Ich hatte schon einen anderen Artikel von der Nobelpreisträgerin Nüsslein-Vollhardt, in dem sie auf biologische Geschlechterunterschiede eingeht, jetzt hat sie die Emma zu der Frage interviewt, wie viele Geschlechter es gibt bzw zu der Diskussion dazu:
Frau Prof. Nüsslein-Volhard, der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, behauptet: Der Ansicht zu sein, dass es zwei Geschlechter gebe, sei unwissenschaftlich. Es gebe viele Geschlechter.
Das ist unwissenschaftlich! Da hat Herr Lehmann vielleicht den Grundkurs in Biologie verpasst.
Finde ich einen guten Einstieg. Aber wenn man etwas älter ist, hoch angesehen in seinem Bereich und mit einem Nobelpreis in der Tasche, dann kann man auch mal etwas raushauen, gerade wenn es hier auch noch absolut zutreffend ist.
Dann holen wir den hier doch mal nach.
Ach herrje. Also gut: Bei allen Säugetieren gibt es zwei Geschlechter, und der Mensch ist ein Säugetier. Da gibt es das eine Geschlecht, das die Eier produziert, zwei X-Chromosomen hat. Das nennt man weiblich. Und es gibt das andere, das die Spermien produziert, ein X- und ein Y-Chromosom hat. Das nennt man männlich. Und wenn sich ein Ei mit einem Spermium vereinigt, entsteht ein neues Wesen.
Biologie für Dummys. Natürlich würde man da aus der intersektonalen bzw transaktivistischen Ecke vermutlich anfangen dieverse Chromosomen Sonderfälle aufzuzählen oder Leute, die ein XY-Chromosom haben aber auch Rezeptoren, die Testosteron nicht erkennen (CAIS) und daher sehr weiblich sind und auch so aussehen. Aber das ändert natürlich nichts daran, dass sie das sehr grundlegende Schema der Geschlechter dargelegt hat.
Es werden immer gern Beispiele aus der Tierwelt angebracht, die die Existenz vieler Geschlechter belegen sollen. Was ist also zum Beispiel mit Schnecken?
Das sind Hermaphroditen. Die haben beides: Spermien und Eizellen. Sie können sich also selbst befruchten. Meist paaren sie sich aber doch mit einer anderen Schnecke. Denn bei der Paarung mit sich selbst sind die Nachkommen absolut erbgleich. Wenn aber zwei verschiedene Organismen ihr Erbgut mischen, hat man eine größere Variationsbreite und dadurch sind die Nachkommen in der Regel lebensfähiger. Deshalb hat es sich dieses Prinzip in der Natur durchgesetzt. Dass es Hermaphroditen gibt, ändert aber nichts daran, dass es diese beiden Keimzellen gibt, Eier und Spermien, und damit auch zwei Geschlechter.
Auch da ist wenig hinzuzufügen.
Das Bundesverfassungsgericht hat aber 2017 entschieden, dass es neben „weiblich“ und „männlich“ den dritten Geschlechtseintrag „divers“ für intersexuelle Menschen geben soll.
Intersexualität entsteht durch sehr seltene Abweichungen, zum Beispiel beim Chromosomensatz. Aber auch intersexuelle Menschen haben die Merkmale beider Geschlechter, sie sind kein drittes Geschlecht.
Was vermutlich auch der Beweggrund des Bundesverfassungsgerichts war „Divers“ als Bezeichnung zu nehmen und nicht „drittes Geschlecht“. Es macht eben deutlich, dass hier auf eine bestimmte Weise männliche und weibliche Merkmale in einer Mischung vorliegen. In der Tat kommt hier nichts drittes dazu. Es bleiben zwei Geschlechter.
Aber es gibt innerhalb eines biologischen Geschlechtes eine große Bandbreite.
Natürlich. Es gibt sehr „feminine“ Männer und sehr „maskuline“ Frauen, was nicht nur mit kulturellen Faktoren, sondern unter anderem auch mit unterschiedlichen Hormonleveln zu tun hat. Da gibt es ein Riesenspektrum. Das ist ja gerade das Spannende.
Das verstehen auch viele in der Diskussion nicht: Man kann zwei Geschlechter haben, aber dennoch eine große Bandbreite innerhalb der Geschlechter. Gerade weil es eben Faktoren wie pränatale und postnatale Hormone gibt, Hormonrezeptoren, die sehr schwach oder sehr stark eingestellt sind, Fehler in der Aromatase etc.
Die aktuell politisch korrekte Formulierung lautet allerdings nicht, dass ein biologischer Mann sich „als Frau fühlt“ und dass Gesellschaft und Gesetzgeber ihm die Möglichkeit geben sollten, in seinem Wunschgeschlecht zu leben. Sondern: Dieser Mensch ist gar kein Mann, sondern er ist eigentlich eine Frau.
Das ist Quatsch! Es ist Wunschdenken. Es gibt Menschen, die wollen ihr Geschlecht ändern, aber das können sie gar nicht. Sie bleiben weiterhin XY oder XX.
Richard Dawkins hatte es mal ähnlich formuliert:
Wenn Transleute darauf bestehen, dass sie Frauen sind, dann definiert man etwas um. Wenn man eine Frau als Mensch mit XX-Karyotyp bezeichnet, dann ist sie keine Frau. Wenn man Frau als etwas definiert, das sich als Frau fühlt und vielleicht eine Operation hatte, dann ist es eine Frau nach dieser Definition. Aus wissenschaftlicher Sicht ist sie aber keine Frau. Aus persönlicher Sicht ist sie es.
Das Entscheidende dabei ist, dass die Tatsache, ob man ein Y-Chromosom hat, schon in der Schwangerschaft auf die Entwicklung des Embryos wirkt und natürlich auch beim Heranwachsenden. Jungen haben deshalb andere Geschlechtsmerkmale als Mädchen und das kann man nicht rückgängig machen. Menschen behalten lebenslang ihre Geschlechtszugehörigkeit. Natürlich kann man durch Hormongaben erreichen, dass zum Beispiel ein Mädchen, das Testosteron nimmt, eine tiefe Stimme und Bartwuchs bekommt. Aber davon wachsen dem Mädchen keine Hoden und es wird keine Spermien produzieren. Und biologische Männer produzieren auch durch Hormongaben keine Eier und können keine Kinder gebären.
