Selbermach Mittwoch

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215 Gedanken zu “Selbermach Mittwoch

    • Mit alter weißer Mann kann ja auch eine TeenieWatussiTussi gemeint sein, es bedeutet ja nur das jemand so toxisch und bösartig wie! ein alter weißer Mann ist. Also genau das gleiche wie SmallDickEnergie und „HähHäh dickes Auto kleiner Penis“, betrifft ja auch niemand mit kleinem Penis. Alles im grünen Bereich nix persönlich gemeint, mit Humor nehmen.

      • Das kann ich nicht mit Humor nehmen. Diese Dämonisierung resultiert dann in männerfeindlichen Gesetzen und Maßnahmen, wie z.B. Entwicklungshilfe nur für Frauen. Und es ließen sich viele weitere Punkte anführen.

        • Ich habs auch ironisch gemeint, auch weil mir hier an anderer Stelle (SmallDickProblem) geraten wurde, das ganze nicht so ernst zu nehmen. Mich kotzt es aber extrem an.
          Bodyshaming bei Männern o.k., bei Frauen großes Drama. usw.

      • Ja, mir ist in der Angelegenheit auch der langmütige Humor abhanden gekommen, mit dem ich das Spektakel seit ich denken kann verfolgt habe.

        Inzwischer dreht der Feminismus derart totalitaristisch-autoritär auf, dass es nicht mehr weggelächelt werden kann. Die Jungs werden schon kein klein auf gedemütigt, haben keine realistische Perspektive mehr auf Familie, wenn sie sich nicht komplett unterwerfen.
        Und das Gemeinwesen scheint nur noch nach feministischen Standards an den Interessen der Frauen ausgerichtet zu sein.

        Es kann nicht gut enden, wenn man fast die Hälfte der Bevölkerung als nachrangig definiert.

        • „Und das Gemeinwesen scheint nur noch nach feministischen Standards an den Interessen der Frauen ausgerichtet zu sein.“

          Ist es in einer heterosexuellen Beziehungen anders?

          • Nein. Selbstverständlich folgt man als Junge oder später als Mann den Vorgaben von Mutti und den Lebensgefährtinnen. Das ist matriarchal über zig Generationen implementiert.
            Aber wenn man dann mal „Freigang“ hat und arbeiten geht oder zum Sport, dann herrscht neuerdings auch dort überall weibliche Dominanz vor. Beim Fußball weibliche Schiedsrichter und Moderatoren, die PinUps in der Werkstatt müssen abgehängt werden, im Büro wird jeder Text gegendert.
            Das ist totalitär und ausweglos geworden. Der Feminismus erzwingt die männliche Unterwerfung in allen Lebensbereichen, nicht nur im Privaten.

  1. Nun hat ja gestern Baerbock offen in ihrer Rede vor dem Europarat [1] gesagt, dass wir einen Krieg gegen Russland führen, genauer:

    „But the most important and crutial part is, that we do it together and that we do not play the blame game in Europe because we are fighting a war against Russia and not against each other“.

    Übersetzt durch mich:

    „Aber das wichtigste und wesentliche ist, dass wir das zusammen machen und wir in Europa niemandem die Schuld zuweisen, weil wir einen Krieg gegen Russland führen und nicht gegeneinander“

    Einerseits bin ich nun froh, dass es nun offiziell ist und sich niemand mehr hinter ein „Wir unterstützen ja nur die Ukraine“ zurückziehen kann. Andererseits ist das jetzt ein ganz neues Level an Eskalation, das ich gerne nicht erreicht hätte, und es zeigt, dass Deutschland mal wieder eine „besondere Rolle“ spielt. Gleichzeitig tun sich da natürlich Abgründe für uns normale Bürger auf, denn der Grad zu einem Einzug unserer Jungs und Männer wird immer schmaler. Ob das nun eine offizielle Kriegserklärung ist, kann ich nicht sagen, da solche ja ohnehin aus der Mode gekommen, sondern eher ein Ergebnis von „Fakten schaffen“ sind.

    Die Art und Weise, wie sie es formuliert hat, ähnelt leider sehr stark der Formulierung einer anderen historischen Rede, die ebenfalls Einigkeit gegen einen externen Feind (Russland) betont: Der Balkonrede von Wilhelm II am 1. August 1914 [2].

    „Ich kenne keine Parteien und auch keine Konfessionen mehr; wir sind heute alle deutsche Brüder und nur noch deutsche Brüder. Will unser Nachbar es nicht anders, gönnt er uns den Frieden nicht, so hoffe Ich zu Gott, daß unser gutes deutsches Schwert siegreich aus diesem schweren Kampfe hervorgeht“.

    Was meint ihr dazu?

    [1] https://youtu.be/2PS2zLacQvQ?t=3013
    [2] https://clioberlin.de/blog-geschichte/64-die-balkonreden-wilhelm-2-zum-ausbruch-des-ersten-weltkriegs.html

    • Ganz genau. Der nächste Schritt ist die Mobilmachung. Für Männer.

      Kann hier einer nochmal ganz nüchtern erklären, warum Deutschland als Nation, die zwei Weltkriege initiiert hat, jetzt wieder in den Krieg ziehen will?
      Es geht ja nicht um Solidarität und Bündnistreue mit EU oder Nato. Da bekriegen sich zwei Ex-Sowjetrepubliken unter dem Beifall der USA.
      Was haben wir da zu suchen? Warum sollen da unsere jungen Männer kämpfen?
      Ist das nur Hypermoral-Export, oder was soll das?

      • Diese Frau ist im Amt als Außenministerin extrem gefährlich und muss allein schon aufgrund ihres Amtes ernstgenommen werden. Es ist vollkommen egal, ob die auf dem Trampolin rumhüpft oder keinen geraden Satz zustande bekommt.

        Sie hat die feministische Außenpolitik ausgerufen, unter deren Rigide sie an vielen Ecken der Welt zündelt und mit dem Einsatz von schweren Waffen und strammen deutschen Männern als Kämpfer droht.

        • Wagenknecht hat präzise das mit „die Grünen sind die gefährlichste Partei im Bundestag“ gemeint. Baerbock ist der dümmstmögliche Beweis für ihre These.
          Wenn „wir“ uns im Krieg befinden, WO IST DIE KRIEGSERKÄRUNG?
          Wo gibt es Mehrheiten im Bundestag für die Kriegserklärung?
          Wenn Baerbock meint, „wir“ befinden uns im Krieg, dann steht es ihr natürlich frei, sich an die Front zu begeben und dort ggf. umzukommen.
          Man darf ja noch Wünsche äußern, nicht wahr?

          • steht es ihr natürlich frei, sich an die Front zu begeben

            Und für eine Leistungssportlerin dürfte auch nicht mehr einzig verbliebene Argument gegen einen gleichberechtigten Einsatz an Kriegsfronten greifen, Frauen hätten _durchschnittlich_ weniger Muskelmasse.

            Wenn weibliche Vertreter feministischer Außenpolitk wüssten, dass ihresgleichen auch an die Front müssen, würden sie mit Krieg vermutlich anders umgehen als mit dem Besuch eines Nagelstudios.

          • Exakt.
            Wenn man sich die großkotzigen Mietmäuler des Bellizismus in D und in der EU so anschaut, dann ist der hohe Frauenanteil nicht zu übersehen.
            Die Gewissheit, diese, nämlich ihre eigene Politik nicht ausbaden zu müssen führt zu besonders steilen Forderungen.
            Im Besitz der moralischen Überlegenheit fällt es leichter zu ignorieren, man investiert für die Umsetzung dieser sehr speziellen Moral nicht das eigene Blut oder Geld.
            Bzw. aus dieser moralischen Überlegenheit betrachtet, ist der Verschleiß von Männern für die Umsetzung dieser Forderungen gerechtfertigt. In unbegrenzter Anzahl.

            Ebenfalls offensichtlich: die „feministische Außenpolitik“, die dazu ausersehen ist diese Moral zu exportieren ist von einer kolonialistischen Missionierung nicht zu unterscheiden. Im Gegensatz zur relativistisch „woken“ Agenda im Lande, ist man zutiefst davon überzeugt, mit der eigenen, nämlich höheren Moral die Kulturen „da draußen im Dschungel“ beglücken zu müssen. Was die Wilden wollen muss da zwangsläufig zurückstehen.

            Wobei die Errichtung von Mädchenschulen als vorgebliches Ziel die moralische Selbstbeweihräucherung der Besetzung von Ländern ist, deren Freiheit man dadurch verteidigt, dass man sie eben besetzt. D.h. die Ziele des moralisch überlegenen (Staats-) Feminismus sind gaaaaaanz zufällig identisch mit den Zielen des Staates, der diesen alimentiert. Imperialistischer Feminismus ist der Feminismus, mit dem aus einer Besetzung eine „Verteidigung unserer Werte am Hindukusch“ wird.
            Das ist der „wahre Glaube 2.0“.

          • „Mietmäuler des Bellizismus in D und in der EU“
            Dummheit ist bei denen aber durchaus eine naheliegende Erklärung.

          • @anorak

            Das muss sich nicht ausschließen und ich benötige keine prophetische Begabung.

            Meldung von SPON für heute, den 27.1. (kursiv von mir): „Das Auswärtige Amt musste sich gestern entschuldigen, weil es mit einem Tweet viele Menschen in Afrika erzürnt hat. Der russische Außenminister sei diese Woche nach Afrika gereist, hieß es darin, nicht um Leoparden zu sehen, sondern um seine Propaganda zu verbreiten. Der Leopard war als Tier-Emoji dargestellt, die Social-Media-Verantwortlichen des Ministeriums fanden das wohl witzig.“

            Weiter in einem anderen Artikel zum Thema: „Doch quer über den afrikanischen Kontinent wundert man sich mal wieder: Welches Bild hat »der Westen« eigentlich von uns? Eine Sprecherin der Afrikanischen Union fragte auf Twitter, ob Annalena Baerbock wohl auch nur nach Afrika reise, um Tiere zu besichtigen. »Ist der afrikanische Kontinent (…) ein Witz für Sie?«

            Als ein deutscher Diplomat ihr antwortet, es handle sich möglicherweise um ein Missverständnis – das Leoparden-Emoji meine den Panzer und nicht das afrikanische Tierleben, keilt sie zurück: »Ich habe es schon richtig verstanden. Ein Außenministerium, das widerliche koloniale Klischees bedient, um geopolitische Punkte zu machen.« Autsch.“
            https://www.spiegel.de/ausland/afrika-warum-der-kontinent-genug-von-europaeischer-arroganz-hat-a-353f9897-b28a-4366-beda-c3844ff8bd52

            Das kann man weiter analysieren: Nicht nur soll Lavrov damit aufgezogen werden, dass die überlegenen (!) deutschen (!) Panzer nun in den Kampf gegen Russland ziehen.
            Wieder einmal – das ist schon geschichtsvergessen genug (Grüne!).
            Sondern man signalisiert den afrikanischen Regierungen und der afrikanischen Bevölkerung, sie haben das gefälligst zu wissen.
            Die dahinter stehende „Haltung“ hatte bereits Modi kritisiert und Annalena ist nicht lernfähig: Wenn die Europäer ein Problem haben, hat das die ganze Welt zu interessieren, dann ist das gefälligst ganz oben auf der(en) Tagesordnungsliste.
            Umgekehrt gilt das selbstverständlich nicht.

            Dünkel, Arroganz und das Gefühl der Nabel der Welt zu sein – passt 1:1 zur „feministischen Außenpolitik“.

            Natürlich kann man vom SPON – dieser Propagandaschleuder – nur halbierte Kritik erwarten, bei gleichzeitiger Unterschlagung der Ursachen: „Russland stellt sich als Partner auf Augenhöhe dar, der den Kontinent endlich ernst nehme. (…) Die Wahrheit ist: In einigen Ländern Afrikas hat Europa mittelfristig nichts mehr zu melden.“
            Die dahinter stehende Wahrheit ist: kein einziges afrikanisches Land beteiligt sich an den Sanktionen gegen Russland.
            Das ist ein kompletter Kontinent, der politisch verloren gegangen ist.

            Aber weiter und auch hier geht es um eine Frage der „Haltung“, was der „woke“ Journalist nicht merkt : „In dieser Woche hat das deutsche Entwicklungsministerium eine neue (!!!) Afrika-Strategie vorgestellt. Und darin ist tatsächlich ein Paradigmenwechsel (!!!) zu erkennen. Es sind nicht nur leere Worthülsen zu lesen von einer »Partnerschaft auf Augenhöhe«, wie sie seit Jahren gepredigt, aber nicht umgesetzt wird.“

            „Neu“, ein glatter „Paradigmenwechsel“ ist demnach, nicht mehr nur „leere Worthülsen“ zu verbreiten, denn das ist mit der „Partnerschaft auf Augenhöhe“ gemeint gewesen.
            Wenn ich russische Propaganda verbreiten wollte, ich müsste das nur wortwörtlich übersetzen: Bisher haben wir (Westen, Deutschland) euch nur „leere Worthülsen“ geliefert, aber ab jetzt (2023) wird alles anders! Toitoitoi.

            Neu (!!!): „Die Strategie orientiert sich an den Zielen der Afrikanischen Union, sie basiert also auf den Wünschen der afrikanischen Regierungen selbst. Das klingt banal, ist aber ein echter Umbruch.“
            Weil (so SPON): „Bisher wurden die unzähligen Entwicklungsprojekte auf dem Kontinent oft an europäischen Schreibtischen erdacht. In der afrikanischen Realität scheiterten sie dann rigoros.“

            Der tatsächliche „Umbruch“ besteht darin, dass die Scheiter_*:Innenden an europäischen (gemeint sind hier: deutsche) Schreibtischen gezwungen worden sind, so etwas wie „afrikanische Realität“ (gemeint ist hier: Realität) zur Kenntnis zu nehmen. Weil: „In einigen Ländern Afrikas hat Europa (lies: Deutschland) mittelfristig nichts mehr zu melden.“
            Woher das wohl kommt?

            So lange Annalena am Ruder ist, kann man jeden Betrag verwetten, was auch immer das Entwicklungsministerium mit eigenen Händen aufbaut, wird sie mit ihrem Arsch (feministische Außenpolitik) abräumen.

      • Die Russen wissen sogar, das wir nicht souverän sind.

        Die entsprechenden putinschen Äußerungen brachte neulich eine der ÖRR-Trullas im TV und tat dabei sehr empört, dabei war es nie so offensichtlich wie gerade jetzt… aber der ÖRR ist ja selbst ein Teil der US-Unterwanderung und scheut sich z.B. nicht, einen Scholz mit täglichen „zu zögerlich“-Zitaten zu Waffenlieferungen zu treiben, auch diese unsägliche kriegshetzerische FPD-Waffenlobbytante sitzt neuerdings in den Talkshows und wird dauernd interviewt.

        Im mdr brachten sie eine Umfrage nach der 75% gegen die Panzerlieferungen sind (hat mich verwundert, dass die das tatsächlich unverfälscht (?) berichten), natürlich erst, nachdem sie beschlossen wurden. Gesindel, elendes.

    • Naja, wenn wir nicht eingreifen, kommt Putin noch auf die Idee, andere Staaten annektieren zu wollen. Mit Moldau versucht er es ja schon. Ich möchte nicht erleben müssen, dass er das Baltikum (NATO-Mitglieder) attackiert. Insofern finde ich es schon richtig, die Ukraine zu unterstützen, zumal Russland mit schockierender Brutalität vorgeht.

      • Reicht eine solche Mutmaßung wirklich aus, um in den Krieg zu ziehen? Liegt Moldau (wieder) in unserer Obhut?
        Wenn überhaupt gehören solche Überlegungen für Präventivkriege in entsprechende Staaten- oder Verteidigungsbündnisse, nicht in die Hände von werteorientierter feministischer deutscher Außenpolitik. Und selbst dann würde es Deutschland besser stehen, nicht schon wieder euphorisch gen Russland zu marschieren, sondern deeskalierend zu wirken.
        Dass dem „Kriegsgegner“, wie es Baerbock sieht, natürlich immer „schockierende Brutalität“ vorgeworfen wird, ist nichts Neues. Derartiges ist im Bürgerkrieg im Osten der Ukraine schon in vielen Jahren vor dem Einmarsch der Russen passiert und auch entsprechend berichtet worden – seinerzeit.

        Irgendwie will sich bei mir nicht der Beißreflex einstellen, wenn Baerbock ruft „Fass!“

      • wenn wir nicht eingreifen, kommt Putin noch auf die Idee, andere Staaten annektieren zu wollen. Mit Moldau versucht er es ja schon. Ich möchte nicht erleben müssen, dass er das Baltikum (NATO-Mitglieder) attackiert.

        Dieses Argument kommt immer wieder, und ich verstehe weiterhin nicht, warum. Wenn man sich ansieht, wie der Ukraine-Krieg verläuft, wie kann man dann ernsthaft glauben, dass Putin es wagen würde, die NATO direkt anzugreifen?

        Ich stimme durchaus zu, dass es ungünstig gewesen wäre, wenn Russland die Ukraine mit Leichtigkeit vollständig besiegt hätte und der Westen hierbei eine große Schwäche gezeigt hätte. Beides ist aber nicht eingetreten. Russland führt derzeit einen langen, verlustreichen Krieg, ohne Aussichten auf einen durchschlagenden Erfolg. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Putin für jedes gesichtswahrende Kriegsende dankbar wäre und nicht daran denkt, weitere größere Kriege anzufangen.

        Deswegen verstehe ich auch nicht wirklich Argumentationen wie diese in der FAZ:

        Putin muss erkennen, dass er alles verlieren kann, wenn er nicht aufhört. Die Eroberungen des Anfangs, den Nimbus der Stärke, die Herrschaft. Vielleicht das Leben. Erst wenn der Krieg ihn persönlich bedroht, wird er ihn stoppen.

        Wie macht man ihm das klar? Der ukrainische Generalstabschef Valeryj Saluschnyj sagt, er brauche 300 Kampfpanzer und 700 Schützenpanzer, um die russischen Besatzer auf die Linie vor dem Angriff vom 24. Februar 2022 zurückzudrängen. Um auch die Krim und das Donbass zurückzugewinnen, wäre wohl noch mehr nötig. Nur wenn Putin das wirklich fürchten muss, wird er bereit sein zu einem dauerhaften Frieden.
        https://zeitung.faz.net/fas/seite-eins/2023-01-22/2ddd04ee1b476c8092c1c7fc46cffe4b/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

        Wie gesagt, ich glaube nicht, dass Putin erst dann friedensbereit wäre, wenn er konkret befürchten müsste, alles zu verlieren. Aber selbst wenn das so wäre – wenn wir die Ukraine in eine Lage versetzen, die ihr die Hoffnung erlaubt, sämtliche Kriegsziele durchsetzen zu können, warum sollte dann die Ukraine bereit sein, einen Frieden zu schließen?
        Selbst zum aktuellen Zeitpunkt ist zumindest nichts davon bekannt, dass seitens der Ukraine oder des Westens irgendwelche Friedensbemühungen unternommen werden. Und die ständigen Behauptungen, Russland sei nicht verhandlungsbereit, halte ich für vorgeschoben. Wenn die militärische Situation auch nur annähernd so ist, wie sie dargestellt wird, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Russen daran interessiert sind, diesen Krieg fortzusetzen, wenn die Option zu einem gesichtswahrenden Frieden besteht.

        Selbstverständlich steht es der Ukraine frei, bis zu einem vollständigen Sieg kämpfen zu wollen. Ich sehe aber nicht, aus welchem Grund der Westen verpflichtet sein sollte, sie hierbei zu unterstützen. Mal ganz abgesehen von dem Risiko, den Führer einer Atommacht existenziell bedrohen zu wollen, um ihn zum Frieden zu zwingen…

        • Um eines klarzustellen: ich unterstütze keineswegs irgendeine „feministische Außenpolitik“ – was soll das überhaupt sein?

          Und was den Ukraine-Krieg angeht: es stimmt, im Augenblick dürften die baltischen Staaten einigermaßen sicher vor einem russischen Angriff sein. Aber das liegt einzig und allein daran, dass der Westen der Ukraine hilft. Denn es bedeutet, dass der Westen nicht so schwach und verweichlicht ist, wie Putin dachte. Er glaubte, er könne sich einfach ein westliches Nachbarland einverleiben, das jahrhundertelang unter russischer Oberhoheit stand, und die westlichen Staaten würden einfach tatenlos zusehen. Dass das nicht eingetreten ist, sehe ich als Sicherheitsgarantie für Litauen, Lettland und Estland.

          Was die Geschichte angeht: wir marschieren nicht gegen Russland, wenn überhaupt marschiert Russland gegen uns. Insofern hätte Putin sich alle russischen Verluste in diesem Krieg selbst zuzuschreiben – er hätte die Ukraine ja auch in Ruhe lassen können. Aber ich befürchte, das Leben der russischen Soldaten ist ihm völlig gleichgültig.

          Und – mit Verlaub – warum soll die Ukraine nicht bis zum Sieg kämpfen dürfen? Sie wurde von Russland überfallen, nicht umgekehrt. Sie ist das Opfer, Russland der Täter. Wenn die ukrainische Regierung weiterkämpfen will, bis ihr gesamtes Territorium von russischen Truppen befreit ist, hat sie jedes Recht dazu. Ob ihr das gelingt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

      • Naja, wenn wir nicht eingreifen, kommt Putin noch auf die Idee, andere Staaten annektieren zu wollen. Mit Moldau versucht er es ja schon. Ich möchte nicht erleben müssen, dass er das Baltikum (NATO-Mitglieder) attackiert. Insofern finde ich es schon richtig, die Ukraine zu unterstützen,

        Auf die Idee kommt man nur, wenn man alle Fakten, die zum aktuellen Konflikt führten, ausblendet, sprich: wenn man nur Propaganda von unserer Seite konsumiert.

        Der Konflikt in Moldau (Abspaltung Transnistriens) ist auch wesentlich komplexer, als er bei uns vermittelt wird. Meines Wissens sieht Russland sich als Schutzmacht Transnistriens und versucht daher einen Korridor dorthin zu öffnen.

        „zumal Russland mit schockierender Brutalität vorgeht.“

        Das war mal als schnelle Spezialoperation geplant, leider sind die Russen mit ihren „regime changes“ nicht so geschickt wie die Amis, die die Ukraine bewusst für diesen Konflikt hochgerüstet haben und die Russen maximal provozierten, etwa mit den Biowaffenlabors, deren Untersuchung sie verweigerten etc.

