„Toller Name“ zu geschlechtsangleichenden Operationen und den unterschiedlichen Qualitäten von Ärzten, die sie durchführen (Gastartikel)

Dies ist ein Gastbeitrag von toller Name

Für mich (Ü40 cis Mann) war recht früh klar, daß auch trans Frauen in Frage kommen, sofern sie den Weg operativ komplett gegangen sind oder vorhaben dies zu tun, andere Entscheidungen respektiere ich natürlich, aber die sind nichts für mich. Sprich wenn ich im Fernsehen eine sah, hatte ich nicht diese Ablehnung wie Freunde von mir sondern wußte daß das für mich auch ok ist.

Anfang 2000er ging es für mich in eine größere Stadt und über ein Hobby habe ich erstmals eine TS persönlich kennengelernt, es hat sich schnell eine Freundschaft entwickelt und eines Abends nach ein paar Cocktails sind wir in der Kiste gelandet, wie das eben so passieren kan. Von da an gab es bei mir eben ne Mischung was cis und trans Frauen angeht wobei ich nach und nach eine leichte Präferenz entwickelt habe was trans Frauen angeht. Auch habe ich begonnen mich mit dem trans-Thema stärker auseinanderzusetzen und es hat bisher bei mir mit trans Frauen immer irgendwie ein wenig besser zwischenmenschlich geklappt als mit cis Frauen.

Mir ist zu der Zeit auch was passiert, was ich als „Rumreichen“ bezeichnen würde, sprich wenn eine TS gemerkt hat, daß es für mich kein Problem ist „normal“ auszugehen und ich mich nicht scheue öffentlich mit einer gesehen zu werden wußten das sehr schnell ihre trans Bekannten und die Chance auf ein Date oder mehr mit einer von ihnen war dann etwas höher als mit cis Frauen. Das ist natürlich eine sehr subjektive Beobachtung und inzwischen dürfte das aufgrund der medialen Präsenz von TS anders sein, aber ich gebe zu daß ich das auch genutzt habe. (Beim Thema TS und Dating sind mir über die Jahre generell ein paar hilfreiche Muster aufgefallen, aber die gehören nicht hierher)

Jetzt aber zum Thema von neulich mit GaOps, ich bin kein Casanova daher beschränken sich meine Erfahrungen auf vier verschiedene deutsche Ärzte/Arztpraxen und davon dann bis auf einen je nur ein paar Ergebnisse:

Arzt I hat die Op wohl aus reiner Neugier gemacht und wollte irgendwas Neues testen, sich was beweisen oder wasweißich, das Ergebnis war unter aller Kanone und ich hoffe, daß der das nicht nochmal probiert hat. Um es kurz zu machen, da kommt kein Mann rein und Nachbessern kann man das auch nicht, der betroffenen Dame geht es ansonsten aber gut, sie bereut nichts und kommt damit klar, die Orgasmusfähigkeit an sich ist vorhanden, also kann sie andere Wege als penetrativen Sex nutzen.

Arzt II führt diese Op sehr oft durch und hat in der Szene den Ruf schnell operieren zu wollen. Die Patientinnen landen danach recht oft bei Arzt IV, der beim Nachbessern jenes Kollegen auch schon eine Routine entwickelt hat. Vor dieser erwähnten Nachbesserung war das sowohl für mich als auch die Frauen nichts, mit denen ich das Vergnügen hatte, entweder zu eng, nicht tief genug, oder es befindet sich noch Haut über empfindlichen Stellen, wodurch die Erregung schwieriger wird. Im Ergebnis würde ich sagen, daß bei dem nur 10% auf Anhieb so funktionieren wie man(n) es erwartet, für Frauen die nicht auf Männer stehen und nur die Dysphorie beheben wollen reicht das aber oft aus.

Arzt III ist in der gleichen Stadt wo Arzt IV früher war und wird oft als günstigere Alternative gewählt, macht die Op auch öfter und kann brauchbare Ergebnisse liefern, hier würde ich 50/50 ansetzen aus Sicht eines cis het Mannes. Was ich bei seinen Ergebnissen nicht ok fand waren sowas wie ständiger Ausfluss oder extrem unangenehmer Geruch. Die Sache mit der Tiefe kann hier auch leichter verbessert werden mit ausreichend Bougieren und nach dem was ich erlebt habe ist hier die Orgasmusfähigkeit auch weit öfter vorhanden als bei Arzt II trans Frauen welche hauptsächlich ihre Dysphorie beheben wollen und nicht zwingend auf penetrativen Sex mit Männern aus sind dürften hier die Erfolgsquote natürlich weit höher ansetzen.

Arzt IV ist seit Jahren kurz vor der Rente, hat einen guten Ruf in der Szene und kann es sich erlauben ein paar Euro extra zu verlangen. Sowohl ihn als auch zwei weitere Ärzte seines Teams habe ich persönlich getroffen. Hier sind die Ergebnisse durch die Bank weg gut, nicht nur was ich selbst erlebt habe, bzw. daheim erlebe, sondern auch was Andere berichten. Bei den Ärzten II&III kam durch Nach-Ops und/oder ordentliche Nachsorge oft was raus, was zumindest für mich Sex „normal“ gemacht hat, bei IV allerdings ist es auch für die Frauen besser. Beim Eindringen merke ich bei seiner Methode anfangs einen Unterschied, da ist bei jeder eine Art Hubbel wo man drunter durch muß. Dann klappt’s aber ganz normal. Die Orgasmusfähigkeit ist bei dem Arzt, bzw. dem Team so gut wie immer erhalten, wobei es hier wie auch bei den anderen Ärzten nicht unbedingt durch Penetration klappen muß. Generell brauche ich bei TS sozusagen „andere Handgriffe“ als bei cis Frauen. Natürlich ist jede Frau ein wenig anders, aber paar Gemeinsamkeiten gibt es dann aber doch jeweils bei cis und trans Frauen. Was Tiefe und Breite angeht ist das Ergebnis hier normalerweise auch so gut wie es mit dem Ausgangsmaterial eben werden kann, durch Bougieren kann das aber noch verbessert werden.

So und nun aus cis-het Männersicht, mit den Patientinnen von Arzt IV konnte und kann ich eigentlich immer Spaß haben im Bett (Unterschied ist eben der erwähnte Hubbel) und bei II und III kommt es stark auf den Einzelfall an, wobei III besser ist als II. Bei I ging allerdings gar nichts.

Wenn ich nicht glücklich vergeben währe hätte ich inzwischen wohl versucht

Kurze generelle Anmerkung, für viele hetero TS ist es bereits oft ein Erfolg, wenn „normaler Sex“ mit Männern klappt, da für sie mental die Dysphorie damit nochmal mehr verschwindet. Der Orgasmus tritt für sie ein wenig in den Hintergrund. Daher würde ich weiterhin von 90% Zufriedenheit ausgehen, bei echten TS und Ärzten die halbwegs was drauf haben.