„Genderkonforme Arzneimittelhinweise“

Zu dem  alten Hinweis:

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

scheint es eine gewisse Kampagne zu geben, diesen „genderkonformer“ zu formulieren.

Der Spiegel berichtet:

Lauterbach befürwortet genderkonforme Arzneimittelhinweise

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich hinter die Initiative der Bundesärztekammer für eine gendergerechte Formulierung in der Arzneimittelwerbung gestellt.

Er wäre »sehr dafür, wenn Ärztinnen ausdrücklich genannt würden«, sagte Lauterbach der »Bild«-Zeitung. Dies entspreche »der Realität der Versorgung«.

Dies geht wohl zurück auf einen Vorschlag des Präsidenten der Bundesärztekammer

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hatte zuvor dafür plädiert, den gesetzlich vorgeschriebenen Hinweis «Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker» in der Arzneimittelwerbung umzuformulieren. «Die gesetzlich vorgegebene Formulierung passt nicht mehr in die Zeit», sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

«Rein männlicher Sprachgebrauch keineswegs faire Sprachpraxis»
Er betonte, dass rund die Hälfte der Ärzteschaft weiblich sei. Unter den Beschäftigten öffentlicher Apotheken seien fast 90 Prozent Frauen, sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening. «Ein rein männlicher Sprachgebrauch kann da keineswegs als eine faire Sprachpraxis bewertet werden», kritisierte sie.

Im Heilmittelgesetz ist die Formulierung «Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker» vorgeschrieben. «Der Pflichttext sollte durch eine neutrale und dennoch leicht verständliche Formulierung ersetzt werden», forderte Reinhardt. Die Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Christiane Groß, schlug vor, den Hinweis anstelle der männlichen Berufsbezeichnungen durch «… oder fragen Sie in Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke nach» zu ergänzen.

Eine neutrale und dennoch leicht verständlich Formulierung ist theoretisch das generische Maskulinum.

Wenn man „Ärztinnen ausdrücklich aufführen möchte“, dann wird es schnell weniger verständlich.

„Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder ihren Arzt  oder ihre Apothekerin oder ihren Apotheker“ ist eben schon erheblich sperriger und wäre natürlich auch trans- und nonbinärenfeindlich.

Da wäre „Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke “ schon prakikabler.

Wir können hier ja mal Vorschläge sammeln. Spontan:

  • Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt (w/m/d) oder Apotheker (w/m/d).
  • Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren ÄrztInnen oder ApothekerInnen.
  • Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie ens  Arztens oder Apothekeens.

 

 

35 Gedanken zu “„Genderkonforme Arzneimittelhinweise“

  1. Female Fragility

    Und was ist mit den Diversen? Warum so inkonsequent?
    Das bei Ärzte die Ärztinnen nicht mitgemeint sein sollen , musste den Menschen erst durch Feministinnen eingeredet werden und das haben sie durch ihre enorme Propaganda auch geschafft.

    Und jetzt kümmert man sich eben um sowas, anstatt z.B. Medikamente bezahlbar zu machen.

  2. Ein pures Ablenkungsmanöver.
    Als ob das Gesundheitsministerium nichts Wichtigeres zu tun hätte (z.B. für Nachschub benötigter Medikamente sorgen, etwas gegen multiresistente Krankenhauskeime unternehmen, etc.). Aber da die Verantwortlichen völlig inkompetent sind, dürfen sie sich jetzt durch Genderei profilieren, in der Hoffnung, dass dadurch ihre Corona-Politik in Vergessenheit gerät.

  3. Und wenn ich die Medikamente in Zukunft wie empfohlen auf dem Flohmarkt erwerbe?
    Kann ich dann den/die/das Stand*in-Betreiber*in fragen?

    Nein ich glaube echt nicht mehr, daß die einfach nur noch einen an der Klatsche haben. Da steckt ein System dahinter.

