Eine Studie hat die Zeugenaussagen von Männern und Frauen bewertet und diesbezüglich Unterschiede festgestellt:
The research focused on sex differences in the accuracy and quantity of memory recall for specific details of an event. The respondent sample included 280 participants (57.5% females and 42.5% males) with an average age of 19 years. The participants were shown a two-minute recording of a violent robbery, supposedly captured by a surveillance camera, and told their help was needed in verifying hypotheses for the criminal investigation. The results have shown that, overall, females are more reliable eyewitnesses than males. Most notably, females outperformed males in the accuracy of person descriptions, particularly in victim descriptions. Males were more accurate in describing the event and also more confident in their memory, especially when describing the place of the incident. However, male confidence was unjustified because females showed a higher degree of accuracy also in place descriptions. The quantity of recalled details revealed no sex differences, probably because a checklist was used to evaluate memory recall.
Quelle: „Gender-related differences in eyewitness testimony“ from Personality and Individual Differences„
Frauen sind also im Schnitt die besseren Zeugen. Das passt zu den bereits anderweitig ausgezählten Unterschieden zwischen den Fertigkeiten von Männern und Frauen.
Dort hatte ich insbesondere darauf verwiesen, dass bei Frauen das vsiuelle Kurzzeitgedächtnis und die Wahrnehmungsgeschwindigkeit besser ist, was bei Tests der oben dargestellten Art von Vorteil ist.
Was bedeutet dies nun für Zeugenaussagen? Nichts, denn die Unterschiede sind zu gering um darauf eine Wertung für den Einzelfall, für die konkrete Zeugenaussage, herleiten zu können. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau genauer beobachtet hat, sagt auch nichts darüber aus, ob sie bestimmte Details im konkreten Fall besser wahrgenommen hat oder darüber, ob sie in diesem Fall die Wahrheit sagt.
Es zeigt insoweit nur Unterschiede zwischen Mann und Frau im Schnitt aus, die dann vielleicht wieder andere Vorgänge, beispielsweise warum Frauen in Berufen arbeiten würden, die eine schnelle Aufnahme und ein gutes visuelles Kurzzeitgedächtnis benötigen.