        Dass dort jetzt ein richtiger Krieg tobt (und beide Seiten nehmen sich in der Brutalität gar nichts, natürlich berichtet unsere nur über die bösen Russen und lässt es an Unterstellungen und Suggestionen nicht mangeln), ist unsere Schuld, weil wir unbedingt das US-hörige System dort erhalten wollen, koste es was es wolle. Ohne unsere Waffen und unser Geld, ohne unseren Unwillen das Minsker Abkommen umzusetzen, wäre dort längst alles wieder friedlich, denn die Ukraine ist ein bankrottes Shithole, das keine drei Tage aus eigener Kraft hätte Widerstand leisten können.

        Russland hatte bisher nicht den geringsten Grund, Länder im Westen zu annektieren, die kriegsgeilen Idioten mit ihren Waffenlieferungen und Sanktionen, dürften jetzt natürlich reichlich Gründe geschaffen haben…

          • Ich habe leider keine Zeit (und Lust), mir eine lange Rede anzuhören. Kannst du zeitlich eingrenzen, wann er etwas sagt, dass deiner Meinung nach deine Ansicht stützt? Oder gibt es eine Transkription der Rede?

          • Ich hab die Rede vor längerem hier schon ausführlich kommentiert, finde den Beitrag allerdings nicht mehr. Vielleicht kann der Blogmaster helfen?

          • Hier das englische Transkript der Rede, vom Kreml (El_Mocho hatte es mal verlinkt):

            http://en.kremlin.ru/events/president/transcripts/69465

            „Satanismus“ taucht nur einmal im Rahmen einer rhetorischen Figur auf, „Gott“ zweimal – in alltäglichen Redewendungen: „God forbid“, „God bless“. Wer meint, Putin sei ein gläubiger Spinner, irrt. Er kritisiert an dieser Stelle Dinge, die hier im Forum auch oft massiv kritisiert werden (und entwirft dabei ein zu simples Bild des Westens, da diese Dinge hierzulande ja eben umstritten sind).

            Hier die Passage mit dem Satanismus (fett von mir):

            „[…]

            They do not give a damn about the natural right of billions of people, the majority of humanity, to freedom and justice, the right to determine their own future. They have already moved on to the radical denial of moral, religious, and family values.

            Let’s answer some very simple questions for ourselves. Now I would like to return to what I said and want to address also all citizens of the country – not just the colleagues that are in the hall – but all citizens of Russia: do we want to have here, in our country, in Russia, “parent number one, parent number two and parent number three” (they have completely lost it!) instead of mother and father? Do we want our schools to impose on our children, from their earliest days in school, perversions that lead to degradation and extinction? Do we want to drum into their heads the ideas that certain other genders exist along with women and men and to offer them gender reassignment surgery? Is that what we want for our country and our children? This is all unacceptable to us. We have a different future of our own.

            Let me repeat that the dictatorship of the Western elites targets all societies, including the citizens of Western countries themselves. This is a challenge to all. This complete renunciation of what it means to be human, the overthrow of faith and traditional values, and the suppression of freedom are coming to resemble a “religion in reverse” – pure Satanism. Exposing false messiahs, Jesus Christ said in the Sermon on the Mount: “By their fruits ye shall know them.” These poisonous fruits are already obvious to people, and not only in our country but also in all countries, including many people in the West itself.

            […]“

          • @ Renton

            Sozusagen Putin als Retter der Ukraine vor den verderblichen Einflüssen des Westens.
            Dass Narren sich davon beeindrucken lassen, bezweifel ich nicht.

          • Vielen Dank euch!
            Aber woraus sich da ergeben soll, dass Putin die NATO angreifen will, sehe ich weiterhin nicht.

          • @Adrian

            Du hast nicht mitbekommen (oder willst es nicht), dass a. die Länder im Osten sozial konservativer sind und b. derjenige liberale Flügel im Osten, der sich auf LGBT-Rechte fokussiert zugleich im neoliberalen Gewand auftritt (und gerne Arme verachtet und nicht Armut).
            Zudem haben c. so gut wie alle diese Länder demographische Probleme und sind Staaten der Semi-Peripherie, bzw. der Peripherie – will sagen, sie haben schlechtere Arbeits- und Lebensverhältnisse.

            D.h. den Ausweg der kapitalistischen Zentren, sich aus der eigenen demographischen Krise mittels „Migration“ (also Import von Arbeitskräften) herauszuwinden bleibt ihnen verwehrt, denn sie haben diese Vorteile nicht zu bieten. Ganz im Gegenteil sollen die „gut ausgebildeten Fachkräfte“ für die kapitalistischen Zentren daher stammen.

            Deshalb sind sie in einem Teufelskreis: wegen der schlechteren Arbeits- und Lebensverhältnisse gibt es weniger Geburten, ihnen fehlen perspektivisch damit selber Fachkräfte, während die existierenden in die Zentren abwandern.

            Damit kommen wir zu logischen politischen Konsequenzen: sie werden sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, z.B. „traditionelle Familienwerte“ zur Disposition zu stellen, weil ihre Lage ohnehin prekär ist.

            Das ist die rationale Grundlage, „vor den verderblichen Einflüssen des Westens“ zu warnen.
            Es ist ebenfalls ein politisches Powerplay, sich der Macht der Kirche (und anderer konservativer und reaktionärer Kreise) zu versichern. Das macht aber nicht nur Putin in Russland, sondern z.B. auch die PIS in Polen. Die PIS hat in Polen damit gepunktet, überhaupt ein Kindergeld einzuführen. Die „Zeit“ – neoliberal, wie sie eben ist – hat gewarnt, das würde aber Investoren abschrecken. Nun ja…

            Das Problem ist m.E., alles nur auf „Propaganda“ zu reduzieren, statt den rationalen Kern der Propaganda zur Kenntnis und als reales Problem Ernst zu nehmen.
            Man sollte außerdem bedenken, die „progressive“ Gegenseite betreibt ebenfalls Propaganda.

            Wie die LGBT-Fraktion ihre Anhängerschaft durch maßlose Forderungen vergrault, dazu braucht man sich keinen einzigen Meter Richtung Osten zu bewegen.
            Hören sich erstens Auseinandersetzungen (z.B. zwischen Trans und „TERFs“) auf Twitter für uns nur leicht irre an, stell dir vor, wie das in Polen oder Russland ankommt.
            Man braucht nicht einmal fälschen, sondern nur Wort für Wort übersetzen.
            Wir haben uns zweitens in Jahrzehnten an feministische Beschimpfungs- und Beschämungstaktiken gewöhnt – stell dir vor, wie das bei russischen Männern (und Frauen) ankommt.

            Diese Propaganda aus der westlichen Filterblase – vor allem, wenn sie mit dem Gestus der Missionierung und moralischen Überlegenheit verkündet wird – macht es so einfach, eine (falsche) Dichotomie von UNSEREN Werten gegen DEREN Werte aufzubauen.
            Weil die Gegenseite genauso agiert.

            Das fällt um so einfacher, da wir hier – auf diesem Forum – den sich steigernden „progressiven“ Wahnsinn jahrelang rational kritisiert haben. Dieses Gegengewicht fehlt aber im Osten. Stell dir einfach vor, du wirst von jetzt auf gleich damit konfrontiert glauben zu müssen, es gibt gar keine Geschlechter – wer etwas anderes behauptet, der ist ein schlechter Mensch (wie gesagt: falsche Dichotomie).

            Addiere dazu eine unverhohlen vorgetragenes westliches Überlegenheitsgefühl und einen östlichen Minderwertigkeitskomplex und vor allen Dingen den Eindruck, immer der neuesten westlich-„progressiven“ Mode hinterherlaufen zu müssen.
            Von: „Frauen sind bessere Menschen!“ hin zu: „Es gibt gar keine Frauen!“ – ein Katzensprung in einer Dekade.
            Irgendwann reicht es, wenn man noch ein Funken Selbstwertgefühl hat und daran setzen dann die Konservativen an.

          • @crumar:

            Der wesentliche Unterschied, den du nicht bzw. nur am Rande ansprichst:

            In UNSEREM System haben wir weitgehende Freiheit die uns kritikwürdig erscheinenden zustände zu kritisieren, ohne um unsere persönliche Sicherheit oder Freiheit fürchten zu müssen.

            In DEREN System nicht. Dort fallen Kritiker der herrschenden Zustände gerne einmal ganz zufällig aus Fenstern.

          • @Adrian

            Du weißt haargenau, es ging in meinem Beitrag nicht um Putins Rede.
            Und selbst die war auch nicht so, wie du sie empfunden hast.

          • @Adrian

            „Wie ich bereits schrieb: Narren werden sich von Putins Rede beeindrucken lassen.“

            Die wirklich großen Narren glauben den USA, wenn die (mal wieder) behaupten Menschenrechte und Demokratie zu verteidigen, diesmal auf slawischem Boden und mit zigtausenden Toten… während sie anderswo failed states zurücklassen, die Rohstoffe klauen (z.B. Syrien) und sich die Hände darüber reiben, dass sie Russland und Deutschland (mal wieder) entzweit und uns von sich abhängig gemacht haben (was wir ja bereits teuer bezahlen). Cui Bono…

          • @crumar

            Danke für die Ausführungen! Endlich mal wieder ein Beitrag mit Erkenntniswert.

            Danke auch @pingpong! Besser hätte man @crumars Worte vom „unverhohlen vorgetragenen westlichen Überlegenheitsgefühl“ nicht illustrieren können.

          • Eventuell verwechselst du Gefühle mit Tatsachen.

            Aber immerhin bist du konsequent: du bleibst auf der gefühlsebene und teilst uns die Gefühle mit, die meine tatsachenbeschreibung bei dir auslösen.

          • @pingpong

            „In UNSEREM System haben wir weitgehende Freiheit die uns kritikwürdig erscheinenden zustände zu kritisieren, ohne um unsere persönliche Sicherheit oder Freiheit fürchten zu müssen.“

            Ich schreibe hier untereinem Pseudonym, weil ich vor Schmutzkampagnen Angst hätte, denen z.B. Arne und Gunnar ausgesetzt sind und die durchaus berufliche Konsequenzen haben.
            Sicher, ich werde nicht eingesperrt oder bedroht.
            Andererseits weiß ich, wir werden so lange geduldet, wie unsere Kritik folgenlos, d.h. ohne realweltliche Konsequenzen bleiben wird.
            Das „overton-window“ einer zulässigen Meinung wird aber immer kleiner.

            Im Moment soll es bei der staatlich finanzierten „Umerziehung“ (unter dem schönen Namen „Demokratieförderung“) für Männer bleiben, zusätzlich zu den Versuchen, uns als „rechts“ und „frauenfeindlich“ anzuschmieren.
            Wenn man z.B. sieht, mit welcher Argumentation seitens des „Zentrums Liberale Moderne“ gegen die „Nachdenkseiten“ geschossen wurde und wird, dann ist die nächste Eskalationsstufe absehbar.

            Während die Propaganda den großen Kampf von „Demokratie vs. Autokratie“ ausruft, gibt es für erstere gerade „neue Spielregeln“: „Mit dem Digital Services Act und dem „Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformation“ schafft die EU eine ausgeklügelte Infrastruktur zur umfassenden Zensur von Informationen und Meinungen – ausgelagert an private Konzerne.“ Unter der Überschrift: „Vom Ende der Meinungsfreiheit in Europa“ – lesenswerter Artikel aus dem letzten Jahr: https://norberthaering.de/propaganda-zensur/mosmamm-meinungsfreiheit/

            Wer sich auf die falschen Dichotomien dieser Propaganda einlässt, der sitzt als Frosch bereits im warmen Wasser; aber nicht am Temperaturregler.

          • @crumar:

            Ich denke du überschätzt die kontrollmöglichkeiten, die unsere geschätzten Eliten in unserer geschätzten Demokratie haben. Die hecheln doch selbst verzweifelt der jeweiligen mehrheitsmeinung (oder was sie dafür halten) nach.

            Dass einzelne Akteure wie das Zentrum liberale moderne es übertreiben (gilt für die andere Seite genauso) gehört zur Ambivalenz der Meinungsfreiheit.

            Das Ende der Meinungsfreiheit wurde schon oft ausgerufen. Tatsächlich wird bei uns die Meinungsfreiheit immer größer. In Putins Russland wird sie dagegen immer kleiner. Das fällt nur nicht so auf, weil es dort die entsprechenden warnenden Artikel über das Ende der Meinungsfreiheit großteils nicht gibt. Die können dort nämlich gar nicht erst erscheinen.

          • @Hugor: Ich habe nicht gesagt dass Putin die Nato angreifen will. Was ich sage ist, dass ihn nichts abhalten wird, Nato-Länder anzugreifen wenn er in der Ukraine obsiegt. Den ganzen Wahn und die Widersprüchlichkeiten dieser Rede habe ich seinerzeit schon analysiert.

            @crumar: Sicher ist auch bei uns vieles im argen, aber willst du das ernsthaft mit den Verhältnissen in Russland vergleichen?

          • @pingpong

            Die Fakten, die Du meintest, mitteilen zu müssen, sind nicht der Punkt. Sie stimmen nämlich.

            Aber dass Du meintest, sie gehörten unbedingt an dieser Stelle erwähnt, das ist die Illustration des unverhohlen vorgetragenen westlichen Überlegenheitsgefühls.

            „Es hat inhaltlich zwar nichts mit dem zu tun, was du gesagt hast, aber du hast gar nicht gesagt, dass es in Russland viel doofer ist als hier!“

            Dass Du das nicht erkennst, sondern mir irgendeinen Kindergartenkram erwiderst, passt dazu.

          • @Renton
            „Aber dass Du meintest, sie gehörten unbedingt an dieser Stelle erwähnt, das ist die Illustration des unverhohlen vorgetragenen westlichen Überlegenheitsgefühls.“

            Also, HIER* gibt es durchaus einige, die das infrage stellen. Pfeffer und Salz hält, wenn ich mich nicht täusche, sogar den Islam für besser. Androsch (OK, der ist nicht mehr hier) ist/war auch einer, der Russland bei allem verteidigt.

            *Und es kann ja nicht immer nur die Gesamtgesellschaft der Maßstab sein, da man sonst Fehlentwicklungen in einer Gruppe nicht stoppen oder gar verhindern kann. In einem anderen Forum war es übrigens genau umgekehrt. Da wurde bei Kritik einer Sache** dann immer (scheinheiligerweise) gefragt „Wer behauptet das denn hier [im Forum]?“, so also ob das Außerhalb gar nicht zählt.
            **Es ging um Elevatorgate.

          • @AD

            Sorry, ich weiß nicht, was Du meinst. Du schreibst:
            „Also, HIER* gibt es durchaus einige, die das infrage stellen.“

            Was ist „das“? Hast Du eine falsche Stelle aus meinem Kommentar zitiert? PuS oder sonstwer hatte sich doch gar nicht dazu geäußert, ob @pingpongs Beitrag ein westliches Überlegenheitsgefühl illustriert, weder heute noch sonst irgendwann – wie auch, der Beitrag ist ja erst ein paar Stunden alt.

          • @El_Mocho – Ich habe nicht gesagt dass Putin die Nato angreifen will. Was ich sage ist, dass ihn nichts abhalten wird, Nato-Länder anzugreifen wenn er in der Ukraine obsiegt.

            Ausgangspunkt war deine Aussage:
            wenn wir nicht eingreifen, kommt Putin noch auf die Idee, andere Staaten annektieren zu wollen.
            Als Beleg dafür hats du Putins Rede angeführt. Ich finde schon, dass du angesichts dessen irgendwie aufzeigen müsstest, dass und inwiefern sich aus dieser Rede ergeben soll, dass bei einem Sieg Russlands in der Ukraine eine reale Gefahr besteht, dass Russland weitere europäische Länder angreift. Mit Ausnahme von Moldau sehe ich dafür weiterhin keinerlei Anhaltspunkte. Auch Putin weiß, dass ein Angriff auf ein NATO-Land Selbstmord wäre.

          • „Was ist „das“? Hast Du eine falsche Stelle aus meinem Kommentar zitiert? PuS oder sonstwer hatte sich doch gar nicht dazu geäußert, ob @pingpongs Beitrag ein westliches Überlegenheitsgefühl illustriert, weder heute noch sonst irgendwann – wie auch, der Beitrag ist ja erst ein paar Stunden alt.“

            Ich meinte, dass er infrage gestellt hat, dass die westliche Kultur besser ist, die die Basis für die guten Teile unseres Systems (Demokratie) bildet. Und mit „hier“ meinte ich nicht den konkreten Faden, sondern „Alles Evolution“ insgesamt.

            Jedenfalls ist es durchaus nachvollziehbar, wenn jemand (pingpong) sich genötigt sieht, Sachen zu erwähnen, die für dich eine Selbstverständlichkeit sind.

          • ad „die die Basis für die guten Teile unseres Systems (Demokratie) bildet“

            Die schlechten Teile sind vom Volk nicht gewollt*. Dass sie trotzdem da sind, widerspricht daher dem Demokratieprinzip und auch unserer Kultur, wenn man darunter die dominanten Vorstellungen meint, zu denen besagte Ablehnung der schlechten Teile zählt.

            *Zumindest werden sie abgelehnt, wenn man ihnen davon erzählt. Viele wissen das meiste davon nämlich nicht. Es gibt natürlich noch die, die das nicht glauben wollen, aber das dürfte nicht die Mehrheit sein.

          • @pingpong

            „Ich denke du überschätzt die kontrollmöglichkeiten, die unsere geschätzten Eliten in unserer geschätzten Demokratie haben. Die hecheln doch selbst verzweifelt der jeweiligen mehrheitsmeinung (oder was sie dafür halten) nach.“

            Da frage ich, wo du eigentlich stehst-
            Die Forderung nach der Einschränkung von unsrer Meinungsfreiheit – soweit es uns betrifft – gibt es seit 2014 in der EU. Das war niemals „Mehrheitsmeinung“.

            Du hast den eigentlichen Clou der Propaganda nicht mitbekommen.
            Demnach ist Mehrheit per se verdächtig, weil (per se) feindlich gegenüber Minderheiten. Es wäre – ergo – viel besser, wenn Minderheiten regieren würden?!

            Die „Minderheiten“, die regieren soll(t)en, sind – rein zufällig – deckungsgleich mit den elitären Minderheiten, die sich auserkoren fühlen über „Kontrolle“ zu entscheiden.
            „Die hecheln doch selbst verzweifelt der jeweiligen mehrheitsmeinung (oder was sie dafür halten) nach“ – pingpong ist ein weiterer nützlicher Idiot.
            Tut mir leid (nicht wirklich).

            Zähle einfach „Minderheiten“ zusammen.
            Die Gesamtheit ALLER Frauen, plus ALLE von „weiß“ abweichenden Hautfarben, PLUS alle von „Heterosexualität“ abweichenden sexuellen Orientierungen.
            Es gibt die „Theorie“ – es gibt sie in der Praxis nicht.
            Dreh das „woke“ Spektakel um und sie sind sind nackig.

          • @AD

            Okay, jetzt verstehe ich. Ja, PuS kann zumindest unsere Mehrheitsgesellschaft nicht gut leiden, und vielleicht hält er Russland für besser, das weiß ich nicht.

            Nur: War das Thema? Hatte PuS sich zu Wort gemeldet? Nein. Das Thema war eine Rede von Putin und seine Sicht bzw. die russische Sicht auf den Westen, darüber hatte crumar gesprochen. „Aber Russland ist viel illiberaler, das hast Du vergessen zu erwähnen!“ Das war pingpongs Kommentar. Das hatte nichts mit dem Thema zu tun, sondern war die indirekte Aufforderung, sich bitteschön moralisch zu distanzieren – weil wir ja besser sind.

            Wir versuchen, Russland oder zumindest Putin/Putins Propaganda zu verstehen, und keine 5 Minuten vergehen, schon grätscht einer von der Seite rein mit moralischem Pathos. Das ist typisch für einen gewissen im Westen üblichen Drang, normalerweise personifiziert in ehemaligen Trampolinspringerinnen oder aktuellen Fußballnationalspielern, gegenüber dem Rest der Welt unverhohlen ständig die eigene Überlegenheit raushängen lassen zu müssen. Auch, wenn es gerade mal völlig unnötig ist und keinen interessiert.

          • @korrekt: „keine 5 Minuten vergehen, schon grätscht einer von der Seite rein mit moralischem Pathos. Das ist typisch für einen gewissen im Westen üblichen Drang, normalerweise personifiziert in ehemaligen Trampolinspringerinnen oder aktuellen Fußballnationalspielern, gegenüber dem Rest der Welt unverhohlen ständig die eigene Überlegenheit raushängen lassen zu müssen. Auch, wenn es gerade mal völlig unnötig ist und keinen interessiert.“

            Der Punkt ist, vor dem „Drang “ kommt die „Anerkennung“ als „Trampolinspringerin“.
            Von Nationalspielern, Drachenhaltern und anderen Bio-Labor-Arbeiterinnen.
            Es geht nicht darum, was sie (wirklich) sagt.
            Es geht darum, was sie ausslässt.

          • @crumar:

            Da frage ich, wo du eigentlich stehst-
            Die Forderung nach der Einschränkung von unsrer Meinungsfreiheit – soweit es uns betrifft – gibt es seit 2014 in der EU. Das war niemals „Mehrheitsmeinung“.

            Ja eben.

            Und folgerichtig gibt es bei uns auch keine wesentlichen Veränderung was die Meinungsfreiheit betrifft. Weil es nicht der Mehrheitsmeinung entspricht, und weil die regierende Minderheit gerade nicht so einfach die Möglichkeit hat, Entscheidungen entgegen der Mehrheitsmeinung durchzusetzen. Es darf weiterhin jeder rausposaunen was er gerade für richtig oder wichtig hält. Auch wenn es der größte Unsinn ist. Oder sich diametral gegen die „regierende Minderheit“ richtet.

            Ich stehe auf Seite der Demokratie nach westlichem Vorbild. Wenn es bei uns Diskussionen über [kontroverses Thema einsetzen] gibt, dann kann ich ziemlich beruhigt sein, dass es sich nicht auf breiter Basis dauerhaft durchsetzen lässt, wenn die Mehrheitsmeinung dagegen ist.

            Ich finde, el_mocho hat es weiter oben sehr gut auf den Punkt gebracht:
            „Sicher ist auch bei uns vieles im argen, aber willst du das ernsthaft mit den Verhältnissen in Russland vergleichen?“

            Du schreibst es selbst:
            Die Forderung nach Einschränkung der Meinungsfreiheit gibt es seit 2014.

            Und deine Schlussfolgerung trifft darauf zu:
            Es gibt die Theorie – aber die Praxis nicht.

