The Shield – Aceveda erzählt seiner Frau, dass er zu Oralsex gezwungen wurde

Aus einem Text dazu:

In The Shield, Captain David Aceveda gets jumped by two criminals who manage to disarm him and force him, at gunpoint, to perform oral sex on one of them while the other snaps pictures on a cell-phone. The assault is hugely upsetting, if not explicit: we can hear Aceveda choking, and later, back in the Barn, gagging in the bathroom. And his trauma doesn’t end with the attack. One of the most shocking and upsetting things about Aceveda’s experience is how his wife treats him when she finds out what’s happened to him, shaming him for “letting” the men emasculate him, acting as if it’s impossible that he would be disarmed, and turning away from him rather than comforting him. Later, when he struggles in therapy and she feels like he isn’t making sufficient process, she tells him “I’m tired of feeling like I was raped, too.” It’s a nasty line, and one that gets at the assumption that rape victims are wallowing or oversensitive. Aceveda is presented as a canny operator, a strategic man who is able to put a good face on tough challenges. That he’s this affected by a sexual assault is a statement about how devastating the experience is, no matter your gender. A failure to recover from a sexual assault in a pre-determined time period is not a mark of weakness (nor, I should mention, is bouncing back more quickly a sign of denial).

 

„Sie ist in einer Nacht einfach ausgeflippt“ – häusliche Gewalt

Franziska Schutzbach et al.: Gewalt gegen Frauen beenden oder: Der böse Wolf und die sieben unschuldigen Geißlein

Dies ist ein Gastartikel von Mark Smith

Die Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach hat (mit einem Kollegen zusammen) wieder einmal zugeschlagen. In einem, nennen  wir es einmal einfachheitshalber, Manifest hat sie festgehalten, wie Gewalt gegenüber Frauen beendet werden kann. Leider fehlen jegliche belegbare Fakten, die das Narrativ wissenschaftlich erhärten würden.

Wer ist eigentlich das typische Opfer?

Der Titel des Manifest lautet: “Gewalt gegen Frauen beenden”.

Nun kann man sich gleich fragen: weshalb, wieso und warum soll allein Gewalt gegen Frauen beendet werden? Und nicht auch Gewalt gegen Männer? Gibt es irgendwelche vernünftige Gründe dafür, dass Gewalt gegen Männer nicht beendet werden soll? Gibt es vielleicht Gewalt gegen Frauen um ein Vielfaches häufiger als Gewalt gegenüber Männern? Ist mithin Gewalt gegen Männer ein Luxusproblem oder quasi kaum vorhanden im Vergleich zur Gewalt gegenüber Frauen und es somit gerechtfertigt ist, wenn nur Gewalt gegen Frauen thematisiert wird und beendet werden muss?

Die Autoren schreiben:

„Weltweit erfährt eine von drei Frauen physische oder sexualisierte Gewalt. Warum hört das nicht auf? Entscheidend ist das mangelnde Engagement der Männer.“

Interessant wäre natürlich zu wissen, woher diese Zahl stammt? Eine Quelle wird hierzu leider nicht angegeben. Und man weiß leider überdies nicht, was genau diese Zahl impliziert? Meint sie, dass weltweit 33% der Frauen einmal oder mehrere Male in ihrem gesamten Leben physische oder sexualisierte Gewalt erfahren haben? Aber: wie steht es diesbezüglich mit den Jungen und Männern? Wie häufig werden diese weltweit von Gewalt betroffen?

Einen gewissen Aufschluss über weltweite Gewalt, Unfälle und Verletzungen hinsichtlich der Häufigkeit bei Frauen und Männern gibt der Bericht der WHO aus dem Jahre 2014 (Injuries and violence: the facts 2014) Seite 11:

Auf 100.000 Einwohner gibt es demnach:

bei Mord: 11 Männer  und 3 Frauen als Opfer

bei Krieg: 3 Männer und 0,5 Frauen als Opfer

bei Suizid: 15 Männer und 8 Frauen als Opfer

Auch bei allen anderen Kategorien sind Männer häufiger Opfer als Frauen.

Ist Gewalt gegen Mädchen und Frauen in der Öffentlichkeit kaum ein Thema?

Die Autoren schreiben:

„Gewalt lebt davon, dass sie von Anständigen nicht für möglich gehalten wird, sagte einst Jean-Paul Sartre. Jedes Jahr im November, am internationalen Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen, werden wir daran erinnert, dass Gewalt im Leben von Frauen und Mädchen tagein tagaus geschieht. Aber tagein tagaus wird die Gewalt erneut ermöglicht, weil sie von der Öffentlichkeit kaum beachtet, weil sie von vielen nicht für möglich gehalten wird.“

Woher wissen die Autoren, dass Gewalt davon lebt, dass die Anständigen Gewalt an Mädchen und Frauen nicht für möglich halten? Gibt es hierzu empirisch repräsentative wissenschaftliche Untersuchungen, die exakt das festgestellt haben? Oder ist das einfach ein „gefühlter Eindruck“ der Autoren? Und wird Gewalt an Mädchen und Frauen in der Öffentlichkeit tatsächlich kaum beachtet? Gibt es auch hierzu wiederum empirisch repräsentative wissenschaftliche Untersuchungen oder ist dies erneut der „gefühlte Eindruck“ der Autoren? Gibt es beispielsweise auch einen Aufschrei im Internet gegenüber Gewalt gegen Jungen und Männer? Welche Problematik wird vermutlich häufiger in der Öffentlichkeit und insbesondere in den Medien bzw. Leitmedien diskutiert: Gewalt gegen Jungen und Männer oder Gewalt gegen Mädchen und Frauen? Ich würde behaupten, dass Gewalt gegenüber Mädchen und Frauen um ein Vielfaches mehr in der Öffentlichkeit thematisiert wird als Gewalt gegenüber Männern. Die Öffentlichkeit ist somit um ein Vielfaches sensibilisierter für Gewalt gegen Mädchen und Frauen als gegenüber Jungen und Männer.

