Martin Schröder: Wann sind Frauen endlich zufrieden?

Arne weißt auf ein neues Buch des Soziologen Martin Schröder hin:

Aus dem Text dazu:

»Schröders imposantes Pionierwerk lässt hoffen, dass uns die Wissenschaft helfen kann, die Lebenskunst der Zufriedenheit besser zu meistern.« Psychologie heute über »Wann sind wir wirklich zufrieden?«

Überraschenderweise arbeiten viele Frauen gerne in Teilzeit und möchten sich stärker für ihre Familie engagieren. Sie fühlen sich dabei jedoch nicht benachteiligt, sondern ganz im Gegenteil anerkannt und zufrieden. Beruflich können Frauen genauso erfolgreich sein wie Männer. Sie wollen aber oft etwas anderes. Diese klare Sprache sprechen die Zahlen des Sozio-oekonomischen Panels und der Beziehungsstudie pairfam, die Martin Schröder ausgewertet hat. Im Gegensatz dazu proklamiert der Feminismus – der zweifellos viel für weibliche Lebensentwürfe errungen hat – Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen auch dort, wo die Daten eindeutig etwas anderes zeigen: Frauen leben längst, wie es ihnen gefällt. Sie wählen ihre Lebensentwürfe selbst und müssen sich dafür vor niemandem rechtfertigen.

Aus einem Beitrag bei Spiegel Online:

Es ist merkwürdig. Dass es jemandem gut geht, sollte kein Grund für Ärger sein. Doch stellt man wissenschaftlich fundiert fest, dass es Frauen gut geht, ist der Ärger groß. Dabei sind die Fakten eindeutig. Wertet man die besten Datenquellen wie pairfam oder das Sozio-oekonomische Panel aus, zeigt sich: Frauen sind mit ihrem Job genauso zufrieden wie Männer, sehen für sich selbst genauso hohe berufliche Aufstiegschancen, empfinden ihre berufliche Tätigkeit sogar als wertvoller und sinnvoller und fühlen sich beruflich genauso anerkannt wie Männer.

In der Tat hassen Feministen und Frauenrechtler nichts mehr als wenn man anführt, dass es Frauen gar nicht so schlecht geht oder sich die Lage für sie sogar verbessert hat. Denn das raubt ihnen ihr Anliegen. Dafür muss es Frauen schlecht gehen und sie müssen unterdrückt sein.

 

Wer also für gerechte Arbeitsbedingungen für Frauen kämpft, muss damit leben, dass eine Gruppe ihre Arbeitsbedingungen gar nicht besonders ungerecht findet: Frauen selbst.

Und damit haben Frauen Recht. Denn objektiv ist oft keine Benachteiligung mehr messbar, im Gegenteil: Nachdem Forscher in sechs Ländern für je sechs Berufe über 20.000 Bewerbungen verschickten, bemerkten sie: Frauen werden nicht seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen, sondern eher öfter. Auch bei einigen Eliteberufen, die ein präzises Nachmessen erlauben, sind mittlerweile eher Frauen im Vorteil. Bei ansonsten gleichen Qualifikationen hat eine Frau beispielsweise eine etwa 40 Prozent höhere Chance, sich erfolgreich auf eine Professur in der Soziologie zu bewerben.

Kommt gar nicht gut an. Ist auch nicht gut genug. Man bestreitet die Unterdrückung der Frau.

(…) Ja, niemand kann in Abrede stellen, dass Frauen etwa sechs Prozent weniger verdienen, die man bisher nicht anders erklären kann als mit ihrem Geschlecht.

