Seit wann gibt es ein Konzept von Vaterschaft?

in verschiedenen Diskussionen wurde schon angeführt, dass das Konzept der Vaterschaft etwas neues ist und über lange Geschichte der Menschheit die Leute gar nicht verstanden haben dass lediglich ein Mann der Vater des Kindes ist.

Die Versorgung sei über den Stamm erfolgt, nicht über Einzelpersonen, so dass darauf auch keine Selektion ansetzen konnte.

Dagegen spricht, dass viele Tiere ein zumindest unterbewußtes Konzept von Vaterschaft haben. Auch bei den Primaten erfolgt der Anteil, zu dem Männer sich um den Nachwuchs kümmern, nach der Vatersicherheit. In einer monogamen Spezies kommt es daher zu mehr Versorgungsleistung des Vaters für das Kind. In einer Gesellschaft, in der das Weibchen mit vielen Männern Sex hat hingegen kommt es darauf an ob das Männchen erkennen kann, dass es näher an den fruchtbaren Tagen war. Lediglich die Männer, die in dem Zeitraum Sex mit dem Weibchen haben übernehmen auch Versorgungsleistungen. Dies ist bei verschiedenen Primaten anhand beispielsweise der entsprechenden Schwellungen feststellbar. Dies zeigt natürlich auch einen guten Weg dahin auf, diese Schwellungen permanent zu machen, wie bei bestimmten Affenarten mit ihren roten Hintern, was dann wiederum dazu führt, dass es kein taugliches Signal ist.

Auch diverse andere Tiere haben Vorstellung davon, ob sie als Vater in Betracht kommen. Dass hier eine starke Selektion darauf besteht, dies zu erkennen, ergibt sich bereits daraus, dass man nur dann die eigenen Gene fördern und immer dann, wenn dies nicht der Fall ist sich diese Versorgungsleistung nicht lohnt und man eventuelle Ressourcen besser in die Anwerbung neuer Partner investiert.

Einige Tierarten scheinen insoweit „rechnen“ zu können und behandeln Nachwuchs anders, der innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach Sex geboren wird, als Nachwuchs, der aus anderen Zeiten stammt. Wir haben auch diverse andere Selektionen wie Eifersucht etc, die deutlich machen, dass bei Menschen ein mehr Verkehr aus Sicht des männlichen Partners hoch problematisch ist.

Hätten wir nicht eine hinreichend hohe Vater Sicherheit in unserer evolutionären Vergangenheit gehabt, auf die der Mann sich zu mindestens zu einem gewissen Grad verlassen konnte, dann hätten wir auch keine langanhaltende Paarbindung. Bei vollkommener Ungewissheit, wessen Kind die Frau gerade geboren hat wären Kinder für Männer uninteressant, was aber bei der Spezies Mensch gerade nicht der Fall ist. Wir sind in der Lage eine enge Bindung mit Kindern einzugehen, die evolutionär nur dann Sinn macht wenn wir davon ausgehen konnten, dass es sich um eigene Kinder handelt. (Dieser ist nicht, dass der Mechanismus ist absolut sicher ist und insoweit beispielsweise eine Adoption unmöglich macht dies ist wieder die Unterscheidung zwischen ultimate und proximate Ursachen)