Ich bin bei einer Episode des Podcasts „Sicherheitshalber“ auf das Böckenförde Diktum gestoßen und dachte, dass könnte auch für eine Diskussion interessant sein:
Aus der Wikipedia:
Das Böckenförde-Diktum (auch Böckenförde-Theorem, Böckenförde-Doktrin oder Böckenförde-Dilemma) wurde von dem Staats- und Verwaltungsrechtler und Rechtsphilosophen Ernst-Wolfgang Böckenförde in dem Aufsatz „Die Entstehung des Staates als Vorgang der Säkularisation“ formuliert. Der zentrale Satz des Diktums – „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann“[1] – wurde zuerst in einem Seminarbeitrag aus dem Jahr 1964 verwendet.[2][3] Er beschreibt das Problem säkularisierter Staaten, soziales Kapital zu erschaffen, und wird sowohl von Verfassungsrechtlern, Religionswissenschaftlern als auch von Theologen kontrovers diskutiert.
Und weiter:
In seinem Aufsatz „Die Entstehung des Staates als Vorgang der Säkularisation“ beschreibt Böckenförde die Entwicklung der europäischen Staaten als einen Dualismus von Verfassungsgeschichte und Säkularisierung. Er betont den „allmählichen“ Verlauf der Verweltlichung, die ein historischer Prozess gewesen sei, „lange Zeit lagen alte und neue Bauelemente dicht neben- und beieinander“.[6]
Böckenförde unterscheidet drei Phasen, in denen sich dieser Prozess vollzogen hatte: Den Investiturstreit, das Zeitalter der Glaubenskämpfe und die Französische Revolution.
Die Trennung von „geistlich“ und „weltlich“ gehe in ihrer frühesten Form auf den Investiturstreit während des 11./12. Jahrhunderts zurück. In dieser Zeit sei „die politische Ordnung als solche aus der sakralen und sakramentalen Sphäre entlassen“ worden. Seitdem bedürfe die Politik einer weltlichen, das heißt einer naturrechtlichen Begründung.[7]
Nach der Glaubensspaltung im 16./17. Jahrhundert habe sich die Frage gestellt, wie „ein Miteinanderleben der verschiedenen Konfessionen in einer gemeinsamen politischen Ordnung möglich sei“.[8] Die Unterscheidung in „geistlich“ und „weltlich“ sei zwar zuerst von den Päpsten verwendet worden. Sie habe dann aber in der Folge zu einer Suprematie der Politik gegenüber der Kirche geführt.[8] Die französischen Juristen der „Politiques“ hätten zwischen einem weltlichen Herrscher als neutraler Instanz und den streitenden Glaubensparteien unterschieden. Hierdurch sei die Religion „kein notwendiger Bestandteil der politischen Ordnung mehr“ gewesen. Umgekehrt war die Religion seitdem nur noch de facto garantiert, nicht mehr de jure.[8]
In der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789, schließlich, sei der Mensch nur noch als individualisiertes und profanes Wesen gedacht worden. Der Staat habe sich von der Religion emanzipiert, während diese „in den Bereich der Gesellschaft verwiesen“ und zu einer privaten Angelegenheit geworden sei, ohne Auswirkung auf die Stellung als Staatsbürger. Die Religionsfreiheit umfasst sowohl die positive Freiheit zur Ausübung der Religion als auch die negative Freiheit von der Religion. Das Christentum sei seitdem nur noch ein „Dekor für höchst weltliche Geschäfte“ gewesen.[9]
Hiervon ausgehend, wirft der Verfasser die Frage auf, worauf der säkulare Staat seitdem gegründet sei, „worin findet er die ihn tragende, homogenitätsverbürgende Kraft und die inneren Regulierungskräfte der Freiheit, deren er bedarf, nachdem die Bindungskraft der Religion für ihn nicht mehr essentiell ist und sein kann?“[10] Im 19. Jahrhundert sei versucht worden, die Nation, später, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland, auch „Werte“ insoweit fruchtbar zu machen. Beides sei gescheitert. Einen Weg „über die Schwelle von 1789 zurück“ gebe es aber auch nicht.[10] Deshalb gelangt Böckenförde zu dem Schluss:
„Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist. Als freiheitlicher Staat kann er einerseits nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des einzelnen und der Homogenität der Gesellschaft, reguliert. Anderseits kann er diese inneren Regulierungskräfte nicht von sich aus, das heißt mit den Mitteln des Rechtszwanges und autoritativen Gebots zu garantieren suchen, ohne seine Freiheitlichkeit aufzugeben und – auf säkularisierter Ebene – in jenen Totalitätsanspruch zurückzufallen, aus dem er in den konfessionellen Bürgerkriegen herausgeführt hat.“
– Ernst-Wolfgang Böckenförde: „Die Entstehung des Staates als Vorgang der Säkularisation“ In: Recht, Staat, Freiheit. 2006, S. 112 f. (Hervorhebung im Original)
So wie ich es verstehe:
Durch was kann ein Staat, der die Freiheit des Einzelnen als Element hat und sich nicht mehr auf eine religiöse Wertebasis oder sonstige Gemeinsamkeiten gemeinsamer Werte stützen kann, noch das notwendige Gemeinschaftsgefühl aufbauen, durch das die Leute überhaupt bereit sind, sich für den Staat einzusetzen und ihn zu schützen?
Natürlich gibt es zu einem gewissen Teil noch ein Gemeinschaftsgefühl durch gemeinsame Sprache, Kulturen, geschichtliche Hintergründe etc. Und man könnte entsprechend auf das Grundgesetz oder die Menschenrechte verweisen, die eine Gemeinsamkeit der westlichen Welt darstellen könnten. Aber natürlich kann man nicht mehr sagen „Ich bin euer von Gott gewollter Herrscher und wer gegen mich ist ist gegen Gott und kommt in die Hölle“ (um mal etwas weiter zurück zu gehen).
Konservative Parteien betonen gerne noch Elemente der Religion und der passenden Feste wie Weihnachten etc. Ein sehr intersektional linker Politiker wird eher zum Zuckerfest etc gratulieren als zu Weihnachten. „Homogenität der Gesellschaft“ erzeugt in der Tat ein gewisses Gemeinsamkeitsgefühl, nimmt aber auch weiter ab.
Wäre natürlich die Frage, wie viel „Substanz“ man tatsächlich braucht. Klar, wenn man will, dass die Bürger in einen Krieg für einen ziehen, dann ist ein gewisser Patriotismus sicherlich hilfreich. Zumal dann auch eher Beschämungen greifen, dass man sich nicht für sein Land einsetzen will, mit denen dann die Bereitschaft zu einem Einsatz gehoben wird. Es ist sicherlich kein Wunder, dass dieses Diktum in einem Militär-Podcast besprochen worden ist.
Aber die Frage ist, ob es darüber hinaus etwas ist, was so viel Vorteile bringt.
Inwieweit kann denn Religion der Zusammenhalt in einem Staat sein? Zum einen geht das ja meist nur mit einer staatstragenden Religion und alle anderen sind dann zweitrangig bis minderwertig. Und man denke mal nur an den englischen König, der mal fürs ganze Land eine neue Religion wollte, damit er sich scheiden lassen kann. Abgesehen davon, welche Legitimität verleiht den der Titel gottgewollter König, die genau genommen total lächerlich ist. Gott gibt es nicht und wenn doch, hat er sich die letzten 2000 Jahre kaum um seine Brut gekümmert.
Ich sehe überhaupt kein Problem für einen säkularen Staat, gibt ja nun genug Beispiele wo es funktioniert und wenn es nicht funktioniert, dann lag es wohl eher nicht an der Religion.
„gibt ja nun genug Beispiele wo es funktioniert“
Säkulär verfasst sind viele, aber eine überzeugt säkuläre Bevölkerung haben nur wenige. Das macht aber den großen Unterschied.
Bei klugen Leute nicht unbedingt, aber die Masse sucht sich über kurz oder lang eine scheinrationale neue Religion, eine die im Säkularismus akzeptiert, moralisch richtungsweisend ist und ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt…
Und was schließt Du daraus?
Dass wir eine Lösung finden sollten. Mach einen Vorschlag… 🙂
Ich habe nichts anzubieten außer Wissenschaft, Vernunft und Logik. Wenn Menschen das nicht mehr wollen, bin auch ich machtlos.
Und diese Dinge sind absolut erbaulich und hochgradig erfreulich, wenn man sie erst mal kennengelernt hat!
Leider findet die Erziehung in diese Richtung nicht statt 😦
Stimmt! die scheinrationale neue Religion unserer Zeit heißt Klimareligion. Ihre Apostel kleben auf Straßen, lassen sich in Lützerath von der Polizei umhertragen und sind ansonsten in Bali zu finden.
Das ist nur ein ganz plumper Remake der in der christlichen Welt absolut notorischen Weltuntergangssektiererei! Kommt praktisch jedes Jahrhundert vor, wenn auch nur ganz selten im Stile einer echten Massenhysterie wie jetzt. Vermutlich hat die Säkularisierung jede Hemmungen beseitigt, die die Religion noch gehabt hätte und daher die ungezügelte Massenwirkung (die entmachteten Kirchen machen ja sogar mit, weil sie natürlich merken, dass das Ganze auf ihrem Mist gewachsen ist und deshalb möchten sie sich an die Spitze davon setzen).
„Ich sehe überhaupt kein Problem für einen säkularen Staat“
Ich schwör dir, da ist nichts!