  4. Denkt denn keiner an die Heilpraktikerinnen? Die werden immer noch diskriminiert.

    Bitte etwas gründlicher mitdenken!

    „Lesen Sie/ Er die Packungsbeilage/den Beipackzettel oder frage jemanden, den die das Sie/Er für kompetent hält“

  5. Wo wir grad von Afghanistanischen Verhältnissen reden, habt Ihr die Frauendiskriminierung in Taiwan mitgekriegt?

    Taiwan verlängert die Dienstpflicht – das ist nur ein erster Schritt, um sich gegen China verteidigen zu können
    Taiwan verlängert die Dienstpflicht für junge Männer von vier auf zwölf Monate. Angesichts der stetigen Drohungen aus Peking überrascht das weniger als die Tatsache, dass der obligatorische Militärdienst bisher so kurz war. Zum Vergleich: In Südkorea, das sich einer ähnlich existenziellen Bedrohung ausgesetzt sieht wie Taiwan, müssen junge Männer mindestens achtzehn Monate dienen.

    Wieso werden junge Frauen immer, immer, immer unsichtbar gemacht?

  6. Ich habe mal „in Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke nachgefragt“.

    Der eine Typ im Wartezimmer erzählte, Alkohol würde das Medikament noch wirksamer machen. Eine ältere Dame hingegen meinte, ich müsse vor allem die Mondphasen beachten, dann käme ich auch mit einem Bruchteil der empfohlenen Dosierung aus.
    Die dritte Meinung, von so einer Person im weißen Kittel, war irgendwie kompliziert und langweilig, die habe ich schon wieder vergessen.

    • Zumindest das mit dem Alkohol könnte sogar stimmen, zum einen werden Substanzen langsamer abgebaut, wenn die Leber beschäftigt ist (wurde uns beim Führerschein eingetrichtert: keinen Kaffee trinken, um auszunüchtern, der verlängert die Entgiftung nur unnötig!), zum anderen sorgt Alkohol m.W. für eine verbesserte Durchblutung. Vielleicht kann man den Effekt aber auch mit einer Tasse Kaffee erreichen, wenn ich so drüber nachdenke 🙂

  7. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

    Das Ganze wirkt komplett aus der Zeit gefallen.
    Erstens haben Ärzte und Apotheker keine Zeit und keinen Bock, das zu erklären, kriegen auch kein Geld dafür.
    Zweitens soll Pharmazeugs gefälligst genommen werden, wird schon gut sein. Das haben wir durch Corona gelernt.
    Drittens wird heutzutage kein Schwein mehr gesiezt, ist viel zu kompliziert. Sieht man bei Apple, Ikea und der Berliner Polizei (Slogan: Wir für dich).

    Also ist der einzig wahre Warnhinweis:
    „Wenn du zweifeln solltest, frag eine Herrin.“

    Da ist ja auch der Begriff „Herr“ drin. Also gerecht.
    Gern geschehen!

    • Hast du es eigentlich in den letzten 12(-32) Monaten auch nur einmal geschafft, in einem „Mehr-als-nur-ein-Satz-Beitrag“ auf die immer selbe Jammerei über Corona zu verzichten? Es ist vollkomme egal was das Thema ist, Russland, Energiekrise, Autos, Genderkacke – es kommt immer der selbe Sermon. Man könnte fast meinen, daß du ein ganz klein wenig besessen von Corona bist. Und es ist wirklich sehr ermüdend.

      • Mich haben eure drei Jahre Corona-Hysterie auch sehr ermüdet. Du nennst dich sogar Captain Covid. Ist das noch normal?
        Liebe und Nähe wurden durch Distanz und Fernbleiben ersetzt.
        Aus Freiheit und Selbstbestimmung wurden Folgsamkeit und Regelkonformität.
        Aus Freizügigkeit wurden Isolation und Ausgangssperre.
        Aus Gesichtern wurden Masken.
        Aus Gesundheit wurden negative Tests.
        Aus Abwehrkräften wurden Impfpässe und QR-Codes.

