Sexual Strategies Theory: Eine evolutionäre Perspektive auf die menschliche Paarung (Teil 3)

David Buss hat mit Sexual Strategies Theory eine sehr interessante Theorie entwickelt und es lohnt sich, sie hier zu besprechen.

Sexual Strategies Theory: An Evolutionary Perspective on Human Mating

Bisherige Teile finden sich hier:

Weiter geht es:

Precis of Sexual Strategies Theory

1. In human evolutionary history, both men and women have pursued short-term and long-term matings under certain conditions where the reproductive benefits have outweighed the costs.

„In der Evolutionsgeschichte der Menschheit haben sowohl Männer als auch Frauen unter bestimmten Bedingungen, bei denen die Vorteile der Fortpflanzung die Kosten überwogen, kurzfristige und langfristige Partnerschaften angestrebt.“

Ich nehme an, zumindest den ersten Teil wird niemand ernsthaft bestreiten wollen. Männer und Frauen (als Geschlechter) haben zu jeder Zeit beide Strategien und Mittelwege dazwischen genutzt.
Etwas umstrittener wäre es wohl inwieweit dafür eine reproduktiver Vorteil bestehen muss. Diejenigen, die menschliches Verhalten als rein sozial bedingt ansehen, werden anführen, dass es relativ egal ist, ob sich dabei ein reproduktiver Erfolg einstellt. Für die Evolutionsbiologen hingegen „versteckt“ sich in dem zweiten Teil eine Selektion für die jeweiligen Wege wie eine Kurzzeit- bzw Langzeitsselektion erfolgreich ist

2. Different adaptive problems must be solved when pursuing a short-term sexual strategy as opposed to pursuing a longterm sexual strategy.

Das knüpft an das vorher gesagte an: Wenn es biologische Adaptionen in beide Richtungen gibt, dann stellen sich andere Probleme. Wo eine Langzeitstrategie Bindung verlangt kann dies für eine Kurzzeitstrategie sogar hinderlich sein, etwa weil eine Partnerin bei einem Mann für eine Kurzzeitstrategie geringere Anforderungen erfüllen muss als eine Langzeitpartnerin.

3. Because of a fundamental asymmetry between the sexes in minimum levels of parental investment, men devote a larger proportion of their total mating effort to short-term mating than do women.

Wenn es nach den Männern gehen würde, dann würde es sicherlich einiges mehr an short-term Mating geben, zumindest wenn es nach dem einzelnen Mann und Sex für ihn gehen würde.
Ein Indiz ist die Forschung zum Sexualverhalten in der Homosexualität, welche ja sozusagen die Limitierungen oder Handlungen des anderen Geschlechts herausnehmen:

Blumstein and Schwartz (1983) found that, among people in committed relationships, gay men were far more likely than lesbians to have sex with someone other than their regular partner (82% vs. 28%). Among those who did experience sex with someone other than the partner, lesbians tended to have only 1 outside partner (53%), unlike gay men (7%). The proportion of gay men who reported having had over 20 outside partners during the relationship was substantial (43%), but among lesbians it was negligible (1%). Even in the moderately promiscuous category of having had between 6 and 20 partners, gay men outnumbered lesbians (30% vs. 4%). Again we look to Bell and Weinberg (1978) for converging evidence with a sample that was not restricted to people in committed relationships. In a sample of several hundred respondents, far more gay White men (43%) than White lesbians (0%) reported having had over 500 sex partners. Meanwhile, 58% of White lesbians, but only 3% of gay White men, said their lifetime homosexual experience had included 9 or fewer partners. (…)

Ein weiteres Indiz wäre, dass es für Männer eine Industrie gibt, in der sie für Sex bezahlen können, während dies bei Frauen nicht bzw nur im wesentlich geringeren Umfang vorhanden ist.

Natürlich ist dies auch wieder von den Umständen abhängig. Es gibt sicherlich Männer, die nur auf Langzeitstrategien setzen, vielleicht auch weil sie wissen, dass es mit Kurzzeitsstrategien nichts wird oder weil sie eben nichts für sie sind. Aber wenn sich Gelegenheiten ergeben, dann sind Männer im Schnitt sicherlich eher für eine Kurzzeitsstrategie zu haben. Dazu auch bei dem Link oben:

Probably the best data were provided by Clark and Hatfield (1989), who used an experimental procedure to investigate responses to sexual offers. Both men and women were approached by a moderately attractive, opposite-sex confederate and invited to have sexual intercourse that evening. Women’s refusal rate was 100% across two studies, whereas only 25% of the men refused.