Sexuelle Gewalt gegen Frauen und Männer – neue Studien belegen kaum Unterschiede

Die Autoren schreiben:

„In der Schweiz werden pro Tag 17 Sexualdelikte gemeldet. Laut dem Triemlispital Zürich werden 39,4 Prozent, also zwei von fünf Frauen in der Schweiz mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt. Ebenso häufig erleiden sie unerwünschte Annäherungen. 5,6 Prozent der Frauen werden mindestens einmal in ihrem Leben vergewaltigt und 6,8 Prozent haben eine versuchte Vergewaltigung erlebt. Die Zahlen besagen außerdem, dass Gewalt gegen Frauen in allen Milieus und Altersgruppen vorkommt, auch gibt es keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf Nationalität, Bildung und Einkommen.“

Interessant ist hier u.a. die angegebene Quelle. Weshalb man sich hier bei den Zahlen auf das Triemli-Spital abstützt, ist nicht ohne Weiteres nachvollziehbar. Hat das Triemli-Spital langjährige repräsentative empirische Studien durchgeführt oder weshalb weiß dies das Triemli-Spital so ganz genau?

Ebenfalls interessant wäre ein Vergleich von Männern und Frauen bezüglich Erfahrungen mit sexueller Gewalt. Stephan Schleim hat vor noch nicht allzu langer Zeit auf Telepolis neuste Studien diesbezüglich referiert: Er kommt dabei zu folgendem Fazit:

“Medien und Politik zeichnen ein einseitiges wie eindeutiges Bild: Opfer sexueller Gewalt sind vor allem Frauen. Männer werden in der Regel als Täter dargestellt. Neue Studien widerlegen dieses Bild deutlich. Bei Untersuchungen in Chile und der Türkei gab es kaum Unterschiede bei den Opfererfahrungen zwischen den Geschlechtern. Im europäischen Vergleich zeigten sich 32% der Frauen und 27% der Männer betroffen von sexueller Gewalt. Es ist höchste Zeit, dass Medien und Politik ihr falsches Bild korrigieren.”

Auch bei häuslicher Gewalt kommen viele wissenschaftliche Studien zu einem anderen Ergebnis, als der Mythos der besagt, dass Frauen quasi durchgehend Opfer und Männer Täter sind:

Archer, John (2013). Can Evolutionary Principles Explain Patterns of Family Violence? Psychological Bulletin 139: 403-440.

Archer, John (2002). Sex Differences in Physically Aggressive Acts Between Heterosexual Partners: A Meta-Analytic Review. Aggression and Violent Behavior 7: 313-351.

Archer, John (2000). Sex Differences in Aggression Between Heterosexual Partners: A Meta-Analytic Review. Psychological Bulletin 126: 651-680.

Lieber keine weiteren Studien bemühen: ein frei erfundenes Narrativ ist nachhaltiger

Die Autoren schreiben:

“Aber warum Studien bemühen? Ist es, entgegen Sartres These, nicht so, dass wir all das ganz genau wissen? Gerade Männer? Gerade auch die anständigen?Hand aufs Herz: Die Aussagen von Donald Trump zur Verfügbarkeit von Frauen haben uns Männer nicht wirklich überrascht. Denn wir sind bis heute — auch wenn wir das ungern zugeben — geprägt von einer Kultur der Umkleidekabinen, Saufabende, Chefetagen und Geschäftsreisen, die dem Trump-Habitus vielleicht in der Primitivität nachsteht, die aber im Kern genau das immer wieder zelebriert: Frauen als Trophäen, als Schmuckstücke oder als Bestätigung der eigenen Potenz zu sehen. Frauen kommen in dieser Männlichkeitskultur nicht wirklich vor, nicht als Subjekte. Frauen sind der Spiegel, in dem Männer sich selbst betrachten, der ihre Großartigkeit zurückwerfen soll.“

 

Man beachte übrigens die Redewendung “Hand aufs Herz”: Diese soll offenbar suggerieren: wer nicht gleicher Meinung ist wie wir, der lügt.

Nun könnte ich mir vorstellen, dass es diese Männlichkeitskultur gibt, aber wie repräsentativ ist diese für alle Männer? Auch hier wieder die Frage: Gibt es diesbezüglich empirisch repräsentativ wissenschaftliche Studien, die genau das festgestellt haben oder ist das einfach erneut der „gefühlter Eindruck“ der Autoren? Könnte es nicht sein, dass sich die Population der Männer doch viel differenzierter darstellt, als dies die Autoren schlicht aus dem „gefühlten Bauch“ heraus behaupten? Ich habe in meinem Berufsleben und in meinem Kollegenkreis keine solchen Männer kennengelernt, was natürlich nicht heißt, dass es derartige Männer nicht gibt, aber hier wird m.E. ein Popanz aufgebaut, der suggerieren möchte, dass quasi alle oder zumindest der größte Teil der Männer so sind und die Frauen nur als Objekt sehen oder dazu brauchen, um sich ihrer Großartigkeit zu bestätigen. Das ist m.E. ein ziemlich undifferenziertes Bild, das hier über die Männer gezeichnet wird.