        Das ist eine Zeitenwende, die so weitreichend ist, dass man sie jetzt nicht einfach ungeschehen machen kann. Denn die Prinzipien wurden etabliert.
        Zwar waren die Affenpocken vielen zu affig, um direkt anschließend wieder in die selbe Falle zu tappen – aber in Kürze wird das ganze Arsenal Maßnahmen-Arsenal wieder reaktiviert werden.

        • …und deswegen ist es wichtig, all das im Bewusstsein zu behalten, wenn die nächste Todesangst geschürt wird.

          P.S. Im Übrigen wurde keinem sog. Impfling auf einer sog. Impfstraße eine adäquate Information über Risiken und Nebenwirkungen erteilt, wie sie sich aus den Pfizer-Files, also aus den Forschungsergebnissen zu den Präparaten ergeben hatten beim Hersteller. Darin hätte nämlich stehen müssen, dass es keinen Infektionsschutz durch die Impfung gibt. Und dass es durchaus heftige Nebenwirkungen und Fertilitätsprobleme gibt.
          Wurde aber alles tunlichst geheimgehalten.
          Deswegen ist „lesen Sie die Packungsbeilage“ im Grunde ein Hohn.

        • ok, ich gebe es zu, mehr als deinen üblichen Schwafeltextbaustein im Stile einer waschecht zu 100% auf Gefühlsebene „argumentierenden“ Vorzeigefeministin habe ich auch nicht erwartet.

          Daß der Nickname die ganze Hysterie auf beiden Seiten ins Lächerliche ziehen soll, ist dir nicht in den Sinn gekommen, gell? Im übrigen wirst du hier keinen einzigen Post von mir finden, der unsere Regierung bzw. das Handeln offizieller Stellen usw. gutheißt. Ich halte Leute wie dich trotzdem für bedauernswerte Irre, weil ihr der enormen Unfähigkeit des Staates absolut nichts entgegenzusetzen habt, als wie trotzige Kinder und dabei völlig fremdbestimmt immer und exakt das Gegenteil von dem zu tun oder zu wollen, was ihr als Konsens oder offizielle Meinung zu erkennen glaubt – und dann um die Absurdität auf die Spitze zu treiben auch noch so tut, als hättet ihr euch wirklich informiert oder wie in deinem Falle, das Immunsystem auch nur auf dem Level der Mittelstufe verstanden zu haben.

    • Selbstverständlich werden Ärzte und Apotheker dafür bezahlt.

      Dass sich die Kassenärzte von den Kassen mit Pauschalen abspeisen lassen, ist halt schlecht verhandelt. Aber sie werden dafür bezahlt.

      Die Apotheker werden auch dafür bezahlt, mit einem Monopol. Wenn das denen zu billig ist, können sie für ihren Einzelhandel gerne Konkurrenz durch die Supermärkte bekommen. Rewe + Lidl bekommen sicher auch bessere Preise hin.

  8. Also Sprache muss fair sein. Wer sagt das eigentlich? Und warum bedeutet fair sein, nicht „mit gemeint“ werden? Das generische Maskulinum meint ja immer beide Geschlechter, wenn man die Frauen immer ausdrücklich erwähnen muss, gilt dass dann nicht auch für die Männer? Wie müsste das aussehen?

  9. „Die gesetzlich vorgegebene Formulierung passt nicht mehr in die Zeit“

    Sagt wer??? Wer außer diesen Vollsprallos verfügt denn über die Muße, sich über derlei hirnverbrannten Schwachsinn länger als eine Sekunde Gedanken zu machen? Und wer außer diesen Vollsprallos kommt denn auf die Idee, dass der Gebrauch korrekter deutscher Sprache diskriminierend sei und solche Formulierungen geändert gehören?