In der Tat sind Geschlechterunterschiede schlicht nicht vollständig aufzuheben. Leider kann aber dennoch das „Gehirngeschlecht“ abweichen, was dann für Transsexuelle eine ganz besonders schlechte Lage darstellen kann.
Aus wissenschaftlicher Sicht haben wir definitiv noch nicht die Möglichkeit eine vollständige „Umwandlung“ vorzunehmen.
Dawkins zeigt insoweit den Konflikt auf, indem er sagt, dass sie eben keine Frau ist, aber es anders fühlt. Den Konflikt lösen Transaktivisten so auf, dass zB eine M->F transsexuelle damit eine Frau ist und keiner auf die Unstimmigkeiten hinweisen darf. Man kann auch anführen, dass man ihn nicht auflösen kann oder nicht auflösen muss: Der Transsexuelle muss dann damit klar kommen, dass er eine „Vermischung“ ist und Leute ihn nicht als ein bestimmtes Geschlecht sehen werden, weil er dessen Kriterien eben nicht entspricht. Genau zur Vermeidung dieses Dilemmas weigern sich ja auch die Transaktivisten eine Definition von „Frau“ zuzulassen.
Das Problem dabei entsteht, wenn es zu irreversiblen Eingriffen kommt. Bei den Operationen sowieso. Aber man fügt auch mit den Hormonen dem Körper etwas zu, was dort nicht vorgesehen ist. Hormone verursachen im Körper sehr, sehr viel – auf den verschiedensten Ebenen, physisch wie psychisch. Das ordentlich zu dosieren und ständig zu nehmen, halte ich für außerordentlich gewagt. Der Körper kann auf Dauer nicht gut damit umgehen. Jedes Hormon, das man zu sich nimmt, hat Nebenwirkungen. Hormone zu nehmen, ist prinzipiell gefährlich.
Dennoch schildern viele Transsexuelle, dass sie dieses Risiko gerne auf sich nehmen und das sie mit den Hormonen das Gefühl haben mehr „Sie selbst“ zu sein. Für sie ist es ein gutes Gefühl, aber es ist natürlich auch eine andere Sache, wenn Erwachsene es für sich entscheiden.
Künftig sollen Jugendliche ab 14 ihr Geschlecht selbst bestimmen können.
Das ist Wahnsinn! Mit 14 sind ganz viele Mädchen in der Pubertät unglücklich. Ich kenne das ja selbst. Ich war mit 14 auch unglücklich und wollte lieber ein Junge sein. Ich durfte damals noch nicht mal Hosen anziehen oder mir die Haare abschneiden. Ich habe mich oft verflucht und dachte: Ich wäre lieber ein Mann! Denn wenn man so einen Beruf machen will, in dem Männer dominieren, dann ist man natürlich besser dran, wenn man auch einer ist. Aber dann muss man einen Weg finden, wie man sich durchsetzt. Das ist es doch, was man den Mädchen raten und wobei man sie unterstützen muss.
Ich könnte mir bei Nüsslein-Volhardt sehr gut vorstellen, dass sie einen sehr hohen pränatalen Testosteronspiegel hatte. Sie schrieb in dem oben bereits verlinkten Interview:
Nüsslein-Volhard:Ich habe mich mehr für Sachen interessiert als die anderen Mädchen, die mehr an Leuten interessiert waren. Dadurch fand ich selten jemanden, mit dem ich über meine Leidenschaft für Pflanzen, Tiere und die Natur reden konnte. Ich war oft in Gedanken, habe im Garten alle Pflanzen gekannt, hatte auch ein Mikroskop und war gefesselt von meinen Beobachtungen und meinen Büchern. Mit dieser extremen Neigung war ich eine Ausnahmeerscheinung. Ich wäre unglücklich geworden, wenn ich nicht Wissenschaftlerin hätte werden können. Aber ich kenne wenige Frauen, die dafür Verständnis haben.
Ihr wird dabei bewusst sein, dass der Dinge-Personen Unterschied als Geschlechterunterschied sehr deutlich ausgeprägt ist.
Finden Sie denn richtig, dass der Gesetzgeber Menschen eine sogenannte Geschlechtsumwandlung ermöglicht?
Der Gesetzgeber kann gar keine Geschlechtsumwandlung ermöglichen. Er sagt nur: Diese Frau darf ab jetzt behaupten, sie sei ein Mann. Und umgekehrt. Die biologischen Grundlagen sind absolut nicht zu ändern. Und wenn jetzt ein Mann behauptet, er sei eine Frau und geht in einen Sportverein, um dort bei den Frauen mitzuspielen, dann ist das ein Problem. Denn aufgrund seiner männlichen Hormone ist dieser Mensch stärker und läuft schneller. Es ist im Grunde wie Doping. Und wenn man das dann noch nicht mal sagen darf – das geht doch nicht.
Da antwortet sie etwas ausweichend aus meiner Sicht. Die Frage war ja eher, ob sie Geschlechtsumwandlungen für Transsexuelle für etwas sinnvolles hält vermute ich. Sie sieht es etwas technischer: Der Staat kann nicht die Realität ändern. Er legt nicht fest, was man und Frau ist, er kann eben allenfalls juristische Erklärungen ermöglichen, die dann aber von der Realität zu trennen sind.
Und natürlich hat sie Recht, wenn sie sagt, dass mit einer juristischen Erklärung die Unterschiede nicht verschwinden.
Das Bundesverfassungsgericht hat mehrere Urteile zur Trans- bzw. Intersexualität gefällt, in denen es um den Geschlechtsbegriff geht. Im Urteil von 2017 heißt es: „In den medizinischen und psychosozialen Wissenschaften besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass sich das Geschlecht nicht allein nach genetisch-anatomisch-chromosomalen Merkmalen bestimmen oder gar herstellen lässt, sondern von sozialen und psychischen Faktoren mitbestimmt wird.“ Was sagt die Biologin und Nobelpreisträgerin dazu?