SCNR
Ich finde, Böckenförde überschätzt die Bedeutung von Religion für den Zusammenhalt von Staaten/Gesellschaften maßlos. Jeder kann selbst mal in seinem Geschichtsgedächtnis kramen, welche Staatsgebilde es gab, die nicht Böckenfördes Bild von einem religiös homogenen Staat entsprechen. Wie haben die denn existiert, wenn die Vorausetzungen für ihr Funktionieren angeblich fehlten?
Scheint mir der gleiche Unfug zu sein, wie dass Menschen Religion bräuchten, um Moral zu haben, hier (bei Böckenförde) halt von der individuellen auf die kollektive Ebene gehoben.
„Ich finde, Böckenförde überschätzt die Bedeutung von Religion für den Zusammenhalt von Staaten/Gesellschaften maßlos“
Tut er eigentlich doch gar nicht, vielmehr:
„…wirft der Verfasser die Frage auf, worauf der säkulare Staat seitdem gegründet sei, „worin findet er die ihn tragende, homogenitätsverbürgende Kraft und die inneren Regulierungskräfte der Freiheit, deren er bedarf, nachdem die Bindungskraft der Religion für ihn nicht mehr essentiell ist und sein kann?“[10] Im 19. Jahrhundert sei versucht worden, die Nation, später, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland, auch „Werte“ insoweit fruchtbar zu machen. Beides sei gescheitert. Einen Weg „über die Schwelle von 1789 zurück“ gebe es aber auch nicht.[10] Deshalb gelangt Böckenförde zu dem Schluss:“
…
„Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist. Als freiheitlicher Staat kann er einerseits nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des einzelnen und der Homogenität der Gesellschaft, reguliert. Anderseits kann er diese inneren Regulierungskräfte nicht von sich aus, das heißt mit den Mitteln des Rechtszwanges und autoritativen Gebots zu garantieren suchen, ohne seine Freiheitlichkeit aufzugeben.“
Das ist dermaßen genial und weitsichtig, dass mir ein Schaudern den Rücken herunterläuft.
Genau den Zerfall unserer Gesellschaft, den totalen Zerfall alle Werte und Moral und damit letztlich die Auflösung und den Untergang unserer Kultur konnte man faktisch über das ganze letzte Jahrhundert beobachten und es hat sich in den letzten 10 Jahren enorm beschleunigt.
Mittlerweile giert man ja offensichtlich nach Selbstauflösung, hasst seine Geschichte (von der man fast nichts mehr weiß), hasst seine Sprache (die immer mehr verstümmelt und zurückgedrängt wird), hasst und „canceld“ alle seine Mitmenschen, die noch nicht so denken, hasst alles Traditionelle, liebt aber das ignorante Fremde, das noch stark und verwurzelt erscheint.
Der freiheitliche Egalitarismus verweigert den Schutz des eigenen Landes, verweigert die Unterscheidung von Ethnien und Religionen, sogar die Unterscheidung von Frauen und Männern, ja fördert alles, was abseitig und Minderheit ist, alles was eine funktionierende Kultur zu einer Hochkultur macht…
„den totalen Zerfall alle Werte und Moral“
Beispiele bitte.
Hatte ich doch reichlich aufgezählt, ich wiederhole es aber gerne nochmal:
„Mittlerweile giert man ja offensichtlich nach Selbstauflösung, hasst seine Geschichte (von der man fast nichts mehr weiß), hasst seine Sprache (die immer mehr verstümmelt und zurückgedrängt wird), hasst und „canceld“ alle seine Mitmenschen, die noch nicht so denken, hasst alles Traditionelle, liebt aber das ignorante Fremde, das noch stark und verwurzelt erscheint.“
Es geht ja nicht darum, ob man die traditionellen Werte gut findet oder nicht, sie sind „nur“ das Fundament der Gesellschaft ohne die sie zerfällt. Warum? Weil eine Gesellschaft, eine Kultur, sich abgrenzen und die vitalen fruchtbaren Triebe schützen und fördern muss (statt wie heutzutage die evolutionären Sackgassen 😉 ), um bestehen zu können. Freiheitliche Egalität zerstört diese Abgrenzung und Förderung nach innen und nach außen…
@Regenschein
Wenn ich mir die letzten 100 Jahre so anschaue erlebe ich erst einmal eine signifikante Zunahme von Moral und Werten: Die Achtung des Individuums und seiner persönlichen Freiheit; die fortwährende Ächtung von Gewalt als Mittel in Pädagogik, Politik und Gesellschaft; die Demokratisierung von Staat und Gesellschaft; die Förderung von Wissen und Pragmatismus.
Das was Du beschreibst sind extrem junge Phänomene.
„Es geht ja nicht darum, ob man die traditionellen Werte gut findet oder nicht, sie sind „nur“ das Fundament der Gesellschaft ohne die sie zerfällt.“
Damit traditionelle Werte das Fundament einer Gesellschaft sein können, musst Du genügend Menschen finden, die diesen traditionellen Werte für sich selbst gut finden. Man kann Werte nicht gegen die Überzeugung von Menschen durchsetzen. Wir leben heute wissenschaftlich, technisch und ökonomisch in einer ganz anderen Welt als vor hundert Jahren. Es ist doch völlig klar, dass sich dann auch die Werte ändern.
Erzähl doch mal welche konkreten Werte Du für fundamental hälst und überzeuge mich, diese Werte anzunehmen.
„Wenn ich mir die letzten 100 Jahre so anschaue erlebe ich erst einmal eine signifikante Zunahme von Moral und Werten: Die Achtung des Individuums und seiner persönlichen Freiheit; die fortwährende Ächtung von Gewalt als Mittel in Pädagogik, Politik und Gesellschaft; die Demokratisierung von Staat und Gesellschaft; die Förderung von Wissen und Pragmatismus.“
Der Hirnfi*k besteht ja eben darin, dass das wünschenswerte Entwicklungen waren, dass sie im Endeffekt aber eben Gefahr laufen, übers Ziel hinauszuschießen. Böckenförde muss das aus der Tendenz extrapoliert haben.
„Achtung des Individuums“ geht z.B. mit einer Marginalisierung der Gemeinschaft einher, wenn sich so etwas immer weiter entwickelt und immer extremer wird, dann landet man dort, wo man jetzt ist: Globalisten, die auf ihr Land einen feuchten Schiss geben, Idioten bei denen sich alles nur noch um ihre eigene Befindlichkeit dreht, gar keinen oder das Gegenextrem eines überbordenden Sozialstaates, der die totale Individualisierung absichern soll.
Beide Extreme (kompletter Kollektivismus vs. totale Vereinzelung und Selbstzentriertheit) sind nicht wünschenswert, aber wo hält man ein?
Jede dieser Entwicklungen kennt solche extremen Pole.
„Das was Du beschreibst sind extrem junge Phänomene.“
Ja, weil sie das Ende einer Entwicklung darstellen, die evtl. exponentiellen Charakter hat oder zumindest an einem Kippunkt angekommen ist.
„Damit traditionelle Werte das Fundament einer Gesellschaft sein können, musst Du genügend Menschen finden, die diesen traditionellen Werte für sich selbst gut finden. Man kann Werte nicht gegen die Überzeugung von Menschen durchsetzen.“
Es klingt vielleicht so, als ob ich eine Lösung für das Problem hätte, habe ich aber nicht. Ich will auch nicht zurück ins Mittelalter, dass ich den Konservatismus schätzen gelernt habe, ist auch eine sehr frische Entwicklung, ich habe ihn früher selbst bekämpft. Auch Böckenförde erwähnt, dass die Entwicklung nicht umzukehren ist und lässt offen (?), wo sie endet bzw. wie man ihr Einhalt gebieten kann.
Wie es aussieht, verlieren Konservative immer, weil ihre „Werte“ nicht egalitär sind, das aber die führende Ideologie in säkulären Gesellschaften geworden ist, die daher jeden unmittelbar „überzeugt“, auch wenn ihre Voraussetzung kompletter quasireligiöser Unfug ist, Menschen sind niemals gleich.
Die klugen Leute muss man ohnehin nicht überzeugen, Wokismus ist schließlich in sich zutiefst widersprüchlich, aber sowas hat religiöse Eiferer halt noch nie abgehalten…
„Wir leben heute wissenschaftlich, technisch und ökonomisch in einer ganz anderen Welt als vor hundert Jahren. Es ist doch völlig klar, dass sich dann auch die Werte ändern.“
Die technische Entwicklung, insbesondere die Vernetzung hat die Entwicklung m.E. stark beschleunigt, aber die Tendenzen gab es davor schon genauso.
„Beide Extreme (kompletter Kollektivismus vs. totale Vereinzelung und Selbstzentriertheit) sind nicht wünschenswert, aber wo hält man ein?“
Mittels Vernunft und Logik. Nicht mittels Religion.
„Wie es aussieht, verlieren Konservative immer, weil ihre „Werte“ nicht egalitär sind,“
Konservative verlieren sehr oft, weil sie sich an Bestehendes klammern ohne sich zu fragen, ob das sinnvoll ist.
Linke haben einen entscheiden Vorteil: Es gibt nämlich immer was zu verbessern.
@adrian
„Beide Extreme (kompletter Kollektivismus vs. totale Vereinzelung und Selbstzentriertheit) sind nicht wünschenswert, aber wo hält man ein?“
Mittels Vernunft und Logik. Nicht mittels Religion.
