Selbermach Mittwoch

Bitte Kommentare bündeln, wenn sie nur aus einzelnen Tweets und kurzem Kommentar bestehen und man sehr viele davon plant.

Zwischen einem Kommentar, der nur einen Link oder einen Tweet ohne Besprechung des dort gesagten enthält, sollten mindestens 5 Kommentare anderer liegen, damit noch eine Diskussion erfolgen kann.

Feminstische Entwicklungshilfe: 93 Prozent der Gelder für Maßnahmen ,die direkt oder indirekt einen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit leisten

Wir hatten bereits:

Wie Arne berichtet gibt es jetzt noch die feministische Entwicklungspolitik

Die Ampelkoalition will die Geschlechtergerechtigkeit vorantreiben, auch in der Entwicklungspolitik. Dazu soll deutlich mehr Geld eingesetzt werden als bisher. Das geht aus der neuen Afrika-Strategie des Entwicklungsministeriums hervor, die dem RND vorliegt.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) will bis 2025 die bilateralen Hilfen Deutschlands für ärmere Staaten so umschichten, dass sie fast vollständig für die Gleichstellung der Geschlechter eingesetzt werden. Das geht aus der neuen Afrika-Strategie des Ministeriums hervor, die am Dienstag vorgestellt werden soll und dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorab vorlag.

Eine Idee dahinter, die ich mal gelesen habe, ist dass Frauen die Ressourcen eher für die Familie einsetzen. Wobei Gleichstellung ja eher andere Projekte umfassen würde, wie etwa Bildung etc.

Vielleicht ist es auch nur Gender Unterricht für die Taliban, umgemünzt auf Afrika.

Danach soll im Rahmen einer feministischen Entwicklungspolitik der Anteil der Finanzmittel, die direkt oder indirekt einen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit leisten, „substanziell von 64 Prozent auf 93 Prozent“ erhöht werden. „Mit dieser Selbstverpflichtung wird transformatorische Wirkung quer durch alle Sektoren angestrebt, von Anpassung an den Klimawandel bis Zusammenarbeit mit der Wirtschaft“, heißt es in dem Papier. Auch in multilateralen Institutionen setze sich das Entwicklungsministerium für eine Steigerung von Gleichstellungsvorhaben ein, wird versichert.

Er ist jetzt also schon bei 64%, er geht dann auf 93% hoch. Wäre interessant, was es da bisher für Projekte gab. Vielleicht hat ja jemand mal Lust zu suchen.

Wie in anderen Teilen der Welt seien auch auf dem afrikanischen Kontinent Mädchen und Frauen in vielen Bereichen des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens schlechtergestellt als Männer, der Zugang zur Gesundheitsvorsorge und Verhütungsmitteln sei eingeschränkt und in vielen afrikanischen Ländern würden Mädchen zwangsverheiratet.

Da wäre natürlich interessant, wie viel schlechter Frauen beispielsweise in der Gesundheitsvorsorge gestellt sind, dass gleich alle Mittel umgeschichtet werden, ebenso beim Zugang zu Verhütungsmitteln. Auch der Kampf gegen Zwangsheiraten (für beide Geschlechter) ist etwas, was man unterstützen kann.

Die Frage ist allerdings wie viel man dort machen kann. Afrika ist in weiten Teilen (meines Wissens nach) konservativ und christlich. Die Geschlechterrollen werden dort noch streng gelebt und natürlich auch von den Frauen verteidigt.
Häufig muss man erst die Lebensverhältnisse an sich verbessern bevor man diese Traditionen auflockern kann.

„Diese Ungleichheiten verletzen die Menschenrechte von Mädchen und Frauen und haben Folgen für ihr Wohlergehen, ihre Bildungschancen und ihre Gestaltungsmöglichkeiten.“ Sie kosteten zudem Wirtschaftskraft und gesellschaftlichen Fortschritt. „Das Bundesentwicklungsministerium fördert daher im Sinne einer feministischen Entwicklungspolitik systematisch die politische, soziale und wirtschaftliche Teilhabe von afrikanischen Frauen und stärkt ihre Rechte, Repräsentanz und Ressourcen“, wird in dem Papier angekündigt.

 

Lob von Entwicklungsorganisation One

Die Entwicklungsorganisation One lobte die neue Strategie des Ministeriums. „Die Tatsache, dass hier bereits eine explizit feministische Entwicklungspolitik verfolgt wird, begrüßen wir sehr“, sagte Deutschlanddirektor Stephan Exo-Kreischer. One wies jedoch darauf hin, dass der Erfolg der Afrika-Politik der Bundesregierung nicht alleine vom Entwicklungsministerium abhänge. Insbesondere das Außen-, Wirtschafts- oder Verteidigungsministerium müssten gemeinsam mit dem Schulze-Ministerium gemeinsam an einem Strang ziehen. „Um wirklich einen Unterschied zu machen, braucht es eine Politik aus einem Guss“, mahnte Exo-Kreischer.

Interessant wäre ob die Entwicklungsorganisation One auch einer der Nutznießer dieser Politik sein wird, weil sie dort entsprechende Vorhaben gefördert bekommt.