Das ist Unfug. Wie man sich fühlt, das lässt sich durch soziale und psychologische Umstände ändern. Das biologische Geschlecht aber eben nicht. Das ist dort, wo wirklich Wissenschaft betrieben wird, auch völlig unstrittig.
Ich würde, wie ich schon auf Twitter sagte, wirklich gerne mal ein Streitgespräch zwischen ihr und Transaktivisten sehen. Ich denke sie kann gut austeilen und hat die wissenschaftliche Autorität und das passende Selbstvertrauen um sich da durchzusetzen. Es wäre glaube ich sehr interessant.
Hier noch mal die Ausführungen des BVerfG aus dem Urteil:
Aus medizinischer Sicht wird an einer allein binären Geschlechtskonzeption nicht festgehalten. Die Bundesärztekammer hat im Jahr 2015 auf Empfehlung ihres Wissenschaftlichen Beirats die Stellungnahme „Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Varianten/Störungen der Geschlechtsentwicklung (Disorders of Sex Development, DSD)“ abgegeben. Dort heißt es, Varianten der Geschlechtsentwicklung stellten eine heterogene Gruppe von Abweichungen der Geschlechtsdeterminierung oder -differenzierung dar. Unter Varianten der Geschlechtsentwicklung werden angeborene Variationen der genetischen, hormonalen, gonadalen und genitalen Anlagen eines Menschen mit der Folge verstanden, dass das Geschlecht einer Person nicht mehr eindeutig den biologischen Kategorien ‚männlich’ oder ‚weiblich’ entspreche. Eine Gleichsetzung mit Fehlbildung oder Krankheit sei nicht angemessen (vgl. Bundesärztekammer, Deutsches Ärzteblatt vom 30. Januar 2015, S. 1 <2>). Die im Jahr 2016 erstellte „Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) e.V., der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) e.V., der Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED) e.V.“ stellt fest, angesichts der biologischen Zusammenhänge und der Erlebniswelt von Menschen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung bedürfe es für die adäquate psychologisch-medizinische Begleitung oder Behandlung einer Revision des tradierten normativen Menschbildes von Frau und Mann. Varianten der Geschlechtsentwicklung seien keine Krankheit. Man könne nicht über deren „Heilbarkeit“ nachdenken. Keine medizinische oder psychologische Intervention werde an dem Zustand der Uneindeutigkeit per se etwas ändern. Der Umgang mit Menschen mit einer Variante der Geschlechtsentwicklung sei in der Regel ein gesellschaftspolitisches Problem und müsse im gesamtgesellschaftlichen Rahmen bedacht werden (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. <AWMF>, S2k-Leitlinie Register Nr. 174/001, Stand: 07/2016, Varianten der Geschlechtsentwicklung, S. 4). In den medizinischen und psycho-sozialen Wissenschaften besteht zudem weitgehend Einigkeit darüber, dass sich das Geschlecht nicht allein nach genetisch-anatomisch-chromosomalen Merkmalen bestimmen oder gar herstellen lässt, sondern von sozialen und psychischen Faktoren mitbestimmt wird (z.B. Bundesärztekammer, a.a.O., S. 5, 7; Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, 266. Aufl. 2014, Stichwort: Geschlecht; Richter-Appelt, in: Irrsinnig weiblich – Psychische Krisen im Frauenleben, Aufl. 2016, S. 107 <116>).
Der Absatz steht allerdings auch in der „Sachverhaltseinführung“ des Urteils, in dem verschiedenste Wertungen und Berichte zusammengefasst werden. In der eigentlichen Begründung schreibt dann das BVerfG:
a) Das Grundgesetz gebietet nicht, den Personenstand hinsichtlich des Geschlechts ausschließlich binär zu regeln. Es zwingt weder dazu, das Geschlecht als Teil des Personenstandes zu normieren, noch steht es der personenstandsrechtlichen Anerkennung einer weiteren geschlechtlichen Identität jenseits des weiblichen und männlichen Geschlechts entgegen. Zwar spricht Art. 3 Abs. 2 Satz 1 GG von „Männern“ und „Frauen“. Eine abschließende begriffliche Festlegung des Geschlechts allein auf Männer und Frauen ergibt sich daraus jedoch nicht. Aus dem Gleichberechtigungsgebot des Art. 3 Abs. 2 GG folgt, dass bestehende gesellschaftliche Nachteile zwischen Männern und Frauen beseitigt werden sollen. Stoßrichtung der Norm ist es vor allem, geschlechtsbezogene Diskriminierung zu Lasten von Frauen zu beseitigen (vgl. BVerfGE 85, 191 <207>; Heun, in: Dreier, GG, Bd. 1, 3. Aufl. 2013, Art. 3 Rn. 107; Jarass, in: Jarass/Pieroth, GG, 14. Aufl. 2016, Art. 3 Rn. 79; Rüfner, in: Bonner Kommentar, Bd. 2, Art. 3 Abs. 2 und 3 Rn. 550 [Mai 1996]; Sacksofsky, Das Grundrecht auf Gleichberechtigung, 2. Aufl. 1996, S. 323 ff., insbes. S. 331), nicht jedoch, eine geschlechtliche Zuordnung im Personenstandsrecht festzuschreiben oder eine weitere Geschlechts-kategorie jenseits von „männlich“ und „weiblich“ auszuschließen. Soweit das Bundesverfassungsgericht früher formuliert hat, unsere Rechtsordnung und unser soziales Leben gingen von dem Prinzip aus, dass jeder Mensch entweder „männlichen“ oder „weiblichen“ Geschlechts sei (vgl. BVerfGE 49, 286 <298>), handelte es sich schon damals nicht um die Feststellung, eine Geschlechterbinarität sei von Verfassungs wegen vorgegeben, sondern um eine bloße Beschreibung des zum damaligen Zeitpunkt vorherrschenden gesellschaftlichen und rechtlichen Verständnisses der Geschlechtszugehörigkeit.