Tatsächlich kann man es weiter aufklären: 2%

Doch fragt man die Frauen selbst, steht dahinter nicht ihre Diskriminierung, sondern ihre eigenen Präferenzen. So sahen Frauen laut den Daten des Sozio-oekonomischen Panels zuletzt beruflichen Erfolg auf einer Skala von 1 bis 4 um etwa 0,2 Punkte weniger wichtig an. Kleine Unterschiede in den Einstellungen, die aber zu den verbliebenen kleinen Unterschieden in den Ergebnissen passen. Weitere Berechnungen aus meinem neuen Buch zeigen, wie Frauen auch nur dann weniger als Männer verdienen, wenn sie es für wichtig halten, dass vorwiegend die Mütter sich um junge Kinder kümmern. Nicht äußere Diskriminierung, sondern eigene Wünsche scheinen also das unterschiedliche Arbeitsleben von Frauen zu erklären. Männer machen zudem öfter die Berufe, die ansonsten keiner machen will. So verdienen sie nicht nur etwas mehr, sondern sind auch Opfer in 19 von 20 tödlichen Berufsunfällen.

Es ist eigentlich erstaunlich, dass diese  Punkte zum einen so vollständig in der Debatte ausgeblendet werden und zum anderen auch gleichzeitig außerhalb der Debatte auch nicht wirklich erstaunen.

Im Privatleben zeigt sich das­selbe. Während Frauen immer noch als unterdrückt aufgrund der Pflegefalle, der Belastung durch Alltagsaufgaben oder der Karriere ihrer Partner dargestellt werden, zeigen Daten aus der Beziehungsumfrage pairfam, dass in Wirklichkeit mehr Frauen als Männer finden, in ihrer Partnerschaft ohne größere Einschränkungen machen zu können, was sie wollen. Auf einer Skala von 1 bis 5 stimmen Frauen dem rund einen halben Punkt stärker zu als Männer.

Das klingt sehr interessant. Die Pairfam Seite findet sich hier. Ich habe diese Stelle leider nicht gefunden. Wenn sie jemand findet, dann gerne.

Umgekehrt meinen mehr Männer, dass sie sich für ihre Partnerin einschränken. Auf einer Skala von 1 bis 5 stimmen beispielsweise Männer um etwa einen Viertel Punkt stärker als Frauen zu, dass sie bereit sind, ihre Wünsche denen ihrer Partnerin zu opfern. Frauen sind auch minimal zufriedener mit ihrem Freizeit- und Familienleben und haben objektiv so viel Freizeit wie Männer.

Das wären wirklich ganz interessante Daten. Und sie passen auch sonst zu Sätzen wie „Happy Wife, happy life“.

Alles gute Nachrichten, sollte man denken. Doch mit kaum etwas erregt man so viel Ärger wie der messbar richtigen Behauptung, Frauen könnte es gut gehen, statt dass sie Opfer von Diskriminierung und Unterdrückung sind.

In der Tat.

Das Opfernarrativ ist aber auch für Frauen nicht mehr anziehend. So will sich mittlerweile nur etwa jede fünfte Frau als Feministin bezeichnen, obwohl fast alle Deutschen den berechtigten Anliegen des Feminismus zustimmen.

Und um so genauer man fragt um so weniger werden sie sich mit den Anliegen des heutigen Feminismus identifzieren.

(…)
Viel spricht dafür, dass Frauen nicht mehr mitmachen wollen, seit das Ziel der Gleich­berechtigung vom Ziel der Gleichstellung abgelöst wurde. Gleichberechtigung entspricht dem Ideal demokratischer, freiheitlicher Gesellschaften, wonach jeder das Recht haben sollte, sich frei zu entfalten. Doch wenn man Gleichstellung wirklich ernst nimmt, bedeutet sie etwas anderes: Männer und Frauen in die gleiche Stellung zu bringen.

Das scheitert jedoch an den unterschiedlichen Interessen von Männern und Frauen. Und diese werden umso unterschiedlicher, je gleich­berechtigter ein Land ist. Wer will, dass Frauen öfter Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, also sogenannte MINT-­Fächer, studieren, muss sich Algerien, Tunesien, Albanien, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Türkei als Vorbild nehmen. Denn nirgendwo ist der Anteil von MINT-Absolventinnen höher.