Das wäre wünschenswert, ist aber nicht so einfach und findet ja erkennbar auch nicht statt.
Eine Entwicklung neigt dazu, sich zu verstärken, weil man den letzten Entwicklungsschritt vielleicht positiv empfundenen hat oder sich daran gewöhnt und weil die Kritiker verstummt sind. Das geht so lange, bis es zur Katastrophe kommt.
Ein Beispiel ist z.B. auch der Globalismus, man hat zwei Stämme vereinigt und ist dadurch stärker und wohlhabender geworden, das dient später als Argument noch mehr Stämme zu vereinigen, später ganze Reiche und Länder, weil alle das für eine gute Idee halten und nicht erkennen, dass diese Entwicklung eben nicht nur Vorteile mit sich bringt, sondern mit der Größe auch die Nachteile immer weiter anwachsen. Bis die so richtig durchschlagen, ist das Kind aber längst in den Brunnen gefallen…
Bei der Egalität ist das ganz ähnlich, wenn Schwule als Minderheit in der Öffentlichkeit präsent und als „normal“ akzeptiert sein sollen, wie soll man das bei anderen Minderheiten noch unterbinden können? Die beziehen sich natürlich auf frühere Erfolge und fordern das auch ein. Verweigerst du es ihnen, würdest du unlogisch und unfair handeln, gewährst du es. bekommst du einen Wettlauf vermeintlicher Minderheiten (drastisch zu Ungunsten der Mehrheit), weil damit automatisch Geld und Aufmerksamkeit verknüpft sind.
„Wie es aussieht, verlieren Konservative immer, weil ihre „Werte“ nicht egalitär sind,“
Konservative verlieren sehr oft, weil sie sich an Bestehendes klammern ohne sich zu fragen, ob das sinnvoll ist.
Das ist beim Durchschnittskonservativen tatsächlich der Fall, die klügeren Exemplare können ihren Standpunkt aber durchaus vertreten, werden aber längst nicht mehr angehört und noch weniger verstanden.
„Linke haben einen entscheiden Vorteil: Es gibt nämlich immer was zu verbessern.“
Das ist fast schon selbstreferentiell, denn die Unzufriedenheit mit der Gegenwart macht einen ja irgendwie erst zu einem Linken 🙂
„Bei der Egalität ist das ganz ähnlich, wenn Schwule als Minderheit in der Öffentlichkeit präsent und als „normal“ akzeptiert sein sollen, wie soll man das bei anderen Minderheiten noch unterbinden können?“
Warum sollte man es denn unterbinden? Der Gegensatz zwischen Mehrheit und Minderheit ist nur dann problematisch, wenn man die Gesellschaft in Mehrheiten und Minderheiten einteilt. Wenn man Menschen als Individuen sieht, denen allen die gleichen Rechte zustehen, dann stellt sich die Frage gar nicht. Dann stellt sich nur die Frage, welche Rechte sinnvoll sind.
Ich möchte es noch etwas anders ausdrücken, da ich vermute, dass Du auf die Trans-Problematik anspielst, die durch die Schwulen-Problematik erst entstanden ist.
Das Trans-Thema ist nur deshalb so kontrovers, weil wir Menschen eben nicht als Individuen, sondern als Teil einer Gruppe betrachten. Erfindet man die Gruppe Trans hat man nämlich je nach politischen Standpunkt eine Gruppe konstruiert, der entweder Sonderrechte oder gar keine Rechte zustehen.
Der individuellen Ansatz des Liberalismus ist die einfachste und eleganteste Lösung: Nein, niemand hat das Recht einem Kind Hormone zu geben, oder ihm an seinen Geschlechtsorganen herumzuschneiden. Ein mündigen Erwachsener darf das selbstredend gerne für sich selbst entscheiden.
Ebenso hat auch niemand das Recht hat, mündigen Erwachsenen vorzuschreiben, mit welchen mündigen Erwachsenen die Sex haben sollen.
Und das ist prinzipiell auch für alle logisch nachvollziehbar.
Problem gelöst. Nächstes Thema.
@adrian
„Wenn man Menschen als Individuen sieht, denen allen die gleichen Rechte zustehen, dann stellt sich die Frage gar nicht. Dann stellt sich nur die Frage, welche Rechte sinnvoll sind.“
Das ist juristisch gesehen richtig, aber den Betroffenen ist durchaus bewusst, dass es eben nicht nur um juristische Fragen geht, sondern eben auch um „Privilegien“, also Vorrechte, wie z.B. mediale Aufmerksamkeit, Anerkennung, Einkommen usw.
Nicht umsonst satteln Feministinnen längst um auf „Gleichstellung“, es ist die logische Folge der egalitären Weltanschauung: wenn alle Menschen gleich sind, müssen alle Unterschiede auf Diskriminierung zurückzuführen sein, was sonst? Dasselbe Argumentationsschema findet man auch z.B. bei den Schwarzen, die anderen bunten Minderheiten versuchen das gar nicht erst statistisch zu begründen, sondern springen auf den Zug einfach mit drauf.
Egalität war toll, als man damit das Gottesgnadentum abgeschafft und es zu (fast) gleichen Rechten geführt hat, aber an der optimalen Stelle bleibt eine Entwicklung leider selten stehen…
„Nicht umsonst satteln Feministinnen längst um auf „Gleichstellung“, es ist die logische Folge der egalitären Weltanschauung: wenn alle Menschen gleich sind, müssen alle Unterschiede auf Diskriminierung zurückzuführen sein, was sonst? “
Hier kommen die Wissenschaft, die Vernunft und die Logik ins Spiel. Denn was Feministen behaupten stimmt nicht. Nachweisbar.
Nimmt man den liberalen Weg der gleichen Rechte für alle bei gleichzeitiger Freiheit des Individuums sein eigenes Leben zu gestalten, verschwindet die feministische Ideologie, weil sie keine Grundlage mehr hat.
„hasst seine Geschichte (von der man fast nichts mehr weiß)“
Das ist ein speziell deutsches Problem wegen den Nazis. In anderen Ländern gibt es das so nicht.
*hasst seine Sprache (die immer mehr verstümmelt und zurückgedrängt wird)“
Wie kommst du auf das schmale Brett? Die deutsche Sprache ist quicklebendig.
@anorak: “ hasst seine Sprache (die immer mehr verstümmelt und zurückgedrängt wird)“
Damit ist wohl die Gendersprache gemeint. Die Idee dahinter ist wohl a la Orwell: wenn die Sprache nicht mehr erlaubt, „Böses“ auszudrücken, verschwindet damit das Böse
„es eben nicht nur um juristische Fragen geht, sondern eben auch um „Privilegien“, also Vorrecht“
Darum geht es nur kleinen politisch aktiven Minderheiten, von denen ein Teil nicht mal trans ist sondern es nur vorgibt um diese Aufmerksamkeit zu erhalten. Die Reaktion der Gesellschaft darauf sollte sein, die Heuchelei zu durchschauen und ihnen die Aufmerksamkeit zu entziehen, aber nicht das Ideal der gleichen Rechte für alle über Bord zu werfen.
„Nicht umsonst satteln Feministinnen längst um auf „Gleichstellung“, es ist die logische Folge der egalitären Weltanschauung“
Nein es ist das krasse Gegenteil der liberalen Weltanschauung. Dass die das als „egalitär* verkaufen ist ein Etikettenschwindel, auf den wir nicht hereinfallen sollten.
Nachtrag: mein letzter Satz ist verstümmelt, richtig muss es heißen:
„fördert alles, was abseitig und Minderheit ist, bekämpft alles das, was eine funktionierende Kultur zu einer Hochkultur macht…“
Musste es eigentlich so kommen? Nein, ich bin überzeugt, dass ein religiös-konservativer Kern in der Bevölkerung eine Gesellschaft durchaus stabil halten kann, aber eben nicht, wenn er von den Egalitären mit Lautsprechern und Pädagogen dauerbeschallt, umerzogen und letztlich mundtot gemacht wird. Nicht, wenn die Politik nur scheindemokratisch und korrupt ist, nicht wenn sogar die intellektuelle Elite einer radikalen Gleichmacherideologie huldigt.
Unser Zeitalter ist angetreten, zu beweisen, dass Böckenförde richtig lag. In den USA tobt der Kampf noch, sollten die Woken ihn gewinnen, wird auch diese Kultur untergehen, einen Großteil ihrer Vasallen hat sie mit ihrer tödlich-dümmlichen Ideologie ja bereits angesteckt.
„Tut er eigentlich doch gar nicht, vielmehr:…“
Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden. Böckenförde behauptet die ungeheure Bedeutung von Religion für gesellschaftlichen Zusammenhalt, also ihre Wichtigkeit ganz allgemein. In diesem Sinne meinte ich „bedeuten“. Dass Religion heute ganz konkret nicht mehr so wichtig ist, kann man zwar als „Religion hat kaum noch Bedeutung“ formulieren, nur meinte ich „bedeuten“ eben nicht in diesem Sinne, denn, anders als Böckenförde, sehe ich das nicht als Ursache für irgendwelche gesellschaftlichen Probleme, weil Religion m.M.n. eben wenig bedeutend ist in dieser Hinsicht. Böckenförde sieht das anders, er misst Religion ganz allgemein sehr hohe Bedeutung zu in dieser Hinsicht.