b) Dass § 22 Abs. 3 PStG keine dritte Möglichkeit bietet, ein Geschlecht positiv in das Geburtenregister eintragen zu lassen, lässt sich nicht mit Belangen Dritter rechtfertigen. Der Status personenstandsrechtlicher Männer und Frauen bleibt durch die Eröffnung einer weiteren Eintragungsmöglichkeit unberührt. Dies gilt auch für die Personen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung, die sich selbst gleichwohl dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuordnen, entsprechend registriert sind und sein wollen. Durch die bloße Eröffnung der Möglichkeit eines weiteren Geschlechtseintrags wird niemand gezwungen, sich diesem weiteren Geschlecht zuzuordnen. Die Ermöglichung eines weiteren Geschlechtseintrags vermehrt die Optionen von Menschen mit einer Variante der Geschlechtsentwicklung, die über den Eintrag als Mann oder Frau nicht abgebildet wird, ohne ihnen Möglichkeiten zu nehmen, die das Recht bislang bietet. In einem Regelungssystem, das Geschlechtsangaben vorsieht, müssen die derzeit bestehenden Möglichkeiten für Personen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung, sich als weiblich oder männlich oder ohne Geschlechtseintrag registrieren zu lassen, erhalten bleiben.
Diese Formulierung stammt immerhin von der Bundesärztekammer.
Auch ihr geht offenbar etwas durcheinander: die Unterscheidung zwischen Sex und Gender. Natürlich gibt es beim Gender, dem sozialen Geschlecht, eine Bandbreite, während es beim biologischen Geschlecht nur weiblich oder männlich gibt. Aus. Ende. Natürlich kann sich ein Mädchen wünschen, dass man es mit einem Jungennamen ruft. Das gab es ja schon bei „George“ bei den „Fünf Freunden“.
Es gibt zwei Geschlechter, aber das bedeutet nicht, dass eine Frau nicht lieber ein Junge wäre bzw etwas technischer ausgedrückt, dass die Person das Gefühl hat, dass der Körper des eigenen Geschlechts nicht zu ihm passt und der andere besser wäre bzw ein anderes „Gehirngeschlecht“ vorliegt.
Als die Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht an der Humboldt-Universität in der „Nacht der Wissenschaften“ einen Vortrag zur Zweigeschlechtlichkeit halten wollte, gab es Proteste. Die Uni sagte den Vortrag ab.
Wollen die jetzt etwa auch den Biologie-Unterricht abschaffen? Wollen wir gar nicht mehr wissen, wer wir sind und wie das Geschlecht bestimmt wird? Soll das jetzt niemand mehr lernen, weil das pfui ist? Ich erinnere mich allerdings, dass es schon Ende der 1980er Jahre Hetzkampagnen gegen den Forscher gab, der das geschlechtsbestimmende Gen auf dem Y-Chromosom entdeckt hatte. Man unterstellte ihm offenbar, er würde nur deshalb, weil er das Gen entdeckt hatte, das die Testosteronproduktion anregt, irgendwas Furchtbares mit der Menschheit anstellen. Das war völlig verrückt, ich war entsetzt! Aber da sieht man, dass die Leute keine Ahnung von Biologie haben. Der Mangel an Bildung auf diesem Gebiet ist ganz schlimm.
Netter Gegenangriff.
Haben Sie diese Art Fakten- und Wissenschaftsfeindlichkeit auch selbst schon erlebt?
Natürlich. Allein, wenn man an Embryonen forscht, ist man schon ein Bösewicht, weil einem jeder sofort unterstellt, dass man nichts anderes vorhat, als die Embryonen zu manipulieren. Ich musste nur den Mund aufmachen und sagen, dass ich an Embryonen forsche – auch wenn es nur Fliegen-Embryonen waren –, schon wurde ich angefeindet! Die Wissenschaftsfeindlichkeit in Deutschland ist leider ganz besonders ausgeprägt. Es hat sich durch Corona womöglich ein bisschen gebessert. Da haben viele Menschen gesehen, dass man auf die Wissenschaft hören sollte. Und dass es ungünstig sein kann zu behaupten, das Virus gäbe es gar nicht, nur, weil man das nicht will.
Da hat sie ein gewisses persönliches Motiv. Wobei es sicherlich daran lag, dass sie außerhalb der Wissenschaftler-Szene vollkommen unbekannt war und erst allenfalls mit dem Nobelpreis eine gewisse allgemeinere Bekanntheit erlangte. „An Embryonen forschen“ – ich kann mir vorstellen, dass das eine Formulierung ist, die schlecht ankommt. Wobei man das ja auch anders darstellen kann. Ich vermute, dass die Leute bei einer Aussage wie „Ich forsche, wie aus Genen eigentlich Körper und Lebewesen entstehen“ für die Leute plastischer gewesen wäre.
Inzwischen sind wir an einem neuen Punkt. Jetzt heißt es nicht mehr: Welche Art von Wissenschaft dürfen wir betreiben? Sondern: Magisches Denken sticht wissenschaftliche Erkenntnisse.
Es geht grundsätzlich nicht, einen Vortrag zu verbieten, weil man der Ansicht ist, dass daran womöglich etwas nicht stimmt. In diesem Fall wollte die Doktorandin allerdings etwas erklären, was in jedem Schulbuch steht. Diese Mischung aus Befindlichkeit und moralischer Überheblichkeit gepaart mit Unwissenheit ist einfach fatal.
Die Frage ist in dieser Form etwas unprofessionell und wertend. Aber gut.
Es ist in der Tat traurig, wenn selbst grundlegende Fakten aus der Biologie zu den Geschlechtern einen solchen Aufstand hervorrufen.
Das Leugnen biologischer Fakten geht erstaunlich weit. Kürzlich wurde aus der transaktivistischen Szene gefordert, man solle weibliche Genitalverstümmelung nicht mehr so bezeichnen. Grund: Die Vulva sei nicht per se ein weibliches Körperteil.
Natürlich ist die Vulva ein weibliches Geschlechtsorgan! Muss man diese Menschen ernst nehmen?