Und wer hingegen vermutet, dass patriarchale Strukturen Frauen abhalten, diese Fächer zu studieren, muss Finnland, Norwegen und Schweden für die schlimmsten Gesellschaften halten. Denn nirgendwo studieren Frauen seltener MINT-­Fächer. Das Muster dahinter ist verallgemeinerbar: Interessen und Einstellungen von Männern und Frauen unterscheiden sich umso mehr, desto mehr Gleichberechtigung es gibt.

Eine Überblicksstudie im „International Journal of Psychology“ hält den Forschungsstand zu diesem sogenannten Gleichberechtigungsparadox wie folgt fest: „Wenn Männer und Frauen die ähnlichsten Geschlechterrollen haben, die ähnlichste Geschlechterrollensoziali­sation erfahren haben und die größte gesellschaftspolitische Geschlechtergleichheit erleben, sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Persönlichkeit fast ausnahmslos am größten.“

Dazu hatten wir schon einiges:

(…)

Umso mehr sie also die Freiheit haben zu leben, wie sie wollen, desto unterschiedlicher wird das Leben von Männern und Frauen und desto mehr Zwang wird nötig, um sie trotz unterschiedlicher werdender Interessen, Einstellungen und Entscheidungen dann doch wieder gleichzustellen. Genderstudies und Feminismus betonen gern, wie wichtig Diversität ist. Doch sobald Diversität bedeutet, dass Frauen und Männer nicht immer gleich leben wollen, finden sie Diversität auf einmal nicht mehr so gut.

Diversität ist in dem Bereich eben ein sehr enger Begriff. Er ist nur auf Gruppen bezogen und da sollen die Mitglieder der als benachteiligt angesehenen Gruppen Nachteile ausgeglichen bekommen und in wichtigen Positionen häufiger vertreten sein. Diversität innerhalb der Gruppe oder sogar freie Wahl dessen, was man machen darf, das ist damit nicht gemeint.

Das ist illiberal. Denn es gesteht Menschen nicht die Freiheit zu, so zu leben, wie sie möchten. Stattdessen vermutet der illiberale Feminismus, er wüsste besser, was richtig für Frauen und Männer ist, als diese selbst. So ist der illiberale Feminismus zum Feind der Gleichberechtigung geworden. Denn es besteht ein Gegensatz zwischen dem Ziel der Gleichberechtigung, die allen Menschen dieselben Rechte zugesteht, um zu leben, wie sie möchten und Gleichstellung, bei der Männer und Frauen mit Argwohn betrachtet werden, wenn sie genau das tun und deswegen nicht identisch leben.

Das Private ist eben politisch. Und Choice Feminismus ist damit nicht vereinbar:

(…) Betrachtet man alle Bereiche, die nicht zu 50 Prozent mit Frauen oder Männern besetzt sind, mit Argwohn, geht man eine gefährliche Wette ein: Man wettet, dass alle Unterschiede zwischen Männern und Frauen nur dadurch erklärbar sind, dass erwachsene Menschen nicht über ihr eigenes Leben entscheiden können. Stattdessen unterstellt man, dass Menschen willenlose Opfer unsichtbarer patriarchaler Machtstrukturen sind, die man umerziehen und gleichstellen muss, bis sie denken und leben, wie man es selbst für richtig hält. Ähnlich wie es früher Soziologen taten, die sich nicht vorstellen konnten, dass Arbeiter in Westdeutschland recht zufrieden mit ihrem Leben waren, statt sich ausgebeutet zu fühlen, unterstellt man Menschen ein falsches Bewusstsein. Das kann man machen. Aber es ist eben illiberal.

Feministin würden sagen: Das ist nicht illiberal, das sind die Folgen des Patriarchats.

(…)

Kaum etwas scheint für uns schwerer zu akzeptieren, als dass es Frauen gut gehen kann. Immer noch wollen wir glauben, mittlerweile entgegen anderslautender Daten, dass Frauen es besonders schwer haben. Empfindet jemand sich tatsächlich als benachteiligt, muss man das selbstverständlich ernst nehmen. Und wer könnte in Abrede stellen, dass sexuelle Belästigung oder Gewalt in Partnerschaften vor allem Frauen trifft?

