„Frauenrechte sind „zu weit gegangen“, sagt die Mehrheit der Generation Z und der Millennials, zeigt eine Studie“

Arne weißt auf eine interessante Umfrage hin:

Women’s rights have gone too far, the majority of Generation Z and millennials believe, according to a new research.

Some 52 per cent of Gen Z and 53 per cent of millennials say society has gone so far in promoting women’s rights that it is discriminating against men, a survey by Ipsos UK and the Global Institute for Women’s Leadership at King’s College London found.

In contrast, four in 10 baby boomers (40 per cent) and Gen X (46 per cent) said the same.

1950er bis ca. Ende der 1960er Jahre: Babyboomer

1965-1979 geboren: Gen X

Millennials:  1980er bis zu den späten 1990er

1995 und 2010 geboren: Generation Z

Also: Um so jünger, um so eher sehen sie Vorteile der Frau und Diskriminierung gegen Männer.

More than half of all men (55 per cent) held this opinion, compared to 41 per cent of women.

Das zeigt ja schon einen deutlichen Anteil der Männer und einen durchaus nicht so geringen Anteil der Frauen.

Meanwhile, 43 per cent of people in Britain believe men are now discriminated against because of the promotion of women’s rights.

The survey conducted for International Women’s Day also found that people in Britain are increasingly afraid of promoting women’s rights for fear of reprisals.

The share of the British public who say they are scared to speak out and advocate for the equal rights of women has doubled since 2017, rising from 14 per cent to 29 per cent. The majority (71 per cent), however, continue to say this does not apply to them.

Wäre natürlich interessant, was mit „Reprisals“ gemeint ist. Vorgeschlagen wird:

  • Vergeltungsmaßnahmen
  • Vergeltung
  • Verfolgung

Ich könnte mir vorstellen, dass man das etwas positiver auch als „Angriffe gegen die Position“ sehen könnte, also noch positiver formuliert: Gegenargumente.

Younger generations tend to be be most fearful, with Gen Z (38 per cent) around twice as likely as baby boomers (19 per cent) to feel this way.

In den jungen Generationen haben sich wahrscheinlich auch Männer eher damit beschäftigt und die älteren Generationen stellen eben auch teilweise auf eine andere Zeit ab. Heute dürften die Nachteile für eine jüngere Frau eben kleiner sein, wenn sie das nötige machen möchte für eine Karriere.

Almost two in five people (38 per cent) in Britain believe men are expected to do too much to support equality, an increase on 29 per cent who felt this way in 2019.

Wäre natürlich interessant, wenn sie sie gefragt hätten, was sie konkret machen müssen, und einer der Punkte wäre vielleicht schlicht die Chancen auf Beförderung aufgeben oder nur mit sehr viel Mühe aussteigen zu können, während Frauen es mit Quoten leichter haben.

On a more positive note, the research found that almost half of Britons (47 per cent) now think equality between men and women will be achieved within their lifetime, compared with 40 per cent in 2018.

Gleichberechtigung oder Gleichstellung? Ein großer Unterschied.

Kelly Beaver MBE, the chief executive of Ipsos, UK and Ireland, said: “Our ongoing research into gender equality shows that we have made significant progress with nearly half of people now agreeing equality will be achieved within their lifetime.

“However, there are signs that the public are starting to push back on this progress to date, which is potentially worrying, but it may also be a sign that real change is happening in society and change can often make people uncomfortable and resistant.

“Over the coming years we will continue to measure this shift and I hope that we will see this discomfort shift to acceptance, acceptance that achieving gender equality is an essential evolution for British society.”

Da merkt man wieder diese Einstellung, dass ein Pushback gegen Frauenförderung etwas sein muss, was sich gegen Gleichberechtigung richtet. Ich denke viele werden es eher so sehen, dass sie gegen übertriebene Maßnahmen sind.

45 Gedanken zu “„Frauenrechte sind „zu weit gegangen“, sagt die Mehrheit der Generation Z und der Millennials, zeigt eine Studie“

  1. „gone too far“?