Nichts ist gefährlicher als ein Mann,  der seine patriarchalen Sicherheit verloren hat

Die Autoren schreiben:

„Der Mythos von der männlichen Überlegenheit ist so nachhaltig, dass er auch dann wirksam ist, wenn Männer sich in Wirklichkeit schwach, ängstlich und überfordert fühlen. Der Mythos ist so stark, dass sein Misslingen aggressiv beantwortet werden muss. Es gibt vermutlich kaum etwas Gefährlicheres als Männer, die ihre patriarchale Sicherheit verloren haben.“

Sodann stellen sich hier wieder einige Fragen: Wer genau zelebriert diesen Mythos? Auf welche Art und Weise stellen die Autoren fest, dass dieser Mythos, sollte es ihn überhaupt geben, so nachhaltig ist? Und wie haben sie festgestellt, dass dieser Mythos, falls es ihn gibt, auch bei Männern und Jungen wirksam ist, wenn sie sich schwach, ängstlich und überfordert fühlen? Und wie kommen sie auf die Idee, dass dann die Männer in der Mehrheit mit Aggression darauf reagieren? Und was ist genau eine „patriarchale Sicherheit“? Also, wie würden sie dieses Konstrukt definieren und operationalisieren, sodass alle Menschen sofort erkennen können, dass es sich um eine „patriarchale Sicherheit“ handelt? Und wie kommen die Autoren auf die Aussage, dass es wohl nichts Gefährlicheres gibt als solche Männer? Gibt es hierzu repräsentativ empirische wissenschaftliche Studien oder ist das wiederum einfach der „gefühlte Eindruck“ der Autoren. Was ist eigentlich mit der weiblichen Aggressivität, was für ein Mechanismus spielt sich denn dort ab? Was ist, wenn Frauen Täterinnen werden, insbesondere wenn es um häusliche Gewalt gegenüber Männern geht? Freilich auch gegen Kinder oder alte Menschen etc.?

Gibt es eigentlich eine Versicherungsbetrugskultur bzw. eine Fahrraddiebstahlkultur?

Die Autoren schreiben:

“Machen wir uns nichts vor: Vom Ideal der männlichen Überlegenheit zur Vergewaltigung ist es ein kleiner Schritt. Man muss selbst kein Vergewaltiger oder Schläger sein, um Gewalt gegen Frauen zu ermöglichen. Nicht erst der bekennende Faschist ist Ausdruck von faschistischen Tendenzen in einer Gesellschaft. Die sind lange vorher da. Genauso verhält es sich mit der sexualisierten Gewalt: Nicht erst der Vergewaltiger ist das Problem. Er ist die Spitze des Eisbergs, die es nur vor dem Hintergrund einer latent Frauen verachtenden Kultur geben kann.”

Machen wir uns auch nichts vor: Das Ideal der allgegenwärtigen männlichen Überlegenheit wird von den Autoren schlicht mal propagiert bzw. behauptet, ohne dies mit irgendwelchen empirischen Fakten (empirische, repräsentative wissenschaftliche Studien, die genau zu dem Ergebnis kommen, was die Autoren hier behaupten) zu belegen. Das Ideal der männlichen Überlegenheit (was einfach mal behauptet wird, dass dies allgegenwärtig ist), führt demzufolge unmittelbar und kausal zu einer Vergewaltigung. Und für diese These gibt es wiederum empirische repräsentative Studien, die genau das festgestellt haben oder handelt es sich wiederum einfach um einen „gefühlter Eindruck“ der Autoren? Die Autoren sind weiterhin der Auffassung, dass man selbst keine Vergewaltigung oder Schlägerei begangen haben muss, man ist trotzdem gleichsam – und zwar schon längst –  Mit-Täter. Da stellt sich dann die Frage, weshalb nicht sofort alle Männer vor Gericht gestellt werden, wenn ein Mann eine Frau vergewaltigt? Das wäre ja letztlich die logische Konsequenz. Demzufolge müsste man die Autoren flugs für alle Autounfälle, alle Morde, alle Körperverletzungen, alle Diebstähle, alle Verleumdungen, alle Drohungen, alle Betrügereien und sonstigen strafrechtlich relevanten Delikte, die in einer Gesellschaft passieren, verantwortlich machen, weil sie offenbar desgleichen dafür verantwortlich sind, dass es eine latente Kultur gibt, die Diebstähle, Verleumdungen, Beschimpfungen, Einbrüche, Körperverletzungen, Morde, Hehlereien, Betrügereien etc. ermöglicht.

Desweiteren stellt sich dann die Frage, weshalb im öffentlichen Raum die Opfer von Gewalt mehrheitlich Männer sind und die Täter ebenfalls Männer?  Die Männer verachten also offenbar nicht nur die Frauen, sondern sie verachten auch noch flugs die Männer: Es gibt demzufolge nicht nur eine latente Kultur der Frauenverachtung, sondern desgleichen eine latente Kultur der Männerverachtung, Und man müsste sich dann die Frage stellen, weshalb im häuslichen Bereich die Frauen, wenn man viele internationale Studien zur Kenntnis nimmt, ebenso häufig Gewalt anwenden wie Männer. Da muss es offenbar obendrein eine gewaltige latente kulturelle Männerverachtung von Frauen geben, wenn sie selbst so häufig gewalttätig gegenüber Männer werden. Und unverkennbar gibt es überdies eine latente Kultur der Kinderverachtung von Frauen, wenn sie Kinder schlagen. Was für eine latente kulturelle Verachtung liegt eigentlich vor, wenn sich zwei Lesben oder zwei Schwule Gewalt antun? Und wenn sich Kinder gegenseitig schlagen?