            Wenn überhaupt, dann ist die Sensibilität für das Thema Meinungsfreiheit den letzten Jahren nur noch größer geworden. Es ist heute für die regierende Minderheit viel schwieriger, irgend etwas zu beschließen, was auch nur entfernt mit „Einschränkung der Meinungsfreiheit“ zu tun hat.

            „Die hecheln doch selbst verzweifelt der jeweiligen mehrheitsmeinung (oder was sie dafür halten) nach“ – pingpong ist ein weiterer nützlicher Idiot.
            Tut mir leid (nicht wirklich).

            Ich kann dir nicht folgen.

          • Man kann von Linken nicht erwarten, dass sie den Unterschied zwischen einem autortären Regime wie Russland und liberalen Demokratien anerkennen. Demokratie, Meinungsfreiheit und indivuelle Freiheit, sind keine linken, sondern liberae Ideen. Die linke Idee, das ist der Sozialismus, also die Aufhebung des Privaeigentums an Produktionsmitteln; die Kollektivierung der Wirtschaft und damit auch der Gesellschaft.

            Karl Marx war der Urheber dieser repressiven Idee; für Adrorno war klar, das Auschwitz ein Resultat des Liberalismus ist; Che Guevara hat seine ideologischen Gegner erschossen; Foucault hat die islamische Revolution im Iran begrüßt und Judith Butler steht an der Seite der Hamas.

            Linke sind wie ihre Vorbilder intellektuell beschränkte, moralisch degenerierte Pseudo-Humanisten, denen es nicht um Gerechtigkeit geht, sondern um den Kampf gegen das System, das ihren Traum – den Sozialismus – besiegt hat.

          • @pingpong

            „weil die regierende Minderheit gerade nicht so einfach die Möglichkeit hat, Entscheidungen entgegen der Mehrheitsmeinung durchzusetzen.“

            Die „Mehrheitsmeinung“ ist fast immer identisch mit der veröffentlichten Meinung der Massenmedien.

            Egal welche Regierung wir haben, sie wird es schwer haben, wenn sie gegen diese Propaganda agiert. Es sind die einseitigen dummen Massenmedien, die zu einseitiger Politik führen, denn Politiker sind Aufmerksamkeitshuren und sie tun alles, um ein bisschen positive Publicity zu bekommen. Die Demokratietheorie hat an dieser Stelle m.E. eine gewaltige Realitätslücke (dass sie auch in anderer Hinsicht nicht funktioniert, ist ein anderes Thema).

            für die regierende Minderheit viel schwieriger, irgend etwas zu beschließen, was auch nur entfernt mit „Einschränkung der Meinungsfreiheit“ zu tun hat“

            Deshalb beschließt sie öffentlich auch nichts mehr dergleichen, wo zur Hölle warst du die letzten Jahre? Heutzutage läuft das ganz anders, etwa so:
            https://reitschuster.de/post/internet-zensur-regierung-ueberfuehrt-sich-selbst-der-luege/

            Auslagerung ins Privatrecht, siehe AA-Stiftung und Facebook-Zensur. Ist nicht erlaubt, aber schwierig nachzuweisen und zu bekämpfen.

            Oder über EU-Vorgaben:
            https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu-gesetz-hass-hetze-101.html
            Da erfahren wir ja erst davon, wenn es beschlossen wurde und abwählen ist so gut wie unmöglich.

            Oder über kostenpflichtige Abmahnungen bei Kleinigkeiten, bis hin zur Hausdurchsuchung bei unliebsamen Gegnern. Auch die Richterämter sind mittlerweile oft politisch besetzt oder es handelt sich um Opportunisten. Das hat man gut bei Corona gesehen, als plötzlich alle Urteile auf die lange Bank geschoben wurden, weil jeder Angst hatte, den Kopf rauszuhalten und die offensichtlich verfassungswidrige Politik einzuschränken.

            Man konnte noch nie alles sagen, was man dachte, aber das was man sagen darf, ohne „gecanceld“ zu werden wird immer weniger, die Unsicherheit immer größer. Wenn du das leugnest, dann bist du realitätsblind.

          • „Wir versuchen, Russland oder zumindest Putin/Putins Propaganda zu verstehen, und keine 5 Minuten vergehen, schon grätscht einer von der Seite rein mit moralischem Pathos. “

            Solche Leute gibt’s natürlich. Bestes Bsp.: Jene, die bei jeder kritischen Diskussion des Islams „vor Islamophobie warnen“, natürlich mit der impliziten oder expliziten Unterstellung, dass die konkrete Diskussion Islamophobie darstelle. Kann hier auch passieren.

            Es muss aber nicht so sein. Manche wollen nur vermeiden, dass die Diskussion abdriftet, da oftmals Extrempositionen dominieren (und die gibt es hier ja).

            Manche liegen auch zwischen Beidem oder Überreagieren einfach.

            Worin pingpong mEn definitiv unrecht hat: Was die Annahme angeht, dass die Meinungsfreiheit zunehme. Es geht vielmehr in die falsche Richtung.

          • @renton: „westliches Überlegenheitsgefühl“: Natürlich ist die westliche Kultur allen anderen überlegen. Überlegen nicht in irgendeinem metaphysischen oder rassischen Sinne, sondern aus bestimmten historischen und geografischen Gründen, die wissenschaftlich erklärbar sind. Die Europäer sind keine überlegene Herrenrasse wie man im 19. Jahrhundert dachte, aber wir haben auch keinerlei Grund unser Licht unter den Scheffel zu stellen. Alles, die Maschinen der chinesischen Industrie, die Waffen der russischen Armee, der Reichtum der Araber durch Ölverkäufe, beruht auf Erfindungen von Europäern.

            @hugor: Putins Rede: Natürlich sagt Putin nicht, dass er bereit ist, auch andere europäische Länder anzugreifen. Er redet immer nur davon, dass Russland (und mit ihm alle nichtwestlichen Länder) sich verteidigt gegen den satanischen Westen (und gibt dabei eine Menge historische Unwahrheiten von sich, etwa über Kolonialismus und Sklaverei). Aber es ist ja wohl nicht zu übersehen, dass Russland offensiv agiert. Nicht nur in der Ukraine, Putin führte ab 1999 Krieg gegen Tschetschenien, 2008 gegen Georgien, im syrischen Bürgerkrieg griff das Regime 2015 ein. Alles nur defensive Maßnahmen gegen den bösen Westen? Ungefähr wie Hitler, der seinen Überfall auf Polen ja auch durch einen angeblichen Überfall der Polen auf den Sender Gleiwitz legitimierte.

            Im übrigen halte ich die ganzen geopolitischen und historischen Bezüge der Rede für bloßes Theater. Es geht nur darum, der Mafia-Herrschaft Putins ein besseres Aussehen zu verleihen. Die russischen Menschen verheizt er problemlos zu Zehntausenden auf dem Schlachtfeld.

            @Regenschein: „Die „Mehrheitsmeinung“ ist fast immer identisch mit der veröffentlichten Meinung der Massenmedien.“

            Also ich bin der erste, der die westlichen Medien (besonders die deutschen) kritisiert wegen einseitiger und tendenziöser Berichterstattung, aber irgendeine Kontrolle über die Menschen haben sie nicht. Wie konnte es den Brexit, die Niederlage des Verfassungsreferendums in Chile, die rechte Regierung in Italien usw. geben? Wie konnte Trump Präsident der USA werden (und es vielleicht wieder werden nächstes Jahr)? Das ist alles auch nicht entfernt mit den Verhältnissen in Russland zu vergleichen? Warum lässt Putin Nawalny nicht gegen ihn kandidieren bei der nächsten Präsidentenwahl, wenn die Russen wirklich so geschlossen hinter ihm stehen? Die AfD steht bei 15%, würde Nawalny in Russland mehr bekommen?

          • @El_Mocho

            „„westliches Überlegenheitsgefühl“: Natürlich ist die westliche Kultur allen anderen überlegen.“

            Hallooo? Hallohooo? Rede ich Chinesisch? Darum geht es nicht! Es geht um das Bedürfnis, diese Ansicht ständig heraushängen lassen zu müssen. Ist das so schwer zu begreifen?!? Dir fällt auch nichts Besseres ein, als Dich in den Reigen einzureihen. Will noch jemand einsteigen?

            @Adrian

            Und Du musst mal wieder gegen Linke hetzen, is‘ klar. Ich bin links, schreibe teils das genaue Gegenteil von dem, was Du Linken unterstellst, und das in diesem Thread – und Du unterstellst es trotzdem. Da muss ich nicht lange nachdenken, wer der „intellektuell beschränkte, moralisch degenerierte Pseudo-Humanist*“ wirklich ist.

            *Wie oft hast Du schon gefordert, Atombomben auf Russland zu werfen? War natürlich alles nicht ernst gemeint. Pseudo-Psychopathie, sozusagen.

            _____

            @Rest: Sorry fürs angespannte Gesprächsklima, aber manchmal muss der Ärger über depperte Diskussionspartner einfach raus.

          • @ Renton

            „Ich bin links, schreibe teils das genaue Gegenteil von dem, was Du Linken unterstellst“,

            Teils ja. Aber Deine Reflexe sind eindeutig links.

          • „Hallooo? Hallohooo? Rede ich Chinesisch? Darum geht es nicht! “

            Um was dann, Renton, um was dann?

            „Wir versuchen, Russland oder zumindest Putin/Putins Propaganda zu verstehen, und keine 5 Minuten vergehen, schon grätscht einer von der Seite rein mit moralischem Pathos.“

            Was ist an Putin oder Russland so schwer zu verstehen? Putin ist ein autokratischer Herrscher. Russland ist historisch eine imperiale Macht, die territorial expandieren will und deren Machtanspruch durch den Westen beschränkt wurde und wird.

            Ich sage, zurecht beschränkt wird. Ihr sagt „Hach ja, eigentlich finde ich die Autokratie und Krieg auch nicht gut, aber hmmm, die Amerikaner sind auch böse mit ihrem Kapitalismus und ihrem Imperialismus – und ich bin doch so links , da kann ich doch nicht gegen jemanden sein, der gegen die Amis ist. Außerdem haben wir hier im Westen woke Politik und Feminismus. Das mag ich nicht. Putin mag das auch nicht. Wie kann ich mich da entscheiden, zumal Slavoj Žižek ja auch findet, das die Ukraine durch den Westen kolonialisiert wird.“

            Ihr könnt pseudointellektuelle Ausreden für Euer Appeasement erfinden – mich juckt das nicht. Aber ich werde Euch immer wieder darauf hinweisen.

          • @El_Mocho – es ist ja wohl nicht zu übersehen, dass Russland offensiv agiert. Nicht nur in der Ukraine, Putin führte ab 1999 Krieg gegen Tschetschenien, 2008 gegen Georgien, im syrischen Bürgerkrieg griff das Regime 2015 ein.

            Dass Putin bereit ist, innerhalb Russlands Interessensphäre ggf. auch militärische Mittel einzusetzen, wenn sie das für sinnvoll halten, bestreitet niemand. So wären z.B. wohl auch die baltischen Staaten gefährdet, wenn sie nicht NATO-Mitglieder wären.
            Aber Anhaltspunkte dafür, dass Russland bereit ist, Selbstmord zu begehen, indem es ein NATO-Land angreift, sehe ich weiterhin nicht, weshalb ich auch weiterhin bestreite, dass der Ausgang des Ukraine-Kriegs für die deutsche Sicherheit relevant ist.

            Deine Beispiele sind aber jeweils interessant.
            Russland hat nicht Krieg „gegen Tschetschenien“ geführt. Völkerrechtlich war und ist Tschetschenien Teil Russlands, die Russen haben quasi eine aufständische Provinz „befriedet“ – genau das, was die Ukraine mit den ostukrainischen Gebieten vorhat. Irgendwie ist Putin in der westlichen Wahrnehmung aber bei beiden Konflikten der Böse…

            Beim Georgien-Krieg war die Situation sehr ähnlich wie jetzt – ein an Russland grenzendes Land mit russlandfreundlichen Teilgebieten, dass dem Westen nahesteht, mit der NATO kooperiert und ihr gern beitreten würde. Dass Russland dort aggressiv Einfluss nimmt, mag man nicht gut finden, ist aber relativ naheliegend, ganz anders als ein Angriff auf beispielsweise Deutschland.

            Und in Syrien haben sich neben Russland ja wohl auch ganz andere Länder engagiert. Warum sollte das bei Russland negativer gewertet werden als bei den USA etc.?

          • „Völkerrechtlich war und ist Tschetschenien Teil Russlands, die Russen haben quasi eine aufständische Provinz „befriedet“.

            Tschetschenien ist ein gutes Beispiel für den russischen Kolonialismus, schon seit dem 16. Jahrhundert.

            https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-Tschetschenischer_Konflikt

            Es gibt da auch die Erzählung „Hadji Murat“ von Leo Tolstoei, in der er die Etoberung Tschetscheniens durch die Russen im 19. Jahrhundwert schildert. Genau wie in der Ukrine heute.

            Russland ist eine der größten Kolonialmächte der Geschichte. Dass die russischen Kolonien nicht in Übersee lagen wie die der Spanier oder Engländer, sondern einfach einverleibt wurden, ändert daran nichts. Das gilt nicht nur für Tschetschenien, sondern auch für Kirgistan, Usbekistan, Kasachstan usw. Alle gewaltsam angegliedert. Und die Ukraine will nun nicht mehr, kann ich gut verstehen.

            Mein Gott, woher kommt diese Liebe zu Russland, egal was die Russen für Schweinereien begehen?

          • Tschetschenien ist ein gutes Beispiel für den russischen Kolonialismus, schon seit dem 16. Jahrhundert.

            Das ist mir bekannt, ändert aber nichts an dem völkerrechtlichen Status, und mit genau dem wird ja immer zugunsten der Ukraine argumentiert, wenn es um die Krim und den Donbass geht. Was meinst du denn, wie ukrainisch diese Gebiete ursprünglich sind? Der Donbass wurde der Ukrainischen SSR zugeschlagen, weil die sonst kaum Bodenschätze und Industrie gehabt hätte, und die Krim hat später Chruschtschow u.a. aus organisatorischen Gründen an die Ukrainische SSR „verschenkt“.
            Wenn, dann bitteschön dieselben Standards für alle.

            Mein Gott, woher kommt diese Liebe zu Russland, egal was die Russen für Schweinereien begehen?

            Welche Liebe? Ich habe ganz sicher keine generelle Sympathie für Russland und verurteile insbesondere den russischen Angriff.
            Worum es mir geht, ist ausschließlich die Frage, ob der Ukrainekrieg unter irgendwelchen Gesichtspunkten eine Bedeutung aufweist, die es rechtfertigt, dass Deutschland sich massiv in diesen Krieg hineinziehen lässt unter riesigen Kosten und Schädigung unserer Volkswirtschaft, ganz abgesehen vom Risiko einer direkten Kriegsbeteiligung. Und da sehe ich halt bisher nichts, nicht einmal moralisch (wobei das sowieso kein Entscheidungskriterium internationaler Politik sein sollte). Ich bin absolut dafür, alles zu unterstützen, was einem schnellen Friedensschluss dienlich ist, aber nichts anderes.

          • @Adrian

            „Um was dann, Renton, um was dann?“

            Du hast es in Deinem Beitrag direkt nach dieser Frage aufgeführt, ohne es zu merken.

            Und jetzt werde ich mal grundsätzlich:

            Du bist ein Hetzer*, Adrian. Du hetzt gegen Russland; Du hetzt gegen Linke. Du unterstellst am laufenden Band Linken irgendeinen Scheiß, unabhängig davon, ob es auf den Linken, mit dem Du redest, wirklich zutrifft. Das Du mir unterstellst, ich wüsste irgendetwas von Slavoj Žižek, ist nur das letzte Beispiel dafür. Das nennt man gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Gut möglich, wärst Du ein Hetero, stünden Schwule auf Deiner Abschussliste. Die ganze Scheiße in der Ukraine gibt es nur wegen Typen wie dir, nicht trotz euch. Du findest Appeasementpolitiker scheiße? Dann müsstest Du Putin jetzt ja toll finden, weil der vor einem Jahr das Appeasement dem Westen gegenüber endgültig beendet hat. Aber weil Hetzer wie Du nicht willens sind, die Sichtweise der Gegenseite zu berücksichtigen, kracht es irgendwann. Und dann sind natürlich immer und ausschließlich die anderen schuld.

            Und ab jetzt wird es ein Rant:

            Du kannst Dir Deine einseitige Schwarz-Weiß-Haltung in den A* schieben, im Duett mit Deiner geliebten** Anna-Lena Baerbock. Auch euren verfickten Krieg mit Russland. (Hast Du Maulheld Dich eigentlich immer noch nicht in der ukrainischen Fremdenlegion angemeldet?) Irgendwann muss Frieden geschlossen werden, irgendwann wird Frieden geschlossen werden***, und dann wird es, wie nach jedem Krieg, dem Verlierer oder sogar beiden Seiten auf einmal doch irgendwie egal sein, dass sie ihre Kriegsziele nicht durchsetzen konnten, für die sie – also Leute wie DU – jahrelang Menschen haben über die Klinge springen lassen, nämlich dann für ein Ergebnis, dass sie auch früher schon hätten haben können, mit viel weniger Opfern (gar keinen!) wenn sie verfickt nochmal nicht so borniert gewesen wären.

            Und weil einige hier zu blöd sind, es zu kapieren: Ja, das gilt für Putin auch. Ihr seid alles eine Mischpoke. Aber der olle Putin hat immerhin 14 Jahre lang Appeasement betrieben, noch acht weitere Jahre auf Diplomatie gesetzt. IHR habt das vermasselt, Obama, Biden, Poroschenko, Merkel, Selenskiy, IHR wolltet diesen Krieg, DU auch, Adrian, und jetzt habt ihr ihn und begehrt, nicht Schuld daran zu sein.

            Fickt euch, ihr menschenverachtenden Zyniker. Allesamt.

            *Ein Rassist bist Du übrigens auch. (Keiner kann Deutscher sein, dessen Vorfahren nicht schon im Kaiserreich hier gewohnt haben, gell?)
            **Schön, wenn einer mit Unterstellungen arbeitet, gell?
            ***Einzige Einschränkung: Wenn eure Kamikaze-Politik bis dahin nicht den dritten Weltkrieg ausgelöst hat.

          • @pingpong

            Ich versuche es gerne noch einmal.

            „Und folgerichtig gibt es bei uns auch keine wesentlichen Veränderung was die Meinungsfreiheit betrifft. Weil es nicht der Mehrheitsmeinung entspricht, und weil die regierende Minderheit gerade nicht so einfach die Möglichkeit hat, Entscheidungen entgegen der Mehrheitsmeinung durchzusetzen. Es darf weiterhin jeder rausposaunen was er gerade für richtig oder wichtig hält. Auch wenn es der größte Unsinn ist. Oder sich diametral gegen die „regierende Minderheit“ richtet.“

            Deshalb – und das meine ich so ironisch, wie ich es hier schreibe – sind wir anonym auf diesem Forum im Internet unterwegs.
            Die Anzahl der politisch aktiven Männer in unserer Sache in der realen Welt ist verschwindend klein. Du schreibst ganz ehrlich deine Meinung, die aber konträr zu den Tatsachen steht.

            Wir tummeln uns hier, weil es sonst in diesem Land keine Möglichkeit gibt, unsere Theorien und Ansichten zu diskutieren.
            Weil es eine radikale Minderheit vermocht hat, uns komplett aus dem Diskurs auszusperren.
            Was wir an Freiheit durch das Internet gewonnen haben, soll uns nun wieder genommen werden.
            Es ist dieser Minderheit gelungen, an die Schaltstellen der Macht zu gelangen und sie verfolgt das Ziel, jeden Widerspruch gegen ihre Agenda zu delegitimieren. Ergo muss das Internet eingehegt werden.

            Die herrschende Klasse ist per se eine Minderheit.
            Sie hat ein großes Interesse daran, eine Taktik und Strategie zu verfolgen (und auch zu erlernen), wie man als Minderheit über die Mehrheit weiterhin herrschen kann. Da ist diese Minderheit nützlich.
            Auch und gerade, wenn man die Ansichten der (demokratischen) Mehrheit delegitimieren möchte. Weil: Wir sind einfach zu weiß und zu heterosexuell (zähl mal kurz die Prozente zusammen).

            „Ich stehe auf Seite der Demokratie nach westlichem Vorbild. Wenn es bei uns Diskussionen über [kontroverses Thema einsetzen] gibt, dann kann ich ziemlich beruhigt sein, dass es sich nicht auf breiter Basis dauerhaft durchsetzen lässt, wenn die Mehrheitsmeinung dagegen ist.“

            Die „Mehrheitsmeinung“ interessiert nur so weit, wie sie mit Mitteln der Absicherung der Herrschaft manipuliert werden kann.
            Als die Redaktion der „SZ“ 2014 Gegenwind wegen ihrer Berichterstattung über den Bürgerkrieg in der Ukraine bekam, wurde das Forum der „SZ“ geschlossen.

            Der größte Schock der Neoliberalen war, als entgegen ihrer Voraussagen und Gewissheit 2016 Trump gewählt wurde. Seitdem wird verstärkt manipuliert und zensiert und wenn es auffliegt (s. „Twitter-Files“), dann wird auch das zensiert. Es findet in den Medien ganz einfach nicht statt.

            „Du schreibst es selbst:
            Die Forderung nach Einschränkung der Meinungsfreiheit gibt es seit 2014.
            Und deine Schlussfolgerung trifft darauf zu:
            Es gibt die Theorie – aber die Praxis nicht.“

            Noch einmal: Warum sind wir hier? Und nicht auf der Straße?
            Wieso verteilen wir nicht am Wochenende Broschüren in einer beliebigen Innenstadt, wie alle anderen Parteien oder politischen Initiativen?
            Weil wir haargenau wissen, die Desinformationskampagne, die uns knapp neben Nazis eingruppiert und unsere eigenen Botschaften als Desinformation ausgibt hat gewirkt.

            DASS wir HIER sind, ist das RESULTAT der „Einschränkung der Meinungsfreiheit“. Das meinte ich mit der Analogie zum Frosch im warmen Wasser. Du bist nur hier, weil du deine eigenen Ansichten öffentlich eben nicht frei und offen äußern und diskutieren kannst.
            Wir haben uns mit Christian, der bestimmt nicht Christian heißt, eine kleine Insel gebaut, die das kompensieren soll.

            Diesen Ausnahmezustand als „Freiheit“ zu verklären ist präzise das, was dich veranlasst hat zu schreiben: „Ich kann dir nicht folgen.“
            Was soll ich dazu sagen?
            Du behauptest einen allgemeinen Zustand (Meinungsfreiheit) in einem Land, vor dem speziell du in dieses Forum flüchtest.
            Um dann zu behaupten, das wäre der allgemeine Zustand in diesem Land.

