befreiung vom Patriarchat, einfach so Männer für Sex zu benutzen. Ich hatte dazu schon einmal was anlässlich der „Duke Fuck list“ geschrieben.

Im Ganzen ist ein zu starker Einsatz von erotischen Kapital daher meiner Meinung nach nicht unbedingt etwas für die meisten Frauen. Insofern sehe ich Hakims Buch – wenn denn die zitierten Passagen ein zutreffendes Bild des Buches geben – eher kritisch.

Zustimmen würde ich ihr aber, dass es an der Zeit ist erotisches Kapital auf der Guthabenseite gerade bei vielen Frauen – aber auch bei Männern mit Game oder guten Aussehen – zu verbuchen.