    Es war von vornherein der falsche Weg, da ein einseitiger Tunnelblick auf die Frau gepflegt wurde. Die ganze Interpretation der Geschlechterverhältnisses als eines, in welchem der Mann die Frau unterdrückt, war von vornherein Quark und paradoxerweise dem Umstand geschuldet, dass man – sowohl Männer als auch Frauen – das Wohlergehen von Frauen schwerer gewichtete:

    https://allesevolution.wordpress.com/2021/03/29/esther-vilar-der-dressierte-mann-gastbeitrag/

    • „Viele kamen allmählich zu der Überzeugung, einen großen Fehler gemacht zu haben, als sie von den Bäumen heruntergekommen waren. Und einige sagten, schon die Bäume seien ein Holzweg gewesen, die Ozeane hätte man niemals verlassen dürfen.“

      • Außerdem hat das Patriarchat schon damals (besonders!) Frauen zur Zellteilung gezwungen. Diese nicht konsensuelle Entwicklung macht die Evolution so fragwürdig und ich habe mir schon überlegt, sie bei der Meldestelle für Antifeminismus anzuzeigen.
        Man müsste sie rückwirkend einfach für ungültig erklären, denn nur ein „Ja!“ ist ein „Ja!“ oder sogar ein „Ja, ja, ja!“.

      • „ … dessen vom Affen stammende Bioformen so erstaunlich primitiv sind, daß sie Digitaluhren noch immer für eine unwahrscheinlich tolle Erfindung halten. …“

        Aber welche Verbesserung ist mit der deutlichen Bevorzugung von Frauen denn verbunden (für die ganze Gruppe)?

  2. Das Übliche also: Wenn Frauen sich diskriminiert fühlen, muss unbedingt mehr für Frauen getan werden. Wenn Männer sich diskriminiert fühlen zeigt das nur das männliche Unbehagen gegenüber Frauenrechten und das noch nicht genug für Frauen getan wurde.

    Im Übrigen wird es in Großbritannien nicht anders sein als hier. Auch dort werden Männer bereits seit Jahrzehnten weniger Rechte als Frauen haben.

  3. Die Stimmen werden lauter, dass Feminismus nicht gut für Frauen ist.

    Ich gehe vorerst davon aus, dass die in der Umfrage oben eingefangenen Stimmungen Nebenwirkungen dieser Wahrnehmung sind.

    Wärst du doch der alte Besen!
    Immer neue Güsse
    bringt er schnell herein,
    Ach! und hundert Flüsse
    stürzen auf mich ein.

    Keine der Frauen, die jetzt über Feminismusfolgen für Frauen klagen, hat die letzten 50 Jahre das Maul aufgekriegt darüber, was Feminismus mit Männern macht.

      • Und wenn sie es schafften, für Feministinnen gefährlich viel Gehör zu finden, wurden sie – leider nicht sprichwörtlich sondern wahrlich buchstäblich – in die Stille oder gar aus dem Land geprügelt; hierzulande Esther Vilar, in GB Erin Pizzey.

        • Ich würde sogar behaupten, die Mehrheit der Frauen war gegen den Mist. Der Feminismus fand doch nur in den Medien und an den Unis statt und da auch nur bei den Soziologen und so. Das Problem ist wie bei Corona und Klima die schweigende Masse.

          • Allerdings auch: die wenigsten Frauen bekommen ihren Mund auf, wenn sie Ungerechtigkeiten sehen, die sie nicht selber betreffen.

          • Fast alle, die ich kenne, sind *für* Frauenförderung.
            Alle, die kenne, sind geimpft.
            Fast alle, die ich kenne, glauben den Klimaquatsch.

            Das ist keine schweigende Mehrheit die dagegen ist.
            Das ist eine nickende Mehrheit, die zustimmt.

          • Die Leute machen den Mist nur mit, weil sie nicht richtig abstimmen können und zu blöd sind. Man darf nicht fragen, ob sie für Frauenförderung sind. Die Frage muss lauten: wieviel Geld legen sie hier und jetzt für Frauenförderung auf den Tisch? Dann kommt nix. Ebenso muss man direkt fragen, ob jetzt dieser Fünfling ins Gästezimmer einziehen kann und sie für ihn aufkommen. Wenn anonyme Leute bezahlen, ist man schnell mit Forderungen dabei. Eigenes Geld gibt man weniger gerne.

