„Jeder vierte Mann wechselt Unterhose nicht täglich“

Ein Spiegelartikel zur Hygiene:

Rund jeder vierte Mann in Deutschland wechselt einer Umfrage zufolge nicht täglich seine Unterhose. Unter den Frauen trägt nur jede zehnte ihre Unterwäsche länger als einen Tag, wie die am Mittwoch in Hamburg veröffentlichte GfK-Erhebung im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus ergab.

Über alle Altersgruppen sagen demnach 73,9 Prozent der Männer, sie wechselten die Unterwäsche täglich. Vor allem die 16- bis 29-Jährigen tragen laut Erhebung schmutzige Unterhosen, gefolgt von den 50- bis 74-Jährigen. Weibliche Befragte sagten zu 86,9 Prozent, sie wechselten die Unterwäsche täglich.

Vier von zehn Befragten wechseln zudem ihre Bettwäsche seltener als alle zwei Wochen. Das empfehlen etwa ein bayerisches  und ein hessisches  Verbraucherportal aus hygienischen Gründen. Am reinlichsten sind diesbezüglich 16- bis 29-Jährige. Entscheidend für die Hygiene war dabei auch die Haushaltsgröße: In Single- oder Zweierhaushalten wird das Bett seltener bezogen als in größeren Familienhaushalten.

Priorität bei der Körperhygiene hat für die Befragten das Duschen. Rund 40 Prozent gaben an, mindestens einmal am Tag zu duschen oder zu baden. Nur sechs Prozent gaben an, sich einmal in der Woche oder noch seltener unter die Dusche zu stellen.

Für die repräsentative Erhebung wurden im Dezember und Januar 1500 Menschen zwischen 16 und 74 Jahren befragt

Auf der Seite von Galaxus findet sich auch noch diese nette Grafik:

Unterhose wechseln

Natürlich andererseits auch eine Selbstangabe. Aber ich kann es mir durchaus vorstellen.

 

18 Gedanken zu “„Jeder vierte Mann wechselt Unterhose nicht täglich“

  1. Was? Kein Hinweis darauf, welche dramatischen Folgen es fürs Klima hat, wenn Waschmaschine und Dusche doppelt so oft laufen?

    Ach nee. Frauen können ja gar nicht schlecht fürs Klima sein. Hatte ich kurz vergessen.

  2. „Bettwäsche [wechseln] … alle zwei Wochen. Das empfehlen etwa ein bayerisches  und ein hessisches  Verbraucherportal aus hygienischen Gründen.“

    Nö. Die hessische Seite empfiehlt ein bis zweimal im Monat oder u.U. häufiger. Schade, wenn man seine eigenen Verlinkungen nicht liest.

    Naja. Der Spiegel hat seine besten Tage lange hinter sich.

    • Oh, mir fällt noch etwas auf: Die Zahlenwerte in den Grafiken ergeben zusammen exakt 100,0%.

      Ja trägt denn wirklich jeder Unterhosen in diesem Land? Wie schade 😉

      • Ähm – die keine Unterhosen tragen, wechseln die natürlich auch nicht.
        Entsprechend sind die halt auch nicht in der Kategorie „täglich“ oder „mehrmals täglich“!

  3. Ich find es ja immer lustig, wenn Artikel suggerieren, dass etwas schlimm ist, ohne aber zu erklären, warum das schlimm ist. Was passiert denn mit mir, wenn ich meine Unterhose länger als einen Tag trage? Fällt dann mein Penis ab oder bin ich dann einfach nur rechtskonservativ?

  4. Wahrscheinlich würde eine Differenzierung nach werktagen auch schon eine Änderung bringen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Statistik vielleicht auch daran leidet, dass einige sonntag einen faulen Tag machen und im schlafanzug vor dem Fernseher sitzen um dann eben in genau diesem schlafanzug am Abend wieder ins Bett zu gehen.

  5. Die Umfrage ist Blödsinn. Man kann doch nicht einfach dacvon ausgehen, daß tägliches Wechseln der Unterwäsche automatisch bedeutet, daß die sauber ist.
    Beispiel: ich zieh morgens eine frische Unterhose an. Mittags entfährt mir so ein richtig schöner herzsafter Furz (*Entschuldigung!). Dann hab ich zar die Unterwäsche gewechselt – aber die ist deswegen schon lange nicht (mehr) sauber.