    Wie abgehoben elitaristisch – um nicht zu sagen neofeudalistisch – muss man drauf sein, Dinge, die von einer klaren Mehrheit der Bürger abgelehnt werden, mit solcher Vehemenz durchzudrücken?! Welche Komplexe muss man zu bewältigen haben, Dinge, mit denen eine erdrückende Mehrheit der Bürger völlig fein ist, unilateral als aus der Zeit gefallen zu bezeichnen?

    Was für Arschlöcher…

    • „Wie abgehoben elitaristisch – um nicht zu sagen neofeudalistisch – muss man drauf sein, Dinge, die von einer klaren Mehrheit der Bürger abgelehnt werden, mit solcher Vehemenz durchzudrücken?!“

      Die leben in ihrer selbstgeschaffenen Blase: Politiker, Journalisten und Verbandsfunktionäre. Und in dieser Blase sind sie die Bürger und die Mehrheit. Und alle einer Meinung.

  10. Ein schönes Beipiel für Wahnsinn.
    Niemand, wirklich niemand beachtet diesen Hinweis. Die einzige enthaltene Information ist: Leute, dies ist ein Medikament.

    Und mit der Änderung von etwas dass keinerlei Beachtung findet beschäftigen sich diese Zeitverschwender.

  11. Warum fördern gerade jene das Gendern, deren Handwerkszeug die Sprache doch ist, also Journalisten und Politiker oder Wissenschaftler bestimmter Disziplinen? Ich mache mir als Maurer doch auch nicht meine Kelle kaputt.

    Das sind ja auch nicht die wirklich großen Intellektuellen, die das Gendern propagieren. Das ist eher die mittlere Schicht, Leute, die es gerade mal zum Spiegel-Redakteur geschafft haben oder in die „Tagesschau“-Redaktion. Die wirklich Großen, nehmen Sie Peter Handke, Nobelpreisträger, der wurde in einem Zeit-Interview gefragt: Gendern Sie? Nein! Oder Herta Müller, auch Nobelpreisträgerin, die haben für solche Typen nur Verachtung übrig. Die Korrelation zwischen literarischer Qualität und Einsatz für Gendersprache ist eindeutig negativ: Die wirklich Großen, die wissen, was sie an der deutschen Sprache haben, die weigern sich, diese verhunzen zu lassen. Und machen auf keinen Fall selbst bei dieser Verhunzung mit.

    Es gibt mehrere Umfragen, die belegen, dass selbst die Mehrzahl der Frauen gegen den Gender-Sprech ist. Auch in der Union gab es zuletzt immer öfter öffentliche Vorstöße dagegen. Ein Audi-Mitarbeiter klagt mit Ihrer Hilfe gegen den VW-Konzern, weil dieser Gender-Richtlinien erlassen hatte. Verliert die Minderheit, die für das Gendern ist, ihre Vorherrschaft?

    Wir befinden uns gerade an einem kritischen Punkt. Zunächst einmal muss man festhalten, dass sich auch Minderheiten durchsetzen können. Das ist nichts Außergewöhnliches. Nehmen Sie die Oktoberrevolution. Da kommen sechs Leute mit dem Zug nach Russland und übernehmen ein Weltreich gegen den Willen der meisten Russen. Das ist machbar, wenn man gewisse Schalthebel der Macht kontrolliert, und da ist die Gender-Mafia mit den öffentlich-rechtlichen Medien unter ihrer Knute im Vorteil.

    Bei den Öffentlich-Rechtlichen kann man heute nichts mehr werden, wenn man nicht den Gesslerhut zieht vor diesen ideologischen Zwangsherrschern. Dem muss man öffentlich entgegentreten. Und je mehr Leute das öffentlich tun, desto mehr andere haben den Mut, zu sagen: Auch ich grüße den Gesslerhut nicht mehr. Ich behandle ihn als das, was er ist: als Zumutung, als Erpressung, als Angriff auf unsere Sprache und Kultur.