          • Shifting the goalpoasts…
            In einer Demokratie ist nicht die Frage, was der einzelne direkt zahlt, sondern wen er wählt.
            Frauen wählen Feminismus.
            Weil sie alle überzeugt sind, dass Frauen es echt schwer haben. Mit den Männern und überhaupt.

          • Genderama heute
            „In Deutschland werde die Meinung vertreten, „dass Frauen Kinder gar nicht missbrauchen, da sie keinen Penis haben“.

            Diese Einschätzung stammt laut Knauer von Mitarbeitern einer Beratungsstelle für missbrauchte Kinder und untermauert die verhängnisvolle Wahrnehmung, dass Missbrauch durch Frauen „weniger schädigend“ für Kinder sei, als wenn Männer die Täter sind“

            Zustimmende Frauen?
            99%

          • Natürlich sind die Mehrheit der Frauen keine Feministinnen. Aber wenn es darum geht, bei einer Bewerbung um einen Job eher zum Zuge zu kommen als die männlichen Mitbewerber, oder irgendwelche Fördergelder abzugreifen nur weil man Frau ist, nehmen das auch nichtfeministische Frauen sicher gerne mit. Und sagen nichts.

          • Meiner Erfahrung nach nehmen auch viele „normale“ Frauen gern das wohlige Gefühl mit, sich als benachteiligt darstellen zu können. Das kommt der weiblichen Hypoagency sehr entgegen.
            Und beispielsweise das Narrativ, dass Männer nicht genug im Haushalt helfen, ist heutzutage ja auch fast flächendeckend verbreitet, wobei der männliche Beitrag zur Familie, insbesondere finanzieller Art, zumeist konsequent ausgeblendet wird.

            Also Feminismus ist bei weiten Teilen der weiblichen Bevölkerung absolut anschlussfähig, zumindest in einer subjektiven „Mein Feminismus“-Feminismus-Ausprägung.

          • Das funktioniert immer gut, wenn du Leuten weis machst, sie seien ganz toll und wertvoll und hätten ja eigentlich das verdient, was andere Leute haben! Das ist die Politik des Neides. Das ist der Feminismus der letzten Jahrzehnte im Wesentlich gewesen.

          • „Also Feminismus ist bei weiten Teilen der weiblichen Bevölkerung absolut anschlussfähig,“

            Unbedingt. Und worüber beschwert sich die Dame oben im Video? Vermutlich darüber, dass Frauen durch den Feminismus (nominell) genötigt werden, ihre Erfüllung in der Karriere zu sehen. Diese antifeministischen Frauen gibt es nämlich zuhauf.

    • „Die Stimmen werden lauter, dass Feminismus nicht gut für Frauen ist.“

      Ja, würde alles was durch Feminismus schlechter wird allein auf die Schultern von Männer abgeladen werden können, gäbe es deutlich weniger Kritik von Frauen.

      Man sieht es immer wieder wenn man über eine tatsächliche, nicht wegzudiskutierende Diskriminierung von Männern spricht. Dann kommt von Frauen sowas wie: „Man sollen keinen Geschlechterkrieg anfangen“, „es bringt nichts Opfer gegeneinander aufzuwiegen“ und bei Diskriminierungen die Frauen nicht betreffen „hat man denn keine wichtigeren Probleme“.

      Aber viele Männer sind kein Stück besser.

    • Frauen“freundin“ Simone de Beauvoir:

      »Keine Frau sollte das Recht haben, zu Hause zu bleiben und die Kinder großzuziehen. Die Gesellschaft sollte völlig anders sein. Frauen sollten diese Wahl nicht haben, und zwar genau deshalb, weil, wenn es eine solche Möglichkeit gibt, zu viele Frauen sich dafür entscheiden würden.«

          • Diese Frau ist ja ein einziger Mythos….

            Dass sie diese Sachen erst für zu persönlich hielt, würde gut dazu passen, dass sie eine Kommunistin war (mit dem üblicher Euphemismus als „Intellektuelle“ bezeichnet). Dass man auch mit diesen persönlichen Dingen wie der Sexualität das System angreifen konnte für die gute Sache, dafür war die Zeit einfach noch nicht reif. Zwar war schon die Unmoral als Propagandamittel erkannt, aber so weit ging es dann noch nicht, die übelste Unmoral und Dekadenz galt den Kommunisten als bürgerlich.