(…)

Und was macht es eigentlich mit Männern, wenn ihnen immer wieder erzählt wird, sie hätten unfaire Vorteile, obwohl sie in einer Welt leben, die aus Frauenförderprogrammen besteht, oft um Frauen auf Stellen zu hieven, auf die sie sich aus freien Stücken nicht beworben hätten? Warum fällt es uns so schwer zu akzeptieren, dass Frauen vielleicht heute schon ihr Leben frei gestalten? Warum, mit anderen Worten, wollen wir Frauen unbedingt als Opfer sehen, obwohl sie sich gar nicht so fühlen?

Es ist eben eine gut funktionierende Industrie, die von der Opferhaltung profitiert.

40 Gedanken zu “Martin Schröder: Wann sind Frauen endlich zufrieden?

  1. Es ist schon über 10 Jahre her, da hat Christina Hoff Sommers in einem Artikel beschrieben, was passierte als eine Statistik zeigte, dass die Vergewaltigungszahlen an US-Universitäten sanken. Feministinnen hatten damals schon ihre Programme gefahren nach denen z.B. jeder Sex bei dem die Frau zuvor Alkohol getrunken hat (was und wie viel der Mann getrunken hat, war egal) eine Frauenvergewaltigung ist, weil sie nicht zustimmen konnte.

    Und nun ratet mal ob die Feministinnen jetzt glücklich oder wütend waren, wegen der sinkenden Vergewaltigungszahlen?

    Natürlich waren sie wütend. Wenn nur wenige Frauen Vergewaltigungen anzeigen, dann bedeutet das für sie das zu viele Frau sich nicht trauen mit ihre Vergewaltigung zur Polizei bzw. an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Möglichkeit, das z.B. die feministischen Alles-ist-Vergewaltigung-Programme erfolgreich waren und dazu führten das die für sie von Natur aus bösen Männer tatsächlich weniger vergewaltigen, war als Option gar nicht vorgesehen.

    Bei ansonsten gleichen Qualifikationen hat eine Frau beispielsweise eine etwa 40 Prozent höhere Chance

    40% – das ist ja keine geringe Abweichung, das ist enorm. Was machen unsere Kämpferinnen gegen diesen Sexismus? Ja genau, rein gar nichts. Sie würden ihn eher noch ausbauen.

    Ja, niemand kann in Abrede stellen, dass Frauen etwa sechs Prozent weniger verdienen, die man bisher nicht anders erklären kann als mit ihrem Geschlecht.

    „Kann“ ist das falsche Wort. Richtiger wäre „will“. Mal will es mit dem Geschlecht erklären.

    Nicht äußere Diskriminierung, sondern eigene Wünsche scheinen also das unterschiedliche Arbeitsleben von Frauen zu erklären.

    Surprise, surprise – das weiß man in der Manosphere schon seit bestimmt 20 Jahren. Aber das sind ja alles Frauenhasser. Auf die braucht man nicht hören.

    zeigen Daten aus der Beziehungsumfrage pairfam, dass in Wirklichkeit mehr Frauen als Männer finden, in ihrer Partnerschaft ohne größere Einschränkungen machen zu können, was sie wollen. Auf einer Skala von 1 bis 5 stimmen Frauen dem rund einen halben Punkt stärker zu als Männer.

    Frauen stimmen also sogar um einen halben Punkt mehr zu wie Männer, das Frauen in ihrer Partnerschaft ohne größere Einschränkungen machen zu können, was sie wollen 🙂

    Das Opfernarrativ ist aber auch für Frauen nicht mehr anziehend. So will sich mittlerweile nur etwa jede fünfte Frau als Feministin bezeichnen, obwohl fast alle Deutschen den berechtigten Anliegen des Feminismus zustimmen.

    Ich wünsche Frauen wirklich zu ihrem Besten die zweite Emanzipation und zwar die vom Feminismus, der ihnen auf genau die Art vorschreiben will, wie sie zu leben haben, wie Feministinnen behaupten das es das unsichtbare Patriarchat tut.

