Ich klaue einfach noch einen Ansatz, bei dem man den Artikel wegen der Paywall nicht lesen kann:
Kann aus Liebe Freundschaft werden?
Wenn die Beziehung scheitert, brechen viele Paare den Kontakt ab. Viele aber probieren, befreundet zu bleiben. Worauf es dabei ankommt und wieso sich Freundschaft und Liebe so sehr ähneln.
Meine Antwort wäre: Es kann schwierig sein. Um so länger und intensiver die Beziehung und um so eher die Beziehung nicht einvernehmlich beendet worden ist, sondern durch einen von beiden, um so schwieriger kann es sein. Und natürlich: Der Zeitfaktor
Ich bin mit einigen Frauen gut befreundet, mit denen ich etwas hatte. Aber das war dann in der Regel nichts wirklich ernstes, Friends mit Benefit, keine großen Gefühle. Aus lustigen Nächten entstanden, in denen es „einfach so passiert ist“, dass man dann doch mal Sex hatte.
Das ist alles recht einfach. Es kann mal etwas zwacken, wenn man gerade schlecht drauf und Single ist und der andere glücklich oder wenn man Lust hätte es aufleben zu lassen, aber der andere an einem anderen Punkt ist, etwa einer neuen Beziehung. Aber letztendlich keine große Sache und nichts hat sich wirklich verändert. Eher ist die Freundschaft etwas enger und derjenige etwas besonders geworden.
Richtige Beziehungen? Das ist schwieriger. Zumindest wenn einer irgendwo noch verletzt ist. Oder einfach zu viel ungeklärt ist. Ich habe das Glück oder Pech, dass bei keiner meiner ernsten Beziehungen die Gefahr besteht, dass ich ihnen über den Weg laufe. Sie sind alle in ganz andere Richtungen verzogen, teilweise noch nicht einmal der gleiche Kontinent.
Glück, weil es den Abschied vielleicht leichter gemacht hat für beide. Pech, weil es sich vielleicht normalisiert hätte und man einen Freund behalten hätte. Keine Ahnung, ob es geklappt hätte. Südländerin hat noch einen Freund in der Nähe. Und ich glaube er vermisst sie ab und zu. Neulich wollte er ihr Kinderschuhe von seinen Kindern geben und war wohl etwas sauer, dass sie sich nicht mit ihm für die Übergabe treffen wollte. Aber wir plaudern kurz zu dritt, wenn wir ihn in der Stadt treffen.
Ich kenne auch einige Leute, die das sonst gut geschafft haben. Und sogar nach wie vor den gleichen Freundeskreis haben, was ja auch für beide nicht schlecht ist. Es gibt ja eigentlich keinen Grund dafür, danach nicht befreundet zu sein, außer unser kleines mieses Gehirn, dass da mitunter einfach mit reinfunken will. Das dich an die Glückshormone erinnert, die ihr damals zusammen ausgeschüttet hat. Sie ist dein Kokain gewesen und vielleicht nicht du, aber dein Gehirn will den Rush wieder haben, lässt dich eine Leere in dir fühlen, weil das Noradrenalin dich an die alte Bindung erinnert.
Aber auch das ist eine Frage der Abstumpfung und Gewöhnung. Irgendwann wird alles normal. Das Gehirn beruhigt sich. Man kann weitermachen.
Natürlich: Wenn in der jetzigen Beziehung was schief geht – ich will es nicht hoffen – dann müssten wir beide ganz Erwachsen sein und es vernünftig durchziehen. Einfach weil es besser ist für die Kinder, wenn sie merken, dass Mama und Papa gut miteinander auskommen, auch wenn sie getrennt leben.
Rausfinden ob das klappt möchte ich nicht.