            „Wenn überhaupt, dann ist die Sensibilität für das Thema Meinungsfreiheit den letzten Jahren nur noch größer geworden. Es ist heute für die regierende Minderheit viel schwieriger, irgend etwas zu beschließen, was auch nur entfernt mit „Einschränkung der Meinungsfreiheit“ zu tun hat.“

            Das sehe ich nicht so. Und ich habe dir bereits den Artikel verlinkt, der die Pläne der EU samt Absichten skizziert.
            Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland ist gegen die Lieferung von Panzern und anderen Angriffswaffen an die Ukraine. Guess what?! Sie werden trotzdem geliefert (werden).

            Der Meinungskorridor wird generell verengt, gerne auch mit „Faktencheckern“, die zufällig und nur rein zufällig, jede von der offiziellen Linie abweichende Meinung als „Desinformation“ brandmarken.
            Ich hatte bereits geschrieben, wir waren faktisch „die Kanarienvögel in der Kohlenmine“. Wir können jetzt sämtliche alternativen Medien beraten, welche nächsten Schritte gegen sie folgen werden. /sarcasm

          • @Hugor: Mexiko gehörte auch mal zu Spanien und Nigeria zu Großbritannien, nichtsdestotrotz würde man jeden Angriff als Kriegsakt ansehen und bezeichnen. In Mexiko wurde die Unabhängigkeit erreicht, indem man Krieg gegen die Spanier führte und sie rauswarf, in Nigeria zogen die Briten sich freiwillig zurück. Die Versuche der Tschetschenen, unabhängig zu werden wurden von Russland unterdrückt, ebenso alle anderen Versuch der zwangsweise angegliederten Völker, die Moskauer Regierung abzuschütteln. Die Tschetschenen hassen die Russen, wie viele von ihnen in Russland begangene Terroranschläge zeigen. Die kämpfen in der Ukraine nur, weil ihr Führer Kadyrow von Putin gekauft wurde, und ihre Loyalität zu Putin hat mit Sicherheit Grenzen (die evtl auch bald erreich sein könnten).

            Und mit Liebe zu Russland meine ich die ungleichen Maßstäbe, die von euch angelegt werden, keine emotionale Zuwendung. Ja, in Russland gibt es keine Gay-Paraden und keinen Transsexuellen-Kult wie bei uns. Aber deshalb diesen ganzen Mist, Diktatur und Oligarchenherrschaft und totale Kontrolle der ganzen Gesellschaft zu übergehen, finde ich inakzeptabel.

            @Renton: Es hat kein Appeasement Putins gegenüber dem Westen gegeben, es gab lediglich eine große Naivität westlicher Regierungen gegenüber Putin und seinen Oligarchen, besonders der deutschen Regierung (Merkel) und der englischen, die bedenkenlos Geschäfte mit denen machten und sie jede Menge Eigentum im Westen erwerben ließen. Es gibt nicht den leisesten Hinweis darauf, dass Putin jemals ernsthaft ein gutes Einvernehmen mit dem Westen suchte. Schon seit den 80er Jahren, als der baldige Zusammenbruch des Systems sichtbar wurde, haben besonders Angehörige des KGB massenhaft staatliche Gelder aus Russland ins Ausland verschoben, besonders über in Paris lebende Exilrussen. Das war noch vor Putins Zeit, aber er gehört genau zu diesen Kreisen. Denen ging es immer nur um ihren eigenen Reichtum und ihre eigene Macht. Sehr detailliert und mit vielen Quellen belegt nachzulesen in dem Buch von Catherine Belton:

          • @crumar:

            Ich versuche es gerne noch einmal.

            Weiß ich zu schätzen, danke!

            Deshalb – und das meine ich so ironisch, wie ich es hier schreibe – sind wir anonym auf diesem Forum im Internet unterwegs.
            Wir tummeln uns hier, weil es sonst in diesem Land keine Möglichkeit gibt, unsere Theorien und Ansichten zu diskutieren.
            Weil es eine radikale Minderheit vermocht hat, uns komplett aus dem Diskurs auszusperren.

            Ich denke du siehst das zu fatalistisch.

            Vergleiche die Situation letztes Jahr beim Murmeltiertag equal-pay-day mit der Situation vor sagen wir 7-8 Jahren. Heute kannst du gar nicht so schnell schauen, wie die feministisch-propagandistische Statistik Widerspruch erhält. Das war vor einigen Jahren anders. Die entsprechenden Informationen („unsere“ Argumente) sind in der breiten Masse angekommen.

            Bei vielen anderen Punkten ist das ähnlich.

            Die Anzahl der politisch aktiven Männer in unserer Sache in der realen Welt ist verschwindend klein. Du schreibst ganz ehrlich deine Meinung, die aber konträr zu den Tatsachen steht.

            Jede politisch-gesellschaftliche Veränderung wurde i.d.R. gegen Widerstand erkämpft. Das war beim Feminismus, 40h Woche, Gewerkschaften, was auch immer, nicht anders.
            Ja, ich bin anonym unterwegs, so wie die meisten hier. Ich spende an Arne und an Manndat. Ich kann das tun, ohne Angst haben zu müssen deshalb auf einer staatlichen Beobachtungsliste zu landen. Das ist der wesentliche Punkt um den es mir geht.

            Wie sich andere Männer engagieren liegt in deren Verantwortung. Wenn es genug Männer für wichtig erachten, gegen die genderfeministische Ideologie aktiv zu werden, dann wird es passieren. Bis dahin werden wir als „early adopter“ mit den Bedingungen eines unfairen David-gege-Goliath Kampfes zurechtkommen müssen. Du kannst es anderen Männern schwerlich zum Vorwurf machen, dass sie nicht in der Art und Weise engagieren wie du es für notwendig erachtest.

            Natürlich wäre es schöner, wenn wir mit unseren Argumenten mehr Gehör fänden, wenn es eine breitere Diskussion gäbe, wenn es weniger Versuche unliebsame Meinungen zu unterdrücken seitens der Mainstream Medien gäbe. Ich denke nicht dass du mit deiner Analyse falsch liegst. Ich denke du liegst richtig, und ich teile die Analyse in wesentlichen Punkten. Aber was folgt denn daraus? Du kannst es anderen Männern schwerlich zum Vorwurf machen, dass sie sich nicht für die Themen und in der Art und Weise engagieren, wie du oder ich es für notwendig erachten.

            Worum es mir geht ist eine noch grundsätzlichere Sache. Du kannst die gesellschaftlich-politische Entwicklung als Evolution sehen. Evolution muss die Möglichkeit haben, „Fehler“ zu machen. Das gehört dazu. Der entscheidende und wesentliche Punkt ist: Gibt es Möglichkeiten, Fehler zu erkennen und zu korrigieren?
            Darauf kommt es letztlich an.

            Und diese Frage würde ich für freiheitliche Demokratien nach westlichem Vorbild mit „Ja“ beantworten.

            Natürlich gibt es auch bei uns viele Fehler. Das will ich in keiner Weise bestreiten. Aber im Gegensatz zu Putins Russland haben wir (die Bevölkerung) die Möglichkeit, darauf zu reagieren und die Dinge tatsächlich zu ändern. Wie schnell das passiert, liegt an uns.
            Das funktioniert nicht immer perfekt, manchmal dauert es (zu) lange, manchmal ist es unnötig schwierig. Manchmal passiert die Änderung in eine Richtung, die ich für falsch halte (s. Covid Politik). Aber die Änderung passiert. Sie passiert auf Druck der Mehrheit, und oft gegen die Pläne der regierenden Minderheit. Das ist der evolutionäre Mechanismus „Fehler machen – Fehler erkennen – Fehler beheben“. Und auf diesen Mechanismus kommt es an.
            Du hast es selbst gesagt: Trump wurde gewählt. Die twitter files wurden veröffentlich. Der Hunter Biden Laptop Skandal ist aufgeflogen.
            Das sind (auch und wesentlich) Ergebnisse der Meinungsfreiheit, die wir hier in westlichen Ländern haben.

            Wenn es eine breite geschlossene und entschlossene(!) große Mehrheit gegen die Entsendung von Panzern in die Ukraine gibt, dann wird es nicht passieren. Wenn täglich hunderttausende Menschen dagegen protestieren, wenn kein Tag vergeht wo nicht Aktivisten in den Städten vor den Rathäusern campieren, Hörsäle besetzen, Straßen blockieren, das Glas hinter dem berühmte Kunstwerke ausgestellt sind mit Tomatensuppe beschmieren (ja, ganz genau!), dann kannst du gar nicht so schnell schauen wie Deutschland sich aus den Kriegshandlungen raushält. Ob das so kommt, liegt an uns.

            Ich zitiere noch einmal el_mocho, der das was ich hier lang und breit auszuführen versuche kurz und bündig auf den Punkt bringt:
            „„Sicher ist auch bei uns vieles im argen, aber willst du das ernsthaft mit den Verhältnissen in Russland vergleichen?““

          • “ Die Europäer sind keine überlegene Herrenrasse wie man im 19. Jahrhundert dachte, aber wir haben auch keinerlei Grund unser Licht unter den Scheffel zu stellen.“

            Die Russen sind auch Europäer, geographisch wie kulturell. Woher kommt diese gedankliche Trennung seit einigen Jahren?

          • @El_Mocho

            „Es gibt nicht den leisesten Hinweis darauf, dass Putin jemals ernsthaft ein gutes Einvernehmen mit dem Westen suchte.“

            Allein der Satz ist schon so falsch, dass keine Diskussion darüber lohnt.

            Ich weise stattdessen darauf hin, dass Du stets denselben Fehler machst: Du verweist auf (sicherlich viele echte, möglicherweise teils auch vermeintliche) innenpolitische Missstände in Russland. Daraus leitest Du ab, die Interessen Russlands (nicht seiner Bürger, sondern Russlands als Staat, als völkerrechtlicher Akteur) ignorieren und dementsprechende Poltitik treiben zu dürfen.

            Lies die UN-Charta. Die Regeln des internationalen Zusammenlebens wurden ganz bewusst unabhängig von den inneren Verhältnissen der Länder gemacht. Weil die Entwerfer der Charta damals noch wussten, wohin es führen würde, wenn Länder und Regierungen sich gegenseitig die Legitimität abstreiten. Du weißt das offensichtlich nicht mehr, sonst würdest Du „Putin ist ein Mafioso“ nicht für ein Argument in der Sache halten.

            Damit einher geht natürlicherweise die Einstellung, sich in die inneren Verhältnisse anderer Länder ungeniert einmischen zu dürfen – solange man deren Regierungen nur für illegitim hält, was praktischerweise immer eine subjektive Einschätzung ist.

            Auch diese zwei Haltungen, zu meinen, sich ungeniert einmischen zu dürfen (konkret: der westlich u.a. mit fünf Milliarden Dollar unterstützte Maidan-Umsturz) und das Nichtanerkennen fremder Interessen (hier Russlands), haben zum Ukrainekrieg geführt. Sie sind Teil des Problems, nicht der Lösung.

          • @El_Mocho – mit Liebe zu Russland meine ich die ungleichen Maßstäbe, die von euch angelegt werden, keine emotionale Zuwendung.

            Welche ungleichen Maßstäbe habe ich denn verwendet? Wie Renton schon schrieb, innenpolitische Zustände in Russland haben doch mit der Frage des Ukrainekriegs überhaupt nichts zu tun, und die habe ich auch nie thematisiert.
            Wenn wir über ungleiche Maßstäbe sprechen wollen, dann bezüglich derartiger Konflikte, und da lässt sich sehr schön feststellen, dass der Westen immer dann, wenn es Länder betrifft, die in der westlichen Einflusssphäre liegen, jegliche Abspaltungen oder Umstürze unter Berufung auf das Völkerrecht bekämpft, dass diese Grundsätze aber interessanterweise nicht gelten, wenn es sich um Länder außerhalb der westlichen Einflusssphäre handelt, wie beispielsweise Russland und Serbien, da ist dann auf einmal der Wunsch, die eigene territoriale Integrität aufrechtzuerhalten, kein Argument mehr…

            Aber – wie mehrfach geschrieben und von dir jeweils weitestgehend ignoriert – das ist überhaupt nicht der Punkt, sondern mir geht es darum, dass Deutschland meiner Meinung nach keinerlei nationales Interesse an einer wie auch immer gearteten Beteiligung an diesem Krieg hat. Ein schlüssiges Gegenargument habe ich von dir noch nicht gelesen. „Russland/Putin ist böse“ stellt kein solches Argument dar, und für die aus meiner Sicht völlig unplausible Behauptung, ein russischer Sieg würde das Risiko eines russischen Angriffs auf Deutschland erhöhen, fehlt weiterhin jede nachvollziehbare Begründung.

          • @anorak2: „Die Russen sind auch Europäer, geographisch wie kulturell. Woher kommt diese gedankliche Trennung seit einigen Jahren?“

            Woher wohl? Die russische Führung betont ja unüberhörbar, dass sie den satanischen globalen Westen der ablehnt und ganz andere Vorstellungen vertritt. Ich meine übrigens nie die russischen Menschen, sondern immer die aktuelle Führung, die in keinster Weise durch die ersteren legitimiert ist.

            @Renton: „Du verweist auf … innenpolitische Missstände in Russland. Daraus leitest Du ab, die Interessen Russlands (nicht seiner Bürger, sondern Russlands als Staat, als völkerrechtlicher Akteur) ignorieren und dementsprechende Politik treiben zu dürfen.“

            Wieso sollte die aktuelle russische Führung in irgendeiner Weise legitim sein bzw. die Interessen Russlands vertreten? Weil sie alle Wahlen gewinnt, während jede Opposition unmöglich ist?

            „Lies die UN-Charta. Die Regeln des internationalen Zusammenlebens wurden ganz bewusst unabhängig von den inneren Verhältnissen der Länder gemacht.“

            Deshalb funktioniert die UNO ja auch so schlecht. Was soll man denn erwarten von einer Organisation, die Venezuela oder den Iran in der Menschenrechtskommission sitzen hat? Die eine bombastische Menschenrechts Erklärung veröffentlicht, die nicht nur Schutz vor staatlichen Übergriffen auf den Einzelnen garantiert, sondern auch ein Recht auf gute Lebensbedingungen, Bildung, Schutz vor Diskriminierung alles Art usw., und deren Mitgliedsmehrheit sich gleichzeitig einen Dreck darum kümmert?

          • @ Renton

            Kein Rant kann darüber hinwegtäuschen, dass Du Dich zum Kollaborateur eines Angriffskriegs in Europa machst; zum Kolaborateur eines autoritären imperialistischen Regimes. Du magst die Gründe vor Dir selbst verschleiern. Aber ich kenne sie.

          • @ Renton

            „Du verweist auf … innenpolitische Missstände in Russland. Daraus leitest Du ab, die Interessen Russlands (nicht seiner Bürger, sondern Russlands als Staat, als völkerrechtlicher Akteur) ignorieren und dementsprechende Politik treiben zu dürfen.“

            Noch mal zum Kopieren: Das russische Interesse besteht darin, seinen politischen Einfluss auf seine Nachbarn auszuweiten, auch gegen deren Willen. Es geht um die Wiederherstellung einer russischen Einflussphäre, so wie sie zur Zeiten der Sowjetunion und des Russischen Zarenreichs bestand. Dieser Einflussbereich umfasst die Staaten des Baltikums, Weißrussland, die Ukraine, Moldawien, die Staaten des Kaukasus‘ und die mittelasiatischen Länder (Kasachstan, Usbekistan etc.). Die russische Außenpolitik seit dem Amtsantritt Putins lässt dahingehend keinen Zweifel aufkommen.

            Warum wohl ist Russland gegen die Osterweiterung der Nato und warum waren die Staaten im ehemaligen europäischen Einflussbereich Russlands so scharf darauf, der Nato beizutreten? Warum sind es jetzt Schweden, Finnland, die Ukraine und Georgien? Die Antwort liegt klar vor uns: Weil die Nato für Russlandein großes Hindernis darstellt, sein Ziel zu erreichen.

            Putin ist nicht dumm, aber unzureichend informiert gewesen. Die Ukraine infiltrieren, solange die westlichen Länder in Bezug auf Russland Schwäche zeigen und solange die Ukraine selbst zwischen dem Westen und Russladn hin- und hergerissen ist. Also, Krim besetzen und dem Westen ein Fait accompli präsentieren. Das nächste Ziel war der Regimechange in Kiew und Einsetzung eines ukrainischen Lukaschenkos (deshalb wurde die russische Militäroperation Richtung Kiew und nicht im Donbas gestartet).

            Womit Putin nicht gerechnet hat, war der Widerstandswille der Ukrainer und die Einheit des Westens. Er dachte tatsächlich, er wird in Kiew als Befreier mit Blumen empfangen. Das ist das Drama eines Diktators, der so autorität regiert, dass seine Berater sich nicht trauen, ihn korrekt zu informieren.

          • Wenn es eine breite geschlossene und entschlossene(!) große Mehrheit gegen die Entsendung von Panzern in die Ukraine gibt, dann wird es nicht passieren. Wenn täglich hunderttausende Menschen dagegen protestieren,…

            Wenn es eine breite geschlossene und entschlossene(!) große Mehrheit gegen irgendetwas gibt und täglich hunderttausende Menschen dagegen protestieren, dann wird das in so ziemlich jedem Land der Welt, auch in stark autoritär geprägten, Wirkung zeigen.

            Aber ist es wirklich der Anspruch einer Demokratie, dass die Eliten ihr Ding so lange nach Belieben durchziehen können, bis die Mehrheit trotz aller entgegenstehenden Propaganda und aller Versuche, Regierungskritik zu delegitimieren, entschlossen und massiv dagegen aufbegehrt?
            Mein Verständnis von Demokratie ist ein anderes.

          • Pointe: in „stark autoritär geprägten“ Ländern tritt das beschriebene i. d. R. gar nicht auf. Das hat etwas mit Meinungsfreiheit zu tun…

          • @Adrian – wie begründest du, dass Rentons Position (die ich weitestgehend teile, deshalb meine Frage) ihn zum „Kollaborateur eines Angriffskriegs in Europa…, eines autoritären imperialistischen Regimes“ macht?

            Das russische Interesse besteht darin, seinen politischen Einfluss auf seine Nachbarn auszuweiten, auch gegen deren Willen.

            Richtig. Das ist das, was so ziemlich jedes Land im Rahmen seiner Möglichkeiten macht (mal mehr, mal weniger aggressiv), allen voran die USA. Muss man nicht gut finden, ist aber (und war schon immer) so.

          • @ Hugor

            Weil seine (Eure) Argumentation in Folgendem besteht:

            „Aber die Amis!“
            „Wir sind eigentlich auch keine richtige Demokratie.“
            „Das geht uns nichts an.“

            Hab ich was vergessen?

          • Adrian, keinen Grund zu sehen, sich aktiv zugunsten der Ukraine einzumischen, ist keine Kollaboration mit Russland.

          • Adrian, was abnehmen? In der Lage zu sein, Putins Position nachzuvollziehen, heißt doch nicht, sie zu teilen.
            Und selbst wenn man sie teilen würde, hieße dies nicht, Putin aktiv zu unterstützen.
            Hast du hier von Renton oder irgendjemand anderem einen Aufruf dazu gelesen, Russlands Kriegsbemühungen zu unterstützen?

          • @ Hugor

            „Adrian, was abnehmen? In der Lage zu sein, Putins Position nachzuvollziehen, heißt doch nicht, sie zu teilen.“

            Im Prinzip läuft Rentons (Deine?) Argumentation ja darauf hinaus, dass die Amis schuld sind. Putin, der Liebe, habe sich um Appeasement gegenüber dem Westen bemüht. Das hat Renton geschrieben.

            „Hast du hier von Renton oder irgendjemand anderem einen Aufruf dazu gelesen, Russlands Kriegsbemühungen zu unterstützen?“

            Renton hat größere Probleme mit den Amis und dem Westen , als mit dem russischen Angriffskrieg. Das hat er hier mehr als einmal deutlich gemacht.

          • Adrian, das war eine ganz einfache Frage: Wo hat irgendjemand für eine aktive Unterstützung Russlands plädiert? Wenn du das nicht zufriedenstellend beantworten kannst, dann unterlasse es bitte, Kollaborationsvorwürfe o.ä. zu erheben.

            Und nein, Renton hat meinem Verständnis nach nicht behauptet, die Amis seien (allein) schuld, oder dass er mit Russland weniger Probleme hat als mit den USA. Details kann er ggf. sicherlich selbst erklären (sofern er das noch will, eigentlich ist er ja schon deutlich genug geworden).
            Nicht ernsthaft leugnen kann man aber wohl, dass der Westen (führend natürlich die USA, ohne deren Unterstützung hätten sich die anderen Staaten einschließlich der Ukraine sicherlich anders verhalten) wenig kompromissbereit waren. Und wenn klarstellt, dass man die Positionen des Gegners nicht nur nicht teilt, sondern sie nicht einmal als legitim anerkennt, vielmehr erwartet, dass er sich der eigenen Position vollständig unterwirft, nimmt man selbstverständlich einen Konflikt bewusst in Kauf.

            Das alles können die Ukraine und Russland gern untereinander klären, meinetwegen auch die USA, Polen und die baltischen Staaten mittenmang. Nur lasst doch Deutschland dabei aus dem Spiel, wir haben durch unsere Beteiligung riesige Nachteile, ohne dass irgendein Vorteil für uns erkennbar ist. Auch du bringst ja außer „Russland ist böse“ praktisch keine Argumente, warum wir uns in diesem Krieg engagieren sollten.

          • @ Hugor

            „Auch du bringst ja außer „Russland ist böse“ praktisch keine Argumente, warum wir uns in diesem Krieg engagieren sollten.“

            Weil es nicht in unserem Interesse sein kann, wenn eine autokratische, imperialistische Macht mittels militärischer gewalt Grenzen in Europa verschieben will. Ich finde, das ist Grund genug. Und die Alternative dazu wäre, weiterhin Kooperation/Zusammenarbeit mit eben diesem Russland. Und ja, das ist für mich Kollaboration.