    Das heißt, die meisten gendern aus Feigheit oder weil sie Mitläufer sind?

    Ja, wie schon bei der deutschen Fahne vor dem Haus. Nehmen Sie doch meine Hochschullehrer-Kollegen. In einer Uni nach der anderen wird im Senat eine abartige Gender-Richtlinie verabschiedet, von den Gleichstellungsbeauftragten eingereicht. Und dieses feige Gesindel traut sich nicht, dagegenzustimmen, obwohl alle das für Schwachsinn halten.

    Sprachschützer Walter Krämer im Gespräch
    „Man muss etwas für die Sprache tun, man muss für sie kämpfen“
    Die deutsche Sprache ist in Gefahr, warnt Walter Krämer, Gründer und Vorsitzender des „Vereins Deutsche Sprache“. Im Interview verrät der Universitätsprofessor, warum er die deutsche Sprache liebt und wie sie erhalten werden kann.

    https://www.corrigenda.online/kultur/man-muss-etwas-fuer-die-sprache-tun-man-muss-fuer-sie-kaempfen

    „Gender-Mafia“ trifft es mMn ziemlich gut. Die Deutschen, ein Volk von Mitläuferinnen, macht da in kleinen Teilen gerne mit, weil sie die Bevormundung lieben. Das sagt mehr über die Kämpferinnen der „gendergerechten Sprache“ aus, als über die mit Ablehnung dagegen Kämpfende.

  12. …… oder fragen Sie in Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke nach

    Wie Yayson oben schon angedeutet hat, ist diese Formulierung unbrauchbar, weil viel zu ungenau. Auskünfte zu Medikamenten sollen im Zweifel nun einmal tatsächlich Ärzte und Apotheker erteilen, und nicht etwa auch – wie dem Bürger bei der vorgeschlagenen Alternativformulierung vermittelt werden würde – sonstiges Personal.

    Es fällt ziemlich häufig auf, dass Alternativformulierungen, durch welche die Mehrfachnennungen vermieden werden sollen, deutlich unpräziser sind als die ursprüngliche Aussage im generischen Maskulinum. Das scheint aber die einschlägig Beteiligten nicht zu stören, vielmehr wird offenbar mangelnde Klarheit in der Sprache (sei es durch Mehrfachnennungen, Wortkonstrukte oder eben Alternativformulierungen) bewusst geopfert im hehren Kampf gegen das generische Maskulinum…

    • Manchmal denke ich, solche sprachzersetzenden Kampagnen haben schon einen Zweck, der aber selbst vielen der Protagonisten nicht bewusst ist.
      Es werden Erkennungsmerkmale in die Sprache eingeführt, die klar aufzeigen, ob jemand zur Ingroup gehört und bereit ist, den politisch erwünschten Vorgaben zu folgen. Ein ähnliches Symbol war und ist die Staubschutzmaske, die gleichermaßen auch ein Ausdruck von Gesinnung ist. Sonst wären Maskenbefreite niemals so heftig angegangen worden.
      Es gibt einige, die genderverwirrte Texte gar nicht erst lesen. Und wer zum Beispiel einen journalistischen Job haben will, der kommt nicht umhin, die Policy in seine Sprache zu übernehmen. Oder er verzichtet auf den Job. Hier wird die Spaltung der Gesellschaft in den Alltag eingeführt auch jenseits von Medien und Politik.