            Und wie ist ihr Engagement mit Satre zu verstehen? Das ist dann doch umso mehr eine Zweckbeziehung, wegen der ideologisch-geistigen Nähe?

            Aus dem New Yorker habe ich im SMS da so eine vielleicht vergleichbare Menage a trois, die als politisches Rührstück, so dick aufgetragen, dass es als unfreiwillige Selbstparodie rüberkommt, vorgestellt. Das erinnert ein wenig an das hier mit Beauvoir.

      • Warum sollten denn Männer die Wahl zwischen Arbeit und Arbeit haben und Frauen stehen deutlich mehr Möglichkeiten offen? Abgesehen bist du als Mann doch total gekniffen, wenn du dein ganzes Leben gerackert hast und deine Frau die Kinder groß gezogen hat (sicher auch nicht leicht) und sie dann mit Ende 40 die Scheidung einreicht und deine halbe Rente ist weg. Und noch viel mehr. Da soll sie doch auch arbeiten und fertig.

  4. The survey conducted for International Women’s Day also found that people in Britain are increasingly afraid of promoting women’s rights for fear of reprisals.

    Wäre natürlich interessant, was mit „Reprisals“ gemeint ist. Vorgeschlagen wird:

    Vergeltungsmaßnahmen
    Vergeltung
    Verfolgung
    Ich könnte mir vorstellen, dass man das etwas positiver auch als „Angriffe gegen die Position“ sehen könnte, also noch positiver formuliert: Gegenargumente.

    @Christian naja Gegenargumente muss man selten fürchten. „Vergeltungsmaßnahme“ klingt zu hart, das hat was von Vendetta „du hast meine Nichte vergewaltigt, also steck ich deinem Bruder ein Messer zwischen die Rippen“. Ich denke die Leute befürchten einfach (und ich denke, zu recht) dass das Pendel irgendwann mal (zu sehr) in die andere Richtung ausschlägt.
    Cancel culture ist ja keine Erfindung der neuen Rechten, und auch wenn die Leute heutzutage nicht mehr geteert und gefedert werden wie zu Huckleberry Finns Zeiten, manches was so abgeht erinnert schon an eine Hinrichtung.
    ich schlage als Alternative das gute neudeutsche „backlash“ vor 😁

  5. Wäre natürlich interessant, was mit „Reprisals“ gemeint ist. …Ich könnte mir vorstellen, dass man das etwas positiver auch als „Angriffe gegen die Position“ sehen könnte, also noch positiver formuliert: Gegenargumente.

    In den jungen Generationen haben sich wahrscheinlich auch Männer eher damit beschäftigt und die älteren Generationen stellen eben auch teilweise auf eine andere Zeit ab.

    Ich könnte mir vorstellen, dass sich das zumindest teilweise gar nicht auf „konservative“, sachliche Feminismuskritik bezieht, sondern eher auf die Auswüchse der Queer-Lobby. Wer heutzutage „afraid of promoting women’s rights for fear of reprisals“ ist, ist es sicherlich oft deshalb, weil er befürchtet, für Aussagen wie „Transfrauen mit Penis sollten nicht in Schutzräume für Frauen kommen dürfen“ einen Shitstorm abzubekommen.

  6. Allein die verkehrte Fragestellung, ob es um „Frauenrechte“ gehen würde, lässt tief blicken.

    Frauenrechte 2023, Symbolbild

    Mit Rechten hat das alles nichts zu tun gehabt. Es wurde immer nur an den nackten Egoismus als absoluter Massstab für alles appelliert und das Endresultat ist – eigentlich gar nicht verwunderlich – dass spezielle Männer die Trophäen bei diesem Kult des Selbst abräumen.

    An Warnungen hat es nicht gefehlt. Allein der permanente Verweis auf den grossen Stolz, den man haben sollte, hätte jeden misstrauisch machen müssen. Aber wenn das als Anglizismus „Pride“ daherkommt, dann versagt alles Erkennen.