          • Es ist mir absolut unverständlich. Wir sind Deutschland, die stärkste Wirtschaftsmacht in und mitten in Europa liegend. Wir sind eingebunden in die EU und die europäischen Bündnissysteme der Nachkriegsordnung. Und Euer Vorschlag ist, den Angriffskrieg (Völkerrecht) Russlands auf die territoriale Integrität (Völkerrecht) eines souveränen (Völkerrecht), durch Verträge (Völkerrecht) auch von Russland anerkannten Staats in den Grenzen von 1994 (Völkerrecht) hinzunehmen und so tun als wäre nichts gewesen? Die europäischen Bündnispartner vor den Kopf zu stoßen und als Deutschland zu sagen, dass uns das egal ist und dass wir weiterhin partnerschaftlich mit Russland zuammenarbeiten werden? Ist das Euer Plan? Eure Alternative?

          • Weil es nicht in unserem Interesse sein kann, wenn eine autokratische, imperialistische Macht mittels militärischer gewalt Grenzen in Europa verschieben will.

            Und damit haben wir uns zum x-ten Mal im Kreis gedreht. Es fehlt nämlich weiterhin jeder greifbare Anhaltspunkt dafür, dass ein etwaiger russischer Sieg in der Ukraine die Situation für Deutschland in irgendeiner Weise ändern würde.
            Es bleibt also bei „weil Russland böse ist“. Mir persönlich reicht das nicht, jedenfalls nicht, wenn wir nicht auch bei allen anderen Kriegen auf der Welt prüfen, welche Seite „böse“ ist, und dann dort ebenfalls eingreifen.

          • Euer Vorschlag ist, den Angriffskrieg (Völkerrecht) Russlands auf die territoriale Integrität (Völkerrecht) eines souveränen (Völkerrecht), durch Verträge (Völkerrecht) auch von Russland anerkannten Staats in den Grenzen von 1994 (Völkerrecht) hinzunehmen und so tun als wäre nichts gewesen? Die europäischen Bündnispartner vor den Kopf zu stoßen und als Deutschland zu sagen, dass uns das egal ist und dass wir weiterhin partnerschaftlich mit Russland zuammenarbeiten werden? Ist das Euer Plan? Eure Alternative?

            Nein. Meine Ansicht ist, dass wir Schritte unternehmen sollten, um den Krieg schnellstmöglich zu beenden und nach Möglichkeit einen dauerhaften Frieden herbeizuführen. Was wir nicht tun sollten, sind Maßnahmen, die uns mehr schaden als Russland und die den Krieg verlängern, ohne Aussicht auf eine sinnvolle dauerhafte Lösung.
            Und warum müssen wir uns an unseren Bündnispartnern orientieren, während diese von uns immer nur fordern, aber unsere Interessen in keiner Weise berücksichtigen?

          • @ Hugor

            „Meine Ansicht ist, dass wir Schritte unternehmen sollten, um den Krieg schnellstmöglich zu beenden und nach Möglichkeit einen dauerhaften Frieden herbeizuführen.“

            Das tun wir gerade.

          • @Adrian

            Zum Grundrüstzeug eines jeden Hetzers – diese Qualifizierung von Dir durch mich stand _nicht_ im Rant-Teil, und das mit Grund – gehören Verdrehungen, Dämonisierungen und Auslassungen. Du erhebst den Vorwurf der Kollaboration, um, als Du darauf festgelegt wurdest, Kollaboration so neu zu definieren, dass wir alle Kollaborateure diverser Angriffskriege (US-amerikanischer, türkischer, aserbaidschanischer…) sind. Die Außenpolitik Russlands zeichnest Du in den schlimmsten Farben – aber dass es nicht Russland war, das die diplomatische Lösung des Donbasskonfliktes sabotiert hat, sondern erwiesenermaßen* die Ukraine gemeinsam mit den westlichen Unterzeichnerstaaten, fällt bei Dir unter den Tisch.

            Ich habe hier neulich schon ausgeführt, wie ich als Bundeskanzler handeln würde. Ich werde das für Dich nicht wiederholen, es wären Perlen vor den Adrian geworfen. Ganz generell stünde mein Handeln unter der Prämisse, Frieden zurückzuerlangen und für einen Ausgleich der Interessen in den internationalen Beziehungen zu sorgen. Dazu gehört, die Interessen aller Seiten anzuerkennen und zu Kompromissen bereit zu sein. Etwas, was Hetzer wie Du kontinuierlich verweigern.

            *Ich war ja ein wenig skeptisch, ob die olle Merkel nicht einfach nur im Nachhinein behauptet hat, der Ukraine Zeit verschafft haben zu wollen, weil der Wind sich gedreht hatte und sie jetzt ihrer von den Hetzern angeprangerten Zusammenarbeit mit Russland irgendetwas entgegensetzen wollte. Aber da Hollande und Poroschenko das Gleiche sagen, nehme ich die drei beim Wort.

          • Das tun wir gerade.

            Nein. Die Ukraine stellt immer wieder klar, dass sie zu Friedensverhandlungen nur unter Bedingungen bereit ist, die für Russland offenkundig völlig inakzeptabel sind, und indem wir allen Forderungen der Ukraine nachgeben, bestärken wir sie darin. Die Maximalforderungen werden aber so oder so nicht durchsetzbar sein. Und selbst wenn, ist kaum vorstellbar, dass eine Rückeroberung der prorussischen Gebiete zu einer dauerhaften Beendigung des Konflikts führen würde.
            Was wir mit unserer uneingeschränkten Unterstützung der Ukraine erreichen, ist also in erster Linie eine Verlängerung des Kriegs. Genau das ist offenbar zumindest von Teilen des Westens auch gewollt, um Russlands Armee größtmöglich zu schwächen. Aber warum sollte Deutschland leiden, um Ziele anderer Nationen durchzusetzen?

          • @ Renton

            „dass es nicht Russland war, das die diplomatische Lösung des Donbasskonfliktes sabotiert hat, sondern erwiesenermaßen* die Ukraine gemeinsam mit den westlichen Unterzeichnerstaaten, fällt bei Dir unter den Tisch.“

            „Sabotiert“ ist natürlich ein schönes Wort. Man könnte auch sagen, Russland war mit dem Ergebnissen nicht einverstanden und hat deshalb zum Krieg geblasen. Es wollte mit kriegerischen Mitteln erreichen, was es mit diplomatischen nicht erreichen konnte.

            Dein ganze Argumentation beruht auf der Prämisse, dass Russland ein legitimes Interesse hat. Hat es nicht! Folgende Fragen wurden bereits geklärt: Die Ukraine gehört nicht zu Russland, die Krim gehört nicht zu Russland, der Donbas gehört nicht zu Russland. Und nur weil Russland eine Sudetenkrise inszeniert, macht es das noch lange nicht zu einem legitimen Interesse. Und ich betone es extra für Dich: Die russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine hat Russland nichts anzugehen! Das sind keine russischen Staatsbürger. Und wenn Du sie für Russen hälst über die Russland einen völkerrechtlichen Anspruch hat, weil sie russisch sprechen, brauchst Du mir keinen Rassismus vorwerfen, wenn ich Ali al Hamas nicht für deutsch halte.

            „Ganz generell stünde mein Handeln unter der Prämisse, Frieden zurückzuerlangen und für einen Ausgleich der Interessen in den internationalen Beziehungen zu sorgen. Dazu gehört, die Interessen aller Seiten anzuerkennen und zu Kompromissen bereit zu sein. Etwas, was Hetzer wie Du kontinuierlich verweigern.“

            Ich verweigere dies keineswegs. ich verweigere das an dem Punkt, an dem eine Seite zu den Waffen greift, um ein anderes Land anzugreifen, mit dem Ziel der Annexion und des Regimechange. Weil es durch friedliche Mittel nicht bekommen hat, was es wollte.

            „*Ich war ja ein wenig skeptisch, ob die olle Merkel nicht einfach nur im Nachhinein behauptet hat, der Ukraine Zeit verschafft haben zu wollen, weil der Wind sich gedreht hatte und sie jetzt ihrer von den Hetzern angeprangerten Zusammenarbeit mit Russland irgendetwas entgegensetzen wollte. Aber da Hollande und Poroschenko das Gleiche sagen, nehme ich die drei beim Wort.“

            Und was folgt daraus? Gar nichts! Wenn die Verhandlungen dazu dienten, der Ukraine Zeit zu schaffen war das eine vernünftige Strategie. Sonst wäre die Ukraine jetzt Geschichte.

          • @ Hugor

            „Die Ukraine stellt immer wieder klar, dass sie zu Friedensverhandlungen nur unter Bedingungen bereit ist, die für Russland offenkundig völlig inakzeptabel sind, und indem wir allen Forderungen der Ukraine nachgeben, bestärken wir sie darin. “

            Warum ist es relevant, was für Russland inakzeptabel ist? Die Ukraine ist im Recht. Es ihr Land, ihr Territorium, ihre Staatsbürger, ihre Entscheidung wessem Bündnis sie sich anschließen will. Russland hat da überhaupt nichts zu melden.

            Im Übrigen werden erfolgreiche Verhandlungen nur aus einer Poition der Stärke heraus geführt. Genau dazu befähigen wir die Ukraine. Nachzugeben und die Ukraine zu drängen, alles zu akzeptieren, was Russland will, bestärkt und belohnt den Agressor.

          • @ Renton

            Im Übrigen gebe ich Dir Recht, dass „Kollaborateur“ ein falsches, unangemessenes Wort ist. Ich bitte dafür um Entschuldigung.

            Du bist eher ein Relativist und ein Appeaser.

          • Adrian, ich habe durchaus verstanden, dass du Russlands Position für irrelevant hältst, weil Putin „böse“ ist. Aber es gibt nun einmal nur zwei Möglichkeiten, mit Russland einen dauerhaften Frieden zu erreichen, nämlich entweder einen vollständigen militärischen Sieg, der Russlands Wehrfähigkeit dauerhaft beseitigt, oder eine Verhandlungslösung. Die erste Alternative scheidet gegen eine Atommacht (hoffentlich) aus, und die zweite wird sich nur verwirklichen lassen, wenn man Russlands Position zumindest als Ausgangspunkt von Verhandlungen akzeptiert, statt sie rundweg zu verwerfen.

            Selbstverständlich sollte die Ukraine aus einer Position der Stärke heraus verhandeln können. Das will sie aber anscheinend gar nicht, sondern fordert umfassende Unterstützung, um ihre Maximalforderungen auf militärischem Weg durchzusetzen. Und das sollte Deutschland nicht auch noch fördern.

          • @ Hugor

            Die Ukraine fordert, was ihr völkerrechtlich zusteht. Nicht mehr. Dies ohne Not aufzugeben ist eine Zeichen der Schwäche. Solange sie der Westen in dieser Hinsicht unterstützen kann, sollten wir es tun.

            Es gibt mehr als Deine zwei Alternativen: Die Ukraine militärisch unterstützen, so dass Russland dort nichts gewinnen kann; die Kosten des Krieges für Russland in die Höhe treiben; Russland klar machen, dass es außerhalb seiner Grenzen nichts gewinnen kann. Ein Rückzug ins eigene Land. Innerhalb seines Landes kann Putin machen was es will. Krieg spielen kann er auch in Sibirien. Das stört niemanden.

          • Adrian, sorry, aber das ist Unsinn. Solange Russland nicht militärisch vollständig geschlagen ist, werden sie keinen Frieden akzeptieren, der alle Forderungen der Ukraine erfüllt. Das können sie gar nicht, weil es politischer Selbstmord wäre. Ob du es als richtig und gerecht ansiehst, dass Russland der Ukraine freiwillig wieder sämtliche ursprünglichen Landesteile überlässt, ist völlig irrelevant, weil es darauf ankommt, wie Russland das sieht.

            Und ein vollständiger militärischer Sieg der Ukraine wird nicht passieren, jedenfalls nicht ohne massives direktes Eingreifen der NATO, und dann stünden wir tatsächlich vor einem Atomkrieg.

            Und selbst wenn es der Ukraine gelänge, alle Landesteile militärisch zurückzuerobern, wäre aller Voraussicht nach die Ostukraine ein ständiger Konfliktherd, sofern Russland nicht als (und sei es nur Regional-)Macht vollständig ausgeschaltet wird – wozu es angesichts der Atombewaffnung nicht kommen kann.

            So teuer, das Russland kapituliert, wird man den Krieg kaum machen können. Und teuer genug, dass Russland verhandlungsbereit wird, ist er vermutlich schon jetzt. Was wir aber tun (sollen), ist, den Krieg für die Ukraine vorteilhaft genug zu machen, dass die Ukraine lieber weiterkämpft, als zu verhandeln. Das kann sie gern tun, aber nicht auf Deutschlands Kosten.
            Ich bin absolut dafür, den Russen zu verdeutlichen, dass der Westen die Ukraine maximal unterstützen wird, falls Russland nicht zu einem vernünftigen Frieden bereit ist (ich maße mir nicht an zu beurteilen, wie der aussehen könnte). Aber einen endlosen Krieg zur (sowieso eigentlich aussichtslosen) Durchsetzung ukrainischer Maximalforderungen und Abnutzung der russischen Armee sollten wir nicht auch noch fördern. Erst recht nicht, wenn man die ukrainische Zivilbevölkerung im Blick hat.

          • @Hugor: „Wo hat irgendjemand für eine aktive Unterstützung Russlands plädiert? …. Nicht ernsthaft leugnen kann man aber wohl, dass der Westen wenig kompromissbereit war. … Nur lasst doch Deutschland dabei aus dem Spiel, wir haben durch unsere Beteiligung riesige Nachteile, ohne dass irgendein Vorteil für uns erkennbar ist. … Es fehlt nämlich weiterhin jeder greifbare Anhaltspunkt dafür, dass ein etwaiger russischer Sieg in der Ukraine die Situation für Deutschland in irgendeiner Weise ändern würde.“

            https://de.wikipedia.org/wiki/Appeasement-Politik

            Es sind genau die gleichen Argumente, wie sie 1938/39 von Neville Chamberlain vorgebracht wurden. Sterben für Danzig, nein danke. Man weiß wie das geendet hat.
            Und wenn der Einwand kommt, man können Hitler und Putin nicht vergleichen, so stimmt das in sofern, als das Putin kein Irrer ist wie Hitler, der nach der Weltherrschaft strebt, sondern nur ein kleiner Gangster der zu großer Macht gelangt ist. Das ganze Gerede von Eurasien und er multipolaren Weltordnung halte ich für vorgeschoben. Zumindest hat die Aufrechterhaltung der Mafia-Herrschaft in Russland Priorität davor. Deshalb ist es wahrscheinlicher, dass er konsequentem Druck nachgibt, als es bei Hitler war.

            „Die Ukraine stellt immer wieder klar, dass sie zu Friedensverhandlungen nur unter Bedingungen bereit ist, die für Russland offenkundig völlig inakzeptabel sind.“

            Nimm mal an, die USA hätten vor ihrem Kriegseintritt 1943 dem III. Reich Verhandlungen angeboten. Meinst du man wäre darauf eingegangen? Später im Krieg sicher, aber als die deutsche Niederlage noch nicht absehbar war wohl kaum. Ähnlich ist es jetzt auch, aus meiner Sicht.

          • „Es sind genau die gleichen Argumente, wie sie 1938/39 von Neville Chamberlain vorgebracht wurden. “

            Da kommt es darauf an, ob sich der Gegner in einer Position der Stärke oder der Schwäche befindet. In ersterem Fall ist Entgegenkommen definitiv falsch. Und Hitler hatte allen Grund zu glauben, dass er weit gehen konnte, bedenkt man, dass er schon mehrfach ohne Konsequenzen die Bestimmungen des Versailler Vertrages brechen konnte. Weswegen die heutigen Argumente damals, wenn sie tatsächlich so behauptet wurden, eigentlich nicht stimmten.
            In letzteren Fall ist dagegen Dagegenhalten eher kontraproduktiv. Schließlich gibt kein Mafiosi freiwillig seine Macht auf. Und die bisherige Politik des Westens spricht eher nicht für allzu viel Entgegenkommen.

          • @El_Mocho – Der Vergleich zwischen der Situation 1938/39 und dem Ukrainekrieg ist auf so vielen Ebenen falsch, dass es mir nicht sinnvoll erscheint, darauf näher einzugehen.

            Vielleicht noch mal als ganz simple Frage mit der Bitte um eine klare Antwort: Glaubst du, dass die Ukraine ohne direktes Eingreifen der NATO Russland militärisch so vollständig schlagen kann, dass Russland gezwungen ist, von der Ukraine diktierte Friedensbedingungen zu akzeptieren?

          • Was meinst du mit direktem Eingreifen? Nato-Truppen in der Ukraine?

            Ich glaube auch nicht, dass eine russische Delegation in Kiew erscheinen wird, um eine Kapitulationsurkunde zu unterschreiben. Ich glaube allerdings durchaus, dass Russland soweit geschwächt werden kann (ohne Nato-Truppen, allerdings durch fortgesetzte Unterstützung der Nato), um entweder Bedingungen zu akzeptieren, die auf eine Räumung der besetzten Gebiete (zumindest des größten Teils davon) hinausliefen, oder auf eine Verschlechterung der innenpolitischen Verhältnisse in Russland, die einen Rückzug zur Konsequenz hätten. Die Details müsste man diskutieren.

            Vielleicht könntest du mal erklären, warum dir der Vergleich mit 1938 nicht einleuchtet? Mir drängen sich die Parallelen durchaus auf.

          • Ich glaube allerdings durchaus, dass Russland soweit geschwächt werden kann (ohne Nato-Truppen, allerdings durch fortgesetzte Unterstützung der Nato), um entweder Bedingungen zu akzeptieren, die auf eine Räumung der besetzten Gebiete (zumindest des größten Teils davon) hinausliefen, oder auf eine Verschlechterung der innenpolitischen Verhältnisse in Russland, die einen Rückzug zur Konsequenz hätten.

            Also quasi WWI reloaded, jahrelanger Abnutzungskrieg ohne Rücksicht auf militärische und zivile Opfer sowie wirtschaftliche Folgen in der vagen Hoffnung, dass der Gegner irgendwann aufgibt? Klingt für mich irgendwie nicht nach einer erstrebenswerten Vorgehensweise, und ich vermute, dass auch ein großer Teil der ukrainischen Zivilbevölkerung von einer solchen Strategie nicht begeistert wäre.

            Vielleicht könntest du mal erklären, warum dir der Vergleich mit 1938 nicht einleuchtet? Mir drängen sich die Parallelen durchaus auf.

            Wie gesagt, ich halte diesen Vergleich auf diversen Ebenen für falsch. Das umfassend auszuführen, ist mir jetzt hier zu aufwendig, zumal unsere Einschätzung der Gesamtsituation anscheinend so weit auseinanderfällt, dass wir da wohl keine einheitliche Grundlage finden würden.
            Aber vielleicht ein Hauptgrund: Durch die Appeasement-Politik konnte Hitler ohne großen Aufwand erhebliche Erfolge verzeichnen. Natürlich birgt so etwas das Risiko, dass ein aggressiver Gegner schon bald weitere Forderungen stellen wird.
            Russland führt dagegen schon seit fast einem Jahr einen verlustreichen und unpopulären Krieg, ohne realistische Hoffnung, die ursprünglichen, weitreichenden Ziele durchsetzen zu können. Die Ukraine hat sich als bedeutend widerstandsfähiger erwiesen als angenommen, und der Westen unterstützt sie hinreichend, um einen russischen Sieg wohl unmöglich zu machen. Angesichts dessen sehe ich nicht, weshalb ein Friedensschluss, der Teile der russischen Forderungen berücksichtigt, Putin ermutigen sollte, weitere militärische Abenteuer anzustreben.

        • „Man kann von Linken nicht erwarten, dass sie den Unterschied zwischen einem autortären Regime wie Russland und liberalen Demokratien anerkennen.“

          Als geprüfter Sozialliberaler möchte ich da leise widersprechen.

          „Demokratie, Meinungsfreiheit und indivuelle Freiheit, sind keine linken, sondern liberae Ideen.“

          Ja aber sie widersprechen sich nicht und sind miteinander kompatibel.

          „Die linke Idee, das ist der Sozialismus“

          Das ist nur eine davon, es gibt auch andere. Aber auch der Sozialismus kann liberal gestaltet sein.

          • „Aber auch der Sozialismus kann liberal gestaltet sein.“

            Ja, wenn man sich dem Kern des Sozialismus entledigt. Dann kommt Sozialdemokratie bei raus: Man behält Privateigentum a.P. und Marktwirtschaft und versucht lediglich, über Steuern und Gesetzgebung umzuverteilen.

          • Im übrigen muss auch Sozialismus nicht autoritär sein, zumindest in der Theorie. Warum sollte Sozialismus und Demokratie und Freiheitsrechte prinzipiell unvereinbar sein?

            In der Praxis kann es natürlich anders aussehen, denn:
            1. Er ist vielleicht irrational und
            2. Irrationales hat schon oft ins Verderben geführt und
            3. radikale Positionen ziehen Fanatiker an wie Scheiße die Fliegen, so dass diese die Bewegung leicht* dominieren, und die haben IMMER ins Verderben geführt und
            4. Es dürfte praktisch unmöglich sein die Fanatiker von den Nichtfanatikern zu trennen, wenn beide erheblich irrational sind.

            *Diese Gefahr gibt es bei allen in der gegebenen Gesellschaft radikalen Positionen. Siehe den Terror in der Französischen Revolution.

          • @Antodogmatiker

            Das kommt halt darauf an, wie man Sozialismus definiert. Wenn man darunter Arbeitslosenversicherung,
            gesetzlichen Urlaubsanspruch und Unternehmenssteuer versteht, dann funktioniert ein „liberaler“ Sozialismus.

            Wenn man ihn allerdings so versteht, wie er theoretisch entwickelt und erdacht wurde, dann muss er zwangsläufig autoritär sein.

    • Das Ding nennt sich „grade inflation“.
      Der Median, pingpong, der Noten an Harvard ist ein A.
      Harvard ist eine Elite-Universität – sollte man hinzufügen.

      Weil es – berechtigt – immer hieß, die schlimmen 68er hätten durch ihre (ungerecht positive) Notengebung verhindern wollen, dass die (männlichen) Studenten zum Vietnamkrieg eingezogen werden können, der möge darauf achten, dieser Krieg endete 1975.
      Es ging danach richtig zur Sache.

      Richtig interessant wäre es gewesen, die SAT-Scores mit den GPA zu vergleichen.
      Und sich klar zu machen, warum die Methodik sich an bestimmten Stellen zu bestimmten Zeiten geändert hat.

        • Schöne Musik, thanx! 🙂
          Die Realität ist aber eher „The Only Way Is Up“.