  2. Das ist alles logisch, wenn man versteht worum es beim aktuellen institutionalisierten Feminismus wirklich geht. Es geht eben nicht um die Interessen der Frauen. Es geht darum, in Zeiten der alternden Gesellschaft mehr Arbeitskräfte für die Wirtschaft zur Verfügung zu haben und zu verhindern, dass Frauen sich durch klassische Rollenmodelle dem Arbeitsmarkt entziehen

  3. „Martin Schröder: Wann sind Frauen endlich zufrieden?“

    Frauen oder Feministinnen? Das ist ein Unterscheid.
    Feministinnen sind in ihrer Macht unersättlich.

  4. Buchcover:
    „Martin Schröder Wann sind Frauen wirklich zufrieden?“

    Artikelüberschrift:
    „Martin Schröder: Wann sind Frauen endlich zufrieden?“

    @Christian
    Ist das Absicht oder war das Dr. Freud? 😉

  5. Kurze Antwort: Frauen sind nie zufrieden. Nie.
    Sehen wir uns das im Detail an. Am besten geht dies mit einer leicht quantifizierbaren Größe wie Geld. Frauen finden immer der Partner verdient zu wenig. Früher war ich Geringverdiener, das war ein Ärgernis für jede Frau. Nun verdiene ich deutlich über wem Durchschnitt. Seltsamerweise scheinen alle Partner der Freundinnen meiner Freundin mehr zu verdienen, teilweise mit seltsamen Stilblüten. Hierbei müssen die Geschichten nicht realistisch sein. Hauptsache man haut auf den Partner drauf. Beispielsweise hat der eine angeblich ein festes NETTOgehalt im Vertrag zugesichert. Der andere verdient 10.000 Euro im Monat. Komischerweise musste meine Freundin an anderer Stelle zugeben, dass seine Freundin das Geld heimbringt ( mit job bei einer Leiharbeitsfirma) .

    Wichtig ist hierbei die konstante, du verdienst zu wenig.

    • Also das habe ich so nie erlebt. Meine Exfrau hat immer unter meinen Möglichkeiten gewirtschaftet und sich nie über Geld beklagt. Für ihre Verhältnisse war immer mehr als genug da. Und auch später habe ich den Vorwurf nie gehört.
      Bis auf eine, die ein ganz tolles Haus wollte. Ich hätte es kaufen können, sagte ihr aber, sie müsse sich schon hälftig beteiligen. Das gab dann richtig Krach und sie hat bis heute nicht mal ein schäbiges Haus. Aber mein Einkommen wurde nie kritisiert.

    • Ist das nicht einfach evolutionär vorgezeichnet? Bei der Paarungsanbahnung findet durch die umworbene Frau eine Bestenauslese statt (ob die Wahl immer gut getroffen wird, steht hier nicht zur Debatte, sondern nur, dass die Auslese ein fester Bestandteil der Anbahnung ist). Danach gibt es in unserem Kulturkreis in der überwiegenden Anzahl der gebildeten Paare die ausgesprochene oder stillschweigende Vereinbarung, das beidseitig keine parallelen Aktivitäten zur weiteren Paarungsanbahnung unternommen werden. Trotzdem ist der Auswahlmechanismus aus der Paarungsanbahnung emotional nicht aufgehoben. Die Frau trifft immer noch die Wahl. Je nach Naturell diesmal zwischen dem bestehenden Partner oder Nichtstun oder z.B. zwischen dem bestehenden Partner und dem, der er hypothetisch in ihren Augen sein könnte. Wenn der Partner also heute ihren Ansprüchen genügt, dann vielleicht morgen auch noch, aber übermorgen muss etwas anders – besser – sein. Es ist aus Sicht des Mannes das Leben in einer permanenten Bewerbungssituation, nur die Intensitätsgrade der Prüfung schwanken.