      Daneben gibt es die auch nicht ganz abwegige These, dass gezielt Sprach- und Kommunikationsverwirrung gestiftet werden soll. Wenn Menschen sich nicht mehr wirklich verstehen und auch nicht mehr verstehen wollen, schwinden Gemeinsamkeiten und Verbundenheit, was der Bildung von gesellschaftlichen Kräften jenseits der feministisch-woken Leidkultur vorbeugt. In einer immer ungenaueren Sprache, in der mehr auf die Form als auf den Inhalt geachtet wird, lassen sich sehr einfach zentrale Begriffe umdeuten. Umso schwammiger sie werden, umso mehr willkürliche Handlungsspielräume ergeben sich für die Entscheidungsbefugten.
      „Werteorientierte feministische Außenpolitik“. Keiner kann wirklich erklären, was das sein soll. Aber es fühlt sich für sehr viele gut an. Das muss reichen. Also kann man plötzlich angeblich Frieden schaffen mit vielen schweren Waffen und einem Booster für die Rüstungsindustrie.

      Das klappt am besten, wenn Begriffe keine eindeutige Bedeutung mehr haben.

  13. Da Ärzte und Apotheker wegautomatisiert werden sollen, isses eh schon Wurscht.

    „Fragen Sie unser X-Programm(…)Leider konnte ihr Anliegen nicht bearbeitet werden. Wenden sie sich an unser Y-Programm.“

    • oder fragen Sie ihre Schamanin, Waldorflehrerin oder sonstige esoterische Fachkräftin
      Passt doch auch eher zu den ganzen feministischen Schwurbeleien die sich mittlerweile im Mainstream der Gesellschaft befinden.

  14. Was ist an „der Apfel“ männlich? Oder an „der Löffel“? Was an „die Gabel“ weiblich? Was an „das Messer“ sächlich? Warum kann „die Person“ auch natürliches männliches Geschlecht haben? Und sind alle „Opfer“ geschlechtslos?
    Es wäre wohl besser wohl besser gewesen, wenn man die sprachlichen Genera nicht „männlich“, „weiblich“ und „sächlich“ benannt hätte, sondern besser als das, was sie ursprünglich tatsächlich ausdrücken: „Standard bzw. Subjekt“ (Statt „Maskulinum“), „Objekt-Gruppe“ (statt „Neutrum“) und „Kollektiv“ (statt „Femininum“). Siehe z.B. https://www.belleslettres.eu/content/deklination/genus-gendersprech.php

    Wer gendert hat keinen Sinn für Sprache.

    • Ah, Du sprichst Frauen also den Individualismus ab, wenn Du sie unter Kollektiv einordnen möchtest. Wahrscheinlich ein Kollektiv zur sexuellen Objektivierung. Schäm Dich ☝️

  15. Das Problem mit dem Gender(n) beruht auf der irrigen Annahme, dass Genus (grammatikalisches Geschlecht) etwas mit dem Sexus (dem biologischen Geschlecht (einer Person)) zu tun hat.