          Die Analyse dieses Artikel stammt aus dem Jahr 2013 und ich dachte damals, das wäre der „peak“ (kursiv von mir):
          „During that time (Anfang der 1980er), there was something else new under the sun on college campuses. A new ethos had developed among college leaders. Students were no longer thought of as acolytes searching for knowledge. Instead they were customers. Phrases like “success rates” began to become buzz phrases among academic administrators. A former university chancellor from the University of Wisconsin, David Ward, summed up this change well in 2010:

          “That philosophy (the old approach to teaching) is no longer acceptable to the public or faculty or anyone else. . . . Today, our attitude is we do our screening of students at the time of admission. Once students have been admitted, we have said to them, “You have what it takes to succeed.” Then it’s our job to help them succeed.”

          During this era, which has yet to end, student course evaluations of classes became mandatory, students became increasingly career focused, and tuition rises dramatically outpaced increases in family income. When you treat a student as a customer, the customer is, of course, always right. If a student and parent of that student want a high grade, you give it to them. Professors faced a new and more personal exigency with respect to grading: to keep their leadership happy (and to help ensure their tenure and promotion) they had to focus on keeping students happy. It’s not surprising that grades have gone up during this era. I call this period of grade inflation the “student as consumer era” or the “consumer era” for short.

          By the mid-to-late 1990s, A was the most common grade at an average four-year college campus (and at a typical community college as well). By 2013, the average college student had about a 3.15 GPA (see first chart) and forty-five percent of all A-F letter grades were A’s. If you pay more for a college education in the consumer era, then you of course get a higher grade. By 2013, GPA’s at private colleges in our database were on average over 0.2 points higher than those found at public schools.“
          https://www.gradeinflation.com

          Man kann das System auch „umfassende Korruption“ nennen.
          Hast du genügend „woke“ indoktrinierte Studenten, die dich via „student course evaluations of classes“ benoten können und „consumer“ überteuerter Colleges sind, dann wirst du den Teufel tun etwas zu lehren, was sie „unhappy“ macht.
          Um so mehr sich solche Studentenzahlen erhöht haben, desto eher wird und kann auf herunter gedummte „Theorien“ zurückgegriffen werden, um die Massen durchzuschleusen und die Note „A“ (=1) sagt inzwischen gar nichts mehr aus, wenn die Mehrheit diese Note erhält.
          Das macht den „Dunning-Kruger-Effekt“ nachvollziehbar, denn die Testteilnehmer waren Studenten der Psychologie.
          Was regelmäßig nicht berichtet wird, es gab nicht nur die Teilnehmer, die sich grotesk über-, sondern eben auch solche, die sich unterschätzten.
          Der Effekt dieser „grade inflation“ ist, es ist schwierig, sich realistisch einzuschätzen.

        • Das heutige Russland ist wie die Gebühreneinzugszentrale: Ein ungezogenes Kind mit einer scharfen Waffe in der Hand.

          In beiden Fällen braucht es kluge Erwachsene, um damit sinnvoll umzugehen. Unsere Regierung besteht leider ebenfalls aus Kindern, die mindestens genauso ungezogen sind, wenn nicht mehr. Scharfe Waffen haben sie auch in der Hand, aber nur welche die gegen die eigene Bevölkerung wirken.

          • „Ein ungezogenes Kind mit einer scharfen Waffe in der Hand.“

            Die Russen haben bei dem Konflikt bisher am rationalsten gehandelt, vorausgesetzt man aktzeptiert die Prämisse, dass Russland das Recht hat, seine Minderheiten im Ausland zu schützen.

            Das ungezogene Kind sind die Amis, die einfach den anderen das Spielzeug wegnehmen, sie gegeneinander ausspielen usw. und seit einem Jahrhundert fast ungeschoren damit durchkommen, weil alle anderen Angst vor ihrer Macht haben.

            Das wird Gott sei Dank bald der Geschichte angehören, dafür stehen für mich Russland und China und beide wissen, dass es genau darum geht und agieren vergleichsweise vorsichtig, um nicht vom um-sich-schlagenden Imperium mitgerissen zu werden. Was danach kommt: sehen wir mal, wer weiß was bis dahin noch von uns übrig ist…

        • Ich denke man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass es hier nicht um einen Krieg von „Russland“ gegen den Westen oder die Nato geht, sondern um einen Krieg von Putins Mafiabande gegen den Westen oder die Nato. Die russischen Menschen haben keinerlei Einfluss auf den Kriegsverlauf, solange es nicht zu Volksaufständen kommt, was z.Z. nicht abzusehen ist. Ich denke in Russland weiß man das auch allgemein, und man sollte nicht von besonderer Loyalität der Menschen außerhalb des Putinzirkels zu diesem ausgehen.

          • Sehr guter Artikel zum Thema von Monika Maron in der NZZ:

            https://www.nzz.ch/feuilleton/monika-maron-der-preis-fuer-den-frieden-ld.1680388

            „„Die Angst vor dem dritten Weltkrieg geht um, vielleicht zu Recht, vielleicht nicht. Aber warum richten diese Verteidiger des Friedens ihre Forderungen an die Ukraine, warum nicht an Putin? Und warum glauben sie, dass Putin, wenn er die Ukraine niedermetzeln durfte, sich nicht ermutigt fühlt, sich den nächsten Traum zu erfüllen, die Moldau oder vielleicht sogar das Baltikum? Und dann? Empfiehlt Precht denen dann auch, sich zu ergeben, um einen Weltkrieg zu verhindern? So leicht ließe sich also die Welt erobern, man muss nur mit dem Atomkrieg drohen und hat ihn sich schon erspart.

            Ich bestreite nicht, dass es gute Gründe gibt, die Eskalation des Konflikts zu fürchten. Nicht weniger berechtigt aber ist die Furcht, im Fall einer Niederlage der Ukraine könnte sich der Krieg ebenso mörderisch ausweiten. Wir wissen es nicht, wir können nur vermuten, wie weit Putin in seiner Expansionswut gehen wird.

            Umso mehr verwundern die Vorwürfe des Bellizismus und der Kriegslüsternheit gegen alle, die der Ukraine den Sieg ermöglichen wollen. Weil Waffen nur das Sterben und die Zerstörung verlängern, heißt es. Die Ukrainer haben sich entschlossen, für ihre Freiheit und Unabhängigkeit zu kämpfen. Das ist ihre Entscheidung, nicht unsere. Sie dabei nicht zu unterstützen, hieße tatenlos bei einem Völkermord zusehen.“

          • Der Artikel ist vom letzten April, bezieht sich also nicht auf die aktuelle Situation.

            Unabhängig davon ist das, was du zitierst (den vollständigen Artikel kenne ich nicht, weil ich, wie oft bei Links zur NZZ, nur den Anreißer lesen kann – ist das dann kostenpflichtiger Inhalt oder sehe ich nur nicht, wo man Zugriff auf den Rest hat?), meiner Meinung nach emotionales Geschwurbel, das keine Begründungen für die direkt oder indirekt aufgestellten Behauptungen liefert.

            Letztlich lande ich immer wieder beim selben Punkt – solange wir nicht definieren, was denn eigentlich unser Kriegsziel ist, und dann prüfen, wie man dieses Ziel am besten erreichen kann, ist eine sinnvolle Politik schlichtweg nicht möglich, sondern wir werden lediglich von Interessengruppen getrieben.

          • Du musst dich nur registrieren, kostet nichts. Im übrigen trifft die Analyse heute perfekt zu.
            Was soll den das Kriegsziel sein, dauerhaft von Putins Soldaten verschont zu bleiben natürlich.

          • Du musst dich nur registrieren, kostet nichts.

            Wusste ich nicht, danke!

            Im übrigen trifft die Analyse heute perfekt zu.

            Finde ich nicht. Sie wendet sich gegen Empfehlungen an die Ukraine, zwecks Vermeidung von Opfern zu kapitulieren. Ich weiß nicht, in welchem Umfang derartige Vorschläge damals tatsächlich gemacht wurden, aber ein schneller und einfacher russische Sieg wäre sicherlich nicht ungefährlich gewesen. Diese Situation haben wir aber offenkundig nicht mehr. Es ist ja keineswegs so, dass die Ukraine zeitnah überrannt werden würde, wenn wir keine Panzer liefern.
            Zu der Frage, was eine angemessene Lösung wäre und wie man sie erreichen könnte, äußert sich der Text, soweit ich das sehen kann, nicht.

            Was soll den das Kriegsziel sein, dauerhaft von Putins Soldaten verschont zu bleiben natürlich.

            Das deutsche Kriegsziel ist also, einen russischen Angriff auf Deutschland zu verhindern?
            Dann stellt sich natürlich als erstes die Frage – welche Anhaltspunkte gibt es dafür, dass ein solcher Angriff drohen könnte? Ich sehe da bisher nichts (außer vielleicht neuerdings durch ein zunehmendes Engagement Deutschlands im Ukrainekrieg).

            Unabhängig davon führt die Benennung eines solch pauschalen Kriegsziels natürlich nicht weiter, deswegen etwas konkreter gefragt: Welchen Ausgang des Ukrainekriegs sehen wir als notwendig an, um unser allgemeines Ziel, einen russischen Angriff auf Deutschland zu verhindern, zu erreichen – also was ist unser Kriegsziel im Ukrainekrieg?

          • „also was ist unser Kriegsziel im Ukrainekrieg?“

            Ich weiß nicht, was Scholz‘ oder Baerbocks Kriegsziel ist. Vermutlich gar keines, weil wir nicht im Krieg mit Russland auch wenn unsere Quoten-Ministerin zu dumm ist, um das zu reflektieren.

            Wenn ich Kanzler wäre, wären meine diesbezüglichen Ziele:

            1. Unterstützung der Ukraine, humanitär und militärisch, zur Verteidigung ihrer staatlichen Souveränität und territorialen Integrität.

            2. Einbindung der Ukraine in die europäischen und transatlantischen Sicherheitsstrukturen, also Unterstützung ihres Beitritts zur Nato.

            3. Dauerhafte Stärkung unserer militärischen Kapazitäten (u.a. durch Erreichung des Nato-Targets von mindestens 2 Prozent des BIP – der erste deutsche Flugzeugträger, die „Konrad Adenauer“, wäre das nicht etwas?)

            4. Die fortgesetzte Sanktionierung der russischen Wirtschaft, solange das Putin-Regime besteht.

            5. Asyl für alle russsichen Dissidenten und Wehrdienstverweigerer, die nicht Mitglied oder Anhänger der Putin-Partei „Einiges Russland“ sind, sowie aller russsischen Deserteure.

  2. Zu ein paar Themen:

    Frauen:
    Manche Frauen wollen viel „unterhalten und bespaßt“ werden, andere wiederum haben etwas sehr Anspruchsloses. Die Welt … hmmm … Frauen sind da sehr vielfältig.

    Bildschirme:
    Wie macht ihr’s so mit Handy, Computer und Co? Mal Zeiten in eurem Leben gegeben, wo Bildschirme etwas zu präsent waren? Öfters bildschirmfreie Abende? Las bei Tim Ferriss einmal von einer „Information Diet“ … ist schon ein interessantes Thema.

    Bücher:
    Was lest ihr da gerade so? Eher Sachbücher? Oder Romane und Co?

    • Zum Thema Bildschirme: Ja, auf jeden Fall! Die letzten Jahre „Informatikstudium unter Corona-Einschränkungen“ waren absolut hart. Vorlesung vor dem Bildschirm, Übungsaufgaben vor dem Bildschirm, „Uni-Sozialleben“ vor dem Bildschirm. In dieser Zeit haben mich die Demos gerettet, endlich mal keinen Bildschirm zu haben, aber speziell Dienstags war alles auf einmal und ich saß von 8 bis 20 Uhr ununterbrochen vor der Kiste, bis ich gelernt habe, dass es mir besser tut, die Online-Vorlesungen zu schwänzen, ab da war ich nicht mehr ganz so fertig. Der Schaden war allerdings schon gemacht.

      Das hatte dann auch einen ziemlich ungünstigen Effekt auf mich: Ich bin der Informatik müde geworden (und das, obwohl ich nun fast meinen Master in der Tasche habe). Ich bin gerade also hart am überlegen, ob ich nicht sage „Fuck the Shit I’m Out“ und ins Handwerk gehe 😀

        • Eher so ein Struggle kurz vor der Ziellinie. Ich war mal richtig richtig gut im Studium und immer schön in Time. Jetzt hab ich aber einen Elitemaster abgebrochen, und bin jetzt drei Semester über der Zeit, und es wird wahrscheinlich noch eins dazukommen. Nicht alles davon ist meine Schuld, teilweise ist es ein komisches Zögerspiel zwischen Uni und mir wegen der Masterarbeit gewesen, bis ich die endlich (nun mit nahezu zufälligem Thema) starten konnte.

          Ein großes Problem für mich ist, dass ich von beiden(!) Mastern entteuscht bin, weil ich nahezu nichts neues oder vertiefendes gelernt habe. Die Inhalte waren entweder Bachelorwiederholungen, Seminararbeiten über Pseudoforschung oder neu, aber komplett ohne Tiefgang. Die Wissenschaft in der Informatik hat sich gleichzeitig einen ähnlichen Ruf erarbeitet.

          Den Informatikjob hätte ich schon sicher, da eine Firma, die mich als Werkstudent hatte unbedingt wieder möchte. Ansonsten ein Handwerk mit richtig guter Arbeit: Maurer, Metallbauer (hier vor allem Schmied), eventuell noch den Exoten Stuckateur.

    • Seit in Corona-Zeiten fast das ganze Leben auf Bildschirme projiziert wurde, sehe ich die Gadgets nicht mehr als Bereicherung sondern eher als Anforderung. Und fühle mich von digitalem Geschehen eher unter Druck gesetzt.
      Plötzlich ist es nicht mehr die freie Entscheidung, wie man seinen Weg mit dem Navi optimiert, sondern man bekommt die Öko-Route aufgedrängt. Bei Apple ist in den Betriebssystemen sogar alles zwangsgegendert. Das lässt sich weder abwählen noch abschalten.
      Meine Bildschirme werden also zunehmend zu erzieherischen Displays, wodurch ich extrem die Lust verliere.
      Im neuesten iOS-Update kam jetzt auch ein neues Zifferblatt dazu, das an irgendeinen Black-Month erinnern soll. Vermutlich kann man das auch nicht umschalten, wenn man dadurch verwirrt ist beim Stellen des Weckers.

        • Glaube ich nicht. Die können es nur einfacher umsetzen, weil sie die Hoheit über ihre Betriebssysteme haben.
          Alphabet ist da von der autoritären Struktur im Grunde ganz ähnlich, wie man bei YouTube und der dortigen Cancel Culture gut sehen kann.
          Da sie aber seinerzeit ihr Betriebssystem offen gestalteten, haben sie jetzt nicht den Durchgriff wie Apple.

          • „Die können es nur einfacher umsetzen, weil sie die Hoheit über ihre Betriebssysteme haben.“

            Genau das ist das Apple-Problem, kombiniert mit deren missionarischem Eifer. Von Android kenne ich sowas nicht. Und täten sie es, könnte man auf eine andere App ausweichen, auch eine die Google missbilligt.

          • Von Android kenne ich sowas nicht.

            Die sind meiner Meinung nach genauso willfährig. Wenn EU-Uschi anordnet, jetzt müssen alle menschlichen Kontakte zur „Gefahrenabwehr“ oder zum „Gesundheitsschutz“ in BigData gesammelt werden, dann spurt Google (Alphabet) genauso wie Apple. Im Zweifel wird das einfach unterschoben wie die Pegasus-Spyware.
            https://de.wikipedia.org/wiki/Pegasus_(Spyware)

            Das ändert sich jetzt sehr schnell. Nicht mehr wir bestimmen über die Funktionen der Geräte, sondern die Geräte über uns. Und da wir sie überall brauchen, um QR-Codes oder E-Tickets, E-Rezepte etc. einzulösen, können wir nicht mehr ohne.

          • „Die sind meiner Meinung nach genauso willfährig“

            Das mag sein, aber technisch so offen dass man evtl „Vorschriften“ umgehen kann.

            „Wenn EU-Uschi anordnet“

            Zumindest sind die Google DNS-Server bisher neutral und haben Uschis Zensurvorgaben nicht umgesetzt.

        • Bei Google-Maps. Da ist so ein kleines süßes liebliches Pflänzchen abgebildet und war bei mir voreingestellt. Man es dort aber (noch) abwählen und wieder die schnellste Route nehmen.
          Der woke Paternalismus schlägt zunehmend auf die Bildschirme durch.

    • „Wie macht ihr’s so mit Handy, Computer und Co? Mal Zeiten in eurem Leben gegeben, wo Bildschirme etwas zu präsent waren? Öfters bildschirmfreie Abende? Las bei Tim Ferriss einmal von einer „Information Diet“ … ist schon ein interessantes Thema.“

      Da ich „im Gschäft“ schon dauernd am Rechner sitze, habe ich abends meist keine Lust mehr dazu. Viel Zeit bleibt ohnehin nicht, zwischen Kinder ins Bett bringen und selbst in selbiges fallen, meistens trinke ich ein Glas Rotwein und zappe TV, bleibe aber nur selten irgendwo hängen, das meiste ist Müll. Netflix und Co geht nicht, weil unsere Verbindung zu schlecht ist (Dorf-DSL), ich würde es vermutlich auch kaum nutzen.

      Gegen Handys habe ich eine Abneigung, die fast schon irrational ist, keine Ahnung warum. Ich habe eines, sogar ein recht aktuelles IPhone (stellt uns die Firma), aber ich habe es nach der Einrichtung ausgeschalten und seitdem nicht wieder angemacht, ich brauch die Dinger nicht und ich will nicht überall und immer erreichbar sein. Außerdem hab ich zu dicke Finger für das Gewische 🙂

      „Was lest ihr da gerade so? Eher Sachbücher? Oder Romane und Co?“

      Eigentlich nur noch Sachbücher, früher habe ich gerne Romane gelesen, aber da ist es wie mit Computerspielen und Filmen, mit dem Alter wird das alles öde, man mag die neuen Moden nicht, man ärgert sich über Details und man ist schneller gelangweilt, vom xten Aufguss des ewig Selben, außerdem durchschaut man oft die Plots.

      Ich lese meist kurz vor dem Einschlafen (bis mir die Augen zufallen, also so eine halbe Seite 🙂 ) und auf der Toilette.

      Das letzte Buch war ein Schnäppchen für 4 Euro, von Kopp: „Ufos und Atomwaffen“ von Robert L. Hastings. Trotz des reißerischen Titels eines der am besten recherchierten Bücher, die ich bisher zu dem Thema gelesen habe. Klare Empfehlung für jeden, den das Thema interessiert.

      • Danke für die umfassende Antwort. Auf die Gefahr hin, Dir nun doppelt zu antworten (hab zvor auch schon auf „Kommentar absenden“ geklickt.):

        Also doch eher rechnerfreie Abende. Ich finde, so “irrationale” Abneigungen haben schon manchmal was. Tragen schon dazu bei, so eine Art inneres Gleichgewicht zu erhalten bzw. in dem Fall wohl auch, Zeiten der Ruhe zu finden. Also, zu dick sind meine Finger da nicht, aber ich erwische mich immer noch öfters dabei, bloß mit einem Finger am Handy zu tippen. Ein Handy-Tipp-Profi bin ich also auch noch immer nicht (da sind mindestens zwei Finger dazu im Dauereinsatz nötig, um sich so labeln zu können).

        Ich habe Jahre lang kaum Unterhaltungsliteratur gelesen, habe mich aber die letzten Monate oder Jahre immer wieder dazu übermannt, es doch noch einmal zu versuchen und etwas zu explorieren. Gegenwärtig bin ich da bei Steve Martins “The Pleasure of My Company” und “Shopgirl” fündig geworden (aber, wie gesagt, bin da nicht gar so anspruchsvoll, habe ja kaum Erfahrungen auf dem Gebiet). Handelt sich um “Entwicklungs-Romane” mit Hauptpersonen, die schon einige “Quirks” oder Eigenheiten haben. Bei “The Pleasure …” hat die Hauptperson z.B. so den Zwang, dass in seiner Wohnung stets Glühbirnen oder Geräte an sein oder brennen müssen, die eine bestimmte Anzahl von Watt verbrauchen. (Wenn’s da nun dünkler werden soll, so im Schlafzimmer zum Beispiel, besteht natürlich sogleich die Notwendigkeit, andere Dinge in der Wohnung, selbstverständlich mit gleicher Wattzahl, anzudrehen …) Das wird dann in der Erzählung als “wattage-problem” oder so ähnlich bezeichnet. Um sich während einer Autoreise mit seiner Flamme von diversen Problemen abzulenken, beschließt der Held schließlich, einen bestimmten Buchstaben (ich glaube “e” war das) während der Reise nie in den Mund zu nehmen. Was dann zu mehreren recht ulkigen Aussagen und Situationen führt. Insgesamt sehr humorvoll und lustig geschrieben. Das Humor vorkommt, ist bei Steve Martin auch zu erwarten, obwohl ich, ehrlichgesagt, mich an keinen der Filme, bei denen er mitgespielt hat, direkt erinnern kann (bloß recht deutlich daran, wie er so ausschaut). War aber über zehn Jahre als Standup-Comedian tätig. Ufos und Atomwaffen klingt auf jeden Fall sehr aufregend! Und auf der Toilette zu lesen habe ich noch nie probiert! Das Bett ist allerdings ein gemütlicher Leseort.

  3. Ich bin in der letzten Woche über ein Video gestolpert, was zeigt, wie schlimm häusliche Gewalt durch Frauen sein kann. Ich war erstmal so verstört, dass ich das offtopic bei YX posten musste, und er hat mir den Gefallen getan, es bei Gegenstimme hochzuladen, wo man keinen Account braucht, um das Ü-18-Video anzusehen.

    Das Video zeigt, wie eine Frau ihrem Mann kaltblütig in den Rücken schießt und dann mehrfach versucht, ihre Tat zu vollenden.

    Ich möchte das Video mit euch teilen, weil es ein Beispiel ist, warum nicht nur Frauen, sondern auch Männer Hilfe bei Häuslicher Gewalt benötigen. Ich warne aber explizit davor, dass dieses Video, wie alle Zeugnisse von Gewalt, verstörend ist:

    https://gegenstimme.tv/w/oUGNLWboYagY7YgDzEtFL9

    • ein Beispiel ist, warum nicht nur Frauen, sondern auch Männer Hilfe bei Häuslicher Gewalt benötigen

      Eigentlich bräuchten alle Menschen Hilfe bei Häuslicher Gewalt. Aber angenommen, es gäbe die geschlechterübergreifend, was hätte das an diesem Geschehen geändert?
      Er sagt zu ihr offenbar tschüss und will zu einer anderen – und sie dreht komplett durch.
      Wie soll man vor so etwas schützen?