      Das ist aber nicht per se schlecht – auch wenn ich Adrians Meinung, dass das Leben leichter wäre, wenn es dieses Grundmuster nicht gäbe, teile. Ich finde, es sorgt für Motivation und erzeugt damit einen in der Regel positiven Beitrag im Kleinen, wie im Großen. Problematisch wird es erst, wenn die gestellten Forderungen und anerkannten Verbindlichkeiten nicht mehr reziprok sind. Dann wären wir beim Fischer un siin Fru. Im gesellschaftlichen Kontext sind wir mMn ohnehin in einem Laienspiel unterwegs, das dieses Märchen im ganz großen Rahmen nachspielt. Aktuell sind wir bei „Ich will Papst werden!“

      • Das Problem ist, die Ansprüche sind fernab jeder Realität.

        Angeblich verdienen dann ungelernte über 100.000 oder der Arbeitsvertrag nur einen Nettolohn hat. Alles absurd, trotzdem verdienen alle besser als der Truth. Natürlich nicht, wenn es anders passend ist. Kann z.b. die eine Freundin nicht leiden. Angeblich, weil die weniger Geld haben. Komisch letzte Woche hatte der 5000 netto….

        • Eine Frau die Freundschaften aufgrund von Geld absagt und dir ständig Vorwürfe macht? Klingt nicht so wirklich nach einer guten Partie… was will sie eigentlich mit der ganzen Kohle?

          • Das verstehst du falsch. Ich habe etwas bei ihren Freunden kritisiert.

            Ihr Vorwurf: das sagst du, weil die wenig Geld haben.

            Sind aber die Freunde, die sonst so reich sind und mehr als ich verdienen.

    • Kann ich (zum Glück) auch nicht bestätigen. Wir arbeiten beide in Teilzeit und verdienen so mittelmässig, da wir aber in abgezahlter Eigenimmo wohnen, reicht das Geld (noch) gut zum Leben und für die ein oder andere Anschaffung. Unsere Ansprüche sind aber auch nicht besonders hoch.

      Gehört wahrscheinlich einiges Glück dazu, eine Frau zu finden, die ähnlich tickt wie man selbst. Am Anfang der Beziehung hatte ich mit mehr Problemen gerechnet, aber über Geld streiten wir tatsächlich so gut wie nie.

  6. „Und was macht es eigentlich mit Männern, wenn ihnen immer wieder erzählt wird, sie hätten unfaire Vorteile, obwohl sie in einer Welt leben, die aus Frauenförderprogrammen besteht, oft um Frauen auf Stellen zu hieven, auf die sie sich aus freien Stücken nicht beworben hätten?“

    Schade, dass keine Antwort auf die Frage erfolgt. Sie ist mir auch zu neutral formuliert, um rhetorisch zu sein. Meine Formulierung würde lauten: Was macht es eigentlich mit Männern, wenn sie ungerecht behandelt und dabei noch verarscht werden?

    ____________

    Im Übrigen war es nie anders. Gesellschaften waren immer zum Vorteil von Frauen konstruiert.

    https://uepsilonniks.wordpress.com/2020/03/30/martin-van-creveld-das-bevorzugte-geschlecht/

      • Instinktiv bei beiden Geschlechtern. Wird der Instinkt auf weiblicher Seite kollektiv und ungebremst, dann bekommt man den modernen Feminismus.

        Insofern ist Feminismus ein erwartbares Resultat von Evolution.

      • Klar ist das instinktiv. Aber Zivilisation bedeutet, Instinkte zu überwinden, bzw. zu kanalisieren, dass sie nicht mehr so zum Tragen kommen.

  7. Und wer könnte in Abrede stellen, dass sexuelle Belästigung oder Gewalt in Partnerschaften vor allem Frauen trifft?

    Jeder, der vorurteilsfrei und mit offenen Augen durchs Leben geht. Hier ist Martin Schröder wohl noch im weiblichen Opfernarrativ verstrickt.

  8. Vielleicht lässt sich die Frage leicht beantworten, wenn man zwischen der einzelnen Frau als Individuum und Frauen als gesellschaftliche Gruppe unterscheidet.