Auch hier verliert sie etwas ihre Rolle als neutrale Journalistin und das tut dem Interview nicht gut. Aber von einer Emma-Reporterin kann man wohl auch keine so lange Neutralität erwarten.
Das die Vulva kein weibliches Körperteil ist ist aber in der Tat eine Aussage, die wenig überzeugend ist. Frau Nüsslein-Volhardt scheint noch nicht so tief in der Debatte drin zu sein. Sie plädiert einfach dafür, die Leute nicht mehr ernst zu nehmen, unterschätzt dabei aber, dass diese sich im Diskurs relativ breit gemacht haben und das allein dazu führt, dass man sie ernst nehmen muss.
Offensichtlich.
Dass Transsexuelle nicht diskriminiert werden sollen, ist ja völlig klar. Wenn Menschen schlecht behandelt werden, ist das schlecht. Aber sie können doch ihre Vorstellungen nicht allen Menschen als Tatsachen aufdrücken.
Ich glaube dem Interview hätte es gut getan, wenn sie etwas mehr an der letzten Aussage geblieben wären, was eine Diskriminierung von Transsexuellen ist, was eine schlechte Behandlung ist und inwieweit der Wunsch als eine bestimmte Person behandelt zu werden legitim ist und wie sie dazu steht, wenn sie zb eine „echte“ Transperson (also jemanden, bei dem man nicht das Gefühl hat, dass er nur provozieren will) treffen würde, die sich um ein gutes Passing bemüht.
Ich habe folgende Fragen an alle Leser:
A) wird das Selbestbestimmungsgesetz kommen, oder checken die noch rechtzeitig, dass dies eine Gleichbehandlung der Geschlechter nach sich ziehen werden muss?
B) wenn ja, wird es zu vielen taktischen Geschlechtsanpassungen kommen? (Um z.B. diskriminierende Quotenregeln und Gesetze zu unterlaufen?
C) würdest du selbst erwägen, eine solche taktische Geschlechtsänderung vorzunehmen?
D) wenn ja, was wäre der Grund?
Gute Fragen.
zu A) Es wird kommen, aber es wird nicht konsequent durchgesetzt, sondern nur von Fall zu Fall. So wie die Versammlungsfreiheit BLM-Demos deckt, aber keine Spaziergänge
zu B) Es wird einige taktische geben, die auch medial gewaltig aufkochen. Aber es wird kein Massenphänomen. Eher so augenzwinkernde Ganserers, die damit die Quote et al. ad absurdum führen. Und natürlich konkrete Vorteile wie Frauenknast, Frauenparkplätze, Frauenhäuser…
zu C) Nö. Ich bin seit Kindheit trans- und homophob. Also ich habe nichts gegen solche Menschen, habe aber eine tiefsitzende latente Angst vor ihnen.
zu D) An sich würde ich einen Wechsel für ein Jährchen schon mal gerne machen. Gemeinsam mit einer entsprechenden Gruppe, die sich die „Gamechanger“ nennen sollten und so den kruden Genderwahn auf den Kopf stellen bis zur Unkenntlichkeit.
„Ich bin seit Kindheit trans- und homophob. Also ich habe nichts gegen solche Menschen, habe aber eine tiefsitzende latente Angst vor ihnen.“
Also, vor mir braucht man doch keine Angst haben.
Ich glaube, es geht mehr um die Irritation und Unberechenbarkeit. Du glaubst, du hast einen guten Freund oder einen dir zugewandten Lehrer – und dann hast du plötzlich seine Hand am Sack.
Oder du lässt dich auf eine Frau ein und findest schließlich im Bett einen steifen Penis vor.
Deswegen finde ich persönlich an diesen Trans-Gesetzesplänen auch am schlimmsten, dass unter Strafe gestellt werden soll, das Geburtsgeschlecht einer gewechselten Person zu offenbaren.
Da kann man sich dann nicht mal mehr gegenseitig warnen.
@Frank2
„A) wird das Selbestbestimmungsgesetz kommen ….“
Gut möglich, dass das in die Schublade gewandert ist und dort jetzt vergammelt. Vielleicht gab es interne Querelen mit den klassischen Feministen, vielleicht ist denen aber auch klar, dass sie diesen höchst unpoulären Stunt jetzt besser nicht machen, die Energiekrise bindet sie …..
A) Es wird kommen und gegen politische Gegner (alle die nicht links-grün sind) instrumentalisiert werden.
B) Eher nicht.
C) Auf jeden Fall.
D) Trollerei. Sabotage. Erlangung von Vorteilen.
A) Ja, aber wenn sie drauf kommen dass das der gesamten Frauenbevorzugung den Boden wegzieht werden sie „nachbessern“.
B) Ja
C) Nur im Notfall
D) Um der Wehrpflicht oder ähnlich existenziellen Sorgen zu entgehen.
A) wird das Selbestbestimmungsgesetz kommen?
Mittlere Wahrscheinlichkeit. Gut möglich, dass es ab Herbst so kritisch wird, dass gar keine Zeit mehr für derartige Spielereien bleibt.
B) wenn ja, wird es zu vielen taktischen Geschlechtsanpassungen kommen?
Wieviel sind „viele“? Einige Zehntausend (bei 82 Millionen)?
C) würdest du selbst erwägen, eine solche taktische Geschlechtsänderung vorzunehmen?
Vielleicht just for fun? Aber die Problematik des sozialen Statusverlust mitsamt Sippenhaftung ist ja unabhängig von dem Gesetz weiterhin gegeben.Will man das seinen Kindern zumuten?
D) wenn ja, was wäre der Grund?
siehe C)
„ Gut möglich, dass es ab Herbst so kritisch wird, dass gar keine Zeit mehr für derartige Spielereien bleibt.“
Ich will das nicht ausschließen, doch ich habe gelesen, dass die Gasspeicher schon relativ voll geworden sind. Demnach wird es nicht bei uns kritisch, sondern in den armen Länder, denen wir das LNG weggekarrt haben. Ökonomisch können wir uns das vielleicht leisten, aber politisch?