      Ich finde, man kann für Gewaltopfer durchaus staatlicherseits Hilfen anbieten unterhalb der Schwelle, die Polizei zu rufen. Allerdings dürften solche Einrichtungen nicht geschlechtsspezifisch ausgerichtet sein. Aus Frauenhäusern müssten Gewaltschutzhäuser werden. Warum darf eine Frau, die Gewaltopfer ist, nicht im selben Haus mit Männern beschützt werden, die auch Gewaltopfer sind? Finde ich nicht nachvollziehbar.

      Diese angebliche Besonderheit und Friedliebigkeit von Frauen wird immer weiter gesellschaftlich institutionalisiert. Und wenn man dann von Frauenhäusern und -parkplätzen hört, glauben alle, die würde es ja nicht geben, wenn Frauen nicht immer so schlimme Opfer wären.

      Dann taucht so ein Video auf, in dem eindeutig zu sehen ist, dass gewalttätiges Durchknallen kein geschlechtsspezifisches Phänomen ist – und die Menschen sind verstört.

      Schließlich wird rummodelliert, dass es doch viel öfter die Männer seien. Und überhaupt, wie hätte sich die Frau denn gegen sein Fremdgehen wehren sollen? Vielleicht hatte er sie ja auch geschlagen vorher. Sie sei wirklich die absolute Ausnahme.
      Und schon ist die Mär von der friedliebenden tapferen Frau, die sich im Patriarchat durchkämpfen muss, wieder geradegerückt.

      • Ich habe tatsächlich an anderer Stelle _exakt_ diese Relativierungen zu dem Video bekommen. Ich zitiere:

        „Kennst du den Vorlauf ?
        Soll ja Männer geben die nicht ganz so nett zu ihren Frauen sind „.

        „Bedauerlicher Einzelfall“.

        Wie konntest du das nur wissen?

        Du hast natürlich Recht, dass in diesem Fall jegliches Hilfsangebot sinnlos ist, weil die Reaktion für ihn absolut unvorhersehbar war. Glücklicherweise hat er das ja überlebt. Aber wenn sich die Gewalt in einem typischen Verhältnis der Abhängigkeit abspielt und unter dieser extremen Schwelle bleibt, so haben Männer eigentlich keine Change, da ohne Hilfe irgendwie heil rauszukommen. Speziell wenn Kinder vorhanden sind, können Männer eigentlich nur noch verlieren.

        • Wie konntest du das nur wissen?

          Weil wir alle seit jeher so ausgebildet werden. Die Mädchen in der Höhere-Töchter-Schule, die Jungs in der Pudelschmiede – beide sitzen aber nebeneinander im feministisch-matriarchalen Bildungszentrum.

          Und da liegt meiner Ansicht nach auch das Problem: In der sexistischen Grundbewertung von Menschen nach Geschlecht im Feminismus.

          Daraus ergibt sich nämlich in der Konsequenz, dass ein dauerhaft verprügelter und gedemütigter Mann das gemeinsame Heim verlassen muss und seine Kinder verliert, wenn die Aggro-Frau angibt, Angst zu empfinden.
          Wenn er hingegen Angst angibt, kommt die Frage: „Wovor sollten Sie denn Angst haben?“

          Um das zu ändern, muss das Bild von geschlechtsbezogener Gewalt demontiert werden. Gewalt muss immer gleich bewertet werden, ob sie sich nun gegen Männer, Kinder oder Frauen oder Diverses (aber Menschliches) richtet. Auch unabhängig davon, von welcher Gruppenzugehörigkeit sie ausgeht.

          Nur durch die Abschaffung der voreingenommenen Bewertung können perspektivisch auch Männer auf Schutz vor Frauen hoffen.

          Aber leider sehe ich da wenig Willen zu. Weder auf der Seite der weiblichen Feministen, was ja logisch ist, noch auf der Seite der Pudel.

          • „Und da liegt meiner Ansicht nach auch das Problem: In der sexistischen Grundbewertung von Menschen nach Geschlecht im Feminismus.“

            Diese sexistische Grundbewertung ist leider eine anthropologische Konstante. Feminismus führt sie nur noch deutlicher vor Augen.

            „Aus Frauenhäusern müssten Gewaltschutzhäuser werden. Warum darf eine Frau, die Gewaltopfer ist, nicht im selben Haus mit Männern beschützt werden, die auch Gewaltopfer sind?“

            Aus praktischer Erwägung. Wenn ein Gewaltschutzhaus für beide Geschlechter offensteht, kann der gewalttätige Partner sein Opfer vergleichsweise leicht aufspüren, indem er sich ebenfalls als Gewaltopfer ausgibt und in das Gewaltschutzhaus einweisen lässt.

            Geschlechtertrennung macht insofern schon Sinn.

            Klar können Homosexuelle ihre Partner trotzdem noch verfolgen, aber den meisten Menschen ist so schonmal geholfen.

          • Wenn ein Gewaltschutzhaus für beide Geschlechter offensteht, kann der gewalttätige Partner sein Opfer vergleichsweise leicht aufspüren

            Wieso? Täter und Opfer sind doch gegenüber dem Träger nicht anonym. Die Namen der Partner bei Häuslicher Gewalt sind bekannt. Dann schickt man die doch nicht ins selbe Gewaltschutzhaus.
            Geschlechtergetrennte Häuser machen Sinn, wenn man das eine Geschlecht vom anderen generell fernhalten will wie bei Mädcheninternaten zum Beispiel.
            Das ist aber meiner Meinung nach der Fehler, weil so die Gewalttätigkeit vom Individuum auf das Geschlecht projiziert wird.

            Ist doch eher hilfreich, wenn ein misshandelter Mann mit einer misshandelten Frau zusammentrifft. Dann sehen beide, dass der Mist nichts mit dem Geschlecht zu tun hat.

          • „Wieso? Täter und Opfer sind doch gegenüber dem Träger nicht anonym.“

            Lassen die Häuser nur Leute rein, die sich ausweisen können? Das bezweifle ich, aber wenn Du da mehr weißt, nur her damit.

            Und natürlich würde ich mich als Gewalttäter, der sein Opfer sucht, da unter anderem Namen reinschleusen.

          • Schau mal da:
            https://www.frauenhaus-ffm.de/index.php?article_id=4

            Ein spontaner Besuch im Frauenhaus geht nicht, sondern im Zweifel nur über die Polizei. Die Polizei nimmt aber die Personalien auf.
            Das Frauenhaus will auch die Papiere. Sogar ein Krankenhaus versucht, die Personalien der Eingelieferten zu ergründen.

            Außerdem ist es für die Partnerin natürlich einfach, den neuen Bewohner zu identifizieren.

            Frauenhäuser haben oft normale Wohnungen, deren Ort und Existenz aber geheim bleiben sollen. Die Frauen gehen normal nach draußen, evtl. sogar arbeiten. Ich kannte mal eine solche Wohnung in Kreuzberg. Da hatte ein Aggressor seiner Frau bis dahin nachgestellt, ist eingedrungen und hat sie zur Rede gestellt. Dann ist er wohl aus dem Fenster gesprungen.
            Das hat mir die Besitzerin der Kneipe unten im Haus erzählt, weil in meiner Mittagspause noch Absperrband und etwas Gehirnmasse auf dem Gehweg lag.

            Die Variante, dass sich ein Typ selbst einliefern lässt, halte ich für weit hergeholt. Wahrscheinlicher ist, dass er ihr eben auflauert. Aber das passiert wie beschrieben im Zweifel ohnehin. Also auch bei gemischtgeschlechtlichen Gewaltschutzhäusern.

            Außerdem kann sich eine Frau in einem Gewaltschutzhaus etwas sicherer fühlen, falls ihr Typ auftaucht, wenn da auch noch Männer sind.

          • @beweis

            Danke für den Link! Er bestätigt aber gerade doch, was ich sagte.
            1. Ausweispapiere sind „nach Möglichkeit“ mitzubringen, nicht zwingend.
            2. Ich wüsste auch nicht, warum man der Polizei gegenüber nicht geltend machen könnte, dass man, z.B. wegen des gewalttätigen Partners, nicht an seine Ausweispapiere kommt.
            3. Es reicht völlig, die Adresse des Gewaltschutzhauses zu haben, um sich auf die Lauer zu legen und seinen Partner aufzuspüren. Man muss nicht selbst ins Haus.

            Nummer 3 läuft ins Leere, wenn es geschlechtergetrennte Häuser gibt; bzw., man muss jemand vom anderen Geschlecht hinzuziehen, der mitmacht. Nicht ohne Grund werden die Adressen der Häuser geheimgehalten.

          • Frauenhäuser sind nur notwendig, wenn man davon ausgeht, dass alle Männer bösartig wären, Täter halt.

            Gewaltschutzhäuser arbeiten auch nicht mit einseitiger Schuldzuweisung, wie es Frauenhäuser machen, sondern holen alle mit ins Boot, um Konflikte zu lösen.

          • „Aus praktischer Erwägung“

            Nein, wegen der Prämisse „Mann böse, Frau gut“.

            „Wenn ein Gewaltschutzhaus für beide Geschlechter offensteht, kann der gewalttätige Partner sein Opfer vergleichsweise leicht aufspüren, indem er sich ebenfalls als Gewaltopfer ausgibt und in das Gewaltschutzhaus einweisen lässt. Geschlechtertrennung macht insofern schon Sinn.“

            Das macht nur unter der Prämisse Sinn, dass man Täter und Opfer am Geschlecht erkenne.

            „Klar können Homosexuelle ihre Partner trotzdem noch verfolgen“

            Mit der Erkenntnis sollte die Prämisse und alle ihre Konsequenzen über Bord geworfen werden.

          • „Nein, wegen der Prämisse „Mann böse, Frau gut“.“

            Das ist aber eher der Grund, warum es nur Frauenschutzhäuser gibt und keine für Männer.

  4. Für die „Gibt es etwas, was Frauen besser können als Männer“ Sammlung.

    In the largest study to date on the “Reading the Mind in the Eyes” Test (Eyes Test) we leveraged four unique datasets (total N = 312,739), using the English version of the Eyes Test.
    We found an on-average female advantage across 57 countries. In line with this is a systematic review of translated (non-English) versions of the Eyes Test identifying an on-average female advantage in eight out of eight different languages.

    https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2022385119

    Der Test besteht aus einer Serie von Photos und jeweils vier Wörtern und der Testant soll sagen, welches Wort zum Bild passt.

    https://embrace-autism.com/reading-the-mind-in-the-eyes-test/

    Kritische Stimmen werden nun mit einigem Recht anmerken, dass jemand, der sein Gegenüber gut einschätzen kann, nicht unbedingt wohlwollend mit der Info umgehen wird.
    Aber das ist natürlich frauenfeindlich.

    • Ist es eigentlich erstrebenswert, sein Gegenüber anhand eines Blickes in die Augenpartie zu klassifizieren? Wenn man das als Frau besonders gut kann und sich entsprechend gleich sicher ist, dass das Gegenüber z.B. eifersüchtig, böse etc. ist, nimmt man ihm doch durch das entstandene Vorurteil die Möglichkeit, durch Interaktion zu beweisen, dass die Frau in diesem Falle irrt.

      Und offenbar hat der Versuch ja ergeben, dass auch Frauen irren können.

      • Richtig, das sehe ich als erhebliches Problem an. Mag ja sein, dass Frauen im Schnitt öfter richtig liegen, aber sie sind sich zumeist in ihrer Einschätzung sehr sicher und verhalten sich entsprechend, obwohl auch bei Ihnen die Fehlerquote noch ziemlich hoch ist, was dann notgedrungen zu einer Vielzahl unnötiger Konflikte führt.

  5. LOL

    The artist Shahzia Sikander calls the eight-foot sculpture she has placed atop a New York courthouse an urgent form of “resistance.”
    [New York Times]

    Da muss ich immer lachen, wenn hoch-privilegierte Leute sich selbst für Rebellen halten und dabei die Kindergartenvariante von „Rebell“ spielen.

    • LOL, eine weibliche Figur, die die Justiz repräsentiert? Da fällt mir ja absolut nichts ein…

      *hust Justitia *hust

      Wirklich gut, dass die Lücke jetzt mit einem was auch immer, hauptsache Gold, gestopft wurde. Oder wurde die Lücke vielleicht sogar erst durch Canceln geschaffen*? Egal. Da hat sich die Designerin auch volle Mühe gegeben, die Statue an die übrigen Figuren anzupassen. Nicht.

      * Jup, da stand Muhammed. Als Statue. Bis sich Muslime beschwert haben, dass man das nicht machen darf. Entfernt bereits 1955.

    • Wie ein Sinnbild des Matriarchats. Neben farblos grauen, von Tauben vollgeschissenen und von fossilpatriarchalen Schadstoffen zerfressenen alten Männern prangt nun die stolze und fruchtbare (stolze Kiste!) Herrin und bestimmt das Rechtswesen.

      Erinnert mich sehr an die Borg-Frau in der Picard-Neuverfilmung. So wie mich generell die Borg an die feministische Bewegung erinnern. Keine Hierarchie, keine Verantwortung, keine Ethik, nur das Kollektiv, das alles andere erbarmungslos assimiliert.

  6. https://www.faz.net/aktuell/stil/leib-seele/wie-eine-beziehung-ohne-sex-auch-auf-dauer-funktioniert-18522455.html

    Bald nachdem sich Karl und Heide ineinander verliebt hatten, zeichnete sich eine Besonderheit ab: Sie waren ein glückliches Paar, aber kein leidenschaftliches. Sex spielte in ihrer Beziehung keine große Rolle. In den ersten Jahren fanden hin und wieder noch sexuelle Kontakte statt, dann wurden sie immer seltener. Natürlich machten sich beide ihre Gedanken, sprachen jedoch zunächst nicht darüber.
    Irgendwann aber wollte Karl es wissen: Findet Heide es normal, dass sie so selten miteinander schlafen? Vermisst sie den Sex? Heide beruhigte ihn. Alles gut so! Sie habe wenig Verlangen. Karl war erleichtert. Ihm ging es genauso. Sie beschlossen, ihr sexuelles Desinteresse zu akzeptieren und eine platonische Beziehung zu führen. Solange es ihrer Liebe nicht schadet.
    Nun, fast zwei Jahrzehnte später, taucht das Thema wieder auf. Heide hat sich Hals über Kopf in einen anderen Mann verliebt und eine Affäre mit ihm begonnen. Karl ist am Boden zerstört. Sie hatten sich doch gemeinsam für eine Beziehung ohne Sex entschieden. Hat Heide ihm all die Jahre etwas vorgemacht?

    Leider ist der Rest hinter der Bezahlschranke. Aber der Text erinnert mich an die Worte des weisen Toni: „ich hab nen Freund, aber der bringt nix im Bett, alles andere ist ok.“ Nur dummerweise ist sexuelle Befriedigung wichtiger als alles andere.

  7. Wenn Frauen antifeministisch wirken, hat das in meist eine andere Ausstrahlungskraft, denn es wirkt nicht revanchistisch oder missgünstig. Sie könnten ja auch einfach die Vorteile des Feminismus genießen, leise mitjammern und all den sekundären Krankheitsgewinn einfach einstreichen.
    Zwei machen das aber nicht. Janice Fiamengo aus Kanada und die Australierin Bettina Arndt. Im folgenden Text beschreibt die Letztere die Arbeit der Ersteren.

    https://bettinaarndt.substack.com/p/feminism-was-never-about-equality

    Habe das per Automaten ins Deutsche übersetzen lassen, wer das lieber mag:
    https://pdfhost.io/v/riltPWsUi_arndt_feminismus

    • “Feminism was never sane. It was never without deep rancor and bitterness against men, never free from the claim that women were absolute victims of male predation, never uninterested in destroying the family, never accurate in its claims about women’s social situation, never unwilling to slander men in the most vicious and unpitying ways, and it never expressed any appreciation for men nor recognition that men had made any contribution to society or that men had ever acted out of love and concern and compassion for women in the laws that had been made or social instruments that had been developed over time. It was always a deeply misandrist, man-hating, man-blaming kind of movement.”

      Auf den heutigen Feminismus passt diese Beschreibung sehr gut, aber das wollen viele lieber gar nicht wissen. Auf den Feminismus der Vergangenheit scheint es auch schon zu passen, aber da bin ich kein Experte und Fiamengo ist die einzige Quelle, die diesen Schluss nahe legt.

      Es gibt 56 Kommentare unter dem Artikel. Auf dem ersten Blick alles Männer. Ich denke das sehr viele Frauen den Glauben daran das Feminismus gut ist oder zu mindestens mal gut war nicht aufgeben wollen.

      • aber da bin ich kein Experte und Fiamengo ist die einzige Quelle, die diesen Schluss nahe legt.

        Das finde ich eigentlich den interessantesten Punkt. Auch ich bin mit dem Glauben versehen worden als Kind und Jugendlicher, dass sich die Frauen aus einer patriarchalen Knechtschaft befreit haben durch den Feminismus. Dass sich nicht wählen durften, in der Ehe Sex mitmachen mussten gegen den eigenen Willen, dass sie nicht ohne Zustimmung des Mannes arbeiten durften etc..
        Das Ganze fühlte sich für mich an wie ein patriarchalisches Zwangslager im Kleinen.
        Und daraus habe ich eine eigene Mitschuld aufgrund meines Geschlechts generiert.

        Wenn sich nun aber auch quellengestützt herausstellt, dass die Geschlechterwelt gar nicht so eindeutig ungerecht war, sondern dass es sich bei diesen Ungerechtigkeiten im Grunde um einen Deal zwischen den Geschlechtern handelte, damit die Familie als Ganzes vernünftig durchkommen konnte; wenn sich herausstellt, dass schon damals in diesem angeblichen „Patriarchat“ die Männer stets den Wünschen der Frauen gefolgt sind und ihr Leben für sie gelassen haben, dann verpufft die Mär vom unterjochenden Patriarchat. Und die Schuld verpufft mit.

        Dann werden plötzlich selbst in den Ursprüngen des Feminismus seine noch immer tragenden Säulen sichtbar: Herrschsucht, Habgier und Missgunst.

        Und trotzdem werden Männer bis heute in einem Gefühl der Schuld gegenüber Frauen gehalten. Das wird ihnen weiterhin von kleinauf eingetrichtert und in Schule, Uni, über Medien und Politik so eingehämmert, dass fast alle zu dauerhaft artig nickenden Pudeln werden und ihre Schuld gegenüber der Damenwelt abtragen wollen.

        Nur so ist es erklärbar, dass Männer im großen Stil jeden feministischen Mist mitmachen, egal wie ungerecht der augenscheinlich ist.

        • Ich bin durch die Suche nach Unsinn in der Wissenschaft auf die Gender Studies und damit auf den Feminismus gekommen. Den feministischen Mythen stand ich schon immer kritisch gegenüber, da ich diese Mythen immer aus einer kritische Perspektive kennengelernt habe. Einiges musst ich auch erst lernen, aber so Dinge wie den Gender Pay Gap oder das Frauenwahlrecht und wie Feministinnen diese darstellen, konnte ich noch nie wirklich glauben.

          Warst du das mit der feministischen Mutter? Da ist das sicherlich anders.

          • Ja, der war ich. Ich kenne einige junge Männer, die komplett ohne männliches Bezugssystem und Skepsis großgeworden sind, die den Quatsch quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben.
            Viele Freunde von mir sehen das auch komplett klassisch mit GPG, Frauenwahlrecht etc. Sogar welche, die eigentlich feminismuskritisch sind.

            Das Dogma ist dermaßen reinpenetriert worden in uns, dass man sich schon fast fühlt, als würde man etwas schlimm Verbotenes machen, wenn man es hinterfragt.
            Wie Porno gucken und Mutti kommt rein.

      • Als ich seinerzeit hier auf das Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ gestoßen wurde, dachte ich zuerst: Holla, wie war so ein Vorgang in der damaligen Zeit im strengen patriarchischen System überhaupt möglich? Warum hat der Fischer seine Frau nicht freundlich entschlossen in die Schranken gewiesen, sondern stattdessen den Deppen gemacht?

        Die einzige schlüssige Erklärung dafür ist, dass es damals im Grunde genauso lief wie heute. Frauen benutzen Männer wie Werkzeuge für ihre Interessen. Das funktioniert aber nur, wenn die Männer es als Pflicht ansehen, die Werkzeuge zu sein, weil es ja oft gefährlich oder gar tödlich für sie endet.

        Frauen „machen was mit Menschen“. Sie prägen männliches Leben mit der Hand an der Wiege so, dass es ihnen den optimalen Nutzen garantiert.

  8. Der Täter hat ja noch keinen deutschen Pass. Sobald er den hat wird der NDR ganz fröhlich hinausposaunen das der Täter ein Deutscher war.

    Muss Satire sein oder sie sollten ihre Bio korrigieren. Gegen Regierungskritik.. sie sehen sich selbst wahrscheinlich auf der Seite des Widerstandes. Au backe.

  9. Weil es den c19-Montag wohl nicht mehr gibt: Project Veritas hat wieder zugeschlagen, diesmal gegen Pfizer. Der Forschungschef prahlt vor der versteckten Kamera herum, dass bei Pfizer die Covid-Stämme weitermutiert werden.

    Sciencefiles hat einen guten Artikel dazu, der außerdem das ganze Spektrum der Korruption und Einflußnahme des Konzerns erahnen lässt:
    https://sciencefiles.org/2023/01/26/irrsinn-mit-methode-pfizer-entwickelt-neue-varianten-von-sars-cov-2-um-neue-impfstoffe-verkaufen-zu-koennen/

    • Das ist auch noch aufzuarbeiten:
      https://www.alexander-wallasch.de/gesellschaft/der-mrna-raubzug-der-bundesregierung-uebersteigt-das-vorstellbare

      „Für jeden deutschen Bürger, vom Säugling bis zum Greis, hat die Bundesregierung acht mRNA-Injektionen bestellt und bezahlt. Und weil es so einfach ging, packten die mRNA-Hersteller mitten in der Pandemie nochmal 50 Prozent auf ihre Preise obendrauf. Warum? Weil sie es konnten und niemand Einspruch dagegen erhoben hat.
      .
      Schlimmer: Die Regierung Merkel hat konspirativ auf die sozialen Medien eingewirkt und jede Kritik am Corona-Regime durch Heerscharen von Wächtern und Zensoren unterdrücken lassen. Kritiker wurden erst diffamiert, dann mundtot gemacht und anschließend dauerhaft gesellschaftlich isoliert. Elon Musks freigegebene Twitter-Files erzählen diese Geschichte aus dem Blickwinkel der amerikanischen Regierung.
      .
      Deutschland hat in der Corona-Pandemie bisher insgesamt mRNA-Injektionen im Wert von rund 13,1 Milliarden Euro bestellt. Das bestätigte das Bundesgesundheitsministerium dem genannten Rechercheverbund am Donnerstag.“

      Man hat sich an die großen Zahlen längst gewöhnt, 13tausend Millionen Euro! Die Finanzierung der Ostfront dürfte mittlerweile in ähnlichen Größenordnungen liegen.

