Südländerin ist bei uns definitiv die Innenarchitektin und so langsam richtet sich – nachdem Fräulein Schmidts Zimmer bereits schön hergerichtet worden ist – ihr Auge auf unser Schlafzimmer.
Eine Wand, so ihre Vorstellung, soll mit etwas Farbe optisch schöner gestaltet werden (wobei ich dann nach der Planung von ihr die Ausführung übernehme).
Jetzt hat sie Farbkarten aus dem Baumarkt mitgebracht und fragt mich, weil sie unsicher ist, nach meiner Meinung.
Ich schaue auf Farbkarten mit leichten Nuanceunterschieden in der präferierten Farbe und ahne schon, dass das kein einfacher Prozess werden wird. Sie hält Farbkarten an die Wand neben dem Bett, beäugt sie kritisch, dann muss ich sie halten, damit sie sie von weiter weg anschauen kann. Sie ist noch nicht zufrieden. Holt noch weitere Farbkarten einer anderen Farbe ebenfalls mit weiteren minimalen Unterschieden.
Ich schaue wohl zu entsetzt. „Das ist eine wichtige Entscheidung!!“ führt sie an. Oh weh, es hilft nur eine gewisse Führung vorzugeben. „Diese hier passt perfekt zum Bett!“ verkünde ich und greife einen der Farbstreifen. „Zu dunkel“ kommt das vernichtende Urteil. „Gut, dann dieser etwas hellere! Perfekt!“. Sie riecht den Braten und weiß, dass ich nur schnell eine Entscheidung möchte. „Ich bin mir nicht sicher, ob die Farben überhaupt die richtigen sind, vielleicht wäre auch ein Grauton gar nicht schlecht“.
„Vielleicht überlegst du noch etwas, während ich mal zu den Kindern schaue“ versuche ich den Abgang zu machen. Mit „Halt das mal so“ wird dieser klägliche Versuch direkt unterbunden. Ach wenn doch Schmidt Junior sich melden würde! Aber gerade dann, wenn man ihn mal braucht schläft er natürlich ganz hervorragend.
Ich halte also Farbkarten, in verschiedenen Lichtern und verschiedenen Kombinationen. Südländerin schaut kritisch.
Endlich wird die Entscheidung vertagt. Sie muss noch mal zu einem anderen Laden. Da soll die Farbe auch besser decken und somit auch eher den Farbkarten entsprechen.
Ich werde weiter berichten.
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