Die Religion früherer Zeiten, hatte durch ihre autoritären Vorgaben durchaus eine stabilisierende und verbindende Wirkung, vielleicht überschätzt er sie, ich hab damals nicht gelebt.
Der Punkt interessiert mich aber eigentlich gar nicht! Der Kern ist doch die Frage danach, was heutzutage im säkulären Staat diese Aufgabe übernimmt (denn dass es kein Zurück gibt, stellt er ja selbst fest).
@Regenschein
„Das ist dermaßen genial und weitsichtig, dass mir ein Schaudern den Rücken herunterläuft.“
Der grosse Franzose Renouvier drückte dies und noch darüberhinaus die Unmöglichkeit der Stabilität religiöser Ordnungen mit dem Aphorismus aus, die Welt leide an der fehlenden Existenz einer transzendatalen Wahrheit.
Wenn das so ist, dann bleibt dem Menschen nur das beständige Streben nach der Wahrheit, ohne die je zu erreichen. Mit anderen Worten: Vernunft und Wissenschaft sind als einzigen tragfährigen Krücken überhaupt brauchbar, um der tragischen menschlichen Lage noch das Beste abzutrotzen. Also jene Einstellungen und Haltungen, die perfekt zum säkularen Staat passen und die man als „seine Kinder“ bezeichnen könnte. Dem gegenüber erscheint dann Böckenfördes Diktum dann als zu engstirnig und als grund- und haltloser Kulturpessimismus.
Warum aber die säkulare Ordnung jetzt auf den Dreh kommt, dem allergrössten Irrationalismus zu huldigen und sich zB aktuell einer wahnwitzigen Weltuntergangshysterie verschrieben hat, das kann man auch mit Renouvier verstehen: die Welt wird eben nie von einer tragfähigen tranzendentalen Wahrheit geleitet. In unserem Fall hier ist es sogar so, dass der aktuelle Weltuntergangswahn ein Abklatsch des Glaubens füherer Zeiten, eine Art Regression, ist…… Soviel also zu einem Zurück zu den „guten, alten Zeiten“.
„Wenn das so ist, dann bleibt dem Menschen nur das beständige Streben nach der Wahrheit, ohne die je zu erreichen. Mit anderen Worten: Vernunft und Wissenschaft sind als einzigen tragfährigen Krücken überhaupt brauchbar, um der tragischen menschlichen Lage noch das Beste abzutrotzen.“
Jein, das Problem ist, dass weder Vernunft noch Wissenschaft der Masse zugänglich sind, dass schwer zugängliches Wissen gern missverstanden, (über)interpretiert oder bei Bedarf ignoriert wird.
Die Wissenschaft selbst ist wiederrum nicht unabhängig, sondern auf die Finanzierung und Akzeptanz der Masse angewiesen und auf diese Weise immer dem Zeitgeist unterworfen und damit sogar oft Erfüllungsgehilfe jeder neuen säkularen „Religion“…
„allergrössten Irrationalismus zu huldigen und sich zB aktuell einer wahnwitzigen Weltuntergangshysterie verschrieben hat, das kann man auch“
Das wurde gerade gestern erstaunlich kontrovers in einer ÖR-Diskussion erörtert, ein seltener Lichtblick, auch wenn die der Meinung waren, es würde noch viel zu wenig berichtet (ich ertrage es schon lange nicht mehr).
Mindestens einer der anwesenden Männer betonte z.B. die Unwahrscheinlichkeit und das Unwissen der Wissenschaft über klimatischen Kipppunkte, Journalisten würden das vollkommen falsch transportieren, weil sie mit Unwissen (zumindest heutzutage) einfach nicht umgehen können, wichtig seien immer die „Narrative“ (ein anderes Wort für Glaubensinhalt).
Das ist das Problem: Journalisten sind die Prediger von heutzutage, die Kanzel ist die Sendeanstalt und viel zu viele Menschen glauben alles, was von dort herunterschallt…
Leider sind die meisten Journalisten selbst nicht besonders klug und haben kein Gefühl dafür, was sie mit ihrer missionarischen Arbeit für Schaden anrichten. Sie sind Verstärker des Zeitgeistes und nicht wenige fallen der Entwicklung später selbst zum Opfer.
„Jein, das Problem ist, dass weder Vernunft noch Wissenschaft der Masse zugänglich sind, dass schwer zugängliches Wissen gern missverstanden, (über)interpretiert oder bei Bedarf ignoriert wird.“
Dann kann die Antwort aber nicht sein, dass wir uns jetzt eine für alle verbindliche Weltanschauung ausdenken und diese blind befolgen.
@Regenschein
„das Problem ist, dass weder Vernunft noch Wissenschaft der Masse zugänglich sind“
Ganz im Gegenteil, diese beiden Dinge sind lediglich der modus operandi eines schlichten Menschen, also von Jedem. Man muss es „nur“ konsequent herausbilden und den Menschen mutig machen, sich seines Verstandes und seiner Vernunft auch zu bedienen. Ein Diamant ist ja auch ein schlichter Klumpen Kohlenstoff (wenn auch in bestimmter Ordnung), aber seinen wahren Charakter kehrt er durch einen nicht so einfachen Schliff heraus.
Die Produkte von Wissenschaft sollten nicht dazu benutzt werden, ex cathedra wisschaftliche Wahrheiten oder Fakten zu verkünden, sondern viel entscheidener ist das Wie, die Methode. Der Skeptizismus, die manische Suche nach Beweisen, das Hin- und Her des Abwägens, die kurzen, aber erfüllenden Momente der Einsicht, etc. Kann mir eigentlich keinen Menschen vorstellen, dem das nicht auch Spass machen würde oder der nicht prinzipiell in der Lage dazu wäre …..
@Adrian
„Dann kann die Antwort aber nicht sein, dass wir uns jetzt eine für alle verbindliche Weltanschauung ausdenken und diese blind befolgen.“
Ja, versteht sich von selbst, wäre auch gar nicht so einfach, schätze ich 🙂
Ich spekuliere, dass, anders als Alex meint, es doch eine Art transzendentale Wahrheit gibt, die sich empirisch/wissenschaftlich ermitteln lässt und zumindest einige Übertreibungen zurechtstutzen könnte. Ich bin aber ein bisschen pessimistisch, hinsichtlich ihrer Durchsetzungsfähigkeit und ob ich das noch erlebe.
Sollte das nicht eintreten, werden wir ein Zurückschwingen des Pendels erleben, spätestens in dem Moment, wenn über uns die Wellen zusammenschlagen und unsere Kultur endgültig Geschichte geworden ist (zumindest diesen Punkt sehe ich innerhalb der nächsten hundert Jahre, wahrscheinlich viel früher)…
…
Ich bin erstmal raus, hab heute viel zu tun. Sorry.
@Alex
„Die Produkte von Wissenschaft sollten nicht dazu benutzt werden, ex cathedra wisschaftliche Wahrheiten oder Fakten zu verkünden, sondern viel entscheidener ist das Wie, die Methode. Der Skeptizismus, die manische Suche nach Beweisen, das Hin- und Her des Abwägens, die kurzen, aber erfüllenden Momente der Einsicht, etc. Kann mir eigentlich keinen Menschen vorstellen, dem das nicht auch Spass machen würde oder der nicht prinzipiell in der Lage dazu wäre …..“
Ich stimme dir teilweise zu, sehe aber nicht, dass die meisten Menschen in der Praxis damit umgehen könnten.
Unsicherheit bedeutet auch: keine optimalen Entscheidungen treffen zu können, sich in politischen und weltlichen Fragen nicht festlegen zu können und zu wollen. Nicht genau sagen zu können, wer gut und wer böse ist, wer schuldig ist und wer nicht, unsicher zu sein, was eine Fehlentwicklung ist und was nicht, ob man etwas tun sollte oder nicht, ob z.B. ein Virus oder eine Impfung gefährlich ist oder nicht usw.
Sprich: das lähmt und taugt für den Alltag nicht!
Menschen wollen Entscheidungshilfen, eben keine Unsicherheit, gerade wenn scheinbar Gefahr droht, suchen sie „die Wissenschaft“, denn der Religion vertrauen sie nicht mehr. Die Wissenschaft kann das auch nicht wirklich leisten, aber sie ist wenigstens im Besitz der aktuell letzten Wahrheit (auch wenn die morgen schon anders aussehen kann und noch unsicher ist).
An dieser Stelle setzt dann sofort die Manipulation ein, weil jeder weniger Kluge oder Integre natürlich genau zu wissen glaubt, was richtig und was falsch ist (oder sich zumindest Macht und Geld verspricht) und alle entsprechend beeinflusst…
@Regenschein
Aber nur weil Menschen zu bequem sind, Wahrheiten zu finden und einfache Antworten bevorzugen, sollte man (wer eigentlich?) ihnen doch nicht eine verbindliche Weltanschauung vorsetzen. Was hat man denn damit gewonnen?
@Regenschein
„sehe aber nicht, dass die meisten Menschen in der Praxis damit umgehen könnten.“
Das ist doch egal. Hauptsache, sie verstehen im Prinzip was das soll und sehen ein, dass es optimal ist, und können daran *glauben*, mit bestem Gewissen.