  7. Frage mich schon lange, inweit die Liebe zu Ausländern, zum Islam und zur Grenzenlosigkeit und der Antinationalismus nicht einfach nur ein Audruck des linken Antisemitismus war und ist, vor allem weil denen der Antizionismus der angelsächsischen Welt weitestgehenst versagt war. Ich denke, das der Anteil ist so erheblich, dass das keiner wissen will. Auch und vor allem die Betroffenen nicht, dh, diejenigen, „in denen es so denkt“ (Broder).

  8. „has gone so far in promoting women’s rights that it is discriminating against men“

    Ist ja auch kein Wunder, denn es gibt und geht immer nur um noch mehr Frauenrechte und nicht um Gleichberechtigung. Noch mehr Schutz für Frauen, selbst wenn sie schon mehr bekommen und Männer häufiger Opfer werden, mehr Geld für Frauen, auch wenn sie jetzt schon mehr erhalten und weniger einzahlen, mehr Förderung von Frauen auch wenn sie im Bildungsbereich schon seit Jahren die besseren Abschlüsse erhalten. Und dazu dann eine Rhetorik wie „Frauen sind die Hauptlasttragenden der Coronakrise“, Männer sterben nur viel häufiger und selbst die Zahl der männlichen Opfer häuslicher Gewalt nahm stärker zu, aber allein „Frauen sitzen ja in den systemrelevanten Berufen“, wer braucht schon Strom oder LKWs-Lieferungen? Im Ukraine-Krieg das gleiche.

    Es geht im Feminismus nicht um Gleichberechtigung oder Gleichstellung und wenn man sich ein bisschen in der feministischen Geschichte umsieht, war das schon seit Jahrhunderten nie das wirkliche Ziel. Sie wollten immer schon das was Männer haben, aber ohne dafür auch das gleiche zu Leisten oder opfern zu müssen.

  9. Was versteht man dann eigentlich unter „Frauenrechten“?
    Das können ja nur Rechte sein, die nur Frauen zustehen, also nicht Kindern und Männern.
    Wenn eine Gesellschaft Gleichberechtigung aller Menschen anstrebt, dann darf es doch keine Frauenrechte geben. Das widerspricht sich.

    Also kann es auch nicht darum gehen, dass „Frauenrechte zu weit gehen“, sondern die Existenz von besonderen Frauenrechten an sich geht schon zu weit,

    Ist das nicht schon in sich der Inbegriff von Gaslighting?

    • „Wenn eine Gesellschaft Gleichberechtigung aller Menschen anstrebt, dann darf es doch keine Frauenrechte geben. Das widerspricht sich.“

      Die Gleichberechtigung ist unter dem Vorbehalt wirklicher Gleichheit. Aber Frauen und Männer sind nicht wirklich gleich, es gibt da diese biologischen Unterschiede. Vor allem der körperlichen Unterlegenheit, die dann erfordern, dass Frauen nicht beliebig mit Männern zusammengeworfen werden können, vor allem in der Gefangenschaft.

      Die speziellen Rechte der Kinder ergeben sich aus ihrer besonderen Schwäche, sowohl körperlicher als auch geistiger Art.

      Das Problem der „Frauenrechte“ war dann, dass man viel zu viele Dinge als Rechte ansah, die aber keine sind und deren Gewährleistung dann eine Priviligierung oder Bevorzugung darstellt. Da Frauen zB nicht weniger klug oder strebsam sind als Männer verbietet sich hier jegliche Förderung oder „Gleichstellung“.

      Du erinnerst Dich bestimmt an den Artikel über das Verfassungsgericht von Alexander Wendt neulich. Diese Rechte, von denen wir hier reden sind in erster Linie Abwehrrechte gegen den Staat, der Frauen und Männer infolge dessen trennen muss, im Gefängnis, im Sport, auf den Sanitäranlagen, etc, dort wo er als Staat was organisiert. Das wurde dann im falschen Sinne umgemünzt als der Staat muss Frauen gegenüber Männern bevorzugen, um den jahrtausendealten Spiess mal umzudrehen uä. Das wurde dann einfach „Rechte“ genannt, mit der Folge, dass der Staat gegen seine eigenen Diskriminierungsverbote und gegen die Gleichberechtigung verstossen konnte. Rechte wurden durch Pseudorechte ersetzt und jetzt kommt am Ende die grosse Rechnung mit der allgemeinen Entrechtung der Frauen über die sogenannte „Selbstidentifikation“, die kurzerhand zum obersten Rechtsprinzip gemacht werden soll. Damit wäre unser System von einem demokratischen zu einem strukturell diktatorischen gemacht worden.