Männer schweigen trotzig und verhindern Debatten

Die Autoren schreiben:

„Unser trotziges Schweigen über all das hat in den letzten Jahrzehnten jegliche Grundsatzdebatte zum Geschlechterverhältnis verhindert. Frauen, die versuchten, solche Debatten anzuregen, wurden abgetan, stumm gemacht, verschrien.“

Die Männer haben sonach trotzig geschwiegen, wenn es um Gewalt gegenüber Mädchen und Frauen ging? Wie steht es jedoch mit den Männern, wenn Jungen und Männer Opfer von Gewalt wurden? Und wie steht es mit den Frauen, wenn es um Jungen und Männer geht, die Opfer von Gewalt wurden? Wie steht es mit den Feministinnen, wenn es um Jungen und Männer geht, die Opfer von Gewalt werden? Könnte es nicht sein, dass gerade Feministinnen vielfach nichts davon wissen wollen, wenn es um Opfer von Gewalt gegen Jungen und Männer geht? Machen Feministinnen darauf aufmerksam, dass gerade Frauen auch Täterinnen sind u.a. bei Gewalt im häuslichen Bereich? Ich würde einmal die Behauptung aufstellen, dass gerade die Feministinnen vielfach überhaupt nichts davon wissen wollen, wenn es um Frauen als Täterinnen und Männer als Opfer geht.

Männer sind für das gesamte Elend der Welt Schuld und Frauen natürlich immer nur Opfer

Die Autoren schreiben:

„Und so setzt sich die Gewalt fort, während die meisten Männer sich zurücklehnen und dabei zusehen, wie im Schweizer Parlament aktuell über Kürzungen beim eidgenössischen Gleichstellungsbüro verhandelt wird. Die von SVP und FDP geforderten Streichungen sind ein verheerendes Signal, sie widersprechen allem, was angesichts der Gewalt an Frauen eigentlich getan werden müsste.“

 

Nun, die Männer sind quasi am gesamten Elend der Welt schuld. Sie sind schuld, wenn Frauen Gewalt erleiden, sie sind aber auch schuld für eine latente Gewaltkultur und sie sind ebenfalls schuld, wenn in der Legislative Leute sitzen, die Kürzungen beim Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann befürworten. Wer hindert eigentlich die Frauen daran, bei Wahlen nur Frauen zu wählen und alle Männer von der Liste zu streichen, sodass dann eben keine Mittel gestrichen werden? Was genau wird eigentlich gegen die Gewalt gegenüber Jungen und Männern vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann getan? Gibt es da Kampagnen, Präventionsarbeit, Öffentlichkeitsarbeit etc.?

Internationale Politik engagiert sich gegen Gewalt gegenüber Frauen. Und wo bleiben die Männer?

Die Autoren schreiben:

„Und wir wissen, was getan werden müsste. Vor über 20 Jahren versammelten sich in Peking 189 Regierungen und versprachen, gegen Gewalt an Frauen vorzugehen. Ausgearbeitet wurden Schlüsselstrategien für Regierungen, Zivilgesellschaft und den privaten Sektor. 2011 erstellte die Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen ein weiteres detailliertes Programm und formulierte die zentralen Maßnahmen: Eine breitflächige Präventionsarbeit, die sich mit den Ursachen der geschlechterspezifischen Gewalt und dem niedrigeren Status von Frauen in allen Bereichen des Lebens befasst. Ferner die Bereitstellung von Hotlines, Rechtsberatung, Zugang zur Justiz, psychologische Beratung, Frauenhäuser, polizeilicher Schutz und Gesundheitsdienste, die ohne Hindernisse bereitstehen. Weiter brauche es die nachhaltige Unterstützung von Frauenorganisationen, die Sammlung von Daten, wissenschaftliche Analysen und nicht zuletzt eine kontinuierliche und sachliche Berichterstattung durch die Medien.“

 

Wir haben gesehen: Männer sind weltweit, nach WHO, vermehrt von Verletzungen, Unfällen und Gewalt betroffen als Frauen; insbesondere auch bei Mord, Selbstmord und Krieg, aber auch bei allen anderen Kategorien. Wir haben gesehen, dass z.B. in Deutschland, wenn es um schwere Delikte geht (Mord, Raub, Totschlag, schwere Körperverletzung), Männer 1,5-mal häufiger betroffen sind als Frauen. Wir haben gesehen, dass bei sexueller Gewalt, wenn neuste Studien einbezogen werden, es kaum Unterschiede gibt zwischen Männern und Frauen. Wir wissen, dass es gemäß wissenschaftlichen Studien auch bei häuslicher Gewalt kaum Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt.

Haben in Peking auch 189 Regierungen versprochen, gegen Gewalt gegen Männer und Jungen vorzugehen? Insbesondere bei Mord, Krieg und Selbstmord, bei denen die Männer häufiger Opfer sind als Frauen? Wurden demnach auch Schlüsselstrategien für Regierungen und Zivilgesellschaft ausgearbeitet? Mithin Hotlines, breitflächige Präventionsarbeit, Rechtsberatung, psychologische Beratung, Männerhäuser, polizeilicher Schutz und Gesundheitsdienste, Unterstützung von Männerorganisationen, wissenschaftliche Analysen und sachliche Berichterstattung in den Medien?

Nicht?! Warum nicht?