„das lähmt und taugt für den Alltag nicht!“
Jedem ist klar, dass Entscheidungen gefällt werden müssen. Jedoch muss man sich dann klarmachen, dass diese auch immer revidiert werden können. Wenn Wissenschaft, bzw deren Resultate als Dogmen gehandelt werden, wie dies derzeit der Fall ist, dann darf man keine ehrliche Aufarbeitung erwarten und Biontech bekommt dann eine Menge Geld in den Hintern gesteckt, um Antikrebsmittel zu entwickeln, was ja jeder Scharlatan irgendwann im Programm hat, früher oder später.
„Die Wissenschaft kann das auch nicht wirklich leisten“
Doch. Und insofern sie ehrlich bleibt, kann sie auch sagen, was erstmal schief gelaufen ist. Ja, DAS wird sie mit ganz besonderer Passion und Hingabe machen.
immer wieder gut 🙂
http://www.youtube.com/watch?v=0TZkKylFHDo
@Regenschein
Ich bin der gleichen Meinung. Noch eine Ergänzung erlaube ich mir: Die Gleichheit als bestimmende transzendierte Größe wird, weil sie nicht dem natürlichen sozialen Verhalten des Menschen entspricht, ein Heer von Funktionären erfordern (in der Religion fiele dieser Part den Priestern zu), die Brüche des Ideals im Realen permanent auszubessern suchen. Dazu ist Repression nötig. Stellt der Staat diese Funktionäre, so werden sie ihn um Hilfe bei der Erfüllung ihrer Aufgabe bitten. Wird sie gewährt, ist das totalitäre System da.
Die BWL hat den hoch oeconomicus übrigens längst zu Grabe getragen. Mich wundert, das die irrationale Ader, die den Menschen eigen ist, so oft nicht als integraler Bestandteil des Menschseins gesehen wird.
Es sollte „homo oeconomicus“ heißen.
Man könnte argumentieren, dass eine gemeinsame Religion Menschen aus mehreren Staaten zusammefassen kann, insofern ist „Religion“ erstmal genauso staatstragend wie staatszerstörend.
Das Problem, wie ich es verstehe, ist, dass ich den Staat mehr als Dienstleister betrachten kann, den ich per Steuern bezahle und dem ich per Wahlen Anweisungen gebe, nicht als „Solidargemeinschaft“ oder ähnliches.
Guter Punkt.
„Das Problem, wie ich es verstehe, ist, dass ich den Staat mehr als Dienstleister betrachten kann, den ich per Steuern bezahle und dem ich per Wahlen Anweisungen gebe“
Dann gibt es noch das Problem, dass ein Staat sich auch als Gewinn- und Macht-ausübendes Unternehmen begreifen kann, der zwar behauptet für eine „Allgemeinheit“ tätig zu sein, in Wahrheit aber nur Interessenpolitik in eigener Sache betreibt…..
Tja, umsoweniger Entgegenkommen meinerseits hat der Staat zu erwarten von mir Vaterlandslosen Gesellen.
Wenn man Böckenfördes Diktum auf Staaten anlegt, deren Regierungen absichtlich die Homogenität einer Gesellschaft durch Multikulturalismus unterminieren, könnte er recht haben. Religion ist da nur ein Teil des Ganzen.
Man sollte bedenken, welche Arroganz damit einhergeht, sich über Religion zu erheben. Es ist schwer, klug zu sein wenn man so eingebildet ist.
Es ist arrogant nicht an die Thesen von Leuten zu glauben, die die Welt mithilfe eines unsichtbaren Zauberers im Himmel erklären? Kannst Du auch nur eine religiöse These nennen, die wissenschaftlichen Fakten stand hält?
Diese oberflächlichen Betrachtungen bestätigen nur meine Aussage.
Wo hab ich das schon mal gehört? Ich glaube, es fängt mit F an…
Im Ernst: Das Einzige, was noch unplausibler ist als Religionen, ist die woke Ideologie.
Erstere, da sie nicht nur etwas ohne Beweise behauptet, sondern das auch noch ziemlich detailliert (woher will man diese Details denn wissen?). Letztere, da sie sogar leugnet, was eigentlich offensichtlich ist, als nicht noch bewiesener sein kann.
Neugierde: Bist du davon überzeugt, außerhalb wissenschaftlicher Fakten gibt es nichts zu wissen?
Außerhalb wissenschaftlicher Fakten kann jeder glauben, was er gerade möchte. Mit Wissen hat Glauben allerdings nichts zu tun. Religiöse Thesen sind ein einziges Rückzugsgefecht gegen wissenschaftlich Erkenntnisse. Gott ist offensichtlich eine menschliche Erfindung. Religion auch. Also ja.
Du machst deinem Image mal wieder ganze Ehre.
😃
Ich betrachte mein Image hier als im Wesentlichen positiv. Gelegentliche Gefechte mit der kommunistischen Fraktion stehen dem nicht entgegen.
Adrian ist ein cooler Typ.
„außerhalb wissenschaftlicher Fakten gibt es nichts zu wissen?“
Die Fakten sind nicht das Entscheidene. Sondern der Prozess, der zu diesen Fakten führte. Die wissenschaftliche Methode – das ist das was man wissen muss!
Sind alle Fragen, die sich einem Menschen stellen – deren Beantwortung zum Leben unerlässlich sind – der wissenschaftlichen Methode zugänglich?
„Sind alle Fragen, die sich einem Menschen stellen – deren Beantwortung zum Leben unerlässlich sind – der wissenschaftlichen Methode zugänglich?“
Alle Antworten, die unerlässlich für das menschliche Leben sind, sind wissenschaftlich zugänglich. Alle weiteren Fragen sind metaphysische Lifestyle-Probleme, die man nur für sich selbst beantworten kann.
„Sind alle Fragen, die sich einem Menschen stellen – deren Beantwortung zum Leben unerlässlich sind – der wissenschaftlichen Methode zugänglich?“
Natürlich nicht, alle Scheinprobleme und -fragen wie nach dem „Sinn im Leben“ werden aber irgendwann transparent. Die wissenschaftliche Methode führt zu einer Demut, nicht zu Glanz & Gloria.
@alex,
„Die wissenschaftliche Methode führt zu einer Demut“
Demut und große Ratlosigkeit.
Letzteres kann ich erkennen in unserer Welt. Ersteres nicht.
Bleiben all die wichtigen Fragen, auf die die Wissenschaft keine Antwort hat.
„Bleiben all die wichtigen Fragen, auf die die Wissenschaft keine Antwort hat.“
Welche sollen das sein? Ich beantworte sie Dir.
„Welche sollen das sein? Ich beantworte sie Dir.“
„Was soll ich tun?“
„Wo ist der Unterschied zwischen Gut und Böse?“
„Was spricht gegen Nihilismus?“
„Sind die anderen real oder ist alles nur in meinem Geist?“
„Ist Liebe wichtiger oder materielle Sicherheit?“
„Wo ist die für mich richtige Balance zwischen Arbeit und Erholung?“
„Was soll ich tun?“
Das, was Dir gefällt, niemandem schadet und was Du mit Deinen Wertvorstellungen vereinbaren kannst.
„Wo ist der Unterschied zwischen Gut und Böse?“
Der Unterschied ist abhängig von Deinen persönlichen Wertvorstellungen.
„Was spricht gegen Nihilismus?“
Der Schaden für andere und für Dich selbst.
„Sind die anderen real oder ist alles nur in meinem Geist?“
Das kommt drauf an, wie es um Deine Psyche bestellt ist.
„Ist Liebe wichtiger oder materielle Sicherheit?“
Das kommt auf Deine persönlichen Wertvorstellungen an.
„Wo ist die für mich richtige Balance zwischen Arbeit und Erholung?“
Das kannst nur Du selbst entscheiden.
„Was soll ich tun?“
Leben.
„Wo ist der Unterschied zwischen Gut und Böse?“
Es ist der Unterschied zwischen Leben und Tod.
„Was spricht gegen Nihilismus?“
Weil es der Tod ist.
„Sind die anderen real oder ist alles nur in meinem Geist?“
Das ist vollkommen belanglos.
„Ist Liebe wichtiger oder materielle Sicherheit?“
Die Liebe ist der Vorgeschmack auf den Tod. Du aber musst leben.
„Wo ist die für mich richtige Balance zwischen Arbeit und Erholung?“
Wenn du nicht weisst was zuviel war, dann weisst du nicht was genug ist (aus Sprichworte aus der Hölle, William Blake).
Erwartungsgemäß: Lauter unwissenschaftliche Antworten.
🙄
Unwissenschaftliche Antworten auf überflüssige Fragen.
Meinst du Zeus oder Thor?
Was ist daran arrogant, sich über Religion zu erheben? Diese Aussage erscheint auch nicht logisch, da Religion ja menschengemacht ist, was bedeutet, dass es arrogant ist, wenn der Mensch sich über sein eigenes Werk erhebt.
Probiere wohin die Logik dich führt, wenn du statt „menschengemacht“ „Teil des menschlichen Wesens“ annimmst.
Beweise erst mal, dass Religion ein Teil des menschlichen Wesens ist.
Wieso? Ich schrieb du kannst es annehmen, und dann sehen wohin die Logik dich führt.
Bei Religion geht es nicht nur darum eine Entscheidung zu treffen, sondern auch darum eine Haltung zu kultivieren. Darüber hinaus ist es nicht nur eine Kultivierung des Einzelnen, sondern eine Kultivierung des Kollektivs.
Eine gemeinsame Menge von Parametern und Werten.
Wieso? Ich schrieb du kannst es annehmen, und dann sehen wohin die Logik dich führt.
