Sebastian Vettel und Gründe für seinen Rücktritt

Sebastian Vettel hat erklärt seine Karriere zu Beenden und mit  dem Rennsport aufzuhören. Seine Begründung  ist interessant in Hinblick auf Karriere und Familie und ihre Vereinbarkeit:

„Ich werde meine Zeit in der Formel 1 am Ende des Jahres beenden. Ich sollte an dieser Stelle vielleicht die Leute aufzählen, welche mir auf meinem Weg geholfen haben. Aber ich finde es wichtiger, die Gründe meiner Entscheidung zu erklären.

„Ich liebe diesen Sport. Er war im Zentrum meines Lebens, seit ich denken kann. Aber es gibt mein Leben auf der Strecke und mein Leben neben der Strecke. Rennfahrer zu sein, war nie meine einzige Identität. Meine Definition von Identität ist vielmehr, wer wir sind und wie wir andere behandeln, als nur, was wir tun.

„Wer bin ich? Ich bin Sebastian. Vater von drei Kindern und Mann einer wundervollen Frau. Ich bin neugierig und lasse mich leicht von Leuten mit Leidenschaft oder Können faszinieren. Ich bin besessen von Perfektion. Ich bin tolerant und denke, dass wir alle das gleiche Recht zu leben. Egal wo wir herkommen, wie wir aussehen und wen wir lieben.“

„Ich liebe das Gefühl, draußen zu sein. Ich mag die Natur und ihre Wunder. Ich bin stur und ungeduldig. Ich kann wirklich nervig sein. Ich bringe Menschen gerne zum Lachen. Ich mag Schokolade. Meine Lieblingsfarbe ist blau. Ich glaube an Veränderung und Fortschritt und daran, dass Kleinigkeiten einen Unterschied machen. Ich bin ein Optimist und glaube, dass die Menschen gut sind.

„Neben dem Rennsport habe ich eine Familie und schätze die gemeinsame Zeit. Weiter habe ich viele andere Interessen. Meine Leidenschaft für die Formel 1 geht einher mit einem hohen Zeitaufwand. Zeit, die ich mit meiner Familie verbringen möchte. Die Energie, die es braucht, um mit dem Auto als auch dem Team eins zu werden, erfordert Konzentration und Anstrengung.“

„Mich der Formel 1 so zu widmen, wie ich es in der Vergangenheit getan habe, wie ich es für richtig halte, und ein guter Vater und Ehemann zu sein, passen für mich nicht mehr zusammen.“ 

Sicherlich kann er von einer ganz anderen Situation aus sein Karriereende im Rennsport verkünden: Er dürfte genug Geld verdient haben und kann immer noch andere Sachen machen, von beratenden Tätigkeiten bis Werbung.  Mit gegenwärtig 35 Jahren hätte er sicherlich auch noch einige Zeit aktiv bleiben können, aber die, die gegenwärtig ganz oben mitfahren sind sicherlich meist deutlich jünger.   Aber jeder Sport bzw jeder Job auf diesem hohen Niveau wird zwangsläufig sehr sehr viel Einsatz und Zeit erfordern. Wahrscheinlich sogar noch mehr, wenn man älter wird und mit jüngeren mithalten muss.

„Meine Ziele haben sich verändert: Weg von Rennsiegen und um Meisterschaften zu kämpfen, hin zu meinen Kindern. Ich möchte sie aufwachsen sehen und ihnen meine Werte weitergeben, ihnen zuhören und mich nicht mehr verabschieden müssen. Ich möchte von ihnen lernen und mich von ihnen inspirieren lassen.“

Kinder sind unsere Zukunft. Es gibt so vieles zu entdecken und zu lernen. Über das Leben und über mich selbst. Was heißt Zukunft? Wir leben in einer sich stark verändernden Welt. Wie wir alle die nächsten Jahre gestalten, wir unser zukünftiges Leben bestimmen.“

Klar wird den Text irgendjemand anderes für ihn formuliert haben, er wird sicherlich jemanden für Pressearbeit haben. Aber unterstellen wir mal, dass der wesentliche Inhalt von ihm ist.

Er sagt letztendlich, dass Kinder und ein Spitzenjob eben nicht zu vereinbaren sind. Und das man sich insoweit entscheiden muss: Will man Zeit mit den Kindern verbringen oder einen Spitzenjob machen können.

Wenn eine Frau entsprechendes Sagen würde gäbe es gleich wieder Artikel zur Carearbeit und anderen Ungerechtigkeiten.

„Formel-1-Fahrer zu sein, bringt Dinge mit sich, die mir nicht mehr gefallen. Vielleicht werden diese irgendwann gelöst. Aber der Wille, diese Veränderung umzusetzen, muss viel stärker werden und schon heute zum Handeln führen. Reden reicht nicht mehr aus und wir können es uns nicht leisten zu warten. Es gibt keine Alternative. Das Rennen hat bereits begonnen.“

„Mein bestes Rennen? Liegt noch vor mir. Ich glaube an das Morgen. Zeit verläuft in eine Richtung und ich möchte mit der Zeit gehen. Wenn man zurückblickt, wird man eh nur langsamer.“

Klingt etwas als würde er sich dann für Umweltschutz einsetzen wollen oder etwas in der Art. Mal sehen was da kommt.

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