„Ich mag es Männer zu demütigen und hoffe, dass ich ihm Schaden zugefügt habe“

Nachdem mir das Video mehrfach in die Twittertimeline gespült wurde veröffentliche ich es einfach mal hier:

Ricarda Lang: „Wir brauchen eine feministische Wirtschaftspolitik!“

Nach der feministischen Außenpolitik sprechen sich die Grünen, hier durch Ricarda Lang,  für eine feministische Wirtschaftspolitik aus.

Ansatzpunkt ist wohl ein Fachkräftemangel:

Sie sagte in einem Video, das die Gruppe The Gender Equality Advisory Council (GEAC) am 27. Dezember auf Twitter teilte: „Wenn wir diesem etwas entgegensetzen wollen, geht das nur, wenn wir die Erwerbstätigkeit von Frauen steigern. Das ist aber nur möglich, wenn wir die viele unbezahlte Arbeit – vom Kümmern um Kinder bis zum Pflegen von Angehörigen, die in dieser Gesellschaft zum ganz großen Teil von Frauen geleistet wird – endlich anerkennen. Und zum Ausgangspunkt für eine neue Arbeitsmarktpolitik machen.“

Im Detail müsse man laut Lang für „eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ sorgen, zum Beispiel durch „mehr Betreuungsangebote für Kinder“.

Grünen-Chefin Ricarda Lang kritisiert 40-Stunden-Woche

Allerdings bringt die Grünen-Chefin auch eine Abkehr von der 40-Stunden-Arbeitswoche ins Spiel. Die sei ihrer Meinung nach sowieso „aus dem letzten Jahrhundert“. In der heutigen Zeit müsse eine gute Wirtschaftspolitik, so Lang, eine „Caring Economy“ sein – also eine Wirtschaft, die auf Fürsorge basiert. Lang: „Kurz gesagt: Wir brauchen eine feministische Wirtschaftspolitik.“

Ich habe es glaube ich schon an anderer Stelle gesagt, aber ich finde es ja immer interessant, dass sich solche feministischen Politiken immer an ganz klassischen Rollenbildern orientieren. Es geht etwa nie darum, dass Frauen weniger Carearbeit machen und sich knallhart auf das Berufsleben orientieren, sondern immer darum mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf herbeizuführen.

Auch noch mal auf der Seite der Grünen:

Das ist eine Seite. Aber immer noch müssen Frauen oft mehr als ihre männlichen Kollegen leisten, um in einflussreiche Positionen zu kommen. Immer noch gibt es Unterschiede in der Bezahlung, der sozialen Absicherung oder bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Immer noch übernehmen Frauen die Hauptlast der unbezahlten Care- und Hausarbeit. Viele Frauen sind erwerbstätig – aber sie sind es oft in Teilzeit, meist um Familie und Beruf unter einen Hut bringen zu können.

Um diese Umstände zu verbessern, ist eine andere – eine feministische – Perspektive auf Wirtschaftspolitik notwendig.

Diese umfasst aus Sicht von Katharina Dröge und Lisa Paus mehrere Punkte:

  • Gleichstellung als Wirtschaftsfaktor
  • Die ökonomische Bedeutung von Care Arbeit
  • Das Arbeits- und Fachkräftepotenzial von Frauen
  • Gleichberechtigten Zugang mit Blick auf Unternehmensgründungen oder Führungsetagen

Flexible Vollzeit

Das Papier geht jedoch über eine Analyse hinaus und zeigt über mehrere Seiten hinweg, was jetzt für einen Aufbruch für eine feministische Wirtschaftspolitik zu tun ist. Unter anderem schlagen die Autorinnen eine flexible Vollzeit vor. Damit ist ein Vollzeit-Arbeitszeitkorridor im Bereich von 30 bis 40 Stunden gemeint. Innerhalb dieses Korridors sollen Beschäftigte – unter Einhaltung von Ankündigungsfristen – bedarfsgerecht ihren Arbeitszeitumfang selbst bestimmen können, um den sich ändernden Lebens- und Familienumständen von Frauen und Männern gerecht zu werden.

Flexible Vollzeit macht Arbeitsangebote attraktiver und kann somit ein wichtiges Instrument bei der Behebung des Fachkräftemangels sein.

Das sind natürlich alles auch nur Floskeln ohne das es konkret wird. Was ist etwa  „ökonomische Bedeutung der Care Arbeit“? Und wie will man einen „gleichberechtigten Zugang“ bei Unternehmensgründungen erreichen? Will man Risikokapitalgeber zwingen gleichermaßen in Männer und Frauen zu investieren? Oder nur ein paar neue Fördertöpfe auspacken?