Und warum sollte ich es annehmen? Ich kann auch annehmen, dass die Erde eine Scheibe ist. Es bringt mich halt nicht weiter.
Ja OK, dann lass es halt.
Wenn du willst, dass ich etwas annehme, dann musst du schon erklären, warum
a) ich das tun sollte und
b) diese behauptete Annahme korrekt ist.
Ein Teil des menschlichen Wesens besteht darin, an Dinge zu glauben, ohne dafür Belege zu haben. Insoweit stimme ich zu. Ich stimme allerdings nicht zu, dass man diesen Teil des menschlichen Wesens auch noch fördern oder auf dieser Grundlage eine Gesellschaft aufbauen sollte.
Ein Teil des menschlichen Wesens besteht darin, an Dinge zu glauben, ohne dafür Belege zu haben.
Jein, denn das hängt ja entscheidend vom Entwicklungsstand und der Erziehung des Menschen ab. Kinder kannst du im Prinzip jeden Quatsch erzählen, bei Erwachsenen wird es schon schwieriger, vor allem, wenn sie von ihren Eltern zu kritischen Geistern erzogen wurden.
Das Problem hier ist:
es ist leichter, eine Gesellschaft zu führen (und man kann auch schneller auf Notsituationen reagieren), wenn die Untertanen daran gewöhnt sind, an Dinge ohne Belege zu glauben (insbesondere wenn die Dinge von der Obrigkeit kommen).
Bei wissenschaftlich geschulten Bürgern (was zwar auch mein Ideal wäre) gerätst du immer und jederzeit in zeitraubende Diskussionen. Was derartige Gesellschaften immer unterlegen gegen „monarchistische“ (ums mal so auszudrücken) Gesellschaften (sofern da kein Trottel an der Spitze steht!) macht.
Und auch Gesellschaften sind evolutionären Gegebenheiten unterworfen.
Den Schritt an einen Gott zu glauben finde ich als aufgeklärte Person viel schwieriger. Und selbst wenn ich den Glauben an einen Gott noch verstehen kann – es ist eben beruhigend da jemanden zum Verhandeln und Klagen zu haben und eine imaginäre Unterstützung auf seiner Seite zu erhoffen, die bestimmte Sachen noch einmal rumreißt – sind die Konzepte aller Religionen ja …. schwierig. Das säkulärere Christentum hat sich ja davon schon einigermaßen gelöst und blendet vieles was in der Bibel steht schlicht aus oder hat sein eigenes neues Konzept daraus gebastelt, aber dennoch.
Was dennoch?
„Wachset und mehret euch“ (2). Mit diesen Worten war die Familie gegründet. Die Familie, die häusliche Gesellschaft, ist eine wahre Gesellschaft mit allen Rechten derselben, so klein immerhin diese Gesellschaft sich darstellt; sie ist älter als jegliches andere Gemeinwesen, und deshalb besitzt sie unabhängig vom Staate ihre innewohnenden Rechte und Pflichten.
[…]
Ein großer und gefährlicher Irrtum liegt also in dem Ansinnen an den Staat, als müsse er nach seinem Gutdünken in das Innere der Familie, des Hauses eindringen.
[…]
Gewinnt der Arbeiter einen genügenden Lohn, um sich mit Frau und Kind anständig zu erhalten, ist er zugleich weise auf Sparsamkeit bedacht, so wird er es, wozu die Natur selbst anzuleiten scheint, auch dahin bringen, daß er einen Sparpfennig zurücklegen und zu einer kleinen Habe gelangen kann. Will man zu irgendeiner wirksamen Lösung der sozialen Frage gelangen, so ist unter allen Umständen davon auszugehen, daß das Recht auf persönlichen Besitz unbedingt hochgehalten werden muß. Der Staat muß dieses Recht in seiner Gesetzgebung begünstigen und nach Kräften dahin wirken, daß möglichst viele aus den Staatsangehörigen eine eigene Habe zu erwerben trachten. Ein solcher Zustand würde von beträchtlichen Vorteilen begleitet sein. Dahin gehört zuerst eine der Billigkeit mehr entsprechende Verteilung der irdischen Güter. Es ist eine Folge der Umgestaltung der bürgerlichen Verhältnisse, daß die Bevölkerung der Städte sich in zwei Klassen geschieden sieht, die eine ungeheure Kluft voneinander trennt. Auf der einen Seite eine überreiche Partei, welche Industrie und Markt völlig beherrscht, und weil sie Träger aller Unternehmungen, Nerv aller gewinnbringenden Tätigkeit ist, nicht bloß sich pekuniär immer stärker bereichert, sondern auch in staatlichen Dingen zu einer einflußreichen Beteiligung mehr und mehr gelangt. Auf der andern Seite jene Menge, die der Güter dieses Lebens entbehren muß und die mit Erbitterung erfüllt und zu Unruhen geneigt ist. Wenn nun diesen niederen Klassen Antrieb gegeben wird, bei Fleiß und Anstrengung zu einem kleinen Grundbesitze zu gelangen, so müßte allmählich eine Annäherung der Lage beider Stände stattfinden; es würden die Gegensätze von äußerster Armut und aufgehäuftem Reichtum mehr und mehr verschwinden. Es würde dabei zugleich der Reichtum der Bodenerzeugnisse ohne Zweifel gewinnen. Denn bei dem Bewußtsein, auf Eigentum zu arbeiten, arbeitet man ohne Zweifel mit größerer Betriebsamkeit und Hingabe; man schätzt den Boden in demselben Maße, als man ihm Mühe opfert; man gewinnt ihn lieb, wenn man in ihm die versprechende Quelle eines kleinen Wohlstandes für sich und die Familie erblickt. Es liegt also auf der Hand, wieviel der Ertrag, wie viel der Gesamtwohlstand des Volkes gewinnen würde. Als dritter Vorteil ist zu nennen die Stärkung des Heimatgefühles, der Liebe zum Boden, welcher die Stätte des elterlichen Hauses, der Ort der Geburt und Erziehung gewesen. Sicher würden viele Auswanderer, die jetzt in der Ferne eine andere Heimat suchen, die bleibende Ansässigkeit zu Hause vorziehen, wenn die Heimat ihnen eine erträgliche materielle Existenz darböte.
– Papst Leo XIII, 1891(!)
Christentum ist antiquiert und rückständig? Wo sonst findet man solchen gesunden Menschenverstand?
Die Probleme der heutigen Gesellschaft wurden hier vor über 100 Jahren in bestechender Klarheit benannt.
„Klar, wenn man will, dass die Bürger in einen Krieg für einen ziehen, dann ist ein gewisser Patriotismus sicherlich hilfreich.“
Es ist in jeder Situation „hilfreich“, in der die Aufforderung: „Frag nicht, was das Land für dich tun kann, frag, was du für das Land tun kannst.“ zur Anwendung kommen könnte.
Im Leben von jedem gibt es haufenweise Situationen, wo Ziele oder Bedürfnisse von Ich und Wir im Widerspruch stehen.
Ein Land ohne Wir hat ein Problem.
„Anspruchsdenken“ zum Beispiel. Worauf die Leute alles glauben, heute ein „Recht“ zu haben… Ohne dazugehörige Pflichten natürlich.
In Deutschland gibt es viele Kräfte, die das Wir für schädlich halten und hartnäckig abschaffen wollen. Deutsch ist böse, Weiß ist böse, Mann ist böse.
Es ist nicht klar, wie Deutschlands Zukunft ohne ein Wir aussehen wird. Wahrscheinlich nicht gut.
Aus einem Artikel von Roger Scruton:
Natürlich ist Religion nicht das einzige Prinzip, was ein Gefühl für die erste Person plural festigen kann. Es es ist eins.
In einem Land wie unserem, das wesentlich schwächere historische Wurzel hat als z.B. Frankreich oder England, wird die vollständige Ablehnung von Religion halt noch etwas eher Folgen für den Zusammenhalt zeigen als anderswo.
ps. https://www.acton.org/publications/transatlantic/2018/01/25/scruton-populism-politics-needs-first-person-plural
Besten Dank für den Text. Ich wollte auch auf Scruton hinweisen, du bist mir zuvor gekommen.
Scruton meint eben, dass besondere der westlichen Kultur ist, dass sie weder auf religiöser noch auf ethnischer Zugehörigkeit beruht. Sie beruht auf der Nation, im Sinne einer Gemeinschaft von Menschen, die auf einem bestimmten Territorium zusammen lebt, und als eine Gemeinschaft, die nicht nur die Lebenden umfasst, sondern auch die Toten (unsere Vorfahren) und die in Zukunft zu ihr gehörenden (unsere Kinder).
„Scruton further argued, following Burke, that society is held together by authority and the rule of law, in the sense of the right to obedience, not by the imagined rights of citizens. Obedience, he wrote, is „the prime virtue of political beings, the disposition that makes it possible to govern them, and without which societies crumble into ‚the dust and powder of individuality'“. Real freedom does not stand in conflict with obedience, but is its other side. He was also persuaded by Burke’s arguments about the social contract, including that most parties to the contract are either dead or not yet born. To forget this, he wrote — to throw away customs and institutions — is to „place the present members of society in a dictatorial dominance over those who went before, and those who came after them“.
https://en.wikipedia.org/wiki/Roger_Scruton#Philosophical_and_political_views
„Obedience, he wrote, is „the prime virtue of political beings, the disposition that makes it possible to govern them, and without which societies crumble into ‚the dust and powder of individuality’“. Real freedom does not stand in conflict with obedience, but is its other side. “
Na dann, bitte unterwerft Euch Euer Regierung und gehorcht ihr, denn nur das ist wahre Freiheit!