    Hat es aber nicht. Wer sich allerdings auf diesen Trugschluß „einläßt“, der ist für die Katz: da es nur 2 (biologische) Geschlechter gibt (xx und xy) und gewisse Personen der Ansicht sind, dass sie übergangen werden, wenn „nur“ das generische Maskulinum (in dem die meisten Nomen vorkommen, z.B. der Lehrer / die Lehrer; der Student / die Studenten) verwendet wird, wird aus Gründen der Sichtbarkeit gefordert, die Wörter zu „gendern“, d.h. den Sexus von Personen in den Genus von Wörtern einfließen zu lassen.
    Grammatikalisch ist das Quatsch, denn da jedes Nomen durch sein (eindeutigen) Genus auch eine – eigentlich – eindeutige Beugung des (Possessiv-)Pronomens hat, wird jetzt diese Eindeutigkeit aufgehoben, da ja jetzt nicht nur im originären Genus gebeugt (vulgo: dekliniert) werden muss, sondern zusätzlich auch im durch den Sexus induzierten Genus (der in den meisten Fällen ein weiblicher ist).
    Das macht Sprache unhandlich und unverständlich – insbesondere für nicht Muttersprachler, die es ohnehin schwer haben, zu verstehen bzw. sich verständlich auszudrücken.
    Davon ab wird ja von diesen gewissen Personen behauptet, dass das eine (weibliche) Geschlecht (Sexus) benachteiligt wird, da die meisten Nomen im männlichen Geschlecht (Genus) genannt werden und, da Sprache die Wirklichkeit abbildet und beschreibt, diese nur unzureichend abbildet und beschreibt, da diese quasi „bauartbedingt“ das eine (weibliche) Geschlecht vernachlässigt.
    Auch das ist Quatsch, denn bei näherer Betrachtung fallen einem Wörter ein, die im generischen Femininum stehen, wie z.B. Geisel, Koryphäe, etc. Ich habe bislang von keinem Mann gehört, dass er sich nicht repräsentiert fühlt, wenn von Geiseln gesprochen wird – ebenso wenn von Koryphäen gesprochen wird.
    Weiters gibt es ja sprachen, die ein Genus (der Löffel, die Gabel, das Messer) nicht kennen. Im Englischen ist der Tischa /the table, der Löffel a/the spoon und die Gabel a/the fork. Eine Sprache, die zudem noch keine Artikel kennt (weder bestimmte noch unbestimmte) ist Koreanisch. Ein Löffel ist im koreanischen nur Löffel, OHNE Genus. Trifft für alle Nomen zu. Es besteht also „bauartbedingt“ in dieser Sprache überhaupt nicht die Möglichkeit zu behaupten, dass das Weibliche (Sexus) aufgrund einer Prädominanz des Männlichen (Genus) in der Sprache, zu kurz kommt und quasi nicht gedacht wird. MMn trifft das fürs Englische zu, es gibt aber noch weitere Sprachen (Ungarisch, Russisch?), in denen ebenfalls nicht nach Genus differenziert wird.
    Trotzdem zeichnen sich diese Kulturen in Hinblick auf die Gleichberechtigung von Frauen rückständiger aus, als die deutsche (für die Koreanische kann ich das auch eigener Erfahrung bestätigen), für die anderen siehe Links.
    Damit ist eigentlich das Hauptargument gewisser Personen, welches die Notwendigkeit fürs Gendern fordert, widerlegt.
    Das trotzdem daran festgehalten wird – wahrscheinlich eine Trotzreaktion darauf, dass nur ungern zugegeben wird, dass man im Unrecht ist.
    Die Gender gerechte Sprache hat jetzt on top noch den (wie ich finde: amüsanten) Nebeneffekt, dass sie, da sie ihre Daseinsberechtigung aus der Diskriminierung eines biologischen Geschlechts ableitet (wohlgemerkt: diese Ableitung erfolgt „unstatthaft“ vom Genus (der Worte) zum Sexus (von Personen)) und die Biologie nur 2 Geschlechter (xx und xy) kennt, all diejenigen Personen diskriminiert, die sich nicht als einem der beiden Geschlechter zugehörig fühlt.
    Eine dritte Dimension – das Gender – kommt jetzt in die vorher 2 dimensionale Diskussion (männlich gegen weiblich) und kollidiert mit dem Postulat der (Gender gerechten) Gleichberechtigung. Denn im Gegensatz zum Geschlecht, das 2 „Protagonisten“ kennt (xx und xy), kennt Gender beliebig viele (Stichwort: genderfluid).
    Insofern ist die Lektüre dieses Blogs im Allgemeinen und die der Kommentare im Besonderen jedes Mal sehr amüsant, da hier die spitzfindigen Mitkommentatoren (genussvoll?) darauf herumreiten. – Ein Schelm, wer hier Schlechtes denkt.