  6. Na dann: Follow the science. Schauen wir uns mal die verlinkte
    Evidenz im Artikel von Nanny Jana auf dem Onlinehändler-Portal an, nach der ein täglicher Wechsel „empfohlen“ ist. Wir landen nicht beim RKI oder bei Lauterbach, sondern bei einer kleinen Dorf-Apotheke:

    https://www.apotheke-borsdorf.de/gesundheitsbibliothek/index/intimpflege/

    Dort gibt es Intimpflegeprodukte zu Apothekenpreisen. Mein Favorit: „Multi-Gyn Femi-Wash“. Ist aber nur für unten rum.
    Dummerweise steht da aber keine begründete Empfehlung zum täglichen Schlüppitausch. Vielmehr lernen wir:

    Das tägliche Wechseln der Unterwäsche muss eigentlich nicht extra erwähnt werden, da wir alle die Unterhose regelmäßig wechseln, um unangenehme Gerüche zu vermeiden und uns frisch und wohl zu fühlen.

    Wie kommt also ein Online-Händler dazu, ein Marktforschungsinstitut zu beauftragen, geschlechtsspezifische Schlüpferwechsel-Frequenzen zu ermitteln?
    Ganz einfach: Weil Gender fast so gut sells wie Sex. Denn so kommt das Online-Portal bis in den Spiegel – und von dort bis in unsere Köpfe.

    Das gesamte Thema ist von vorne bis hinten kommerziell modelliert. Aber natürlich „repräsentativ“.

  7. Rein anatomisch betrachtet ist das auch begründet. Der Ausfluss bei Männern (unbeschnitten) ist eher überschaubar. Das Tröpfchen Urin nach dem Gang zur Toilette ist eher vernachlässigbar. Die Vulva einer Frau ist da schon etwas schmutziger, was Feministinnen ja nicht verstehen können. Die unreine Frau ist ja seit Jahrhunderten kein Mythos, sondern nicht ganz unbegründet in etlichen Kulturen ausgeschlossen. Die feministischen Reinwaschung funktioniert in dieser Statistik nur über die Waschmaschine. Die Smegma-Schleuderinnen müssen ja täglich das Höschen wechseln um nicht zu müffeln.
    So, jetzt habe ich auch meinen Eintrag bei der AAS.

  8. Männer, Hygiene und Körperpflege – da prallen manchmal Welten aufeinander.
    Warum aber führen hauptsächliche junge Männer Krieg mit ihren Unterhosen? Ich habe versucht, eine Antwort darauf zu finden …

  9. Hm, wenn ich mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern darf: In Ländern mit tropischem Klima duschen die Leute mehrmals am Tag und wechseln ihre Wäsche. Europäer haben den Ruf, schlecht zu riechen und unsauber zu sein. Man kann das verstehen, In Kolumbien an der Küste sind meist 35 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit, du duschst morgens im Hotel, gehst vor die Tür und nach 15 Minuten bist du wieder komplett durchgeschwitzt und hast Lust zu duschen.

    In unserem kühlen Klima hingegen ist das etwas ganz anderes, da musst du im Prinzip nicht täglich duschen weil du kaum schwitzt. Ist immer alles relativ.

  10. Ich hab das mal eine zeitlang probiert, die Unterwäsche, Socken usw. länger zu tragen. In der kälteren Jahreszeit, bei ansonsten ausreichender Körperpflege ist das kein Problem (zumindest bei einem Mann), weder stinkt es, noch hat man zwangsweise Bremsspuren.

    Ich würde es trotzdem niemandem empfehlen, denn was ich nicht bedacht hatte, ist, dass sich Krankheitserreger in körpernaher Kleidung sehr wohl fühlen. Ich hab mir in der Zeit zumindest einen ärgerlich hartnäckigen Nagelpilz geholt, mit dem ich immer noch kämpfe. Lohnt sich also nicht! Für den Preis der total überteuerten Salben etc. hätte ich mir sogar für jeden Tag frische Socken kaufen können…

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