C) Das muss außer den Behörden niemand erfahren. Du kannst dich meines Wissens dann einfach rechtlich zur Frau erklären, und weiterhin so leben wie bisher. In Frauenkleidern rumlaufen und Frauentoiletten benutzen musst du nicht.
Theoretisch hast Du recht.
Praktisch dürfte das im sozialen Alltag kaum zu verheimlichen sein. Außer man lügt natürlich bei der Angabe der Anrede je nachdem wann es wie opportun ist.
Stell ich mir anstrengend vor 😉
„Praktisch dürfte das im sozialen Alltag kaum zu verheimlichen sein.“
Wieso denn nicht? Wann hat Dich denn zum letzten Mal jemand in Deinem sozialen Umfeld nach Deinem Geschlecht gefragt?
Ich denke auch, es wird im Perso stehen, und man kann definiert ich bin eine Frau und mein Pronomen sind „er, seine“, bitte sprecht mich der Einfachheit halber als Herr Soundso an.
Es gibt sehr „feminine“ Männer und sehr „maskuline“ Frauen (Nüsslein -Vollhardt)
Im normalen Sprachgebrauch war „männlich“ und „weiblich“ (oder „maskulin“ bzw. „feminin“) nie rein biologisch zu verstehen. Das waren immer unscharfe Begriffe. Das gilt jedoch nicht für das Wort Geschlecht. Es gibt da zwar auch eine Mehrdeutigkeit (Geschlecht als Synonym für Familie), aber der Begriff „soziales Geschlecht“ entspricht keinem allgemein anerkannten Konzept, er ist kein Begriff der Gemeinsprache. Von „sozialem Geschlecht“ können nur Leute aus bestimmten Kreisen reden (akademisch, Berührung mit Transaktivismus). Im Grunde ist das ein (relativ neuer) fachsprachlicher Begriff, der massiv gegen die sprachliche Intuition verstößt. Man tut aber so, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, den Begriff Geschlecht auf alles mögliche anzuwenden.
Geschlechtsrollen sind Rollen und kein Geschlecht, das ist schon von der Wortbildung her klar (den letzten Bestandteil einer Zusammensetzung nennt man ja auch „Grundwort“).
Sprachliche Konventionen sollen mal wieder außer Kraft gesetzt werden.
Natürlich; ich habe als Junge auch lieber gelesen oder mit Lego gespielt als draußen auf Bäume zu klettern oder mich mit anderen zu prügeln, aber ich habe nie irgendwelche Zweifel an meiner Geschlechtszugehörigkeit gehabt.
Wer weiß was mir passiert wäre, wenn diese Typen mich in die Finger bekommen hätten.
Das war abzusehen. Kurz vor der Angst hat Alice Schwarzer die EMMA-Redaktion aus der Menopause gerüttelt, um aufzustehen gegen den Angriff auf feministisch erkämpfte weibliche Privilegien durch den Transaktivismus.
Sogleich greifen sie mit einer Nobelpreisträgerin (Quote oder echt?) zu schweren Waffen. Und die feuert, was das Zeug hält:
„Ach herrje“, „Unsinn“, „Das ist Unfug.“ „Das ist Wahnsinn.“ „Das ist Quatsch! Es ist Wunschdenken.“ „Das ist unwissenschaftlich!“
Nach dieser Präzisionssalve legt sich die Redaktion wieder hin und erwartet, dass die Männer das Schlachtfeld aufräumen.
„Quote oder echt?“
Natürlich kann ich das Geld da nicht wirklich überblicken, aber ihre Forschung ist grundlegend und ich glaube niemand wird ihr vorwerfen dafür nicht hart gearbeitet zu haben
Das wäre ja auch noch schöner. Nobelpreis ohne harte Arbeit, so ganz für lau.
Aber allein der Umstand, dass die Frage nicht allen sofort als frecher Witz erscheint, zeigt doch, welchen Bärendienst die Quote kompetenten Frauen erweist.
Quote =Bärendienst stimmt natürlich mittlerweile, aber auf sie nicht anwendbar. Sie ist ohnehin eine andere Generation und einschlägig bekannt für ihre extreme Idealisierung harter Arbeit, und ihre Ergebnisse waren seinerzeit entsprechend.
Echt, würde ich ganz klar sagen . Ihre Arbeit war wirklich sehr wichtig, und früh genug um der Quote unverdächtig zu sein. Sie hatte es als Frau wahrscheinlich wirklich noch schwer, nicht so wir heute, wo Frauen so händeringend überall gesucht werden dass man wirklich jede durchschnittliche Frau zur professorin beruft.
Antwort Frank 2:
A) ich vermute, dass es nicht so kommen wird, da die Ungleichbehandlung der Geschlechter (=“Gleichstellung“) für alle Feministen ein zu heiliger Gral ist.
B) Wenn es kommt rechne ich nur mit einer geringen Zahl taktischer Wechsel eher bei „Outsidern“ oder Leuten die viel zu gewinnem haben (z.B. Exhibitionisten)
C) ich würde vermutlich keinen taktischen Wechsel vornehmen, weil es zu merkwürdig ist. Wie würde das Umfeld reagieren?
D) wenn ich einen Wechsel vornehmen würde, dann in erster Linie wegen der hahnebüchende Bevorzugung von Frauen in der Industrie bei der Besetzung von Führungspositionen, und natürlich um die Falschheit des Feminismus zu zeigen.
Nebenbei: für Erwachsene „Trans“ halte ich das Gesetz für praktisch für Kinder für sehr gefährlich – aber helfen wird es diesen Personen nicht nennenswert – wie Nüsslin bereits ausführte kann man sich darauf einigen den Opel Corsa als Supersportwagen zu bezeichnen und anderslautende Bezeichnungen konsequent unter Strafe stelle (z.B. lahme Ente), aber dies ändert nichts am Opel.
Hier entfaltet wieder dieser dämliche Glaube an die Wortmagie seine schädliche Kraft.