    Zur Sache selbst: wenn das alles ist, was unserem Bundesgesundheitsminister am Herzen liegt… dann sollte mann/frau nicht mehr krank werden.
    In diesem Sinne wünsche alle in diesem Forum hier einen guten Rutsh in ein hoffentlich gesundes (und ebenso erfolgreiches) Jahr 2023.
    https://www.nzz.ch/wirtschaft/gendern-im-betrieb-warum-das-problematisch-ist-ld.1708785
    https://www.nzz.ch/meinung/gendern-auch-sprachnormen-dienen-der-gerechtigkeit-ld.1636547
    https://www.nzz.ch/meinung/ein-einziger-murks-gendern-ist-auch-keine-loesung-ld.1668929
    https://www.nzz.ch/meinung/von-steuerinnenzahlern-und-rassisten-beim-gendern-geht-es-vor-allem-darum-sich-selbst-als-den-besseren-menschen-zu-inszenieren-ld.1625793
    https://www.nzz.ch/feuilleton/gendergerechte-sprache-die-diskussion-ist-politisch-vergiftet-ld.1567211

    • wahrscheinlich eine Trotzreaktion

      Ja, beim Trotzen kennen die sich aus, da haben die Heimrecht, da kannst du als Erwachsener nicht mitreden. Denn du hast die Trotzphase längst verlassen. Sie hingegen suhlen sich darin weil das einfacher ist als anfangen mit denken. Das wäre Neuland und verunsichert.

    • Was das angeht:

      Die Bedeutung ergibt sich aus der Nutzung. Wenn also immer dann, wenn das Geschlecht bekannt und weiblich ist, ein -in angehängt wird, dann wird die unmarkierte Form häufiger für Männer stehen als für Frauen oder beide, so dass die Default-Bedeutung* durchaus männlich werden kann. Das ändert aber nichts daran, dass es die generische Bedeutung immer noch gibt. Sie gilt halt nur noch dann, wenn der Kontext klar macht, dass eine generische Verwendung vorliegt. Anderenfalls hätte in der Vergangenheit jeder gedacht, dass Gesetze nur für Männer gelten. Das erklärt vielleicht auch, warum die Geschichte mit dem Arzt, der die Mutter ist, so verwirrend ist.

      Lösung: Man verwendet die -in-Form nur noch, wenn das Geschlecht wichtig ist. Dann wird die generische Form sicher zur Default-Bedeutung.

      *So ähnlich, wie bei Niqq*r** die Default-Bedeutung beleidigend ist.
      **Hoffentlich ist das Zensurprogramm noch nicht in der Lage das zu erkennen…

      • „Das erklärt vielleicht auch, warum die Geschichte mit dem Arzt, der die Mutter ist, so verwirrend ist.“

        Sie ist nur dadurch verwirrend, dass in dieser ‚Geschichte‘ in den mir bekannten Versionen eine Einzelperson bewusst falsch gegendert wird, um die gewünschte Pointe erreichen zu können.

        • Genau. Etwas ausführlicher: Die Geschichte versucht eine Behauptung zu widerlegen, die niemand aufstellt und erringt dadurch einen Scheinsieg.

          Die Gendersprache hat ja nicht die „-in“ Endung erfunden. Auch im konventionellen Hochdeutsch ist es nicht nur möglich, sondern manchmal auch geboten, „-in“ anzuhängen um Missverständnisse zu vermeiden. Dh auch auf Hochdeutsch hätte es „Chirurgin“ heißen müssen, und niemand behauptet etwas anderes.

          Gendersprache und Hochdeutsch unterscheiden sich vielmehr in den Regeln, wann „-in“ anzuhängen Pflicht ist und wann es nur optional ist, und in den Bedeutungen die der generischen Form zugewiesen werden. Aber diese Unterschiede sind andere als die Chirurgen-Geschichte unterstellt.

  16. Sonst so: „Wir müssen gendern, damit Mädchen und junge Frauen ermutigt werden, diese Berufe zu ergreifen, die werden bisher total vergrault, weil die Frauen, die diese Berufe ausüben, sprachlich unsichtbar sind!“
    Jetzt so: „Die meisten Apotheker und Ärzte sind weiblich, also müssen wir jetzt gendern, um die Realität abzubilden!“
    🙄

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