    Die Frau, die sich einen fleißigen, wohlverdienenden Mann gegriffen hat und nun zwischen Wohnzimmer-Dekorierung und Gym pendelt und vielleicht noch ein süßes, ersehntes Kind zum Knuddeln dazwischen hat, ist im Grunde damit zufrieden. Denn sie hat ja das bekommen, was sie wollte. Natürlich könnte der Pool immer etwas größer und wärmer sein, aber das sind Kleinigkeiten.

    Wenn sie aber jetzt hört, wie wenige von ihresgleichen Politiker sind oder Vorstandsvorsitzende, dann empfindet sie das für Frauen als ungerecht. Und Frauen sind nunmal ihresgleichen. Weil mit ihresgleichen ungerecht umgegangen wird, fühlt sie beim Planschen im Pool, dass sie natürlich davon auch betroffen ist.

    Plötzlich ist sie latent unzufrieden mit dem, was sie immer haben wollte und auch bekommen hat. Es fühlt sich nicht mehr so gut an. Die Opferempfindungen sind geboren.
    Wenn sie nun dauerhaft damit beschallt wird, wie gemein die Welt zu ihresgleichen, also auch zu ihr ist, wird sie immer unzufriedener. Sie fühlt sich als Heimchen, als Ausgebeutete patriarchaler Reproduktionsgelüste und leidet darunter, dass sie sich gezwungen fühlt, im Gym und Pool ihre Hübsch- und Strammheit zu erhalten, weil sie in dieser Welt Männern zu gefallen hätte. Sie fühlt sich als Sklavin des Patriarchats. Ihre Freundin fühlt sich auch so, sagt diese. Und deren Freundin auch.

    Daraus ergibt sich die folgende krasse These: Ich könnte mir vorstellen, dass bei einer Zufriedenheitsbefragung, bei denen die Frauen ehrlich und geheim antworten können, die von den Taliban in ihren Häusern eingesperrten Frauen durchschnittlich eine höheren subjektiven Lebenszufriedenheitsgrad aufweisen als unsere.

  9. “ Im Gegensatz dazu proklamiert der Feminismus – der zweifellos viel für weibliche Lebensentwürfe errungen hat – […]“

    Nein, nein und nochmals nein.
    Ich weiß, es ist nach jahrzehntelanger Propaganda und Geschichtsrevisionismus der Feministen schwer, sich von dem Mythos zu verabschieden.
    Es waren nicht die Feministen. Sie waren nur die Hooligans unserer gynozentrischen Gesellschaft, die die Errungenschaften unverdient für sich reklamieren.
    Die wahren Wegbereiter waren überwiegend die Männer. Sie haben durch technologische Fortschritte dafür gesorgt, dass eine Frau nicht mehr 10 Kinder gebären müssen, damit das Dorf überlebt. Es waren die Männer, die dafür gesorgt haben, dass nicht mehr 99% der Arbeitskraft im ersten Sektor feststeckte. Es waren die Männer, die das Leben so sicher gemacht haben, dass man sich nicht mehr ständig wegen Hunger, Kälte, Dunkelheit, Tieren etc Sorgen machen musste. Erst mit Erfindungsgeist und Effizienzsteigerung wurde es möglich, dass Arbeitskräfte und Hirne sich anderen Aufgaben widmen konnten, als der Beschaffung von primären Notwendigkeiten. Dies ermöglichte erst die Partizipation der Frauen an angenehmen Bürojobs, während heute immer noch die Männer die Gesundheit und Leben durch die immer noch notwendigen, schweren Jobs opfern.
    Wenn der Mythos war wäre, erkläre mal einer, warum sich der Feminismus nicht vor Jahrtausenden schon gebildet und durchgesetzt hatte.

    • „waren überwiegend die Männer. Sie haben durch technologische Fortschritte“

      Ja, genau damit haben eben diese Männer den Klimawandel und das Ende der Welt über uns alle gebracht! Diese lebensfeindlichen und zutiefst zerstörerischen Menschen, der Homo faber.

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