Mangelndes Engagement von Frauen, Männern und Feministinnen gegen Gewalt gegenüber Männer und Frauen

Die Autoren schreiben:

“Seit Peking haben viele Länder die gesetzliche Situation verbessert und Gewalt gegen Frauen verboten. Das Versprechen, die Gewalt tatsächlich zu beenden, wurde jedoch nicht eingelöst. Ein Grund dafür ist — gemäß UN-Kommission — das mangelnde Engagement der Männer. Es brauche viel mehr Männer, die sich gegen Gewalt an Frauen einsetzen, männliche „Anführer“, auch traditionelle und religiöse, müssten den Weg weisen und sich an ihre Geschlechtsgenossen wenden.

Gewalt an Frauen zu beenden ist keine Neben-Aufgabe. Sie ist der Kern einer freien Gesellschaft. Gemäß der Hegel’schen ,Herr-Knecht-Dialektik‘ kann niemand frei sein, solange auch nur eine Person in Ketten liegt. Vor allem Männer müssen das endlich begreifen.”

Das Versprechen, Gewalt gegen Frauen zu beenden, wurde also nicht eingelöst. Haben die Autoren das Gefühl, dass es irgend einmal keine Morde, keine Diebstähle, keine Verleumdungen, keine Körperverletzungen, keine häusliche Gewalt, keine Vergewaltigungen, keine Kriege, keine Beschimpfungen etc. mehr geben wird? Man muss schon äußerst naiv sein, wenn man denkt, man könne sozusagen alles Übel in der Welt lückenlos unter Kontrolle halten bzw. ausmerzen. Selbstverständlich wäre es wunderbar, wenn es einmal eine solche Welt geben würde, aber dass sich das jemals restlos realisieren ließe, dürfte nun wirklich gänzlich utopisch sein.

Nun, wenn sich Männer doch verstärkt gegen Gewalt gegenüber Frauen einsetzen sollten, dann sollten sie sich gleichzeitig auch gegenüber Gewalt gegen Jungen und Männer einsetzen und noch viel besser ist es, wenn sich auch Frauen und Feministinnen gegen Gewalt an Jungen und Männer einsetzen würden. Selbstverständlich ist auch Gewalt gegenüber Jungen und Männern keine Neben-Aufgabe und umso mehr Frauen, Männer und Feministinnen das endlich begreifen, um so weniger werden auch Jungen und Männer Opfer von Gewalt sein.

Fazit:

Es wurde deutlich, dass Männer weltweit, was Gewalt (u.a. Krieg, Mord), Verletzungen (u.a. Selbstmord) und Unfälle betrifft, in allen Kategorien häufiger Opfer werden als Frauen. Es wurde außerdem deutlich, dass z.B. in Deutschland Männer bei schweren Gewaltdelikten (Mord, Totschlag, Raub und schwerer Körperverletzung) häufiger Opfer werden als Frauen. Neuere Studien weisen des Weiteren daraufhin, dass bei sexueller Gewalt kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern bezüglich der Opfererfahrungen auszumachen ist; das Gleiche gilt für die häusliche Gewalt.

Es wurde überdies deutlich, dass sich die internationale und nationale Politik und Zivilgesellschaft kaum für männliche Gewaltopfer interessiert. Wenn sich Politik und Zivilgesellschaft national wie international für Gewaltopfer interessieren, dann betrifft dies überwiegend das weibliche Geschlecht.

Das Narrativ der Autoren ist infolgedessen äußerst eindimensional gestrickt – es lautet wie folgt:

  • Frauen sind Opfer von Gewalt;
  • Männer als Opfer von Gewalt werden nicht thematisiert;
  • Frauen als Täterinnen von Gewalt werden nicht thematisiert;
  • Männer sind in mehrfacher Hinsicht Täter, in dem sie
  • Gewalt gegenüber Frauen ausführen;
  • Frauen verachten und sie nur als Objekte betrachten;
    • eine latente Kultur der Frauenverachtung aufrechterhalten und dies quasi die Vergewaltigungen fördert, auch wenn sie nicht eine Frau vergewaltigen;
  • sich viel zu wenig gegen Frauengewalt engagieren.

Gibt es für dieses Narrativ nun harte belegbare Fakte, also repräsentativ empirisch wissenschaftliche Studien, die genau das festgestellt haben, was die Autoren uns erzählen? Leider Fehlanzeige. Das Narrativ ist und bleibt ein frei erfundenes Narrativ. Narrativ im Sinne eines Märchens, wie das vom bösen, bösen Wolf und den sieben unschuldigen Geißlein.

 

„Natürlich kann es Frauen richtig beschissen gehen“

Margaret fragt:

Würdest du sagen, der Satz “natürlich kann es Frauen richtig beschissen gehen” geht den meisten Männerrechtlern flüssig über die Lippen?

Aus meiner Sicht ist das durchaus möglich. Natürlich kann die Situation einer Frau beschissen sein, sei es in Ländern, in denen die Frau weniger Rechte haben, oder eben auch in Deutschland, etwa einer Alleinerziehenden, die mit zwei kleinen Kindern schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat und evtl von sehr wenig Geld leben muss. Ich kann mir für beide Geschlechter problemlos spezifische Situationen vorstellen, in denen sie aufgrund ihres Geschlechts eher stecken und in denen es ihnen beschissen geht. Das muss man ja noch nicht einmal als Opferolymipade betreiben, es kann sogar beiden in einem ehemaligen Paar beschissen gehen, jedem auf eine andere Art.

Wie würdet ihr das sehen?

Leugnung weiblichen Aggressionspotentials

Bei Onyx werden gerade einige interessante Diskussionen geführt. Ich greife da mal zwei Kommentare raus.