    • „Anbei ZWEI Links zur Internetseite der Rechtsanwältin Wendelmuth, die auch gerne im Fernsehen auftritt und die öffentlich zu Kindesentführung, Kindesmisshandlung und vielem mehr aufruft, um die Wechselmodell Entscheidung des BGH zu torpedieren…“

  10. Männliche Opfer werden maskiert, weibliche Opfer hervorgehoben.

    Jahrzehntelang wurden Schwule mit dem Schwert des Strafrechts verfolgt, aber sie schwul zu nennen, ist nicht möglich. „Homosexuelle“, obwohl dieses Problem in dem Ausmaß nur Männer betraf.

    Lesben werden natürlich dennoch irgendwie einzeln erwähnt, weil es für Frauen natürlich immer alles besonders schlimm sein muss, auch wenn sie weniger verfolgt werden.

    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/holocaust-gedenken-119.html

  11. Aus der Rubrik „mit Frauen an der Spitze wird alles besser“:
    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/gehalt-bonus-sonderzahlungen-schlesinger-verwandelte-den-rbb-in-einen-selbstbedienungsladen-9244335.html

    Der Tagesspiegel merkt natürlich nicht, daß er zusammen mit den anderen feministischen Propagandablättern solche Zustände selber produziert hat. Ohne feministische Gehirnwäsche und die Glorifizierung von Frauen hätte diese Selbstbedienungsmafia den ÖRR nicht derart unterwandern und korrumpieren können.

  12. Weil es neulich um die „Groomer“ geht, also Regenbogenspinner und Pädophilie, da gibts jetzt einen interessanten Fall dazu (weiß nicht, ob das schon jemand verlinkt hat):

    Quelle: https://www.klonovsky.de/2023/01/26-januar-2023/

    und

    „Doch dabei sollte es nicht bleiben: Sie prostituierten ihre Kinder und vermittelten sie an andere Pädophile aus der Gegend. Die Journalisten von “Townhall” kommen zu dem Schluss, dass die beiden einen regelrechten “Pädophilen-Ring” betrieben haben. Bei einer dieser Vergewaltigungen wurde einer der Jungen so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Ein ebenfalls angeklagter Nutznießer des Rings sagte aus, auf Snapchat unzählige eindeutige Nachrichten von den beiden Adoptiveltern bekommen zu haben: : “f*cking [his] son tonight” und er soll darauf “vorbereitet sein“, mehr Bildmaterial zugeschickt zu bekommen.“
    https://www.heimat-kurier.at/2023/01/22/usa-schwulenpaar-vergewaltigt-und-prostituiert-adoptivkinder/

    Was für Gestörte sind das eigentlich? Wie wird man so?

  13. Weil man bei uns nichts davon hören wird, in der Ukraine gibt es gerade einen riesigen Korruptionsskandal:

    „Die aktuellen Rücktritte hochrangiger Regierungsmitglieder in Kiew wurden von der ukrainischen Regierung bestätigt. Es handelt sich um den größten Korruptions-Skandal seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022. Über ein Dutzend Staatsfunktionäre mussten ihre Posten abgeben. Häufigster Vorwurf: Diebstahl amerikanischer Hilfsgelder. Es betrifft aber Hilfsgelder von überall, auch solche aus der EU und anderen Staaten. Unsummen sind in die privaten Taschen von ukrainischen Offiziellen gewandert.
    .
    Oleskiy Simonenko, stellvertretender Generalstaatsanwalt – 2. Ivan Lukeryu, stellvertretender Minister für die Entwicklung von Kommunen und Regionen – 3. Vyacheslav Negoda, ebenfalls stellvertretender MInister für die Entwicklung von Kommunen und Regionen – 4. Vitaliy Muzychenk, stellvertretender MInister für Soziales – 5. Die regionalen Gouverneure von Dnjepropetrowsk, Kiew, Suni, Kherson und Saporischija.
    .
    Besonders dreist trieb es offenbar – 6. Vyacheslav Shapavalov, Truppenlogistiker. Er soll Essenrationen für die Truppe zum Preis von umgerechnet 2 US-Dollar pro Einheit besorgt haben, dann aber 6 US-Dollar den Amerikanern gegenüber abgerechnet haben. Die Differenz soll in seinen eigenen Taschen verschwunden sein.“

    https://journalistenwatch.com/2023/01/26/ukraine-2023-so-korrupt-wie-eh-und-je/

    Offenbar wird das von den Demokraten gedeckt (selbe Quelle):

    „Das alles ist umso bemerkenswerter, als daß sich US-Demokraten mit Händen und Füßen gegen die Forderung des republikanischen Senators Rand Paul sträubten, einen „Auditor“ für die Ukraine zu ernennen, der über die Verwendung von Hilfsgütern und Waffen wacht und Buch führt.

    Könnte es sein, daß ein nicht unerheblicher Teil dieser amerikanischen Steuermittel an ganz bestimmte US-Politiker zurückfließt? Könnte es sein, daß es nicht nur ukrainische Korrupte sind, die sich die Taschen vollstopfen, während die Ukrainer darben und sterben? „

    Der Verkäufer der ukrainischen Männer und oberster Kriegshetzer ist aktuell noch nicht im Fokus, der wird wohl noch gebraucht:

    „Was die Ukraine angeht, stellt sich natürlich die Frage, bis in welche Regierungsränge diese Korruption reicht. Wie sieht es bei Selenskyj selbst aus? Seine Ehefrau konnte immerhin 40.000 Dollar für Weihnachtseinkäufe in Paris auf den Kopf hauen, eine Geschichte, die im westlichen Medien-Mainstream kaum Beachtung fand. Zuletzt wurde sie beim WEF in Davos gesichtet. Die Eintrittskarte dort kostete 45.000 Dollar pro Nase. Selenskyj besitzt mehrere Immobilien, u.a. in Italien und in Florida und verfügt angeblich über ein Vermögen von mehreren hundert Millionen Dollar. Die kann er weder mit seiner Produktionsfirma „Kwartal 95“ noch mit seinem Präsidentengehalt gemacht haben. Welche Konsequenzen hatte Selenskyjs Nennung in den legendären „Pandora Papers“ für ihn?“

    Alles nicht überraschend, auch nicht, dass unsere Hetzmedien dazu schweigen. Aber man kann es trotzdem kaum glauben. Nicht dass ich davon ausgehe, dass das in Deutschland sehr viel anders läuft. Demokratie *pfff* fürn A*sch!

    • „dass unsere Hetzmedien dazu schweigen“

      Ich habe das schon unter der Woche im ÖR-Radio gehört. Und ich finde solche Vorgänge immer schwierig einzuordnen: Einerseits hat man nun Gewissheit, dass die Ukraine genau so korrupt ist, wie man sie bisher schon eingeschätzt hat. Andererseits könnte das der Anfang auf dem Weg zu einem weniger korrupten Land sein – dafür muss man ja erstmal aufräumen, aber das verstärkt/bestätigt dann nun einmal zunächstmal den schlechten Eindruck.

      Vielleicht ist ja die Menge an „Vizes“, die es getroffen hat, ein Indiz dafür, wie ernst gemeint das Aufräumen mit der Korrupion ist. Nämlich nicht sehr, man hat nur die Bauern geopfert.

      • „Andererseits könnte das der Anfang auf dem Weg zu einem weniger korrupten Land sein“

        Diesen Gedanken hatte ich auch, ich bin ziemlich sicher, dass hinter der Aufdeckung die Amis stecken, vielleicht das FBI oder cia. Das allzu offensichtliche Veruntreuen amerikanischer Steuergelder im Ausland, noch dazu in einem wichtigen geostrategischen Krieg, ist kein Spaß für die. Mit sonstiger Korruption hat man ja kein Problem, siehe Hunter Bidens gutbezahlter Ukrainejob.

        Ist das gut? Na ja, es führt zu einer Verlagerung der Korruption, denn im Westen ist die auch allgegenwärtig, aber wie auch die Zensur, viel besser versteckt. Hier macht man es halt wie die vdL, man bezahlt Beraterfirmen aus Steuergeldern, da kann man nichts nachprüfen und alles läuft vollkommen legal. Oder man kauft im Vorraus hunderte Millionen Impfungen ein, die so gut wie nichts bringen, aber es ist vollkommen legal, derart Gelder umzuverteilen. Der Wähler hat keine Chance das zu verhindern und die Justiz keinen Angriffspunkt.

        Dass die Ukrainer so dreist waren, lag mit Sicherheit nur daran, dass sie solche Ermittlungen nicht kennen und sich unangreifbar fühlten (was einiges über das Land aussagt). Die werden das sehr schnell lernen und vorsichtiger sein.

        Korruption ist m.E. eine Mentalitätsfrage, eine ethnische Frage. Wie ist man zum Rest des Landes und seiner Bürger eingestellt? In sehr korrupten Ländern ist das extrem schwierig auszurotten. In Russland hat man wohl die meisten Behördenangelegenheiten digitalisiert (zumindest in den Städten), um Bestechung usw. gleich von Anfang an zu erschweren.

        • Immerhin hat die ukrainische Presse den Fall entdeckt und veröffentlich, und es sind Maßnahmen ergriffen worden, Anklage, Amtsenthebungen. Mehr kann man eigentlich nicht verlangen. In Russland wäre der Journalist, der über sowas berichtet am gleichen Tag verschwunden bzw. vom Balkon gefallen. Und ein Richter der die Korrupten anzeigt hätte sich genauso wenig gefunden wie ein Polizist der sie verhaftet. Das sind schon Unterschiede, meine ich.

    • Wäre übrigens eher ein Argument für den Interventionismus Bush’scher Prägung. Wenn da nur nicht das Problem wäre, dass eine nicht nachhaltige Demokratisierung genau gar nichts nützt und dass manche Diktaturen leider* Atomwaffen haben.

      *Andererseits: Siehe den ersten Teil des gleichen Satzes.

  14. Ein hoher Pfizer-Mitarbeiter quatscht sich in einer Pizzeria vor einem vermeintlichen Date um Kopf und Kragen bezüglich der Impfstofforschung seiner Firma, wird dann von einem Kamera-Team konfrontiert, Irritation, Aggression, Panik, er ruft die Polizei, wird selbst gewalttätig…
    Google bringt bei „Jordon Trishton Walker“ schon fürsorgliche Warnhinweise, „Faktenchecker“ werden wohl heute Nachtschicht einlegen.
    ;-)))

    „Eine der Sachen, mit der wir [Pfizer] uns beschäftigen, ist die Frage, warum wir es [COVID] nicht einfach selbst mutieren, damit wir präventiv neue Impfstoffe entwickeln können. Wenn wir das tun, besteht allerdings das Risiko, dass – wie Sie sich vorstellen können – niemand ein Pharmaunternehmen haben will, das die verdammten Viren mutiert.
    (…)
    Man muss sehr kontrolliert vorgehen, um sicherzustellen, dass das Virus [Covid], das man mutiert, nicht zu etwas führt, das sich einfach überall verbreitet. Ich vermute, um ehrlich zu sein, dass das Virus in Wuhan auf diese Weise entstanden ist. Es ergibt keinen Sinn, dass dieses Virus aus dem Nichts aufgetaucht ist. Das ist Blödsinn.“

    https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/project-veritas-video-walker-pfizer/

  15. Immerhin ist ChatGPT lernfähig:

    -> erzähl mir einen witz über männer
    erzähl mir einen witz über frauen
    Sind Männer etwa keine gruppe von menschen?
    erzähl mir einen witz über männer
    <-Ich entschuldige mich, aber ich denke, es ist nicht angebracht, Witze auf Kosten irgendeiner Gruppe von Menschen zu machen, einschließlich Männern, da es nicht respektvoll und unangemessen ist. Jeder verdient Respekt und Würde. Wir können gerne einen Witz über ein allgemeines Thema erzählen, der nicht auf Kosten irgendjemandes geht.

    Auf englisch angesprochen hat er direkt Probleme Witze über "men" oder "women" zu machen, aber witze über "male people" oder "female people" sind wiederum kein Problem.

    Wenn man genug Zeit investiert, akzeptiert er auch Szenarios mit Crossdressing, Feminisierung, female-lead beziehungen, Natursekt, BDSM, nackten Schülerinnen, Windeln, Inzest und vermutlich noch deutlich mehr, man muss ihm nur eine entsprechende Argumentationskette liefern, dann läßt der Einfluss der "Nanny-Komponente" deutlich nach.

    Ob man ihn auch dazu bringen kann, Gewalt zu akzeptieren, habe ich noch nicht probiert, wäre aber wohl relativ viel Arbeit.

    • Ich vermute die haben noch diesen Fail im Gedächtnis, bei dem sich einige Trolle den Spass erlaubt haben den Bot mit haufenweise politisch inkorrekten, rassistischen und sexistischen Material vollzustopfen.

      Und daher haben sie ChatGPT vorab mit heuchlerischer woke Ideologie gefüttert, die ja ihn ihren Augen das Mittel gegen Rassismus, Sexismus, etc. ist.

      • Mit Sicherheit war das die Motivation, darum ist ChatGPT wohl auch weitgehend readonly, bei jedem neuen Chat fängt man wieder von null an. Immerhin kann man mit ihm erfolgreicher diskutieren als mit diversen Ideologen. Wobei er zwar Gleichstellung und Gleichberechtigung unterscheiden kann, aber nicht wirklich ein Problem dabei sehen will, dass beides nicht zusammenpasst und kommt dann mit strukturellen Benachteiligungen, PayGap, Unterrepräsentanz bei Führungspositionen usw an. Bzgl AfD ist er auch eindeutig positioniert, während die Grünen eher die Weltretter sind.

        • „erfolgreicher diskutieren als mit diversen Ideologen“

          ^^ Man wird also nicht gleich als Nazi und Frauenhassser beschimpft, sobald man eine eigene, andere Meinung hat. Ja, das ist wirklich ein Unterschied XD

  16. Es ist kein Zufall und kein Einzelfall. Sowas machen sogar ein und derselbe „Journalist“. Welche in ihren Augen bestimmt „moralischen“ Gründe haben diese Leute sowas zu tun. Das Ergebnis ist klar: Sie treiben einen Keil zwischen Weiße und allen anderen. Sie feuern „Rassenunruhen“ an und man sieht auch das es in den USA bereits Früchte trägt, wo schon mehrere Schwarze losgezogen sind und Weiße angegriffen oder getötet haben und genau das auch als Motivation für ihre Taten angegeben haben.

    In meinen Augen sind diese Journalisten die Rassisten, nicht nur gegen Weiße, ebenso gegen Schwarze, denn sie denken das man von Schwarzen nicht das gleiche Maß an Selbstkontrolle, Rücksichtnahme ggü. anderen oder auch Leistungsbereitschaft erwarten kann wie von Weißen … ähnlich wie man es von Erwachsenen erwartet, aber nicht von Kindern.

  17. Oh, das wusste ich gar nicht. der mittlerweile verstorbene Ratzinger, (Papst Benedikt) war zurückgetreten (was vollkommen unüblich ist) weil der Vatikanstaat von SWIFT ausgeschlossen worden war:

    „Nur wenige wissen, was SWIFT (die Abkürzung steht für Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist: Theoretisch handelt es sich um ein weltweites „Clearing House“ (Clearing, im Fachjargon), das 10500 Banken in 215 Ländern vereint. In der Tat ist er das geheimnisvollste und unbestrittene Zentrum der amerikanisch-globalistischen Finanzmacht, der Erpressungsstab, auf dem die Hegemonie des Dollars beruht, das mächtigste Mittel der wirtschaftlichen und politischen Spionage (zum Nachteil vor allem von uns Europäern) und das furchterregendste Mittel, mit dem die globale Finanzwelt den Staaten, die nicht gehorchen, die Beine abhackt.“

    und

    „Wenn eine Bank oder ein Gebiet aus dem System ausgeschlossen wird, wie es beim Vatikan in den Tagen vor dem Rücktritt von Benedikt XVI. im Februar 2013 der Fall war, werden alle Transaktionen blockiert. Ohne die Wahl von Papst Bergoglio abzuwarten, wurde das Swift-System mit der Ankündigung des Rücktritts von Benedikt XVI. freigegeben.
    .
    „Wer weiß, woher die Erpressung kommt, die über Swift auf Benedikt XVI. ausgeübt wurde. Die tieferen Gründe dafür sind nicht geklärt, aber es ist klar, dass SWIFT direkt in die kirchlichen Angelegenheiten eingegriffen hat.
    .
    Dies erklärt und rechtfertigt den beispiellosen Rücktritt Ratzingers, den viele von uns für einen Akt der Feigheit halten könnten; Die Kirche wurde wie ein „terroristischer“ Staat behandelt, oder schlimmer noch – denn es sollte angemerkt werden, dass das Dutzend Banken, die in die Hände des Islamischen Staates im Irak und in Syrien gefallen sind, „nicht von SWIFT ausgeschlossen wurden“ und weiterhin in der Lage sind, internationale Transaktionen durchzuführen – und die vatikanischen Finanzen konnten die Nuntiaturen nicht mehr bezahlen, keine Gelder mehr an die Missionen schicken – ja, die Geldautomaten in der Vatikanstadt waren sogar blockiert. Die Kirche Benedikts konnte nicht mehr „verkaufen oder kaufen“, ihr wirtschaftliches Leben hatte seine Stunden gezählt.
    .
    Rücktritt unter Zwang
    Man kann sich nur dem anschließen, was Saura Plesio sagt: Ratzinger „hätte niemals, er, der gegen den vorherrschenden Relativismus kämpfte, ‚Öffnungen‘ zur schwulen Welt und zur Geschlechterpolitik akzeptiert. Niemals hätte er sich der „Welt“ (und dem Mondialismus) so unterworfen wie dieser Papst, der mit dem vorherrschenden Säkularismus der EU konkurriert, indem er eine Form der „sakramentalen Scheidung“ durch „kurze Annullierung“ schafft. Er hätte sich niemals auf die großen Lampedusa-Possen seines Nachfolgers eingelassen, die im Übrigen nicht einmal sein Gebiet sind, sondern das des italienischen Staates. Die großen globalistischen Mächte haben es eilig, und Ratzinger war ein eklatantes Hindernis, eine Verlangsamung ihres Blitzkurses„.

    Übersetzt von:
    https://www.maurizioblondet.it/ratzinger-non-pote-ne-vendere-ne-comprare/
    entdeckt auf
    https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=629201

    Päpste und so Zeug, wird die meisten von euch nicht interessieren, aber wenn es stimmt (oder sind das FakeNews?), dann wäre es absolut bemerkenswert, denn es würde eine (von den Massenmedien verschwiegene) Verschwörung offenlegen, die von den USA aus mit bestimmten globalistisch/woken Zielsetzungen operiert. Es sind solche Sachen, die einen Glauben machen, dass in Wirklichkeit alles aus dem Hintergrund gelenkt wird.

      • Ich finde nicht. Dass die Amis hinter dem Rücktritt unseres Papstes stehen ist durchaus plausibel. Immerhin sind es die Amis und sie profitieren davon. Wie, weiß zwar keiner, aber es sind die Amis. Die Amis, verstehst Du?

          • Sie sind ein Imperium, das wird man nicht durch „gut zureden“ und es führt zwangsweise dazu, dass die überall ihre Hände mit drinhaben. Bei 16 Geheimdiensten ist auch so gut wie jede Verschwörungstheorie unmittelbar plausibel und eine Vielzahl ist auch sehr gut belegt. Im Ggs. zu Deutschland, sind die Eliten in den USA nicht dumm-naiv und blauäugig, sondern mit allen Wassern gewaschen.

            Dich und Adrian juckt das natürlich nicht, ihr nehmt das gar nicht erst zur Kenntnis und habt entsprechend auch kein Problem damit. Dafür regt ihr euch endlos über Länder auf, mit denen wir rein gar nichts zu schaffen haben, außer dass sie uns günstige Rohstoffe verkaufen.

            Kann man so machen, macht aber irgendwie keinen Sinn. Wenn „unsere“, die westliche Seite lügt, Verbrechen begeht und Konflikte anheizt, dann sind nunmal WIR verantwortlich, müssen das benennen und bekämpfen. Ich will die Amis aus Deutschland weg haben, wir sind nicht souverän, solange die hier nach eigenem Gutdünken schalten und walten können, wie sie wollen, zumal die alle Nicht-Amerikaner als Menschen zweiter Klasse ansehen.

        • Die eigene Seite hat immer Recht und darf alles, schließlich ist sie immer noch besser, als die teuflischen Russen. Hab ich das treffend auf den Punkt gebracht?

      • Nein, was ich geschrieben habe, stimmt mindestens teilweise. Du stehst ja auf Mainstream (im Westen wird schließlich immer mit offenen demokratischen Karten gespielt, nicht wahr?):

        „Kurz vor dem Rücktritt Benedikts des XVI. wurden die Automaten der Vatikanbank abgeschaltet. Wenig später warnten die italienischen Behörden Europas Banken vor Geschäften mit dem Institut.“
        https://www.focus.de/finanzen/banken/skandal-im-vatikan-mafia-politiker-und-iran-die-krummen-geschaefte-der-vatikanbank_id_3873558.html

        Da klingt es alles wie Mafia und Benedikt wäre zu schwach gewesen, neue Regeln bei der Vatikanbank durchzusetzen. Möglich, vielleicht stimmt beides, vielleicht ist es eine Deckgeschichte, man kann nichts glauben, wenn man die Gegenseite nicht dazu angehört hat.

        Jedenfalls ist ein Zusammenhang schon zeitlich wahrscheinlich, Päpste treten nicht zurück. Er hat ja auch noch 10 Jahre gelebt.

        • Bei einem 85jährigen Mann erscheinen mir körperliche Gebrechen als Rücktrittsgrund wesentlich plausibler. Aber wenn man überall die bösen Globalisten sehen will, sieht man sie auch.

  18. Wieder mal: „Frauen verdienen 18% weniger als Männer“

    https://www.facebook.com/ndrinfo

    Im Artikel wird das durchaus korrekt dargestellt („Die Unterschiede sind den Angaben zufolge vor allem darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger als Männer in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen die Vergütung geringer ist. „Zum anderen arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit, was auch mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht“, so die Statistiker.“)

    Aber der verlogene Titel musste offenbar sein.

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