Ohne eine gewisse Bereitschaft der Bürger, den Anweisungen von Polizei und Behörden Folge zu leisten, kommt wohl kein Staat aus.
@El_Mocho
Natürlich nicht. Aber zwischen dieser Trivialität und Scrutons Diktum liegen Welten.
Wie ich vorhin grad schrieb, wesentliches Problem hier (mMn) ist: besteht die „Obrigkeit“ aus Trotteln oder nicht.
Im ersteren Fall halte ich die Gesellschaft ohne rebellierende Bürger für den Untergang geweiht. (wenn die Obrigkeit nicht aus Trotteln besteht, ist mMn eine derartige Gesellschaft ohne rebellierende Bürger allen anderen Formen überlegen).
Und ich fürchte, genau dieses Problem haben wir aktuell hier in Deutschland.
Also ich brauche keine Religion dafür. Als ursprünglicher Brandenburger lebe ich in einem protestantisch geprägten Umfeld. Wenn ich tatsächlich religiös wäre und ins Rheinland oder nach Bayern reise, wäre der dortige Katholizismus eine Abkehr der von mir erlebten Homogenität in Brandenburg.
Ich würde behaupten, die Säkularisierung hat Deutschland eher homogener gemacht, weil es mit ihr halt keine religiöse Trennung gibt.
Deutsche haben eine gemeinsame Sprache und eine gemeinsame Geschichte und im Wesentlichen denselben westlichen kulturellen Hintergrund. Unser Problem ist ein ganz anderes. Wir sind nicht patriotisch und wir lassen Hinz und Kunz aus entferntesten Kulturkreisen ins Land, von denen wir nichts fordern. Wir führen also absichtlich eine Spaltung der Gesellschaft herbei.
Ich rede von der Wichtigkeit eines Wir und du antwortest: „Also ich brauche keine Religion dafür. „.
🤣
Das „Wir“ besteht ausschließlich aus „Ichs“, die davon überzeugt sind, dass ein „Wir“ für sie selbst vorteilhaft ist. Es gibt kein „Wir“ ohne ganz viele „Ichs“.
Erstaunlich. Du hast noch nie ein Wir erlebt.
Das erklärt natürlich deine Philosophie.
Es fällt mir schwer nachzuvollziehen, was Du an meinen Ausführungen nicht verstehst. Ein „Wir“-Gefühl kann nur beim Ich anfangen. Damit man ein „Wir“-Gefühl erlangen kann, muss man sich selbst zunächst einer Gruppe und deren Wertvorstellungen zugehörig fühlen, müssen die eigenen subjektiven Wertvorstellungen mit denen anderer übereinstimmen.
„Das „Wir“ besteht ausschließlich aus „Ichs“, die davon überzeugt sind, dass ein „Wir“ für sie selbst vorteilhaft ist. Es gibt kein „Wir“ ohne ganz viele „Ichs“.“
Aus diesem Grund meinen die Ich-Erzeuger des Wir ja auch regelmässig, dass sie dann extra-Privilegien, einen Urlaub vom Wir, verdient haben und nehmen sich das raus ….. (siehe die „Farm der Tiere“ oder die „Bali“-Geschichte gerade).
Ein Land ohne Wir hat ein Problem.
Zustimmung. Ein Nationalgefühl ist unabdingbar für das Funktionieren eines (National-)staates. Deutschland kann nicht funktionieren mit Menschen, die sich nicht als Deutsche sehen (wollen). Und je inhomogener die Gesellschaft durch Zuwanderung wird, desto stärker muss dieses Nationalgefühl sein, da sie ansonsten in Kleingruppen zerfällt.
<nationalgefühl
Das ist das Pferd von hinten aufgezäumt. Das Wir-Gefühl beginnt im kleinen. Großfamilie, Dorf, Bezirk.
Ein eventuelles großes nationales wir-Gefühl entsteht aus dem kleinen. nicht umgekehrt.
Ein eventuelles großes nationales wir-Gefühl entsteht aus dem kleinen. nicht umgekehrt.
Es kann aber nur aus dem kleinen entstehen, wenn es von außen auf die Individuen einwirkt.
Die Einheit ist mehr als die Summe der Teile.
Das Wir entsteht von innen. Nicht die Teile machen das Wir aus, sondern die Interaktion der Teile. Deshalb nimmt der Individualismus mitunter auch so schädliche Züge an. Weil er nur die Teile, also das Individuum, betrachtet, aber nicht die Interaktionen.
Und was willst du damit jetzt sagen? Nimm einen Säugling von biodeutschen Eltern und gebe ihn nach Frankreich in eine französische Familie. Wird ein Deutscher aus ihm? Wohl kaum. Und warum? Weil die französische Gesellschaft von außen auf ihn eingewirkt hat.
Ja, es wird natürlich ein Franzose aus ihm. Aber wird es ein Franzose mit einem starken oder schwachen oder gar keinem Wir-Gefühl?
Oder anders gefragt: Was hat das Beispiel überhaupt mit der Frage wie ein Wir-Gefühl entsteht zu tun?
Aber wird es ein Franzose mit einem starken oder schwachen oder gar keinem Wir-Gefühl?
Wenn er sich als Franzose sieht, gehört er automatisch zur „Gruppe“ der Franzosen. Unsere Ansichten über ein Wir-Gefühl gehen wohl auseinander. Ich halte diese Zugehörigkeit aber für notwendig für das Funktionieren einer Nation. Wenn hier jemand mit türkischem Migrationshintergrund in dritter Generation aufwächst und sich trotzdem noch als Türke sieht, dann gehört er nicht zur Gruppe der Deutschen und ist so auch nicht Teil dieser Gesellschaft, sondern Teil einer Parallelgesellschaft.
Wenn hier jemand mit türkischem Migrationshintergrund in dritter Generation aufwächst und sich trotzdem noch als Türke sieht
Ja, das ist genau der Punkt. Er sieht sich als Türke. Dieses Gefühl kommt von innen. Es entsteht aus den starken Interaktionen innerhalb seiner peer group. Es lässt sich nicht an einer bestimmten Eigenschaft des Individuums festmachen, sondern an den Wechselwirkungen der Individuen untereinander.
Du kannst so etwas nicht von extern vorgeben, oder mit deinen Worten „von außen auf die Individuen einwirken“. Deshalb funktioniert es ja nicht, dass man die Leute herholt und dann von außen vorgibt: Jetzt seid ihr Deutsche.
Du kannst so etwas nicht von extern vorgeben, oder mit deinen Worten „von außen auf die Individuen einwirken“.
Du missverstehst mich. Ich möchte nichts vorgeben, sondern eher etwas vorleben, in das sich zugewanderte Menschen integrieren wollen.
Deshalb funktioniert es ja nicht, dass man die Leute herholt und dann von außen vorgibt: Jetzt seid ihr Deutsche.
Natürlich funktioniert das nicht und das habe ich auch nicht behauptet. Menschen, die schon woanders sozialisiert wurden, änderst du nicht mehr, auch wenn uns das manche Linke erzählen wollen. Aber ich bin schon der Meinung, dass du durch einen selbstbewussten Staat Menschen zur Integration in diesen bewegen kannst. Es gibt ja auch Menschen, die in ein anderes Land gehen, weil sie es toll finden und Teil davon sein wollen. Genauso gibt es Menschen, die in ein anderes Land gehen, weil sie dort einfach in der sozialen Hängematte liegen können, das Land an sich ist ihnen aber scheißegal.
Das Gefühl kommt zwar von innen, wird aber von außen erzeugt, daher denke ich, dass der Staat hier schon Möglichkeiten hat, zumindest junge Individuen für ein Wir-Gefühl zu begeistern. Das geht aber nur mit einem positiven, selbstbewussten „Nationalbild“, was in Deutschland leider verpöhnt ist. Dummerweise will aber auch niemand in einem Verliererteam sein.
Ich möchte nichts vorgeben, sondern eher etwas vorleben, in das sich zugewanderte Menschen integrieren wollen.
Ja ok, ich verstehe was du meinst und finde das ist ein vernünftiger Zugang.
daher denke ich, dass der Staat hier schon Möglichkeiten hat, zumindest junge Individuen für ein Wir-Gefühl zu begeistern. Das geht aber nur mit einem positiven, selbstbewussten „Nationalbild“
Mein Punkt ist: Entfremdung entsteht durch Überskalierung. Ich schreibe hier ja des öfteren etwas in der Art „Größenordnungen sind wichtig“. So eine Überskalierung kann im Kommunismus entstehen, im globalistischen Kapitalismus oder was auch immer man sich sonst ausdenken und überskalieren kann.
Die Ebene des Staates ist m.M.n. nicht die richtige Größenebene, um die Entfremdung und das fehlende Wir-Gefühl zu reparieren. Das wäre genau eine solche Überskalierung die nicht funktioniert.
Das Denken auf zu großen Skalierungsebenen ist das Problem. Und die Rückkehr zum Lokalen, zu kleinen Größenmaßstäben, ist die Lösung.
Daher begrüße ich ausdrücklich dein Ansinnen, etwas vorzuleben, in das sich andere Menschen gerne integrieren wollen. Das ist der richtige Zugang, weil es auf der kleinteiligen, der lokalen Ebene passiert. Integration kann man nicht staatlich vorgeben. Wir SEHEN, dass es auf dieser großen Ebene nicht funktioniert.