Lezek führte aus:

Anne Wizorek blendet den Forschungsstand zu weiblicher Täterschaft aus, für sie sind fast ausschließlich Männer Täter und das sagt sie auch unmissverständlich. Zitat Anne Wizorek:

„Untersuchungen belegen, dass sexuelle Gewalt fast ausschließlich von Männern verübt wird und der Anteil von Frauen als Täterinnen unter ein Prozent beträgt (…)“
(aus: Anne Wizorek – Weil ein Aufschrei nicht reicht. Für einen Feminismus von heute, Fischer, 2014, S. 115)

Hätte Anne Wizorek ernsthaft in der wissenschaftlichen Literatur zum Thema recherchiert, wäre schnell deutlich geworden, dass das nicht stimmt und dass der Anteil an weiblichen Tätern höher ist als in der pseudowissenschaftlichen radikal- und gender-feministischen Literatur behauptet.
Anne Wizoreks Unsichtbarmachung weiblicher Täter ist ein Schlag ins Gesicht für männliche und weibliche Opfer sexueller Gewalt durch weibliche Täter.

An anderer Stelle des Buches heißt es:
„Bei Vergewaltiger_innen sind zu über 90 Prozent keine psychologischen Auffälligkeiten zu finden. Es gibt keine biologische, psychische oder physische Ursache, die dafür sorgt, dass gerade Männer ihr Sexualverhalten nicht im Griff haben könnten – davon abgesehen, ist das „Argument“ der hilflosen „Triebgesteuerten“ diskriminierend gegenüber Männern.“
(aus: Anne Wizorek – Weil ein Aufschrei nicht reicht. Für einen Feminismus von heute, Fischer, 2014, S. 117)

 

Leszek dann weiter:

“Du kannst Feministinnen vorwerfen, dass sie sich teilweise nicht von dieser Vorstellung gelöst haben. Es ist aber keine Position die primär dem Feminismus anzulasten wäre.”

Niemand außer Geschlechtertraditionalisten und Mainstream-Feministinnen hat solche Schwierigkeiten damit weibliche Täterschaft anzuerkennen.
Konservative Geschlechtertraditionalisten sind aber wenigstens so ehrlich, dass sie ihre stockkonservativen Positionen nicht noch versuchen als “progressiv” und “emanzipatorisch” zu verkaufen

Marget antwortete:

Ich dagegen beobachte, dass das Leugnen weiblichen Aggressionspotenzials ein ganz wesentlicher Bestandteil antifeministischer Diskurse ist. Keine Diskussion um Frauen in Führungspositionen oder auch nur Frauen im Beruf, in der nicht behauptet wird, Frauen würden gerne und freilwillig auf Beruf und Karriere verzichten, weil sie eben nicht “mit der Ellenbogengesellschaft” zurechtkämen.

Nein, ich präzisiere: Weibliche Agressionen werden dort anerkannt und thematisiert, wo es zu ungunsten von Frauen ausfällt: Im Täterkontext. Sie werden aber dort geleugnet oder heruntergespielt, wo es um Gleichstellungsfragen geht. Ich würde dies als zutiefst frauenfeindlich bezeichnen.

Das regt ja zu einem selbstkritischen Hinterfragen an:

Ist es ein Problem Frauen einerseits den „Schneid“ abzuerkennen, weil man meint, dass sie Wettbewerb meiden und ihnen ansonsten, wenn es für sie ungünstig ist, eine Täterrolle zuzuweisen?

Ich würde sagen nein, denn beides sind durchaus verschiedene Positionen: Man kann einen Wettbewerb meiden aber dann, wenn man sich sicher ist, dass der andere sich nicht wehrt, dennoch die Konfrontation suchen.

Ein klassischer Fall wär körperliche Gewalt der Frau, bei der sie auf den eigentlich stärkeren Mann einschlägt und sich dieser nicht wehrt.

Dazu auch:

Man kann das auch noch anders betrachten, nämlich dann, wenn man Täterschaft als Verantwortung sieht und nicht nur als Täterschaft im Sinne von körperlicher Gewalt. Wenn man Frauen also einen Anteil an gesellschaftlichen Strukturen und Anforderungen an andere Menschen zurechnet und sie nicht nur als Spielball von „struktureller Diskriminierung“ oder „gesellschaftlichen Rollen“ sieht, die alleine von Männern oder einer patriarchischen Gesellschaft errichtet werden, sieht. Wenn man sie selbst als planend, aktiv Ziele verfolgend und ihre Interessen umsetzend ansieht. Sprich: Wenn man sie als Subjekte und nicht als Objekte sieht, mit denen die Gesellschaft etwas macht, die durch Geschlechterrollen gesteuert sind.

Das kommt mir im Feminismus zu kurz.

Vgl auch:

Nirgendwo sind Frauen passiver als im Feminismus. Was eigentlich schon erstaunlich ist, weil er sich ja genau dagegen ausspricht.

 

 

„In Männer-Tränen baden“, ironische Männerfeindlichkeit und „Agree and Amplify“ – Male Tears

In den Kommentaren entspannte sich zwischen Schoppe, Mitm, mir und anderen eine Debatte über „Male Tears“ und Aussagen von Feministinnen, dass sie in diesen Baden.