„Magisches Denken sticht wissenschaftliche Erkenntnisse.“
Genau darum geht es. Transsexualität ist der einzige Fall, bei dem mit Gewalt die Welt der Störung angepasst werden soll und nicht umgekehrt wie es normal ist. Niemand käme auf die Idee, Magersüchtige sich zu Tode hungern zu lassen, nur weil sie sich zu dick fühlen (ich denke man würde es sogar mit Zwangsmitteln verhindern).
Eigentlich reicht immer schon die Frage, wie denn die Entstehung des dritten (oder Xten) Geschlechtes in der Evolution zu erklären wäre, sprich: welchen Selektionvorteil ein drittes Geschlecht gegenüber Zweigeschlechtlichkeit haben sollte. Das ist nämlich nicht zu erklären.
Aus dem Sumpf feministischer „Wahrheiten“ kommt die immer wieder und wieder aufgestellte Behauptung, dass es sehr viele verschiedene Geschlechter gibt. Journalisten und Politiker sowie die Gender-Anti-Wissenschaftler springen natürlich voll drauf an und wiederholen die Lüge wo es nur geht. Mit voller Überzeugung, dass das jetzt ein Ergebnis richtiger Wissenschaft ist und das all die Ergebnisse aus anderen Bereich veraltet sind.
Und jetzt, wo Transfrauen Biofrauen ihre Privilegien streitig machen, ist man dabei und muss diese feministischen Lügen wieder aus dem Köpfen der Leute kriegen. Es ist wirklich abgefahren.
Ich wette irgendwann werden Feministinnen behaupten, dass die Idee das man sich einfach als neues Geschlecht definieren kann, von Männerrechtlern in die Welt gesetzt wurde.
Deine Wette hast du schon gewonnen (leider kann ich das Zitat nicht mehr auftreiben, vor ein paar Tagen gelesen).
…. das geht schon schwer in diese Richtung. Hinter dem Transkult kann ja nur die „Männerechtsbewegung“ und ihre Agenten („handmaiden) stehen:
Judith Butler muss die oberste Männerrechtlerin sein, so gesehen. Bzw die Chef-Handmaiden des Patriarchats. Na gut, für einen Joke ist das immerhin gut.
Am Rande ein technischer Einwand.
Aus dem Netz:
„Die Entwicklung des männlichen und weiblichen Embryos läuft innerhalb der ersten sieben Wochen identisch ab, obwohl das Geschlecht auf chromosomaler Ebene natürlich schon bei der Befruchtung festgelegt wird. Für die Entscheidung, welches Geschlecht der Embryo ausbilden wird und somit welche Genitalien angelegt werden sollen, ist lediglich entscheidend, ob ein Y-Chromosom vorhanden ist oder nicht.“
Und von Wiki:
„Als XY-Frau bzw. XY-Mädchen werden Frauen oder Mädchen bezeichnet, die trotz eines X- und eines Y-Chromosoms – die normalerweise die Geschlechtschromosomen eines Mannes sind – aufgrund spezieller hormoneller Wirkungen (einer partiellen oder kompletten Testosteronblockade etwa bei Fehlen des TDF-Proteins) ein vollständiges weibliches Erscheinungsbild (Phänotyp) besitzen.“
Anstatt „hormoneller Wirkung“ sage ich als Techniker lieber:
„Das Umwandlungs- bzw. Modifikations-Programm ist nicht angesprungen.“
Rein technisch fällt die Entscheidung des Geschlechts also erst
nach sieben Wochen. Umwandlungsprogramm springt an, oder springt nicht an. Es ist also nicht das Chromosom, sondern der Starter des Umwandlungsprogramms, von dem man gar nicht genau weiss, was alles ihn Auslösen oder Blockieren kann.
Ich verstehe nicht, worauf Dein Einwand hinauslaufen soll. Menschen haben auch nicht direkt am Anfang ihrer Entwicklung Gliedmaßen, und es gibt Menschen, die kommen ohne Gliedmaßen auf die Welt, weil irgendwas nicht funktioniert hat. Trotzdem haben Menschen zwei Beine und zwei Arme.
Dass das Gesetz vom Patriarchat erfunden wurde, um Frauen ihre safe Spaces wegzunehmen, war schon öfter Thema. Daher gibt es ja auch TERFs.
Wer hat den größten Opferstatus, das ist doch die Hauptfrage: Feministinnen oder Transen?
Und die ganzen Debatten sind oft unsinnig und dienen eher zur Verdummung breiter Schichten. Dafür wird schön von anderen, eher wichtigen Problemen abgelenkt. N-V argumentiert ja wissenschaftlich rational, was ja an sich schon bei Femininarzisstinnen männlich ist, und dafür wird sie und alle anderen auf ihrer Linie angefeindet.
Wie unwissenschaftlich dagegen das Feminnazilager argumentiert. lässt sich hier nachlesen https://www.nzz.ch/international/was-maenner-kosten-boris-von-heesen-ueber-toxische-maennlichkeit-ld.1699010 „Deutschlands Männer seien für die Gesellschaft vor allem ein teures Problem, behauptet der Autor und Berater Boris von Heesen. Ein Gespräch.“
Da kommen dann so geistige
ErgüsseFürze wie: „In Ihrem Buch «Was Männer kosten: der hohe Preis des Patriarchats» schreiben Sie, der sogenannte Cum-Ex-Steuerskandal sei «ein Symbol für männliche Dominanz in der Wirtschaftskriminalität». Warum?Mehr als drei Viertel aller Tatverdächtigen im Feld der Wirtschaftskriminalität sind Männer. Der Fall Wirecard sowie der Cum-Ex-Skandal wurden von Männern begangen. Interessanterweise sorgten bei Cum-Ex Frauen für Aufklärung, eine Sachbearbeiterin im Bundeszentralamt für Steuern und die Chefredakteurin von «Correctiv». Wenn ich sehe, wie krass die Wirtschaftskriminalität von Männern dominiert ist, sage ich: Mit mehr Frauen in verantwortungsvollen Positionen hätte es keinen Cum-Ex-Skandal gegeben. Und das ist, wie gesagt, nur ein Bereich. Gefängnisaufenthalte, Diebstähle, Verkehrsunfälle, Drogen- und Spielsucht, ungesundes Essen: Deutsche Männer dominieren überall, wo die Gesellschaft Probleme hat, und sie verursachen enorme Kosten.“ heraus.