Dazu auch dieser Beitrag

Es liegt auch nahe, dass bei Männern eher eine Selektion darauf läuft eine günstige Situation zu schaffen oder zu nutzen, denn sie haben grundsätzlich die niedrigeren Kosten, was die reine sexuelle angeht, da sie ja nun einmal nicht schwanger werden. Natürlich können dennoch erhebliche Kosten entstehen: Etwa wenn sie damit eine Langzeitbeziehung gefährden, weil diese davon erfährt. Oder wenn sie eine Frau schwängern, die doch eigentlich eine Bindung wollte und nun Druck ausübt, auch wenn sie als Langzeitspartnerin nicht interessant ist oder wenn der eigentliche Partner dieser Frau Gewalt gegen ihn ausübt oder Angehörige verlangen, dass er sie nunmehr als Langzeitpartnerin nehmen soll ansonsten müssten sie Gewalt ausüben etc.

4. Because the reproductive opportunities and reproductive constraints differ for men and women in these two contexts, the adaptive problems that women must solve when pursuing each strategy are different from those that men must solve, although some problems are common to both sexes.

Kurz gesagt:

  • Männer können auf Masse setzen, Frauen müssten eher auf Klasse setzen.
  • Beide können über die verschiedenen Strategien versuchen Kosten abzugeben:
    Etwa wenn der Mann eine Kurzzeitstrategie mit einer Frau hat und deren Partner dann das Kind für ihn versorgt
    Oder wenn die Frau eben ein Kind mit einem Mann aufgrund „Günstiger Gene“ hat und die Kosten dann dennoch von ihrem Partner getragen werden
    Oder sie Sex mit einem zB statushohen Mann hat, der dann zumindest vermuten könnte, dass ein Kind auch das seine ist, selbst wenn es von dem Langzeitpartner ist, und sie deswegen (und aufgrund der Option auf weiteren Sex) diese unterstützen.

5. Men historically have been constrained in their reproductive success primarily by the number of fertile women they can inseminate. This reproductive constraint on men can be separated into four relatively distinct problems that men historically had to solve to effectively pursue a short-term mating strategy:
(a) the problem of partner number,
(b) the problem of identifying which women are sexually accessible,
(c) the problem of identifying which women are fertile, and
(d) the problem of minimizing commitment and investment.

Frauen sind der „Flaschenhals“ der Fortpflanzung, da der Sexualakt des Mannes eine sehr kurze Zeit in Anspruch nimmt, die Schwangerschaft aber 9 Monate und man auch danach nicht gleich die nächste Schwangerschaft beginnen kann.

(a) the problem of partner number,

Da stoßen die Strategien aufeinander: Männer wollen Sex mit jeder Frau, Frauen wollen Sex mit einem möglichst statushohen Mann. Ein Mann, der es schafft ggfs neben seiner Langzeitpartnerin mit weiteren Frauen viele Kinder zu bekommen hat evolutionär viele Vorteile. Er hat natürlich auch, wie oben bereits dargestellt, erhebliche Risiken.

(b) the problem of identifying which women are sexually accessible,

Und da sind wir Männer teilweise erstaunlich schlecht drin. Eine typische Klage von Männern ist ja, dass sie alle möglichen Situationen übersehen haben und das Frauen lediglich äußerst subtile Signale senden (was allerdings durchaus zu erwarten ist).
Vielleicht liegt es auch nur daran, dass wir Menschen auf vollkommen andere Signale ausgerichtet sind, die in den modernen Zeiten nicht mehr so aktuell sind.

(c) the problem of identifying which women are fertile, and

Der meiste Sex mit den meisten Frauen bringt nichts, wenn diese nicht schwanger werden. Insofern wären Vorlieben für Frauen, die fruchtbar sind, einer sehr positiven Selektion ausgesetzt. Alter ist dabei natürlich ein wesentlicher Faktor, aber auch ansonsten Anzeichen dafür, dass der Hormonspiegel dem entspricht, was man erwarten darf.

(d) the problem of minimizing commitment and investment.

Da wäre dann eben die Frage, wieviel man jeweils an Verbindung und Investment für welchen Zweck braucht. Für eine Langzeitbindung sicherlich mehr, aber evtl sollte es nicht so viel sein, dass man eine gute Gelegenheit für eine Kurzzeitstrategie ausschlägt? Und natürlich immer die Gefahr, dass eine Frau die Gelegenheit für Sex nur vorspielt um Ressourcen abzugreifen.

6. Reproductive constraints on men can be separated into four relatively distinct problems that men historically had to solve to effectively pursue a long-term mating strategy:
(a) the problem of identifying reproductively valuable women,
(b) the problem of ensuring certainty in paternity,
(c) the problem of identifying women with good parenting skills, and
(d) the problem of identifying women who are willing and able to commit to a long-term mating relationship.

6. Die Reproduktionszwänge für Männer lassen sich in vier relativ unterschiedliche Probleme unterteilen, die Männer in der Vergangenheit lösen mussten, um eine langfristige Paarungsstrategie effektiv zu verfolgen:
(a) das Problem der Identifizierung reproduktiv wertvoller Frauen,
(b) das Problem, die Sicherheit der Vaterschaft zu gewährleisten,
(c) das Problem der Identifizierung von Frauen mit guten elterlichen Fähigkeiten, und
(d) das Problem der Identifizierung von Frauen, die bereit und in der Lage sind, sich auf eine langfristige Paarungsbeziehung einzulassen.

(a) the problem of identifying reproductively valuable women,

Habe ich jetzt bereits einiges zu geschrieben

(b) the problem of ensuring certainty in paternity,

Auch das hatte ich schon oben angesprochen: Wer fremden Nachwuchs als eigenen unterstützt, der verschwendet biologisch gesehen Ressourcen und versäumt zudem Fortpflanzungsmöglichkeiten, insbesondere, wenn er in der Beziehung treu bleibt, weil er denkt, dass sie es auch ist.

(c) the problem of identifying women with good parenting skills, and

Wenn sie schwanger ist, aber das Kind nicht passend versorgt, etwa nicht zuverlässig ist oder anderweitig zu unerfahren, der bringt das Kind dann evtl nicht durch. Das wäre biologisch gesehen  dann eine größere Fehlinvestition, da ja schon die Kosten der Schwangerschaft mitgetragen worden sind etc.

Dazu schrieb ich in einem Artikel dazu, warum Männer jungen Frauen mögen:

Hiergegen wird eingewandt, dass bei anderen Primaten (ich meine Schimpansen) die Männchen „ältere“ Frauen bevorzugen. Auch hier ist aber zu bedenken, dass auch Menschenmänner  nicht Frauen, die gerade geschlechtsreif geworden sind, wollen, sondern „reifere“, was dann eben ab 18 schon der Fall sein kann. Zudem leben Schimpansenbabies wesentlich gefährlicher. Sie müssen sich beim Klettern an der Mutter festhalten, die sie, wenn sie erfahrener ist, dabei besser unterstützen kann. Und des weiteren haben Schimpansen weder eine dauerhafte Paarbindung noch versorgen die Männchen die Weibchen oder die Kinder großartig. Sie müssen daher keinen längeren Zeitraum einplanen und können auch ihre Ressourcen anders planen.

Das klingt für uns etwas merkwürdig, weil wir 14jährige, die zum ersten Mal ihre Tage bekommen, nicht als potentielle Sexualpartner ansehen, zumindest wenn wir älter sind, sondern eben als Kinder. Aber man muss nicht weit in der Geschichte der Menschheit zurückgehen um dies zu ändern, ein Mädchen zu verheiraten, wenn es die Geschlechtsreife erlangt hat, war lange nicht ungewöhnlich. Romeo und Julia waren wohl erst 14 bzw 13 Jahre alt, aber kein Film heute würde sie in diesem Alter darstellen.

(d) the problem of identifying women who are willing and able to commit to a long-term mating relationship.

Die Frage mit welcher Partnerin man sich für eine langfristige Beziehung einlässt dürfte eine der wichtigsten Fragen des Lebens sein. Die richtige Wahl hat hier erhebliche Konsequenzen.

7. Women historically have been constrained in their reproductive success not by the number of men they can gain sexual access to but rather primarily by the quantity and quality of the external resources that they can secure for themselves and their children and perhaps secondarily by the quality of the man’s genes.

In der Vergangenheit wurde der Fortpflanzungserfolg von Frauen nicht durch die Anzahl der Männer eingeschränkt, zu denen sie sexuellen Zugang haben, sondern in erster Linie durch die Quantität und Qualität der externen Ressourcen, die sie für sich und ihre Kinder sichern können, und vielleicht in zweiter Linie durch die Qualität der Gene des Mannes.

Ich würde sagen:

  • materielle Ressourcen, Sicherheit und Schutz, ein Platz in der Gesellschaft abgesichert durch den Status des Mannes (und ggfs dessen weiterer Familie und Freunde) für sie und ihre Kinder.
  • Gute Gene

8. These reproductive constraints can be separated into two distinct problems that women historically had to solve to effectively pursue a short-term mating strategy:
(a) the problem of immediate resource extraction and
(b) the problem of assessing prospective long-term mates.

Diese Fortpflanzungsbeschränkungen lassen sich in zwei unterschiedliche Probleme aufteilen, die Frauen in der Vergangenheit lösen mussten, um effektiv eine kurzfristige Paarungsstrategie zu verfolgen:
(a) das Problem der unmittelbaren Ressourcengewinnung und
(b) das Problem der Bewertung möglicher langfristiger Partnerschaften.

Denke ich soweit klar.

9. These reproductive constraints can be separated into distinct adaptive problems women historically had to solve to effectively pursue a long-term mating strategy:
(a) the problem of identifying men who have the ability to invest resources in her and her children on a long-term basis,
(b) the problem of identifying men who show a willingness to invest resources in her and her children on a long-term basis,
(c) the problem of identifying men with good parenting skills, (d) the problem of identifying men who are willing and able to commit to a long-term relationship, and
(e) the problem of identifying men who are able and willing to protect them from aggressive conspecifics (see Table 1).

Diese Fortpflanzungsbeschränkungen lassen sich in verschiedene Anpassungsprobleme unterteilen, die Frauen in der Vergangenheit lösen mussten, um eine langfristige Paarungsstrategie effektiv zu verfolgen:
(a) das Problem, Männer zu finden, die in der Lage sind, langfristig Ressourcen in sie und ihre Kinder zu investieren,
(b) das Problem der Identifizierung von Männern, die bereit sind, langfristig Ressourcen in sie und ihre Kinder zu investieren,
(c) das Problem, Männer mit guten Erziehungsfähigkeiten zu finden, (d) das Problem, Männer zu finden, die bereit und in der Lage sind, sich auf eine langfristige Beziehung einzulassen, und
(e) das Problem, Männer zu finden, die in der Lage und bereit sind, sie vor aggressiven Artgenossen zu schützen

(a) the problem of identifying men who have the ability to invest resources in her and her children on a long-term basis,

Hochstabler, die vortäuschen Ressourcen zu haben, sind eine alte Strategie, genauso wie Männer, die Bindungsabsichten vortäuschen, in Wahrheit aber eine Kurzzeitstrategie verfolgen.  Und die Frau muss einen vergleichsweise langen Zeitraum überblicken: Nicht nur die Kennenlernphase, sondern insbesondere die Schwangerschaft und die spätere Aufzucht der Kinder. Und natürlich wäre eine dauerhafte Unterstützung mit Ausbildung der Kinder, etwa der Jungen zur Jagd und einem dauerhaften Schutz sowohl der Frau als auch der Kinder ideal.

10. Men and women have evolved distinct psychological mechanisms that function to solve the adaptive problems confronted to effectively pursue short-term and long-term matings.

Das wäre für einen Evolutionsbiologen eine relativ klare Sache. Es wäre quasi nicht zu vermeiden, da es eben sehr wichtige Punkte wären, wie sich aus den obigen Angaben ergibt.

11. These psychological mechanisms and their behavioral manifestations, combined with the temporal contexts in which each set is activated, constitute the evolved sexual strategies of men and women. Strategies are denned as evolved solutions to adaptive problems, with no consciousness or awareness on the part of the strategist implied.

„Diese psychologischen Mechanismen und ihre Verhaltensmanifestationen bilden zusammen mit den zeitlichen Kontexten, in denen jeder Satz aktiviert wird, die entwickelten sexuellen Strategien von Männern und Frauen. Strategien werden als gewachsene Lösungen für adaptive Probleme betrachtet, ohne dass der Stratege ein Bewusstsein oder eine Erkenntnis hat.“

Die psychologischen Mechanismen und ihre Verhaltensmanifestationen finde ich hoch interessant und sie zu kennen würde uns auch viel über uns selbst verraten.

Mal sehen was es im nächsten Teil gibt.

20 Gedanken zu “Sexual Strategies Theory: Eine evolutionäre Perspektive auf die menschliche Paarung (Teil 3)

  1. Pingback: Sexual Strategies Theory - Aufklärung heute

  2. Zu „fertile“ fällt noch auf, dass genau DAS bei Menschen im Vergleich zur Tierwelt absolut „geheimgehalten“ wird: Keine rot leuchtenden Popos (a la Pavian), keine merkbare Pheromone (wie bei Hunden oder Schmetterlingen), lediglich mit hochemfindlichen Messgeräten erfassbare Temperaturschwankungen (na gut, und vielleicht nicht ganz so schwierig zu erfassende Temperamentsschwankungen).
    Ist wohl aus „weiblicher“ Sicht sinnvoll, weil dadurch „das Männchen“ länger „Männchen machen“ muss, und eher „getestet“ wird, wie gut es sich langfristig (Stichwort „Aufzucht“) engagiert.

    • Ergänzend zum verdeckten Eisprung: Menschen haben keine „Brunftzeit“. Man kann nur die Wahrscheinlichkeit messen, in dem bspw. im Zeitraum eines Jahres eine Schwangerschaft erfolgt. Und diese Wahrscheinlichkeit sinkt bei Frauen mit dem Lebensalter. Was einerseits die These die These Jugend = Fertilität unterstützt.
      Andererseits ist das tatsächliche Zeitfenster der weiblichen Fruchtbarkeit in jedem Monat relativ klein.
      So dass ein isolierter sexueller Akt eigentlich recht wenig aussagt.

      So dass man umgekehrt behaupten kann, der reproduktive Erfolg für den Mann stellt sich mit höherer Wahrscheinlichkeit ein, wenn er längerfristig mit einer Frau zusammen ist.
      Die Überlebenswahrscheinlichkeit des Säuglings (und der Mutter) hängt wiederum davon ab, ob der kalorische Mehrbedarf der Frau, besonders in der letzte Phase der Schwangerschaft und während der Stillzeit gedeckt werden kann.
      In der sie jedoch eher arbeitsunfähig ist – also unfähig, auch nur sich selbst zu versorgen.

      D.h. man müsste „parental investment“ (die den Vater beinhaltet, der dieses „Investment“ zu leisten hat) bereits in der Frühphase von „Elternschaft“ ansiedeln.
      Die „Kostenlast“ durch Schwangerschaft wird mir zu einseitig auf die „Haben-Seite“ der Frau gelegt, weil die Unterschiede zwischen menschlichen Säuglingen und der von Tieren, bzw. Primaten unterschlagen werden. Denn die „unfertigen Produkte“ von „Schwangerschaft“ auf der menschlichen Seite sind Resultat eines Gehirnvolumens (und einer Kopfgröße), die Primaten nicht aufweisen. Das Gehirn wiederum ist kalorisch ein „costly signal“.

      Man muss auf der anderen Seite in Rechnung stellen, das Konzept von individueller „Vaterschaft“ setzt eine Kenntnis der Kausalität voraus. „Vatersicherheit“ einzufordern beruht bereits auf diesem Wissen.
      D.h. das kann bereits kein Konzept mehr sein, dass auf einem exklusivem Zugang beruht – jeder „Alpha“ mit exklusivem Zugang zu Frauen kann sich seiner Vaterschaft sicher sein.

      Ich denke hier nur gerade laut! 😉

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