      • Das Kernproblem ist wieder mal die Pauschalisierung, also die Modellierung. Auf der einen Seite wird behauptet, Frauen seien pauschal schwächer, auf der anderen aber nicht, sie seien pauschal blöder.
        Das zeigt meiner Meinung nach das Problem: Die Zuteilung von Rechten an eine Menschengruppe erfolgt ziemlich beliebig, wenn sie nach dem Kriterium Geschlecht erfolgen würde. Es gibt gleichermaßen physische Powerfrauen, die jeden durchschnittlichen Mann wegfegen und zertrümmern, wie es auch besonders kluge oder besonders blöde Exemplare gibt.
        Das ist genau wie bei den Männern.

        Wieso sollen nun also Olga, der ukrainischstämmigen Hammerwerferin besondere Schutzrechte, also Frauenrechte zuteil werden. Das ist nicht nachvollziehbar.
        Die Schutzrechte sind ja eben Rechte _des Individuums_ , nicht von Menschengruppen gegenüber einem Staat. Also müsste Muscle-Olga die nicht zugeteilt bekommen. Die einzige Menschengruppe, die meiner Kenntnis nach unter besonderem Schutz des Grundgesetzes steht, ist die Familie. Das kann ich nachvollziehen, da sie eben die Keimzelle der Gesellschaft ist.

        Besondere explizite Frauenrechte sind also deswegen nicht vorgesehen, weil die Zuteilung von Rechten nicht nach Hautfarbe, Rasse, Geschlecht oder Derartigem erfolgt. Demnach gibt es auch keine Frauenrechte. Und ich wüsste nicht, wo festgelegt ist, dass die Gleichberechtigung unter dem Vorbehalt wirklicher Gleichheit steht. Denn jeder normale Mensch kapiert, dass es diese wirkliche Gleichheit nicht geben kann. Die ist auch irrelevant, wenn es um Rechte und Ansprüche des Individuums gegenüber dem Staat geht.

        Die neumodischen Frauenrechte sind eine feministische Erfindung der letzten Jahrzehnte, um die besondere Wertigkeit der Frau gegenüber anderen Menschen faktisch festzuschreiben. Genau das verfolgt ja auch die künftige feministische Strafgesesetzgebung.

        Mich ärgert dabei, dass so selbstverständlich mittlerweile von Frauenrechten gesprochen und geschrieben wird und damit anderen Menschen zwangsläufig weniger Rechte zugebilligt werden – und das schon als normal gilt.

        • Diese Olga spricht nicht gegen das Recht für alle Frauen, weil sie eine Ausnahme ist. Und es spielt auch gar keine Rolle, dass sie eine Ausnahme ist. Zwar sind Rechte immer Rechte des Individuums, aber können eben schlecht individuell vergeben werden. Das liefe auf ein endloses Mikromanagement hinaus, welches vollkommen unpraktikabel wäre.

          „Die neumodischen Frauenrechte sind eine feministische Erfindung der letzten Jahrzehnte“

          Das Problem ist, dass das ganze Menschenrecht nur als grobe Szizze existiert und niemand je versucht hat das konsequent auszufomulieren. Das gilt natürlich für Frauen-, Männer- und Kinderrechte um so mehr!
          Diese ganze Individual-Rechte ergeben sich aus der Geschichte der Staatsverfassungen, aus dem Spannungsfeld staatlicher Ordnung mit dem Individuum in dieser Ordnung. Und das auch nur für demokratische Systeme, alle anderen negieren ja das Individuum und seine Rechte gegenüber dem Staat mehr oder weniger.

          • Das liefe auf ein endloses Mikromanagement hinaus, welches vollkommen unpraktikabel wäre.

            Deswegen führt kein Weg daran vorbei, sie allen Menschen zuzubilligen unabhängig von Geschlecht, Rasse, Religion etc. und den individuellen Gegebenheiten.
            Wenn sich demokratische Systeme dem entziehen, dann verlassen sie damit eben auch ihren demokratischen Boden.
            Frauenrechte sind genau dafür ein Beispiel, dass unterschiedliche Wertigkeiten von Menschengruppen eingezogen werden.

