Eine Freundin wurde von ihrem Freund gebeichtet, dass er sie betrogen hat. Am Anfang habe er die Beziehung nicht ernst genommen und dann sei es dazu gekommen. Aber jetzt, wo er erkannt hat, was für ein wunderbarer Mensch sie ist, weiß er die Beziehung (in der es nicht gerade gut läuft) zu schätzen. Sie sei die erste um die er wirklich kämpfen musste und es habe ihm gequält, sein Gewissen belastet, ihm den Schlaf geraubt, dass er dieses bittere Geheimnis vor ihre habe. Er wolle ganz neu anfangen und deswegen einen reinen Tisch machen.
Sie hatte schon vorher überlegt Schluss zu machen, aber war sich nie ganz sicher. Jetzt reden sie erst einmal nicht mehr miteinander, sie braucht Zeit um sich die Sache zu überlegen.
Als sie es mir erzählte war mein erster Gedanke „wie kann man so blöd sein, so etwas zu verraten, wenn man nicht muss?“
Ich denke, dass es eine Beziehung zerstört, weil es das Vertrauen der Frau untergräbt, Status raubt, Needyness demonstriert und gerade aus Sicht vieler Frau alle Gefühle, von denen sie glaubte, dass er sie für sie hatte, in Frage stellt.
Letztendlich dient es lediglich dazu, dass er sich dann weniger Gewissensbisse machen muss, weil er es ja gebeichtet hat. Es verlagert die Verantwortung daher in gewisser Weise auf sie, die ihm nun verzeihen muss oder eben Schluss machen muss.
Gegenargumente sind, dass es ehrlicher ist, beide sich nun bewusst entscheiden können, wie sie damit umgehen, beide bewusst daran arbeiten können, wie sie das Problem lösen. Aber letztendlich arbeiten sie an einem Problem, dass ohne die Offenbarung nicht bestehen würde. Es hätte für eine glückliche weitere Beziehung ebenso gereicht, wenn er einfach sein Verhalten geändert hätte.
Was sagt ihr: Beichten oder nicht beichten?
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