Was funktioniert sind örtliche, lokale, kleine Initiativen. Das meinte ich oben, als ich schrieb das Wir-Gefühl beginnt im Kleinen.
Das Denken auf zu großen Skalierungsebenen ist das Problem. Und die Rückkehr zum Lokalen, zu kleinen Größenmaßstäben, ist die Lösung.
Daher begrüße ich ausdrücklich dein Ansinnen, etwas vorzuleben, in das sich andere Menschen gerne integrieren wollen. Das ist der richtige Zugang, weil es auf der kleinteiligen, der lokalen Ebene passiert. Integration kann man nicht staatlich vorgeben.
Natürlich kann es der Staat nicht vorgeben. So meine ich das auch nicht. Ich erinnere mich an die WM 2006, als die ausländische Medien quasi „gefreut“ haben, dass die Deutschen sich endlich mal wieder selber feiern mit Flagge. Aber gleichzeitig waren da auch die kritischen Stimmen, die natürlich mal wieder was von Nationalismus labern mussten. Das Problem ist mMn, dass die Menschen sich scheuen ein Nationalgefühl zu zeigen, weil man dann von den Medien wieder als Nazi, rechts, konservativ oder whatever tituliert wird. Einer Partei, die ein Nationalgefühl zeigt, würde natürlich das gleiche passieren, auch durch die anderen Parteien (siehe AfD). Politik und Medien suhlen sich geradezu in der Nazivergangenheit und benutzen sie um alle missliebigen Personen moralisch zu tadeln. Diese Moral exportiert man dann am liebsten noch in die ganze Welt. Und wer will sich schon in ein Land integrieren, das sich quasi selbst hasst? Die lokale Eben kann sich nicht entwickeln, wenn sie fürchten muss, dass man sofort als Nazi bezeichnet wird, wenn man ne Flagge in seinem Vorgarten aufhängt, etwas, dass in anderen Nationen bestimmt keine Sau interessiert. Und daher sage ich, dass Staat (eig. die regierenden Parteien) und Medien endlich mal ein gesundes Verhältnis (Selbstbewusstsein) zu Deutschland und seiner Geschichte entwickeln müssen und nicht weiter Leute gängeln, die mit der Nazivergangenheit aber so was von gar nix mehr am Hut haben. Aber das wird wohl nur ein frommer Wunsch bleiben.
Was macht man aber, wenn (gerade wie aktuell hier in D) man Leute herholt und geradezu einlädt hier zu bleiben (und „Deutscher“ zu werden), die die hiesige Gesellschaft ablehnen oder geradezu verachten, weil den Einheimischen jegliche Selbstachtung fehlt.
„Es ist in jeder Situation „hilfreich“, in der die Aufforderung: „Frag nicht, was das Land für dich tun kann, frag, was du für das Land tun kannst.“ zur Anwendung kommen könnte.“
Insbesondere für die herrschende Regierung ist das extrem hilfreich 😏
Deine Sexpartner tun mir leid.
So ganz ohne Geben und Nehmen…
Ich wusste nicht dass Du Deine Sexualpartner als Regierung siehst, bei denen man sich ständig fragt, was man denn noch alles tun für sie tun könnte. Andererseits stehst Du auf Frauen, insofern verstehe ich das durchaus.
Und in Schweden erzählen linke Politiker der Bevölkerung das sie keine Kultur haben, was in etwa das gleiche ist wie zu sagen das die Schweden untereinander nichts verbindet.
Warum macht man sowas?
Teile und herrsche?
Das haben sie uns Deutschen auch schon erzählt.
Durch was kann ein Staat, der die Freiheit des Einzelnen als Element hat und sich nicht mehr auf eine religiöse Wertebasis oder sonstige Gemeinsamkeiten gemeinsamer Werte stützen kann, noch das notwendige Gemeinschaftsgefühl aufbauen, durch das die Leute überhaupt bereit sind, sich für den Staat einzusetzen und ihn zu schützen?
Man kann zunehmend nur mehr dem vertrauen, was in der realen, lokalen Umgebung geschieht. Das ist der Ort, an dem man zuverlässige Informationen erhält: vor der eigenen Haustür.
Nicht allzu weit darüber hinaus.
Größenordnungen sind wichtig. Wir haben das in der Begeisterung über den Traum des „globalen Dorfes“ vergessen.
Dieser Traum vom „globalen Dorf“ ist ja genau dieser Entwurf einer völligen Gemeinsamkeit durch gemeinsame Werte, die alle in diesem gobalen Dorf teilen.
Dass auch das nicht funktionieren kann, darauf hat schon der Vordenker der Moderne Nietzsche hingewiesen, mit seinem Ruckhacken auf den „letzten Menschen“, der der idealtypische Bewohner des globalen Dorfes wäre.
Würde ein Grüner nicht eher zum Stevia-Fest gratulieren?
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noch das notwendige Gemeinschaftsgefühl aufbauen, durch das die Leute überhaupt bereit sind, sich für den Staat einzusetzen und ihn zu schützen
Die zentrale Frage, die sich daraus ableitet: Was hat das Individuum eigentlich davon, wenn es sich im Sinne der Gemeinschaft engagiert und eine entsprechendes Gemeinschaftsgefühl entwickelt?
Zu Zeiten von Gottglauben war da ja einiges: Erlösung von Sünden, in den Himmel kommen, Beschütztwerden durch Gott, rituelle Verbundenheit mit anderen Gläubigen, große community-bildende Gotteshäuser mit Stimulanzien für alle Sinne. Predigten, die Zuversicht und Hoffnung spendeten.
In der gottlosen Zeit danach waren überwiegend kollektive Feindbilder die gemeinschaftstiftenden Elemente bis heute: Ablehnung von Bevölkerungsgruppen, von denen angeblich eine pauschale Gefahr ausgeht, gegen die man sich gemeinsam wehren muss.
Mit den zu bekämpfenden Aspekten Klima und Seuchen rutscht das ganze wieder auf einen pseudoreligiösen Meta-Level, da die Feinde kein Gesicht mehr haben. Jeder ist irgendwie ein Feind, wenn er gegen das 1,5-Grad-Ziel oder das 1,5-Meter-Abstandsgebot verstößt. Jeder ist voller Schuld. Nur, wer die Deutungshoheit darüber hat, kann seine Schuld abstreifen durch hehre moralische Äußerungen.
Patriotismus ist ohnehin tot. Nicht nur, weil keinem mehr klar ist, ob und wo nun EU-Uschi oder die nationale Regierung das Sagen hat. Aber noch stärker dadurch, dass führende nationale Repräsentanten des Staates wie Habeck Deutschland explizit scheiße finden und keinen Hehl daraus machen.
Wenn ein Staatsgebilde nur noch Forderungen gegenüber seinen Menschen aufstellt und sie gängelt und bedroht, ihnen aber keine konkreten Benefits zukommen lässt, entsteht natürlich kein Patriotismus.
Das hohe Lied der „Vernunft und Wissenschaft“, das heir von vielen gesungen wird, erscheint mir denn doch allzu idealtypisch, was für mich aber die Notwendigkeit und besondere Bedeutung von beidem keineswegs unterschätzt.
Gerade in heutiger Zeit werden wir aktuell mit dem Glaubenssatz: „Folge der Wissenschaft“ „genudget“, und Wahrheitsministerien beginnen sich zu etablieren.
WER vertritt hier mit einem alleinseligmachendem Wahrheitsanspruch WELCHE Wissenschaft, die von WELCHEN Menschen vertreten wird, die offen oder verdeckt unter WELCHEM Einfluß stehen?
Ohne angemessene, ständige Auseinandersetzung mit VERANTWORTUNG und Verantwortungsethik wird die Gratwanderung, daß der Mensch Individuum UND Sozialwesen zugleich ist, und beidem stets gleichermaßen gerecht werden muß im Absturz enden.
Derzeit indoktrinierte Gesinnungsethik, und damit verbundene gesellschaftliche Spaltung, birgt die Gefahr der Individuums- und Gesellschaftzerstörung.
„ Gerade in heutiger Zeit werden wir aktuell mit dem Glaubenssatz: „Folge der Wissenschaft“ „genudget““
Aber nur in bestimmten Bereichen (v.a. Klima und Corona). Gentechnik gilt dagegen nach wie vor als böse und Atomkraft erst, obwohl der wissenschaftliche Konsens dort ein anderer ist. Und es wird auch nicht unterschieden zwischen den tatsächlichen wissenschaftlichen Konsens und dem, der von den Medien nur behauptet wird.
„WER vertritt hier mit einem alleinseligmachendem Wahrheitsanspruch WELCHE Wissenschaft“
Häufig gar keine Wissenschaft, sondern politische Glaubenssätze die kein Wissenschaftler als solcher vertritt.
Die besagten Vertreter DER Wissenschaft besitzen zwar meistens einen akademischen Ausbildungshintergrund, den sie in ihrer politisch-medial zugebilligten „Ausnahmeerscheinung“ aber dazu nutzen/mißbrauchen, inquisitorisch für DIE Wissenschaft zu sprechen, die selbstverständlich keine fremden Götter neben sich duldet…
So vertreten angeblich 97% aller Wissenschaftler die „Tatsache“, der menschengemachten Klimaerwärmung mittels des bösen CO2-„Verbrauchs“