Fräulein Schmidt ist jetzt in dem Alter, in dem man auch mal mit längeren Büchern anfangen kann, die keine Bilder haben, ich finde Vorlesen eine sehr schöne Sache für Kinder und gerade das Lesen von Büchern für sehr wichtig für ein Kind. Also dachte ich, ich fange mal mit einem Klassiker an: Pippi Langstrumpf.
Über das Buch:
Die Geschichte von Pippi Langstrumpf wird in drei Bänden erzählt. Die einzelnen Kapitel ergeben zwar eine zusammenhängende Erzählung, lassen sich aber auch problemlos einzeln vorlesen und sind deshalb auch auszugsweise in Vorlesebüchern integriert. Im ersten Teil zieht sie in die Villa Kunterbunt ein und lernt Tommy und Annika kennen, mit denen sie die wildesten Abenteuer erlebt. Die Freunde sind ihr bald so wichtig, dass sie sogar darauf verzichtet, mit Ihrem Vater, dem Kapitän und König von Taka-Tuka-Land wieder auf große Fahrt zu gehen.
Der pädagogische Wert
Die Figur Pippi Langstrumpf hat zu ihrer Zeit traditionelle Rollenbilder aufgebrochen und tut es letztendlich heute noch. Pippi kümmert sich nicht um Konventionen und Geschlechterrollen, sie ist wild und stark und insofern ein Vorbild für alle Kinder dieser Welt. Freundschaft und Hilfsbereitschaft sind neben dem Hang zur Rebellion ebenfalls Charakterzüge von Pippi, die sich unsere Kinder zum Vorbild nehmen können. Aber es gibt auch Kritik: So werden ihr teilweise rassistische Äußerungen zugesprochen, anarchistische Züge sowieso. Sie ist renitent und unverschämt und akzeptiert keinerlei Autoritäten.
Pippi Langstrumpf macht Spaß
Abgesehen von der pädagogischen Bewertung machen die Geschichten von Pippi Langstrumpf einfach riesigen Spaß. Wir folgen ihr in eine halbreale, halb fantastische Welt und erleben mit ihr zusammen unglaubliche Abenteuer in der Villa Kunterbunt und anderswo. Das Leben ist schön, das Leben ist leicht und es ist gar nicht so schwer, glücklich zu sein – das ist die Botschaft, die Pippi Langstrumpf vermittelt und die alle Kinder gern immer und immer wieder hören.
Schon Kinder ab vier Jahren mögen die Geschichten von Pippi Langstrumpf, vor allem in den bebilderten Ausgaben. Grundschulkinder ab etwa 8 Jahren können die Geschichten bereits selber lesen und auf eigene Faust in die Erlebniswelt der rotzfrechen Göre mit den verschiedenfarbigen Strümpfen eintauchen.
Starke Frauen etc finde ich alles gut, Fräulein Schmidt soll ja eine selbstbewußte Frau werden und so weiter.
Aber:
Pippi geht mir jetzt schon, im vierten Kapitel mit ihrer neunmalklugen Art gehörig auf die Nerven. Und das ärgert mich selbst etwas, weil ich es eigentlich als schönes Kinderbuch in Erinnerung habe und es Fräulein Schmidt auch zu gefallen scheint.
Aber objektiv gesehen nervt sie halt diverse Erwachsene ohne wirklichen Grund, versteht nicht, warum es besser ist lesen und schreiben zu lernen, rollt Kekse auf einem Boden aus, der vorher von Pferd und Affe betreten wurde und kommt auch nur über die Runden, weil sie Stark, Reich und frech ist.
Verdammt, man wird immer mehr zu einem Spießer.
Welche Kinderbücher könnt ihr für Vierjährige empfehlen?
vgl auch: