Selbermach Mittwoch

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„Frauen wählen weiter mit grosser Beharrlichkeit Care-Karrieren“

Ein interessanter Bericht in der NZZ:

Noch immer entscheiden sich nur wenige Frauen für technische Berufe, obwohl diese in der Regel bessere Löhne zahlen. Die Unternehmensberatung Bain erkennt traditionelle Rollenbilder als Ursache und empfiehlt konkrete Massnahmen.

„Traditionelle Rollenbilder“ sind ja so ein nettes Schlagwort, welches letztendlich nichts aussagt. Es ist auch etwas, was Verantwortung abgibt: Frauen können ja nichts für die traditionellen Rollenbilder, die sie hindern. Männer aber irgendwie dann doch, weil sie davon profitieren (wenn man nur das Gehalt betrachtet)

Die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau werden zwar kleiner, verschwunden sind sie aber keineswegs. 2020 waren in der Schweiz 60,1 Prozent der Arbeitnehmenden, deren monatlicher Bruttolohn für eine Vollzeitstelle unter 4000 Franken liegt, Frauen. Umgekehrt waren die Arbeitnehmenden mit einem Bruttolohn von mehr als 16 000 Franken gemäss Zahlen des Bundesamtes für Statistik von dieser Woche zu 78,5 Prozent Männer. Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern ist im Jahr 2020 auf 18 Prozent gesunken nach noch 19,0 Prozent im Jahr 2018.

Ein kurzes Googeln ergab, dass 4.000 Franken etwa 4060 € sind . Das ist ja zumindest aus deutscher Sicht schon kein schlechtes Gehalt. Aber die Lohnstruktur in der Schweiz ist wohl eine andere als in Deutschland.
16.000 Franken im Monat sind etwa 16.240 €, also ein sehr stattliches Einkommen. Hier sind es 78,5% Männer. Wäre natürlich interessant, was die dafür tun müssen, ich vermute mal die meisten Tätigkeiten dieser Art sind mit einer Teilzeitstelle nicht kompatibel.

Die Lohnunterschiede sind teilweise auf strukturelle Faktoren wie das Bildungsniveau, die Anzahl Dienstjahre oder die Ausübung einer Führungsfunktion zurückzuführen. Auffällig ist, dass die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern umso deutlicher ausfällt, je höher die Kaderfunktion ist.

Eine Kaderfunktion ist eine Funktion mit Führungsaufgaben. Und da dürfte gelten: Um so höher der Job, um so mehr Verantwortung, um so eher Einschränkungen bei der Option in Teilzeit zu gehen oder anderweitig auszusetzen oder die Familie zu priorisieren.

Die öffentliche Diskussion konzentriert sich häufig auf die unerklärten Lohnunterschiede, die ein Zeichen für Lohndiskriminierung sein können. Die Crux liegt aber eigentlich woanders. Wollen Frauen einen guten Lohn, dann sollten sie nicht darauf hoffen, dass die Löhne in schlecht bezahlten «Frauenberufen» überproportional steigen. Der direktere Weg zu einem guten Gehalt führt eindeutig über Ausbildungen in besser bezahlten Branchen wie Informatik oder Natur- oder Ingenieurwissenschaften.

Das ist ja schon eine erfreulich deutliche Ansage. Es legt den Frauen eine gewisse Verantwortung auf. Aber es gibt ja Gründe dafür, dass Frauen bestimmte Berufe eher ausüben wollen, beispielsweise Dinge – Personen Unterschiede in den Interessen von Männern und Frauen

Erstaunlich ist allerdings, dass sich Frauen immer noch mit grosser Beharrlichkeit für Care-Karrieren entscheiden. Die Unternehmensberatung Bain identifiziert traditionelle Rollenbilder. Noch immer würden althergebrachte Stereotype die Berufswahl von Mädchen beeinflussen. In der Schweiz lag der Anteil der Studienabgängerinnen im sogenannten Mint-Bereich, also in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen, laut Zahlen der Unesco von 2017 bei 22 Prozent. Auch in den USA sind nur 25 Prozent aller Computerfachleute weiblich und lediglich 13 Prozent aller Ingenieurposten mit Frauen besetzt.

Das ist so eine klassische Nichtargumentation über Behauptungen, die vorgibt, tatsächlich etwas festzustellen. Frauen wählen traditionelle Berufe. Also müssen traditionelle Rollenbilder der Grund sein. Wirkliche Gründe oder Belege dafür oder gar eine Suche nach anderen Unterschieden, etwa der Dinge-Personen Unterschied oder eben eine Untersuchung der Arbeitszeiten oder der Faktoren neben dem Gehalt werden erst gar nicht vorgenommen.

Hürden für Frauen im Arbeitsleben seien zudem eine starre Organisation in Unternehmen, die die Wünsche von Frauen nach mehr Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Berufstätigkeit und ihrer Arbeitszeit nur wenig berücksichtigten.

Das finde ich ja auch klasse. Da wird einfach akzeptiert, dass Frauen Sonderanforderungen an Berufe stellen. Sie sagen ja damit, dass Frauen nicht bereit sind zu den gleichen Bedingungen zu arbeiten wie die Männer. Es verlagert erneut die Verantwortung auf die Unternehmen.

Die Unternehmensberatung Bain sieht deshalb Handlungsbedarf bei den Unternehmen und empfiehlt ein ganzes Bündel von Massnahmen:

  • Individualität berücksichtigen. Keine demografische Gruppe sei einheitlich. Deshalb seien die unterschiedlichen Kriterien, die eine Persönlichkeit und ihre Bedürfnisse ausmachten, in jedem Einzelfall zu berücksichtigen.

Das wiederum ist durchaus ein Ansatz, er bringt aber auch wenig, wenn eben dennoch die Unterschiede im Schnitt dazu führen, dass von einer Gruppe wesentlich weniger Kandidaten zur Verfügung stehen.

  • Vorurteile bekämpfen. Führungskräfte sollten aktiv überkommene Rollenmodelle aufbrechen. So können sie etwa diverse Lebensformen positiv herausstellen, einen gerechten Zugang zu Förderung und Mentoring schaffen, Vernetzung und Kollegialität unterstützen sowie konkrete Aufklärung betreiben, um unterbewussten Stereotypen entgegenzuwirken.

„diverse Lebensformen positiv herausstellen“ ist ja auch vollkommen nichtssagend. Und Vernetzung von Kollegen ist natürlich auch etwas, was derjenige selbst machen muss und es wird um so schwieriger, wenn die Kollegin früh nach Hause muss um ihre Kinder ins Bett zu bringen, während andere auf „Vernetzungstreffen“ sind. Und natürlich machen Metoo Bewegungen auch viele Männer bei der Förderung und dem Mentoring vorsichtiger (was man allerdings den Frauen an sich auch nicht vorwerfen kann)

  • Flexibles Arbeiten ermöglichen. Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig unterschiedlichste Arbeitsformen seien. Ob Büropräsenz, Home-Office oder Teilzeitmodelle – entscheidend sei, dass alle Beschäftigten die gleichen Möglichkeiten erhielten.

Das ist natürlich naiv. Teilzeitmodelle sind einfach für viele Führungspositionen nicht drin.

  • Wiedereinstieg erleichtern. Laut der Bain-Studie möchten 90 Prozent der Frauen, die weltweit während der Pandemie ihre Jobs zugunsten ihrer Kinder aufgegeben haben, wieder in die Berufstätigkeit zurückkehren – was aber lediglich 40 Prozent gelingt. Unternehmen können den Wiedereinstieg erleichtern, indem sie etwa Trainingsprogramme anbieten, mit denen die durch die Abwesenheit entstandenen Wissens- oder Kompetenzlücken geschlossen werden können.

Haben so viele Frauen ihre Jobs aufgegeben? ich vermute mal, dass die, die für Karrieren wirklich in Betracht kommen, dass eher nicht gemacht haben.

«Ungleichgewichte zwischen Frauen und Männern verschwinden nicht automatisch. Unternehmen müssen aktiv entsprechende Lösungen erarbeiten», kommentiert die Bain-Partnerin Claudia Kobler, die sich für Diversität und Inklusion in den Unternehmen einsetzt.

Ich möchte einmal von einer Frau, die sich für mehr Frauen einsetzt, einen Anforderungsplan an Frauen sehen statt eines Anforderungsplan an die Unternehmen.

Fraternal Birth Order effect und die „Heilbarkeit“ von Homosexualität

Ein interessanter Artikel beschäftigt sich mit mir der sogenannten „Fraternal Birth order“ also der „Geschwisterlichen Geburtsreinfolge“. Dabei geht es darum, dass eine Mutter möglicherweise bei der Schwangerschaft mit einem Sohn bestimmte Antikörper ausbildet, die mit jedem Sohn die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass dieser homosexuell wird.

Aus der englischen Wikipedia ins deutsche übersetzt mit deepl:

Die geschlechtliche Reihenfolge bei der Geburt wurde mit der sexuellen Orientierung von Männern in Verbindung gebracht. Zahlreiche Forschungsergebnisse zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit einer homosexuellen Orientierung umso größer ist, je mehr ältere Brüder ein Mann von derselben Mutter hat. Ray Blanchard und Anthony Bogaert stellten diesen Zusammenhang erstmals in den 1990er Jahren fest und nannten ihn den „fraternal birth order effect“. Die Wissenschaftler führen den Effekt auf einen pränatalen biologischen Mechanismus zurück, da der Zusammenhang nur bei Männern mit älteren biologischen Brüdern auftritt, nicht aber bei Männern mit älteren Stief- oder Adoptivbrüdern. Man nimmt an, dass es sich bei dem Mechanismus um eine mütterliche Immunreaktion auf männliche Föten handelt, bei der Antikörper männliche Y-Proteine neutralisieren, von denen man annimmt, dass sie während der Entwicklung eine Rolle bei der sexuellen Differenzierung spielen. Dadurch würden einige Hirnregionen, die mit der sexuellen Orientierung in Verbindung gebracht werden, in der „typisch weiblichen“ Anordnung verbleiben – oder sich zu Männern hingezogen fühlen. Biochemische Beweise für diese Hypothese wurden 2017 erbracht, als festgestellt wurde, dass Mütter mit einem schwulen Sohn, insbesondere solche mit älteren Brüdern, erhöhte Werte von Antikörpern gegen das Y-Protein NLGN4Y aufwiesen als Mütter mit heterosexuellen Söhnen.[1][2]

Der Effekt wird mit jeder weiteren männlichen Schwangerschaft stärker, wobei die Wahrscheinlichkeit, dass der nächste Sohn schwul ist, um 38-48 % steigt. Das bedeutet nicht, dass alle oder die meisten Söhne nach mehreren männlichen Schwangerschaften schwul werden, sondern dass die Wahrscheinlichkeit, einen schwulen Sohn zu haben, von etwa 2 % für den erstgeborenen Sohn auf 3 % für den zweiten, 5 % für den dritten usw. ansteigt.[1][3] In zwei Studien wurde geschätzt, dass zwischen 15 % und 29 % der schwulen Männer ihre sexuelle Orientierung diesem Effekt verdanken, wobei jedoch darauf hingewiesen wurde, dass die Zahl möglicherweise höher ist, da ihre Mütter durch frühere Fehlgeburten und Schwangerschaftsabbrüche möglicherweise Y-gebundenen Antigenen ausgesetzt waren. Im Allgemeinen wurde davon ausgegangen, dass diese mütterliche Reaktion nicht auf erstgeborene schwule Söhne zutrifft und dass sie ihre Orientierung den Genen, pränatalen Hormonen und anderen mütterlichen Immunreaktionen verdanken, die auch die Entwicklung des Gehirns beeinflussen.[2] In der Laborstudie von 2017 wurde jedoch festgestellt, dass Mütter ohne Söhne Antikörper gegen männliche Zellen haben, die möglicherweise durch häufige frühe Fehlgeburten verursacht werden und somit den Effekt bei einem erstgeborenen Sohn hervorrufen.[4] Wissenschaftler haben eine Reihe von evolutionären Erklärungen dafür angeboten, warum die Reaktion anhält.[5]

Die wenigen Studien, die keine Korrelation zwischen schwulen Männern und der Geburtenfolge festgestellt haben, wurden im Allgemeinen wegen methodischer Fehler und Stichprobenmethoden kritisiert.[6] J. Michael Bailey sagte, dass keine andere plausible Hypothese als eine mütterliche Immunreaktion gefunden wurde.[6] Der Effekt wird manchmal auch als „älterer Bruder-Effekt“ bezeichnet.

Der Autor schreibt zu einer möglichen medizinischen Behandlung:

Although the putative male-specific antigen or antigens are unknown at this time, candidate antigens and maternal antibodies have been proposed (e.g., Bogaert & Skorska, 2011; VanderLaan et al., 2015), and perhaps it is only a matter of time before these antibodies are discovered. If a specific antigen is discovered to mediate the FBOE, then shielding the mother’s immune system from exposure to the antigen should eliminate the FBOE. Analogous treatment for alloimmunity from maternal antibodies already exists and is widely used to prevent the devastating and often deadly condition in fetuses and newborns known as hemolytic disease or erythroblastosis fetalis (for review,seeCrowther, Middleton, & McBain, 2013). This condition develops when the mother is Rh-negative and she carries Rh-positive offspring. With the first pregnancy, the fetus is relatively unaffected because fetal blood rarely mixes with the maternal bloodstream until delivery, but subsequent pregnancies of Rh-positive offspring run the risk of maternal antibodies (anti-D) attacking the Rh protein on the red blood cells of the fetus, causing hemolytic disease. In the early 1970s, an anti-D gammaglobulin became available and is now widely used in developed countries (e.g., RhoGamTM). Administering RhoGam to an Rh-negative mother at parturition is intended to sequester any Rh protein that enters her bloodstream, thus averting a response from her own immune system and, therefore, no antibodies to the Rh-factor affect subsequent offspring. Postpartum administration of RhoGam to Rh-negative mothers has greatly reduced the risk ofalloimmunization for subsequent pregnancies and, consequently, reduced the number of neonatal deaths from hemolytic disease.

Es scheint also Wege zu geben diesen Vorgang aufzuhalten und ein Medikament dagegen auf den Markt zu bringen.

No, same-sex sexual orientation is not a disease and it is not the intention of those studying the biological basis of sexual orientation to find a ‘‘cure.’’
But if a maternal immune response indeed underlies the FBOE, maternal treatment for alloimmunity could serve as a medical intervention to decrease the likelihood of gay sons from subsequent pregnancies. It appears we may quickly face the ethical question of whether it is permissible to intervene in fetal development to affect the child’s later sexual orientation. As with many other medical interventions that appear just over the horizon, our society is woefully unprepared to wrestle with the issues that would arise upon the development and marketing of an‘‘AndroGam’’or‘‘GayGam’’to administer to a mother who has just delivered a son in order to avert development of same-sex attraction in subsequent sons. Conversely, a couple desiring a gay son could inoculate the mother with the appropriate antigens at work in the FBOE, until she produces the level of antibodies required to predispose even her first son to grow up to be gay.

Noch einmal mit deepl übersetzt:

Liegt dem FBOE jedoch tatsächlich eine mütterliche Immunreaktion zugrunde, könnte die mütterliche Behandlung der Alloimmunität als medizinischer Eingriff dienen, um die Wahrscheinlichkeit schwuler Söhne aus nachfolgenden Schwangerschaften zu verringern. Es scheint, dass wir bald mit der ethischen Frage konfrontiert werden könnten, ob es zulässig ist, in die fötale Entwicklung einzugreifen, um die spätere sexuelle Orientierung des Kindes zu beeinflussen. Wie bei vielen anderen medizinischen Eingriffen, die sich kurz vor dem Horizont abzeichnen, ist unsere Gesellschaft auf die Probleme, die sich bei der Entwicklung und Vermarktung eines “AndroGam“ oder “GayGam“ zur Verabreichung an eine Mutter, die gerade einen Sohn zur Welt gebracht hat, um die Entwicklung einer gleichgeschlechtlichen Anziehung bei späteren Söhnen zu verhindern, bedauerlicherweise nicht vorbereitet. Umgekehrt könnte ein Paar, das sich einen schwulen Sohn wünscht, die Mutter mit den entsprechenden Antigenen in der FBOE impfen, bis sie die erforderliche Menge an Antikörpern produziert, um sogar ihren ersten Sohn zu prädisponieren, schwul zu werden.

Und den nächsten Abschnitt übersetze ich mal gleich:

Wäre es als Gedankenexperiment ethisch vertretbar, zu versuchen, die zukünftige sexuelle Orientierung Ihres fötalen Sohnes zu beeinflussen? Wir vermuten, dass die meisten Menschen in unserer Gesellschaft auf diese Frage schnell und eindringlich antworten würden, aber es ist keineswegs klar, dass ihre Antworten alle gleich ausfallen würden. Wäre die Antwort für Eltern, die in Nordamerika leben, wo die Akzeptanz von Homosexuellen zuzunehmen scheint, die gleiche wie für Eltern in Uganda, wo gleichgeschlechtliche Anziehung zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe führen kann?

Sicherlich ist es ethisch zulässig, dass ein Paar, das sich einer In-vitro-Fertilisation unterzieht, für die Einpflanzung in die Gebärmutter Embryonen bevorzugt, die nicht zwei Kopien des Tay-Sachs-Gens tragen.

Wäre es auch ethisch vertretbar, Embryonen auf der Grundlage des Geschlechts, der Größe und der Augenfarbe auszuwählen? Wäre es ethisch vertretbar, wenn ein afroamerikanisches Paar solche Embryonen bevorzugt, bei denen die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie eine hellere oder dunklere Hautfarbe haben? Würde eine so weitreichende Kontrolle über unsere ungeborenen Kinder eine schillernde Vielfalt der Menschheit hervorbringen („Oh Wunder, wie viele gute Kreaturen gibt es hier!“), oder würden alle gleich aussehen?

Die Bedrohung durch eine Immunisierung zur Verringerung oder Erhöhung der Wahrscheinlichkeit einer gleichgeschlechtlichen sexuellen Orientierung bei Söhnen steht nicht unmittelbar bevor; die Wissenschaft ist noch nicht ganz so weit, und wir beobachten eine Zunahme der Rechte und der Akzeptanz von LGBTQA in den Industrieländern, wo die Aussicht auf eine medizinische Behandlung zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit schwuler Söhne am leichtesten zugänglich wäre.

Aber auch wenn wir uns in Richtung Akzeptanz sexueller Minderheiten bewegen, gibt es immer noch einen beträchtlichen Anteil der Bevölkerung, der LGBTQA nicht akzeptiert und sich gegen schwule Söhne immunisieren würde, wenn es eine solche Option gäbe (z. B. glauben in den USA 40 % der Befragten, dass Homosexualität immer falsch ist; Glick, Cleary & Golden, 2015).

Wenn sie die Wahl haben, entscheiden sich selbst Eltern, die sexuelle Minderheiten akzeptieren, angesichts der anhaltenden Stigmatisierung und Diskriminierung homosexueller Männer möglicherweise immer noch dafür, die Chance auf Heterosexualität bei ihren Söhnen zu maximieren, ganz zu schweigen von der Aussicht auf Enkel. Die Befürchtung vieler LGBTQA-Personen und -Verbündeter, dass die Erforschung der biologischen Grundlagen der sexuellen Orientierung dazu führen könnte, dass gleichgeschlechtliche sexuelle Orientierungen „geheilt“ oder verhindert werden, ist nicht länger eine unrealistische Sorge, die ignoriert werden oder unbehandelt bleiben kann.

Finde ich spannende Fragen, die da aufgeworfen werden.

Ich vermute mal, dass ein großes Pharmaunternehmen eine „Anti Gay Pille“ schon deswegen nicht auf den Markt bringen würde, weil der Backlash wahrscheinlich enorm wäre. Wäre sie aber auf dem Markt, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass der Markt nicht so klein wäre, Enkelkinder sind ja in der Tat für viele etwas verlockendes und es gibt genug konservative Leute auf der Welt. Eine Entwicklung würde auch deswegen schon einiges an Geld kosten, weil man ja die Sicherheit haben muss, dass es das Baby nicht ansonsten schädigt. Da müsste erhebliches Vertrauen aufgebaut werde.

Andersrum natürlich die Option das Kind auf jeden Fall homosexuell zu machen. Wobei für Schwule evtl der Nachteil besteht, dass sie wenig Einfluss auf Föten / Schwangere haben und Frauen, die unbedingt ein homosexuelles Designerkind haben wollen, vielleicht lieber gleich ein lesbisches Mädchen nehmen?

 

 

Bumble Studie zu Männern und Dating

Die Brigitte bespricht eine Study des Datingportals Bumble:

Eine der Kernerkenntnisse der Studie: Männer streben auf der einen Seite nach Verletzlichkeit – doch ist das Thema für sie im Alltag eher ein Balanceakt als ein „Must-have“ in einer gesunden Beziehung. Die Hälfte der Befragten (54 Prozent) findet es überwältigend, das Gleichgewicht zu halten: Auf der einen Seite will und soll man offen und verletzlich– kurzum eben ein menschliches Wesen – sein, auf der anderen Seite steht der Druck, bitteschön auch erfolgreich und stark zu sein. 

Ein klassischer Konflikt, denn erfolgreich und stark wäre „Attraction“, wirkt also anziehend, und Offenheit und Verletzlichkeit kann sogar ins gleiche Horn stoßen, wenn man damit zeigt, dass man in der Lage ist Bindungen einzugehen und sich auf andere Leute einzulassen, ansonsten wäre es eher etwas für später, nämlich wenn es darum geht das passende Vertrauen und die Bindung einzubauen. Verletzlichkeit und Offenheit als Konzepte für das Dating kranken eh daran, dass sie zu weit sind. Es ist eben nicht jede Verletzlichkeit und jede Offenheit positiv. Die einen drücken eine negative Schwäche oder eine fehlende Menschenkenntnis aus, die anderen Gefühle und Sachen, die einen Beschäftigen und zudem Nähe.

Apropos Erfolg und Stärke: Die Hälfte der befragten Männer empfindet hohen Druck, ein bestimmtes Maß an beruflichen Erfolg erreichen zu müssen, bevor sie überhaupt erst das Gefühl hat, eine Beziehung eingehen oder gar eine Familie gründen zu „dürfen“. Im Klartext: Viele Männer fühlen sich nicht „würdig“ oder „genug“, um eine Beziehung einzugehen. Autsch.

Auch da wird vieles zusammen geworfen. Viele Männer überbewerten denke ich den Beruf, auch jemand mit einem nicht so interessanten Beruf kann, wenn er passend auftritt eine tolle Frau für sich begeistern. Aber natürlich ist es ein altes genetisches Erbe möglichst hoch in der Hierarchie stehen zu wollen.
Vielleicht war das früher, also zu evolutionär relevanten Zeiten auch einfacher als heute, weil da zwangsläufig jeder seinen Mann stehen musste, in der Sippe/Gruppe/dem Stamm eine Funktion ausüben musste und jeder das relativ schnell herausfinden und einordnen konnte, während heute alles vager ist und auch das Spektrum der Hierarchien und Ressourcen ein ganz anderes ist, um so mehr, da Frauen keinen Ernährer mehr brauchen und sexuelles freier geworden ist.

„Oh, Männer sind einsame Streiter“

Wer das noch nicht deprimierend genug fand – wir haben noch ein paar Zahlen parat: Obwohl Männer theoretisch keinen Zeitdruck beim Dating und Thema Kinder haben (anders als Menschen mit Uterus), macht die tickende Uhr im Hinterkopf auch sie nervös. Fast jeder zweite Mann (47 Prozent) gibt an, dass er nicht als „alleinstehender Bachelor“ dastehen möchte, wenn alle anderen um ihn herum Kinder bekommen. Barney aus „How I Met Your Mother“ scheint also für viele doch mehr eine wortwörtliche Witzfigur, denn ein Vorbild zu sein.

Barney ist ein zu einem großen Teil natürlich vollkommen überzeichnet und in der Tat kann der Aufreißer irgendwann tragisch werden, wobei es andere Beispiele gibt, die sicherlich interessanter sind: Etwa könnte ich mir schon vorstellen, dass Männer Leonardo DiCaprio nicht als Witzfigur ansehen, weil er natürlich jederzeit heiraten könnte, keine Angst haben muss wirklich unattraktiv zu werden und überwiegend mit Top Models oder anderen schönen Frauen schläft.

Und wo wir schon bei Barney sind: Vorbilder haben Männer auch nichtwirklich. Jeder dritte Mann (34 Prozent) gibt an, keine Vorbilder im Umfeld zu haben, die ihm zeigen, wie so eine gesunde Partner:innenschaft – die er ja herbeisehnt, aber ja eigentlich doch zu schlecht für ist – überhaupt aussehen soll. 12 Prozent würden sich ein Beispiel an ihren eigenen Eltern nehmen können, was ein ganz anderes deprimierendes Thema ist.

Ich wüsste in der Tat auch nicht wirklich wen ich jetzt als tatsächliches Vorbild sehen würde, was eine Partnerschaft betrifft. Weil das ja auch erfordern würde, dass ich dort das genau Verhalten etc kenne, das Innenverhältnis der Beziehung, in das man ja selten reinschaut. Man wird annehmen, dass viele andere Beziehungen genau so über die Runden kommen, mit Streitigkeiten hier und da und Kompromissen, die man eben macht. Und vieles ist natürlich auch schlicht personenbezogen und nicht etwas, was man kopieren kann. Ich wusste insofern keinen, bei dem ich sagen würde, dass ich nun wenn ich so handeln würde wie er, unbedingt besser dastehen würde.

Und um das ganze Trauerbild komplett zu machen: Ihren Körper hassen die Männer auch noch! Zumindest jeder vierte Mann (23 Prozent) würde seine Körperform als „nicht männlich“ beschreiben und weitere 23 Prozent haben sogar schon mal ein Date abgesagt, weil sie sich mit ihrem Aussehen nicht wohlgefühlt haben.

Das untere Viertel der Männer hat eben nicht die Vorteile der Frauen, dass sie so etwas wie Fat is beautiful oder ähnliches wirklich glauben würden. Es ist eine zu offensichtliche Lüge. Interessant wäre auch, ob Bumble solche Männer eher anzieht, es ist immerhin eine App, bei der in heterosexuellen „Matches“ nur Frauen die erste Nachricht schreiben können und sie gilt eher auf Beziehungen ausgerichtet als auf Sex.

Die Ordenquote

Der Spiegel berichtet über eine Ordensquote:

Steinmeier will künftig 40 Prozent der Verdienstorden an Frauen verleihen
Nur etwa ein Drittel aller Verdienstorden wurden zuletzt an Frauen vergeben. Bundespräsident Steinmeier nimmt nun die Staats- und Senatskanzleien in die Pflicht – und fordert mehr Vorschläge aus der Gesellschaft.

Frauen leisten Großes in unserer Gesellschaft«: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will künftig 40 Prozent der Verdienstorden an Frauen verleihen. »Ob in Vereinen, Unternehmen, an Universitäten oder in der Kultur – Frauen sorgen für Zusammenhalt, Menschlichkeit, Fortschritt und Kreativität«, teilte Steinmeier mit. Dafür gebühre ihnen Dank, »aber auch mehr sichtbare Anerkennung«.

Nach Daten  des Bundespräsidialamtes ging in den vergangenen Jahren nur etwa ein Drittel der Verdienstorden an Frauen. Im vergangenen Jahr erhielten demnach 383 Frauen und 728 Männer den Orden – eine Frauenquote von 34 Prozent.

Um den Anteil zu erhöhen, appellierte Steinmeier, mehr Frauen vorzuschlagen. »Schauen Sie sich um, in Ihrer Nachbarschaft, in Ihrer Freizeit, bei Ihren Kolleginnen. Der Verdienstorden lebt von den Vorschlägen, die ich von Ihnen für die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes bekomme.«

»Mehr Frauen die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdienen«
Die Auszeichnung sei ein Weg, um herausragende Leistung für unser Gemeinwesen zu würdigen, sagte Steinmeier. »Und es ist ein Weg, um mehr Frauen die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdienen.«

Das schließt insofern  an den Artikel gestern an, dass dort ja gut beschrieben wurde, warum Männer eher die Orden bekommen:  vieles, was mit Orden zusammen hängt, ist eben Ausdruck einer intrasexuellen Konkurrenz oder des Wunsches einen gewissen Status zu erlangen und kommt damit häufiger bei Männern vor.

Aber hier soll es natürlich um die Quote gehen. Es wäre interessant da mal die Leistungen der jeweiligen Empfänger zu vergleichen.
Allerdings ist, wie man in der Wikipedia nachlesen kann, eine entsprechende Quote nichts neues:

Anfang der 1980er Jahre wurden jährlich etwa 6000 Verdienstorden hauptsächlich an Männer verliehen. Der Anteil der Frauen lag mit rund 14 Prozent deutlich unter dem tatsächlichen Bevölkerungsanteil. Dieser Umstand veranlasste den damaligen Bundespräsident Karl Carstens (1979–1984) im Jahre 1983 in die Neufassung der Ausführungsbestimmungen zum Statut des Verdienstordens hineinzuschreiben, dass „Verdiensten bei Tätigkeiten, die nach der Lebenserfahrung vor allem von Frauen ausgeübt werden, besondere Beachtung zu schenken ist“.

Im Oktober 2006 führte der damalige Bundespräsident Horst Köhler zusätzlich eine Quotenregelung für Frauen von mindestens 30 Prozent ein. Dieses Minimum wurde 2007 mit 30,3 Prozent erstmals erreicht und in den folgenden Jahren (2008: 31,2 Prozent; 2009: 30,5 Prozent) eingehalten. Die Vorschlagslisten der Ministerpräsidenten der Bundesländer, über die die Ordensanträge vorwiegend beim Bundespräsidialamt eingereicht werden, werden nur noch angenommen, wenn von zehn Personen, die mit dem Verdienstorden ausgezeichnet werden sollen, mindestens drei Frauen sind. Wenn den Ländern nicht genügend Frauen vorgeschlagen werden, um diese Quote zu erfüllen, führte dies beispielsweise in Sachsen-Anhalt (Stand 2014) dazu, dass Männer dem Bundespräsidialamt nicht zeitnah zur Ehrung vorgeschlagen, sondern auf eine wachsende Warteliste gesetzt wurden und erst nach längerer Wartezeit ihre Auszeichnung erhalten können.[3]

Seit 1991 sind die Verleihungszahlen stark rückläufig.[4] Von über 5000 Verleihungen im Jahre 1991 und knapp 2500 Verleihungen im Jahre 2007 fiel die Zahl auf 1064 Verleihungen im Jahre 2017 und damit etwa auf den Stand des Einführungsjahres 1951. Danach stieg die Zahl der Verleihungen wieder an auf 1282 im Jahr 2018 und 1354 im Jahr 2019. Erst 2020 sank sie wieder auf 1250.[5]

Ende 2010 wurde bekannt, dass seit Mitte der 1990er Jahre eine nicht öffentlich gemachte Abmachung zwischen den Bundestagsfraktionen besteht, nach der pro Legislaturperiode 30 Orden unabhängig von tatsächlichen Verdiensten für Abgeordnete des Bundestages entsprechend den Fraktionsstärken reserviert sind. Der Verfassungsrechtler Herbert von Arnim bezeichnete dies als „absolute Anmaßung“ und „ganz neue Form der Selbstbedienung“.[6] In der 19. Legislaturperiode (2017 bis 2022) wurden 25 Orden an Abgeordnete verliehen.[7]

Wäre interessant zu sehen ob die Rückläufigkeit der Zahlen darauf zurückzuführen ist, dass man einfach nicht genug Frauen findet oder ob es ein davon unabhängiger Trend ist.

Selbermach Samstag

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema oder für Israel etc gibt es andere Blogs

Zwischen einem Kommentar, der nur einen Link oder einen Tweet ohne Besprechung des dort gesagten enthält, sollten mindestens 5 Kommentare anderer liegen, damit noch eine Diskussion erfolgen kann.

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, auch gerne einen feministischen oder sonst zu hier geäußerten Ansichten kritischen, der ist dazu herzlich eingeladen

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

Sexual Strategies Theory: Eine evolutionäre Perspektive auf die menschliche Paarung (Teil 4)

David Buss hat mit Sexual Strategies Theory eine sehr interessante Theorie entwickelt und es lohnt sich, sie hier zu besprechen.

Sexual Strategies Theory: An Evolutionary Perspective on Human Mating

Bisherige Teile finden sich hier:

Weiter geht es:

Parental Investment and Sexual Selection

Our theory takes as a starting point Trivers’s (1972) seminal theory of parental investment and sexual selection. Sexual selection, as originally proposed by Darwin (1871), refers to the evolution of characteristics that give organisms reproductive advantage, as contrasted with survival advantage. Survival is important only insofar as it affects reproduction.

Sexuelle Selektion ist etwas, was viele Leuten, die denken, dass sie die Evolutionstheorie verstehen, gar nicht auf dem Schirm haben. Ich muss zugeben, dass ich es auch erst im Rahmen dieses Blogs, durch Kommentare wirklich verstanden habe (Roslin, du fehlst!).

Und auch der Satz, dass Überleben nur dann überhaupt eine Bedeutung hat, wenn es die Fortpflanzung betrifft und in Verbindung damit, dass der am besten angepasste Körper irrelevant ist, wenn dessen Gene nicht in die nächsten Generationen kommen, bereitet vielen Leuten Schwierigkeiten.

Two paths to reproductive advantage are
(a) success at intrasexual competition (e.g., one male stag defeating another, with the winner obtaining access to the doe) and
(b) success at intersexual attraction (e.g., the male peacock displaying brilliant plumage that is attractive to peahens).

Das ist gar  nicht so leicht zu trennen. Denn der intrasexuelle Wettkampf ist ja gleichzeitig auch häufig etwas, was intersexuelle Begierden auslösen kann. Klar: Der Hirsch, der den anderen aus dem Revier vertreibt oder der Gorilla, der den anderen Gorilla im Kampf besiegt, lässt den Frauen in der Hinsicht keine andere Wahl (wobei es bei Gorillas durchaus vorkommen soll, dass gewisse Männchen von den Weibchen unterstützt werden). Und zu einem gewissen Grad besiegt eben der Pfau auch seine männlichen Konkurrenten, wenn er einen besonders schönen Pfauenschwanz hat.

Und auch beim Menschen liegt es dicht beieinander: Jobs mit einem gewissen wirtschaftlichen Erfolg und insbesondere solche die einen gewissen Status bewirken können sowohl einen Sieg innerhalb der sexuellen Selektion darstellen als auch einen für Frauen interessanter machen.
Natürlich gibt es aber auch Bereiche, in denen Männer untereinander in Konkurrenz treten und Frauen das ganze nicht wirklich interessiert. Das wäre evolutionär dann verständlich, wenn es eben

Characteristics that lead either to successful competition or to success at being preferentially chosen by the opposite sex will evolve simply because they give organisms reproductive advantage.

In der Tat und das sogar, wie man am Pfauenschwanz sieht, wenn sie ansonsten Nachteile bringen.

Trivers (1972) proposed that a central driving force behind sexual selection is the degree of parental investment each sex devotes to their offspring. Parental investment is denned as „any investment by the parent in an individual offspring that increases the offspring’s chances of surviving (and hence reproducing) at the cost of the parent’s ability to invest in other offspring“ (Trivers, 1972, p. 139).

jede Investition der Eltern in einen einzelnen Nachkommen, die die Überlebenschancen des Nachkommen (und damit seine Fortpflanzung) auf Kosten der Fähigkeit der Eltern erhöht, in andere Nachkommen zu investieren“ (Trivers, 1972, S. 139).

Das ist ein sehr spannendes Konzept und zwingt teilweise auch in bestimmte Evolutionswege hinein: Setzt man auf Quantität oder Qualität beim Nachwuchs?

Current conceptions of parental investment involve investment that increases an offspring’s chances of survival and reproduction at the expense of alternative forms of reproductive investment (e.g., competition for mates), whether or not they involve one’s own offspring (Clutton-Brock, 1991). Trivers proposed two related links between parental investment and sexual selection:
(a) The sex that invests more in offspring should be more choosy or discriminating about who they mate with (intersexual attraction), and
(b) the sex that invests less in offspring should compete more vigorously for access to the valuable high-investing members of the opposite sex (intrasexual competition).

(a) Das Geschlecht, das mehr in die Nachkommenschaft investiert, sollte wählerischer oder diskriminierender sein, mit wem es sich paart (intersexuelle Anziehung), und
(b) das Geschlecht, das weniger in die Nachkommenschaft investiert, sollte stärker um den Zugang zu den wertvollen, hoch investierenden Mitgliedern des anderen Geschlechts konkurrieren (intrasexueller Wettbewerb).

Das Geschlechterdilemma in etwas wissenschaftlicherer Sprache.

There has been widespread empirical support for Trivers’s (1972) theory of parental investment and sexual selection across dozens of species. Among mammals, for example, females typically invest more heavily than do males in offspring, and in hundreds of mammalian species, it has been documented that females are more selective, whereas males compete
more vigorously in intrasexual competition (Trivers, 1985).

So auch beim  Menschen. Wenig überraschend sind Männer daher auch in Spitzenpositionen eher zu finden.

An even more compelling empirical test came with the discovery of several sex-role-reversed species (e.g., Mormon cricket, Panamanian poison-arrow frog, and several species in the pipefish seahorse family) in which males were observed to invest more in offspring than did the females. In these species, females are often larger than males, and they compete more aggressively with each other for access to the more choosy, heavily investing males (Trivers, 1985). In addition to providing powerful support for Trivers’s theory, these results highlight the fact that relative parental investment, not biological sex per se, drives the process of sexual selection.

In der Tat gibt es einige Spezien, bei denen es genau umgekehrt ist, zB gewisse Vögel, bei denen eine Chance besteht, dass sie zweimal in der Season brüten können, wenn der Mann sie passend unterstützt. Hatte ich auch mal was zu, finde ich gerade nicht.

Humans are like most mammals in that women tend to be the more heavily investing sex. This occurs in part because fertilization, gestation, and placentation are internal within women. Women carry the additional parental investment associated with lactation for as many as several years after the birth of a child: often for up to 4 years in tribal societies (e.g., Shostak,1981). These forms of investment constrain the number of children a woman can successfully produce; typically the upper bound is about a dozen under optimal conditions, and that upper bound is rarely reached. Men, in contrast, do not bear these forms of heavy parental investment, although they can and do invest heavily in other ways. The minimum investment by the man is the contribution of his sperm, and men, as a consequence, have a higher ceiling on their potential production of offspring. These sex differences in minimum parental investment, according to Trivers’s (1972) theory, suggest that women should be the more selective or discriminating sex with respect to mating partners, whereas men should be less discriminating and be more vigorous in intrasexual competition for mates.

Alles wenig überraschend und man braucht kein Patirarchat um solche Punkte zu verstehen.

It is important to note that these are generalizations for which there are many exceptions. Human males have many opportunities to invest in their offspring following birth (e.g., through provisioning, protecting, and promoting), and indeed humans arguably show greater parental investment than do any other mammals (Alexander & Noonan, 1979). Where men do invest heavily in their offspring, Trivers’s (1972) theory predicts that they will exert greater selectivity in their choice of mates relative to when they invest less in offspring. Thus, although humans are like most mammals in that women tend to be the more heavily investing sex, human males stand out among mammals as often investing substantially in their children, and there exists considerable individual variation within each sex in the amount of investment: a point to be taken up later.

Man könnte also sagen, dass Männer verschiedene Strategien fahren können: Schneller Sex, bei dem sie theoretisch nicht zu wählerisch sein müssen und eine Bindung, in der sie viel in den Nachwuchs investieren und demnach auch höhere Anforderungen an die Partnerin stellen sollten.