Das klassische Bild dazu ist inzwischen Jessica Valenti:

Jessica Valenti badet gerne in Männer-Tränen

Jessica Valenti badet gerne in Männer-Tränen

Aber auch andere Motive finden sich reichlich:

male tears 2

male tears

male tears

Oder eben auch Bilder mit in lächerlich gezogenen weinenden Männern:

white male tears

white male tears

Was hinter der Verwendung der  „Männertränen“ aus feministischer Sicht steckt wird beispielsweise hier erklärt:

“Misandry”—literally, the hatred of men—is an accusation that’s been flung at feminists since the dawn of the women’s movement: By empowering women, critics argue, feminists arereally oppressing men. Now, feminists are ironically embracing the man-hating label: The ironic misandrist sips from a mug marked “MALE TEARS,” frosts her cakes with the phrase “KILL ALL MEN,” and affixes “MISANDRY” heart pins to her lapel. Ironic misandry is “a reductio ad absurdum,” explains Jess Zimmerman, an editor at Medium and the proud owner of a “MALE TEARS” mug. (“I drink them to increase my strength,” she notes.) “It’s inhabiting the most exaggerated, implausible distortion of your position, in order to show that it’s ridiculous.”
On its most basic level, ironic misandry functions like a stuck-out tongue pointed at a playground bully: When men’s rights activists hurled insults at feminist writer Jessica Valenti on Twitter last month, she posted a picture of herself grinning in an “I BATHE IN MALE TEARS” T-shirt, and dedicated the message to the “misogynist whiners.”

„Reducito ad absurdum“ ist eigentlich eine Argumentationsweise, die wie folgt verläuft:

Die Reductio ad absurdum (von lat. für Zurückführung auf das widrig Klingende, Ungereimte, Unpassende, Sinnlose) ist eine Schlussfigur und Beweistechnik in der Logik. Bei der Reductio ad absurdum wird eine Aussage widerlegt, indem gezeigt wird, dass aus ihr ein logischer Widerspruch oder ein Widerspruch zu einer bereits anerkannten These folgt. (…)

Ein einfaches Beispiel: Um zu zeigen, dass nicht alle Menschen Griechen sind, wird zunächst das genaue Gegenteil angenommen, nämlich dass alle Menschen Griechen sind. Aus dieser Annahme folgt zum Beispiel, dass Cicero ein Grieche war. Es ist aber bekannt, dass Cicero kein Grieche war (sondern Römer). Dass Cicero aber zugleich sowohl ein Grieche als auch kein Grieche war, ist ein Widerspruch. Damit wurde die Aussage, dass alle Menschen Griechen sind, auf einen Widerspruch zurückgeführt (reductio ad absurdum) und so gezeigt, dass nicht alle Menschen Griechen sind.

Das macht eigentlich recht deutlich, dass es sich hier nicht um eine Reducitio ad absurdum handelt. Eher dürfte es schlicht eine Form des Scheinarguments in der Form der Übertreibung sein, wozu die Wikipedia vermerkt:

Mit dem Argumentum ad consequentiam wird aus einer richtigen Schlussfolgerung, aus deren Wahrheit der Aussage unangenehme oder scheinbar unerträgliche Konsequenzen folgen würden, die Falschheit, Unwichtigkeit oder Belanglosigkeit der Aussage durch Übertreibung unterstellt, um den Gegner lächerlich zu machen. Beispiel: „Wenn die Erde sich tatsächlich durch den von uns verursachten Kohlendioxid-Ausstoß erwärmen würde und dies unabsehbare Folgen hätte, dann müssten wir den Energieverbrauch durch fossile Brennstoffe in der Tat drastisch einschränken. Da dies aber unsere Industrie, unsere Autos und Haushalte sowie das ganze wirtschaftliche Leben aller hier Anwesenden vollkommen ruinieren würde, brauchen wir nicht weiter darüber zu diskutieren.“

Hier wäre der Vorwurf der Misandry etwas, was der Feminismus nicht gerne sehen würde, da man sich ja zu den Guten zählt. Also macht man diese Position durch Übertreibung lächerlich, wobei man hieraus kein Argument aufbaut, sondern einfach nur die Position ins lächerliche Überzieht.

Diese Figur ist ansonsten auch unter dem Stichwort „Agree and Amplify“ bekannt:

Auf einen Vorwurf hin stimmt man diesem zu und übertreibt ihn gleichzeitig ins lächerliche.

Beispiele aus dem Pickupbereich, wo diese Technik gerne gegen „Shit-Tests“ empfohlen wird, findet man zB bei Heartiste:

If you aren’t a natural at deflecting shit tests of all varieties, then you must teach yourself. For those men not blessed with the quickness of mind and aloofness of temperament to handle shit tests like a champ, a system must be devised. I’ve found one. I call it the Agree & Amplify anti-shit test counterinsurgency.

The concept is simple. When you are hit with a shit test, agree with your girl, and then amplify your agreement. Here are some examples:

GIRL: “Why didn’t you call last night? Are you dating someone else?”

YOU: “Yep, I’ve got a harem to service. Be happy you’re in the top tier.”

***

GIRL: “Are you just going to sit around all day playing video games?”

YOU: “Damn straight. With enough hard work I should be able to push this to a full month.”

***

GIRL: “We’re going to that restaurant again?”

YOU: “Yeah, and because you’ve bitched, we’re going there for the next ten years.”

***

GIRL: “Sometimes you can be such an asshole. My ex knew how to treat a lady.”

YOU: “I bet he did. You should beg him to take you back. I could use the peace and quiet.”

In der Tat ist „Agree and Amplify“ ein hoch wirksames Mittel gegen solche Shittests und auch sonstige Vorhalte in vielen Bereichen.

Die Wirkung beruht darauf, dass man durch die Zustimmung eine gewisse Angriffsfläche nimmt und durch die Übertreibung gleichzeitig die Gegenseite in die Lage bringt, dass sie die Übertreibung abbauen muss. Wenn er die Übertreibung angeht, dann wirkt derjenige gleichzeitig aber etwas hilflos.