    • Recht auf Abtreibung nach einer Vergewaltigung auf der weiblichen Seite, auf der männlichen Seite das Recht von Unterhaltszahlungen befreit zu sein, falls die Frau vergewaltigt, erzwungen oder betrogen hat.

      Es gibt schon geschlechtsspezifische Probleme die berechtigt in juristische Normen gegossen werden sollten.

      • Ja, natürlich gibt es geschlechtsspefische Thematiken. Aber der Grundsatz müsste doch sein:
        Wenn auch ein Mann durch eine Vergewaltigung schwanger werden könnte, dann hätte er gleichermaßen ein Recht auf Abtreibung. Das ist eben die Gleichberechtigung.
        So wie eine Frau im unwahrscheinlichen Falle einer Wehrpflicht für sie gleichermaßen das Recht auf Wehrdienstverweigerung haben müsste.

        Das wäre Gleichberechtigung. Das, was der Feminismus jetzt als Frauenrechte haben will, ist das Gegenteil davon. Egal ob Quoten, Paritäten, andere Strafbemessungen bei Eifersuchtsmorden, besondere Schutzeinrichtungen.

  10. Also was https://allesevolution.wordpress.com/2023/03/08/selbermach-mittwoch-104/#comment-707942 Hugor schon 10.03 schrieb: “

    Interessant. Eigentlich hätte man ja erwarten können, dass Generation Z am wenigsten Probleme mit der aktuelle Situation hat, weil sie praktisch seit ihrer Geburt der allgegenwärtigen „Frauen sind benachteiligt“-Propaganda ausgesetzt sind.
    Meine Vermutung wäre, dass bei ihr das Problembewusstsein trotzdem am ausgeprägtesten ist, weil sie am meisten mit den Folgen direkt konfrontiert werden, in Schule und Uni etc., wo die Wokeria regiert.“

    Es gibt mehrere Bundesländer wo 1-3 Scheine Gender-Studies Pflichtfach für Lehrer ist. Spiegel-Online ist als „Studenten-Bild“, wie „Die Zeit“ unter linken Älteren ein großes Sprachrohr für feministische Werte. Bei Studenten ist die feministische Reichweite also besonders groß, allerdings studieren die wenigsten jungen Menschen.

    ÖRR auch, allerdings sind die Zuschauer des ÖRR überwiegend ALT, iirc sind die bald hauptsächlich 65+ oder jetzt schon Rentner.

    Die starken Bestrebungen mit enormen finanziellen Mitteln, „die Jungend“ zu erreichen schlugen fehl, auf Youtube sind etliche Funk-Beiträge zerrissen worden, die haben sich auf FB zurückgezogen (wo ein rüberscrollen schon als „wurde gesehen“ gezählt wird) wo Kritik auch geziehlter verbannt werden kann, aber wo das Publikum wieder älter ist. Auf Tiktok u. Twitch sind m.W. derzeit die meisten „Jungen“ zu finden. Aber die Klickzahlen des ÖRR sind da auch kaum nennenswert.

    Also ich hatte schon einige Gespräche mit Schuljungs was Unterschiede bei der Behandlung Mädchen/Jungen anbelangt, und jeder hatte eine Story wo Mädchen bevorzugt wurden, einige auch wo dies auf Kosten der Jungs ging. Also die realen Erfahrungen der jungen Generation decken sich nicht mit dem Erzählten/Dauerbeschallung.

    Ich denke die Jungs bekommen das jetzt vermehrt mit, werden sensibler, besonders weil viele Lehrer eben „abgestumpft“ sind für die Probleme und Bedürfnisse von Jungs. Und die Ringelrei-spiele die das patriarchale, wettkampforientierte Fangen ersetzen sollen und von den Lehrern nach Gender-studies-Lehrbuch gepusht werden, kommen bei Jungs nicht gut an.

    Junge Frauen und Mädchen wollen auch heute noch zu ~70% das der Vater sich mehr als sie beruflich um das Geldverdienen kümmert.

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