Feminismus macht dumm. Feminismus ist Hass.
Dieser von Heesen ist wirklich ein Lügner und Männerhasser.
Die Wirecard-Betrügereien wurden von Dan McCrum von der FT aufgedeckt: https://www.ft.com/content/745e34a1-0ca7-432c-b062-950c20e41f03 Und nicht von irgendwelchen verschnarchten Damen im Bundeszentralamt oder bei «Correctiv».
Und der Aufsichtsrat von Wirecard hatte eine Frauenquote von 50% – also wunderbar feministisch. Was wohl ein Hauptgrund sein dürfte, warum die Betrüger freie Bahn hatten.
Ich würde ja sagen, die Behauptung, mit Frauen in Führungspositionen gibt es weniger Korruption, ist gealtert wie Milch – aber das Interview ist ja vom vergangenen Samstag; Schlesinger & Co. sollten von Heesen damit also schon ein Begriff gewesen sein, und trotzdem sondert er diesen Unfug ab. Genau die selektive Wahrnehmung, die sich durch das ganze Buch zieht.
Hut ab übrigens vor der NZZ, der einzigen Zeitung, wo sich die Interviewerin traut, von Heesen kritische Fragen zu stellen, anstatt in religiöser Andacht alles aufzusaugen, was er so predigt.
Die Pluspunkte ziehe ich aber gleich wieder ab dafür, dass sie dem Typen überhaupt eine Relevanz zubilligen. Wenigstens vermeiden sie es, ihn „Wissenschaftler“ zu nennen.
Das Geschlecht bezieht sich in der Alltagssprache und von dieser abgeleitet auch in der Wissenschaft auf den Phänotyp. Und da gibt es nur Leute mit Penis (= Männer) und solche mit Vagina (= Frauen) und solche, die irgendwo dazwischen sind (Intersexuelle) oder vielleicht beides haben (= Zwitter*). Letztere sind allerdings so selten, dass die Aussage „Es gibt nur 2 Geschlechter“ die Realität viel akkurater beschreibt als die Aussage „Geschlecht ist ein Spektrum“. Und ein 3. Geschlecht sind Intersexuelle oder Zwitter nicht.
Auch Geschlechtsidentitäten sagen eigentlich nichts anderes als „ich glaube, ich bin ein Penis-/Vaginaträger“. Oder, wie stark sie sich damit identifizieren.
Dass es nur 2 Geschlechter gibt, erklärt sich daraus, dass es nur 2 Geschlechtszellen gibt. Die Chromosomen korrelieren sehr stark mit dem Geschlecht, weil sie den geschlechtlichen Phänotyp bestimmen. Von seltenen Fehlern abgesehen.
*Gibt‘s sowas beim Menschen überhaupt? Ich meine, sie müssen ja nicht fortpflanzungsfähig sein.
PS: Was noch fehlt:
1. Dinge, die bei Geschlecht X häufiger vorkommt, werden oft als X-lich bezeichnet, eben wegen dieser Korrelation.
2. Die Geschlechtsbestimmung erfolgt via Hormonen. Daher auch eine starke Korrelation zw. diesen und dem Geschlecht.
Neuerdings wird aber auch von einem „sozialen Geschlecht“ gesprochen. Eine solche Begrifflichkeit hat es in der Alltagssprache nie gegeben.
Abgesehen davon sehe ich nicht, welchen Sinn Begriffe wie „soziales Geschlecht“ oder „Gender“ in der Wissenschaft haben sollen.
In der angewandten Sozialwissenschaft bzw. Wirtschaftspsychologie könnte es schon interessant sein, um Verhaltensmuster bzw. Konsumverhalten zu prognostizieren.
Welche Gender gibt es denn?
Je nach gewünschter Trennschärfe gibt es soviele Gender wie es Menschen gibt. Ist natürlich in dieser maximierten Unschärfe nicht sinnvoll. Daher ist es naheliegender, nach gemeinsamen Merkmalen im Geschlechtshabitus zu gruppieren.
Am Ende bleiben folgende Subtypen: Maskuliner Mann – neutraler Mann – femininer Mann – Indifferent/Androgyn – maskuline Frau – neutrale Frau – feminine Frau.
Also insgesamt sieben Subtypen und ordentlich Unschärfe an den Grenzen dieser 🙂
Tja, die geschlechtliche Sozialisierung ist eben bei jedem Individuum ein wenig verschieden. Und so sollte man „gender“ übersetzen, dann wäre die Konfusion mit dem Biologischen nicht mehr möglich. Allerdings nähme man den Genderdogmatikern damit jede Daseinsberechtigung, denn darauf hatten die es doch immer abgesehen. Auf die Biologie nämlich.
Homoeopathie? Ein kleiner Fisch!
Das *Heilpraktikertum* sollte abgeschafft und geächtet werden, das wäre ein empfindlicher Schlag gegen den grassierenden Irrationalismus.
Wer würde da am allerlautesten schreien? Die Grünen natürlich, das ist eine grössere Machtbasis für die als der ÖRR ….
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Als Zellbiologe kann ich mich sehr mit NVs Aussagen identifizieren und die Kommentare dazu von Seiten des Autors dieses Blogs nehme ich als sehr differenziert wahr und würde mich wohl ähnlich dazu äußern. Aber wenn ich mir die Kommentare unter diesem Artikel hier ansehe wird mir schlecht. Schade, dass viele Kommentatoren hierähnlich extrem (dagegen) zu sein scheinen, wie die Trans-Aktivisten (mein „Lieblings“-Synonym einer Kommentatorin dazu ist ja „Feminnazinnen“) denen sie eine faschistische Weltsicht vorwerfen.
@Melanogaster
Was würdest du denn gegen die dir nicht gefallenen Kommentare anführen? Gute Argumente sind hier immer gern gesehen und ich bin der Meinung, dass man seine Meinung am besten entwickelt indem man sie mit Widerstand konfrontiert