Der Dialog wäre also etwa der Folgende:

M: „Feministinnen sind männerfeindlich, weil…“

F: „Stimmt, wir brauchen die Männertränen für unserer tägliches Bad, deswegen quälen wir Männer bis aufs Blut“

M: „Das habe ich nicht behauptet. Ich habe darauf abgestellt, dass konkrete Theorien im Feminismus aus diesen und jenen Gründen männerfeindlich sind“

F: „Männerfeindlich ist noch zu wenig gesagt, wir unterdrücken Männer aus reinem Spass an der Sache, und außerdem, weil ihre Tränen einfach köstlich sind“

M: „…“

Man präsentiert also schlicht keine Gegenargumente, sondern bleibt dabei, dass die Position lächerlich ist, ohne inhaltlich etwas dazu zu sagen. Die Gegenseite muss dann irgendwann erkennen, dass sie hier nicht rational argumentieren kann. Insofern scheint der Feminismus hier „unlauterer und menschenverachtende Pickuptechniken“ zu verwenden.

In dem Artikel geht es wie folgt weiter:

But ironic misandry is more than just a sarcastic retort to the haters; it’s an in-joke that like-minded feminists tell even when their critics aren’t looking, as a way to build solidarity within the group. “A lot of young feminists who I follow on Instagram and love this shit are teenagers,” Valenti says. (Search the tag #maletears and you’ll find dozens of young women—and a few young men—posed with a novelty mug.) “The feminism they grew up with was the feminism of snarky blog posts, and this is a natural extension of that.”

Also dazu noch über das Lustig machen über die Kritik ein gruppenbildender Effekt. Das kann ich mir vorstellen, denn Agree and Amplify läßt einen herrlich über den Dingen schweben und baut in gewisser Weise Status auf: Man steht über der Position des anderen, es ist eine Form der „amused Mastery“.

Im Artikel heißt es weiter:

But man-hating is not just for fun: It’s also a clever tactic for furthering the feminist agenda. As Jillian Horowitz notes in a recent essay at Digital America, ironic misandry is typically paired with expressions of “overt femininity, bordering on the exaggerated”: Think of the mild-mannered ladies’ book club, the domesticmisandrist cross-stitch, or this “misandry makeup tutorial.” The exaggerated femininity works in two directions: On one level, pairing misandry with the trappings of girlish innocence helps puncture the image of feminists as man-hating monsters. But at the same time, lining feminine spaces with images of weaponry is a sly recognition that female solidarity can still pose a powerful threat to the status quo. Advocating for women’s rights won’t lead to the castration and extermination of all men, of course, but it will require the deflation of male power: Putting more women in the Senate will mean fewer male senators; elevating more women’s voices to the op-ed page will require silencing some men. Ironic misandry, then, allows feminists to contest the idea that they are radical man-haters, while simultaneously owning the fact that full equality between men and women remains a radical notion.

Das „ironische  Männerfeindlichkeit“ mit besonderer Weiblichkeit einhergeht wäre mir noch nicht aufgefallen. Vielleicht sind Bilder wie dieses gemeint:

Fuck the Patriarchy

Fuck the Patriarchy

Das wäre immerhin ein bizarres Spiel mit den Geschlechterrollen, die man ja eigentlich aufheben möchte, ein verstecken hinter der „weiblichen Unschuld“, mit der man eben auch solche Vorwürfe gut ins lächerliche ziehen kann. Die versteckte Aussage wäre dann „meinst du wirklich, dass wir Frauen irgendwas schlimmes gegen Männer machen? Wir sind dafür ja viel zu harmlos, wir sind keine Männer, deren Frauenhass sich tatsächlich in Toten und Vergewaltigten auswirkt“. Was eben dann noch zusätzlich dazu dient, den Vorwurf ins lächerliche zu ziehen und auch etwas mit „Hast du etwa Angst, dass dir Frauen Gewalt antun? Bist du nicht stark genug, dich da zu wehren?“ spielt.

Das dann nach deren Vorstellung gleich doch wieder die Vorstellung hängen bleiben soll, dass Frauen vielleicht doch gefährlich sein können, ist da etwas widersprüchlich.

In dem Artikel heißt es dann:

There’s another reason that the once ubiquitous “This Is What a Feminist Looks Like” T-shirt has officially been usurped by a cheeky “Ban Men.” Sincere feminist identification can sometimes feel like more trouble than it’s worth. When women don’t identify as feminists, they’re scolded that feminism simply means equality between men and women, and they’d have to be ignorant to reject the label. But women who do embrace the term find that feminist identification is not so simple: They stand to see every little personal choice dissected and critiqued from a feminist perspective, from the color of their wedding dresses to the filters on their selfies. It can be freeing, then, to instead adopt an ironic stance that allows women to identify against what they clearly are not: A cartoonish man-hater bent on total male destruction. And by squarely targeting anti-feminists, ironic misandry avoids dwelling on what feminists themselves are doing right or wrong. As Zimmerman puts it, it allows women to criticize “patriarchal ideals without also shitting on your fellow gal-identified types.”

Das ist noch einmal eine interessante Funktion: In dem man den Angriff gegen sich übertreibt und darauf abstellt, dass alle einen für Männerhasser halten, schafft man eine „Wir werden angegriffen“-Zustand. Das ist ein Zustand, der im Feminismus ganz gerne beschworen wird: Man greift eine bestimmte Gruppe an, indem man ihnen Sexismus vorwirft, wenn diese sich dann wehren, dann sieht man das als haltlosen Angriff gegen sich selbst, übertreibt das noch etwas und schon kann man die Reihen gegen den Angriff schließen.

Insofern keine dumme Strategie.